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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 126.

Soziale Meberlicht.

Dienstag, den 2. Juni 1896.

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13. Jahrg.

Professor Delbrück  ( Berlin  ) berichtete über die Arbeits- 70 M. im 2. Jahre zufrieden sind, sondern auch gegen die bei losigkeit und das Recht auf Arbeit. Er sei Anhänger der Privatpost übliche unmenschlich lange Arbeitszeit, welche der individualistischen Wirthschaftsordnung, die auch weniger von früh 6 Uhr bis abends 9-10 Uhr ohne Pausen an freundlich kapitalistische genannt werde. Die einzige Methode zu daure. Selbst eine Mittagspause gebe es in diesem Muster­einer einigermaßen genügenden Versicherung sei die Versicherung betriebe nicht. Während der Betrieb sich täglich erweitere, wird durch die Gewerkvereine. Aber damit sei dem Uebel nicht ge- die Zahl der Angestellten immer mehr eingeschränkt. Infolge steuert. Ein Recht auf Berufsarbeit gebe es auf teinen Fall. der Arbeitsüberbürdung sei es den Briefträgern nicht immer Die tüchtigen Arbeiter pflegen nicht gern in einem anderen möglich, alle Sendungen prompt und rechtzeitig zu bestellen.

Delegirten vertreten und ihre Zahl wurde noch durch eine Reihe Beruf und zu niedrigen Löhnen zu arbeiten, sie würden dies Lasse sich jemand einmal von den Angestellten verleiten, Brief­

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Von der bürgerlichen Frauenbewegung. Bom 25. bis 28. Mai hielt der Bund deutscher Frauenvereine   auf Einladung des Frauen- Bildungsvereins in Rassel dort seine zweite General versammlung ab. Es waren 75 Mitgliedsvereine durch ihre auswärtiger Gäste verstärkt. Frau Hanna Bieber Böhm   Berlin   berichtete über als einen Druck, eine Herabwürdigung empfinden. Für diese sendungen zurückzubringen, feien ihm Strafen, bei Beseitigung von big als u vonbungen Grant die Stimmen für und gegen die Sittlichkeitspetition. Gleichzeitig Schichten habe Profeffor Schanz( Würzburg  ) kürzlich als Aus- von Sendungen gerichtliche Bestrafung sicher. Die Behandlung fam eine von Frau Bieber Böhm   verfaßte Broschüre:" Vor- weg vorgeschlagen den individuellen Sparzwang. Dies, kom des Personals sei ähnlich wie in den Ferienkolonien. Stramm schläge zur Bekämpfung der Prostitution" zur Bertheilung. Am binirt mit einem allgemeinen Arbeitsnachweis, und für den stehen und militärische Botmäßigkeit werde verlangt, während Nachmittag berichtete Fräulein Ottilie Hoffmann   über die äußersten Mothfall die Notharbeit, würde eine gute Lösung bieten. fich die Vorgesetzten häufig im Kasernenton mit Mäßigkeitsbeweging. bion Die jugendlichen Arbeiter hätten, nachdem sie ausgebildet den Angestellten auseinanderseßten. Ueber die zahl= Der Vorstand des Bundes wurde von 9 auf 11 Personen feien, bis zur Verheirathung zu viel Lohn und gewöhnten sich reich eingezogenen Strafgelder werde feine Rechenschaft erweitert. Es treten in den Vorstand ein Frau Stritt   allerhand Bedürfnisse an.( Sehr richtig!) Das sei ein großes gegeben, niemand wisse, wofür diese sauer verdienten Groschen Dresden  , Frau Schwerin   Berlin  . Es werden zu den be- Uebel und man müßte diesen Leuten bei Zeiten und Markstücke Verwendung fänden. 2-3 Minuten zu spät stehenden vier Stommissionen( für Fabrifinspektorinnen, die Sittlich das Geld wegnehmen und für später, bis zum tommen werde mit 1 M. Strafe belegt. Da die Touren in teitsfrage, die Mäßigkeitsfrage und Rechiskommission) noch zwei vierten Kind aufheben.( Bustimmung und Heiterfeit.) einzelnen Aemtern wiederum verlängert werden sollen, beab neue eingesetzt und zwar: a) für Erziehungsfragen; b) für die Ein Kuratorium, das nur aus Arbeitern bestehen müßte, hätte sichtigten die dort Beschäftigten dagegen zu protestiren und event. Untersuchung der sozialen Lage der Handlungs. dann die Höhe des Sparzwanges zu bestimmen und zugleich feft- die Arbeit einzustellen. Zum Schluß empfiehlt Redner die Wahl gehilfinnen. zusetzen, welches Eaisonarbeiter feien. Das sei fein foziales einer Kommission zur Formulirung etwaiger Forderungen. Ju der ersten öffentlichen Versammlung am Abend sprach Phantasiegebilde, die Durchführung sei aber schwer, wie die Dem mit Beifall entgegengenommenen Referat schloß sich eine u. a. Fräulein Anguste Schmidt über Zweck und Thätigkeit praktische soziale Politik überhaupt, da der Widerstand der äußerst lebhafte Diskussion an. So führt ein Briefträger unter an. des Bundes deutscher Frauenvereine, Frau Dr. Goldschmidt- herrschenden Selaffen systematisch fei. Man habe die Größe des Zustimmung der Versammlung aus, daß troß des schriftlichen Ver Leipzig   über Ausgangs- und Zielpunkte der Frauenbewegung, Uebels tennen gelernt, nun folle man zunächst innerhalb der be- fprechens der Direktion Anfang Januar, für jeden neuen Abonnenten, Frau Marie Stritt   Dresden   über den Slechtsschutzverein sitzenden Klassen einen neuen Geist schaffen, damit sie den Re- welchen Angestellte der Privatpost, Den lustigen Blättern" zuführen, für Frauen in Dresden  . gierungen nicht, wenn dieselben wieder einmal mit Reform- 25 Pf. gezahlt werden, bis heut noch kein Pfennig ausgezahlt An dem zweiten öffentlichen Abend sprach zuerst Frau Minna plänen hervortreten sollten, Widerstand entgegensetzen, worden sei. Die Briefsammler hätten jetzt des Sonntage frei, Tauer Berlin über Organisationen von Hilfsvereinen für wie wir es beispielsweise gegenwärtig bei der dafür müssen aber die Briefträger Briefe einsammeln. Die Direktion weibliche Angestellte. Die zweite Rednerin, Frau Jeannette gewiß geringen Reform im Bäckereigewerbe babe auch ihr Wort im 2. Jahre 70 M. Gehalt zu zahlen bis jetzt Schwerin   Berlin   behandelte das Thema: Die Streit gesehen haben.( Stürmischer, lang anhaltender Beifall.) nicht eingelöst. Die Expreßfahrer klagen gleichfalls über folossale bewegung in der Konfettiousbranche mit bezug Einige Redner, wie die Professoren Weber- Freiburg i. Br. Arbeitsüberbürdung. Der Dienst von früh bis abends auf dem auf Hausindustrie und weibliche Fabrik und Adolf Wagner  - Berlin   erklärten die Arbeitslosigkeit aus der Rade sei äußerst anstrengend und bei dem lebhaften Wagen. inspektion". Nach einem kurzen Rückblick über die Ge- rapiden Volksvermehrung, Pastor Naumann trat für die Ver- verkehr vielfach mit Gefahr verbunden. Ju 20 Minuten sollen schichte des Streits schilderte Frau Schwerin   die furchtbaren staatlichung der Arbeiterkolonien, Prof. Neumann- Tübingen für 8-13 Kasten geleert werden und 15-23 Briefe expedirt Zustände in der genannten Branche, nannte die Vorschläge, die ein freies Reichsvereins- Gesetz ein. werden. Der Vorsitzende Kaßler macht auf den Verlauf des zu einer Verbesserung der Lage dieser Arbeiter gemacht sind, und In einer längeren Resolution erklärte sich der Kongreß in Kampfes mit der Packetfahrt.Gesellschaft aufmerksam und stellt in empfahl dringend für den großen Prozentsatz der Arbeiterinnen Uebereinstimmung mit dem Referenten für die Nothwendigkeit der Aussicht, daß die Angestellten Front machen werden gegen die weibliche Fabrikinspektorinnen, weil die Frau weit besser als Bekämpfung der Schäden der Arbeitslosigkeit, da sie eine Gefahr Maßregelungen, wenu diese nicht unterblieben. Der Arbeits­der Mann geeignet ist, die Frau zu verstehen und deren für das religiöse Boltsleben und das wirthschaftliche Leben sei, vertrag sei ebenso ungesetzlich bei der Privatpost, wie der der Leistungsfähigkeit zu beurtheilen. Den Schluß bildete der Vor- und empfahl, bei der weiteren energischen Erörterung dieser Frage Packetfahrt Gesellschaft und müsse gleichfalls einer öffentlichen trag von Fräulein Helene Lange   Berlin   über Frauen- die Zubiljenahme der Arbeiterorganisation in Erwägung zu ziehen. Kritik unterzogen werden! Zur Formulirung der nothwendigen bildung. Schön ist in der Resolution blos, daß die Evangelisch- Sozialen Forderungen zur Beseitigung dieser Mißstände wählte die Ver­eingestehen, daß sie von der Frage nichts verstehen. Der aus der sammlung schließlich eine fiebengliedrige Kommission von An­Gegenwart nicht wegzuresolutiontrende Zusammenhang zwischen gestellten der Privatpost, darunter die Handelshilfsarbeiter tapitalistischer Wirthschaftsordnung und industrieller Seserve. Schumann und Kaßler, welche nicht bei der Privatpost bedienstet armee ist den Herren noch nicht klar geworden. sind. Der Aufforderung an die anwesenden Bureauvorsteher, das Wort zu ergreifen, wurde nicht Folge geleistet. Am Mitt woch wird eine weitere Versammlung der Privatpoſt- Angestellten stattfinden, in welcher definitive Beschlüsse gefaßt werden sollen. Sonntag im Feen- Palast. Wie Fischer ausführte, hatte es in Eine öffentliche Versammlung der Zimmerer   tagte am den ersten Wochen nach Beendigung des Streits den Anschein, als ob die 9ftündige Arbeitszeit in Zukunft für die Berliner  Zimmerer maßgebend sein würde. Jezt, wo der Geschäftsgaug nicht mehr ein so guter ist, als zur Bauzeit der Gewerbe- Aus­ftellung, versuchen verschiedene Unternehmer, fowohl den Stunden­lohn zu kürzen, als auch die 10stündige Arbeitszeit wieder ein­zuführen. Leider hätten sich auch eine Anzahl Kollegen gefunden, die so einsichtslos und indifferent sind, dem Druck der Unter nehmer nachzugeben. Die Zahl derselben betrage allerdings nur etwa 400, was im Verhältniß zu den 5-6000 in Berlin   und den Vororten beschäftigten Zimmerern nicht viel sei, jedoch wäre es nothwendig, die Sperre gegen diejenigen Geschäfte, welche Im Namen unseres Geschlechts protestiren wir nachdrücklich Eine Versammlung der Baudeputirten der Buter die Forderungen durchbrechen, mit aller Energie durchzuführen. fachen Forderungen der Gerechtigkeit liegt, für die wir in unserer dem Bericht der Kommission ist der Wohnkampf als beendet zu worauf folgende von Fischer namens der Lohnkommission ein­gegen die Geringschätzung, die in diefer Nichtbeachtung der ein Berlins   und Umgegend tagte am 27. Mai. Nach Dabei müßten alle Kameraden der Lohukommission behilflich sein. In gleichem Sinne sprachen sich alle Diskussionsredner aus, Betition eingetreten sind, und sprechen die Zuversicht aus, daß betrachten. Jedoch dürfte der Kampf gegen die Zwischen- worauf folgende von Fischer namens der Lohnkommission ein­sich die deutschen Frauen in allen Theilen des Vaterlandes unternehmer noch längere Zeit fortgeführt werden. gebrachte Resolution einstimmig angenommen wurde: diesem Protest anschließen werden. Es gilt nicht nur das Inter- getheilt wurde, daß auf dem " In Erwägung, daß einzelne Baufirmen es immer wieder Bau Badstraße, Brauerei versuchen, die 9ftündige Arbeitszeit zu durchbrechen und sich auch esse der Frauen, sondern das der Familie und damit der Ge- Paschen, drei Maurer die Puharbeit unter dem Tarif einzelne unserer Berufsgenossen als willfährige Werkzeuge ges sammtheit des deutschen   Volkes. Es gilt den anderen Nationen übernommen haben. Ju der Salzwedelerstraße arbeiteten brauchen lassen, beschließt die heutige Versammlung: 1. Bur gegenüber, die längst eine Hebung der Stellung der Frau einer die Butzer 14 Tage ohne Löhnung und blieb auch am Pfingst befferen Kontrolle und strikten Durchführung unserer Beschlüsse Hebung der Kultur überhaupt gleichachten, unsere nationale sonnabend die Zahlung für die Junenpuzer aus. Der Bau­Ehre!" unternehmer hat auf diese Art die Hälfte seiner Arbeit fertig wieder Arbeitsfarten eingeführt und ist jeder Zimmerer ver­vom 10. Februar d. J. werden vom Montag den 1. Juni ab Auf dem evangelisch- sozialen Kongreß in gestellt bekommen und die Arbeiter sind die Geschädigten; ob sie pflichtet, sich in den Besitz einer solchen zu setzen 2. Arbeitskarten Stuttgart   referirte in der am Freitag Mittag stattgefundenen überhaupt ihren Lohn erlangen, bleibt noch abzuwarten. Dem werden nur für diejenigen Geschäfte ausgegeben, welche die 9stündige ersten, von Frau Gnaud Kühne präsidirten Spezial- Kon Putzmeister Echarf ist es bisher möglich gewesen, über 100 Buger Arbeitszeit innehalten und find die Kameraden verpflichtet, ferenz Frau Geheimrath Lippmann Berlin   über Die Thätig zu beschäftigen. Wie aber diese 100 Buyer des Puzunternehmers mit Legitimation versehenen Kontrolleuren dieselben vorzuzeigen. feit der Frau im Gemeindedienst" und stellte am Schluffe ihres Scharf für Unfälle versichert sind, das zu untersuchen wird Auf- 3. Jeder Arbeitslose hat sich ebenfalls in den Besitz einer Karte zu Referates eine Anzahl Thesen auf, in welchen fie verlangt, daß gabe der Berufsgenossenschaft sein. Die Versammlung beschloß setzen und in derselben die Dauer der Arbeitslosigkeit bescheinigen zu die Frau im Kommunaldienst verwendet wird, die Stellen der sodann, um den Kampf wirksam zu Ende zu führen, die Kom­Armenvorsteher und Waisenpfleger müssen Frauen einnehmen, die mission weiter bestehen zu lassen und auch die Sammlung fortaffen. 4. Zur Unterstützung der Gemaßregelten, sowie zur Bestreitung fämmtlicher Unkosten hat jeder in Arbeit stehende Zimmerer Frauen müssen Mitglieder der Schulkommission werden und den zusehen, damit im Herbst eine weitere Lohnausbesserung wirksam fämmtlicher Unkosten hat jeder in Arbeit stehende Zimmerer Sittlichkeits- und Gefängnißvereinen helfend zur Seite stehen, den durchgeführt werden kann. wöchentlich 50 Pf. zum Agitations- und Unterstützungsfonds zu Frauen muß die Fürsorge für die weiblichen Frren übertragen zahlen und dafür zu sorgen, daß auf jedem Platz oder Bau ein Die Buchdruckerei Silfsarbeiter und Arbeiterinnen Deputirter ernannt wird, welcher die Sammlungen vornimmt werden, auch muß die Pflege der unterstützungsbedürftigen Siechen beriethen am Connabend über die Lohnbewegung in ihrem und die Arbeitsstelle in den Platzdeputirten Sigungen vertritt. von Frauen überwacht werden. In allen Krankenhäusern müßte Beruf. Es handelt sich bei diesem Streit bekanntlich um Ver- 5. Die Versammelten verpflichten sich, die gefaßten Beschlüsse zur dem leitenden Arzte eine Dame zur Seite stehen, um die Verkürzung der Arbeitszeit nach Maßgabe der für die Maschinen- Durchführung zu bringen und erwarten, daß kein Berliner  waltung, Ordnung und Sitte zu überwachen. Nachdem noch meister auf grund des neuen Buchdruckertarifs geltenden Be- Bimmerer am Montag vor 7 Uhr die Arbeit beginnt. Wenn verschiedene Redner in dieser Angelegenheit ihr Licht leuchten Stimmungen. Wie berichtet wurde, haben nunmehr die meisten ein Unternehmer die zehnstündige Arbeitszeit verlangt, ist die ließen, wurde eine Erklärung angenommen, faut welcher sich die Druckereien die Forderungen der Hilfsarbeiter bewilligt. Nur Arbeit sofort niederzulegen und erhält jeder Gemaßregelte nach Versammlung mit der Neferentin einverstanden erklärt. etwa 12 Firmen sträuben sich noch, dieselben auzuerkennen. Als wie vor die festgesetzte Unterstützung." Die Beschlüsse dieser Streikende sind gegenwärtig 68 Arbeiter und 52 Arbeiterinnen Versammlung sollen als Flugblatt auf den Arbeitsplägen vers zu verzeichnen, da es gelungen ist, die meisten der Ausständigen in breitet werden. Sachlage wurde nach eingehender Debatte beschlossen: Der Streit wird Betrieben, die bewilligt haben, unterzubringen. Angesichts dieser für beendet erklärt und über die Druckereien, welche noch nicht Die Kommission zu veröffentlichen. Die Lohnkommission bleibt, bewilligt haben, die Sperre verhängt. Die Namen derselben hat wie bisher, in einer Anzahl von fünf Mitgliedern bestehen. Um die Geschäftsführung derselben zu revidiren, wurden Stephan, Drömer, Bleich und Frl. Bien gewählt.

Am Vormittag des 28. Mai wurde noch einmal Berathung darüber gepflogen, welche Schritte von seiten der Frauen in Sachen des Bürgerlichen Gesetzbuches zu geschehen hätten. Außer einer Massenagitation gegen die betreffenden Gesetzesparagraphen wurde der Beschluß gefaßt, einen Protest gegen die Behandlung der Sache an Für die kaufmännischen Schiedsgerichte. Unser Mainzer die Reichstags- Kommission für den Entwurf eines Bürgerlichen Korrespondent schreibt: An die hiesige Handelskammer ist von der Gesetzbuches zu richten, der im Wortlaute folgt: Der Bund deutscher Frauenvereine   sieht sich gedrängt, dem Großh. Hessischen Regierung die Frage gerichtet worden, wie sie sich zu der von vielen Seiten gestellten Forderung nach Bildung Gefühl einer tiefen Enttäuschung Ausdruck geben, welches die von Sondergerichten für die Entscheidung von Streitigkeiten aus deutschen Frauen angesichts der unzulänglichen Resultate der bem faufmännischen Anstellungsverhältniß verhalte und auf Rommissionsberathungen, betreffend das Familienrecht im Ent welcher Grundlage gegebenenfalls eine derartige Einrichtung zu wurf eines Bürgerlichen Gesetzbuches, erfüllt. Nachdem das treffen sei. Die Kammer hat sich in ihrer Antwort dahin aus Interesse, welches das ganze Volt an einer zeitgemäßeren, den gesprochen, daß die Einrichtung derartiger Gerichte sich als noth­modernen Gesetzgebungen anderer Kulturvölfer entsprechenden wendig erweise. Hinsichtlich ber Organisation diefer Gerichte Normirung dieser Materie unverkennbar befundet hat, im Plenum machte die Kammer den Vorschlag, daß dieselben aus einem Un­des Reichstages von verschiedenen Parteien so verständnißvolle parteiischen als Vorsitzenden, sowie einem Prinzipal und einem Würdigung gefunden hat, nachdem so hervorragende Männer und Gehilfen als Beisiger wie bei den Gewerbegerichten zusammen geistige Führer unseres Bolles für infere gerechten Forderungen gesetzt werden möchten. eingetreten sind, glaubten wir in den Berathungen der Kom­missionen auf mehr Berücksichtigung und Entgegenkommen rechnen zu dürfen. Mit um so größerem Bedauern mußten wir das Gegentheil konstatiren.

Resolutionen des evangelisch sozialen Kongreffes. Professor Dr. Rathgen( Marburg  ) über bie ethifdhe e deutung des Handels. Der Redner faßte seinen fast zweistündigen, mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag in

vier Leitsäge zusammen.

Versammlungen.

Mit

fratischen Stadtverordneten überwiesen werden soll und der Ferner wurde ein Antrag angenommen, der den sozialdemo­dahin geht, daß auf den städtischen Bauten nur solche Arbeiter Verschiedenes" theilte Obst mit, daß er einen Brief von einem beschäftigt werden sollen, die Berliner   Steuerzahler sind. Unter Deutschen   Parteigen offen aus Paris   erhalten habe, aus dem hervorgeht, daß das Gerücht, in Paris   würden Zimmerer   ver­langt, durchaus unwahr fei. In Paris   herrsche zur Zeit eine ebenso große Arbeitslosigkeit, wie den anderen Orten Frankreichs  , außerdem sei es den Ausländern, ohne Kenntniß der französischen  Sprache und Verhältnisse, schon unter guten Verhältniffen schwer, Ein Antrag Fischer's, die ihr Fortkommen zu finden. Streitfontrolleure täglich mit 3 M. zu unterſtüßen, fand gleich­falls Annahme.

In der Besprechung dieses Vortrages richtete Geh. Reg. Rath Prof. Wagner( Berlin  ) scharfe Angriffe gegen den Frhru. v. Stumm. Er zog eine Parallele zwischen ihm und dem Abg. Bebel, und meinte, daß er mit letterem, den er für einen ernsthafteren Gegner halte, weit lieber in einer Frage zusammen­geben würde, als mit Frhrn. v. Stumm. Als Ergebniß der Be Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse bei der Berliner  sprechung wurde folgende Resolution angenommen: Der Kongreß Privatpost- Aktiengesellschaft bildeten am Sonntag Vormittag mit dem techlite b ift mit dem Referenten der Ansicht, daß die technisch und den Gegenstand der Erörterung einer öffentlichen Versammlung bei ökonomisch überlegenen Betriebsformen auch auf dem Gebiete des Pasch, Alte Jakobstraße, zu der die Briefsammler, Briefträger und Handels wesentliche Faktoren der Zukunft bilden werden, hält Expreßfahrer der Privatpost zahlreich erschienen waren. Der Referent es aber mit ihm nicht für unvermeidlich und auch nicht Schumann, Handelshilfsarbeiter, führt aus, daß sich seit einiger Zeit für wünschenswerth, daß dieser Prozeß ein den Klein- die Arbeitsverhältnisse bei dem Konkurrenzunternehmen der Packet­und Detailhandel   völlig absorbirender werde. Da die durch fahrtgesellschaft, der Privatpost, für sämmtliche Angestellte, mit das Anwachsen ra bedauerliche Rehrseite, das Verschwinden haben, daß sich unter den Angestellten die Ueberzeugung Bahn rinnen.) der Großbetriebe bedingte wirthschaftliche Ausnahme der Direktoren und Vorsteher, derartig verschlechtert sahlreicher selbständiger Existenzen und eine ungleichmäßige Ver- gebrochen habe, es fönne so nicht weiter gehen und müsse eine theilung des Gewinnes unter den am Handel beschäftigten öffentliche Kritik geübt werden zur Abstellung dieser Mißstände, ( Konzentration in wenigen Händen) zur Folge hat, so liegt eine ebe es bis zu dem äußersten käme. Um so nothwendiger sei eine gefeßliche Förderung des Prozesses nicht im Interesse der wirth- vorherige Verständigung der sämmtlichen Angestellten schon des schaftlichen Entwickelung. Das Entstehen des Großbetriebes im wegen, weil auf einzelnen Aemtern bereits Arbeitseinstellungen Handelsgewerbe und eines verhältnißmäßig zahlreichen Gehilfen drohen, es müsse dies vermieden werden, da nur ein einheitliches standes stellt der Sozialpolitit wichtige Aufgaben zum Schuße und planmäßiges Vorgehen Erfolg verspricht. Die Klagen der dieses Standes, namentlich seiner unerwachsenen und seiner weib- Angestellten richteten sich nicht nur gegen das Verfahren der lichen Mitglieder." Worin diese Aufgaben nach der Meinung Direktion, alle älteren Arbeiter aus ihrem Betriebe zu entfernen der Versammlung bestehen sollen, worauf es doch heute am und nur noch jugendliche Angestellte zu beschäftigen, welche mit dem gezahlten Monatslohn von 60 Mark im ersten Jahre, meisten ankommt, wurde nicht festgestellt.

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Arbeiter- Bildungsschule. Dienstag Abend von 9-10% Uhr: Süb. oft- Schule Waldemarfir. 14: Deffentliche Gesundheitspflege ( Nahrungs- und Genußmittel, Wohnung und Gesundheit, öffentlicher Kinder­schus, chuigesundheitspflege, Fabritgefeßgebung, Fürsorge für Arbeite­Herr Dr. Gustav Heymann: Nordschule, Milferstraße 179a: tution durch Kopernikus  , Galilet und Newton. Experimentelle Forschung. Natur Erkenntniß.( Antike und moderne Naturbetrachtung. Revo­Philofophie und naturwissenschaftliche Forschung. Funerer Zusammenhang der Naturfräfte. Rob. Mayer, Helmholtz. Gesetz von der Erhaltung der Kraft und des Stoffes. Einheitlichkeit der Materte. Grundzüge des Darwinismus.) Herr Dr. C. Joël. Bet allen Unterrichtsfächern werden neue Theilnehmer, Damen und Herren, jeder Zeit aufgenommen. Arbeiter- Sängerbund Berlins   und Umgegend. Berfigender Ad. Men= mann, Basewalkerfir. 8. Alle Aenderungen im Vereinskalender find zu richten an Friedrich Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr. Arbeiter- Raucherbund Serline und Umgegend. Menderungen Bereinstalender sind zu richten an Otto Schulz, Kotibuferdamut 72. ane Buſchriften den Bund betreffend find zu richten an: gund der gefelligen Arbeitervereine Berlino und lingegend Hermann Jahn  , Echönhauser Allee 177 c.

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