Prozeß Stief. gemeine und niederträchtige Zat."
Staatsanwaltschaftsrat Stenig beantragte heute im Prozes Stief und Genossen, den Mitgliedern des Sturmes 33 vom Bertehrslokal Hebbelstraße 20, die sich am Sturme auf das Tanzlokal Eden am 29. Januar beteiligt haben, folgende Strafen: der Angeflagle Stief ist wegen verfuchten Totschlages in Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch und wegen unbefugten Waffenbesitzes unter Versagung mildernder Umstände zu fünf Jahren fechs Monaten Zuchthaus zu verurteilen, der Angeflagte Wejemann wegen der gleichen Delikte mit Ausnahme des unbefugten Waffenbefizes zu fünf Jahren Zuchthaus. Beiden sind die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre abzuerkennen; der Angeklagte Ciebicher ist wegen schwerer Körperverlegung in Tateinheit mit schwerem Candfriedensbruch zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis zu verurteilen und Berlich wegen schweren Landfriedensbruchs zu zwei Jahren Gefängnis. Die Ueberzeugungstäterschaft ift diesem Angeklagten abzusprechen.
In seinem Plädoyer führte Staatsanwaltschaftsrat Stenig ungefähr folgendes aus: Es tann in diesem Fall von Notwehr feine Rede sein; es handelt sich hier um einen Rachefeldzug, um ein Stück Selbstjustiz. Es wurde von den Angeklagten behauptet, fie hätten einige Kommunisten herausholen wollen, um sie der Bolizei zu übergeben. In Wirklichkeit schlich man sich an den Schupobeamten, die als Doppelposten am Berkehrslotal Hebbelstraße 20 ihren Dienſt taten, vorbei, um ja nicht an dem geplanten leberfall auf den Edenpalast behindert zu werden. Zur Straffrage ist zu fagen: Der Strafamed ist abhängig von den jemeiligen Zuständen, in denen die strafbaren Handlungen begangen merden. Es gilt, eine rohe und gemeine Tat zu fühnen. Unter Bere brechen ähnlicher Art aus der letzten Zeit stellt sich diese Tat als die niederträdytigfte und gemeinste dar. Ein Zeuge hatte recht, als er sagte, es habe ihn besonders empört, daß auf eine Bergnügungs stätte geschossen wurde. Nun, weshalb mußte geschossen merden? Es sollten eben Leute, die sich beim Tanzen von der Arbeit erholten, vom Leben in den Tod befördert werden; nur durch einen Zufall find fie am Leben geblieben. Ich will an dieser Stelle an ein Wort des Zeugen Hitler antnüpfen: Es gibt schwierige Situa tionen, jagte er, bei denen sich die SA.- Leute in Todesangst bee finden.
o mar hier die Todesangst? Hier hat man Gewalttätigkeiten ohne jeden Anlaß vom Jaune gebrochen.
Die Strafe soll auch der Abschrechung dienen. Daher sind für die politischen Romdys exemplarische Strafen erforderlich. Das Gericht ift meinen Ausführungen im Röntgenial- Brozeß nur teilweise gefolgt. Die Entwicklung hat mir Recht gegeben. Die Judikatur der Berliner Landgerichte hat nach einigem Zögern sich für scharfe Urteile entschloffen. Es gilt, all diesen Elementen, die in fich die innere Geneigtheit zu ähnlichen Handlungen verspüren, zu zeigen, daß es auf diesem Kurje nicht weitergeht. Es gilt, ihnen Achtung vor fremden Menschenleben beizubringen. Die Gemeinheit der Tat ner Langt die Aberfennung der bürgerlichen Ehrenrechte und der UeberBeugungstäterschaft.
Arbeiter Festspiel.
Zum Schluß, dahinwogend über die weite Rasenfläche der Arena, ein Wald von roten Fahnen, ein Meer von roten Feuern, und rundherum Zehntausende, einstimmend in die Melodie der Internationale man muß dabeigewesen sein, muß das alles miterlebt haben, um das einmalige dieser Feierstunde, das sich nicht schildern läßt, zu ermeſſen.
,, Wir waren, wir sind, wir werden bleiben die Feldmusit, junge Meisterdirigent, die fingenden Massen, Karl Hahn formte dertämpfenden Arbeiterschaft!" Das mar, vom Kampf mit sicherer Hand Klang und Rhythmus der Sprechchöre. gefühl und lebendigen Berantwortungsbemußtsein unserer Arbeiterfänger zeugend, das Motto des Festspiels Rotes Lied", das ben überwältigenden Abschluß der Berliner Vierzig- Jahr- Feier bildete. lleber alle hohen Erwartungen ist die Berwirtlichung eines großen, fühnen Plans geglückt: Sammlung der Massen, Zusammen fassung all ihrer schaffenden und gestaltenden Lebensenergien in der frohen Einheit einer gemeinsamen Feierstunde. Allerorten regt sich, mit elementarer Gewalt fegt der Wille fich durch, jene aus bürgerlichem Herkommen stammende Festspielidee zu überwinden, die sich in der Kunstbarbietung vor Zuschauern und Zuhörern erschöpft. Ginn und Inhalt des Lebens der Arbeitermassen, gehoben aus der Sphäre des Alltags, sollen einziger Sinn und Inhalt des Arbeiterfestes sein. Ein künstlerisches Wassenerlebnis soll es werden, gewiß; doch nicht auf die Art, daß ein Kunstwert aufgeführt wird, sondern sozusagen auf dem umgekehrten Weg, daß in harmonischer Gestaltung, planvoller Gliederung das Ganze des Festes sich zum Kunstwert ordnet und vollendet.
So verstanden, war es Kunst, was an diesem denkwürdigen Sonntag im Stadion Neukölln Ereignis geworden ist, neue, zukunftsvolle, aus dem Bolf erwachsende Kunst des Festeseierns. Musik und Politit, Tanz, Sport, Sing- und Sprechchor, Körperspiel und geistiges Befenntnis, Männer, Frauen, Kinder alles mirtte zufammen, fügte sich zu einem Gesamtbild und Gesamtgeschehen von wunderbarer Geschlossenheit.
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Unmöglich, alle„ Mitwirkenden" aufzuzählen, denn die Mitmirtenden waren: Die Arbeiterschaft Berlins , organisiert und repräsentiert in pielartigen und zahllosen Verbänden, Bereinen, Gemeinschaften. Aber selbstverständlich tonnte dieses festliche Spiel nicht Zufallsspiel fein; bis in alle Einzelheiten war es forgfältig und genau disponiert und in vielen tausend Freistunden aller Beteiligten mit liebevoller Gründlichkeit probiert: eine mahrhaft imposante Leiftung Martin Gleisners, des schöpferischen Regiffeurs. Sit unfehlbarer Ueberlegenheit lentte Georg Ostar Schumann, der
Der Film vom Gegualmörder.
Rückblick und Ausblick.
Eine Woche der Gehobenheit liegt hinter uns; mas ist es
Besonderes, bas uns Anlaß gab, in dieser Zeit der Not solche Feste zu feiern? Hinter dieser einen Woche liegen vierzig Jahre mühe vollen Aufbaus. Auf den Anfängen der deutschen Arbeiterchorbemegung laftete der Drud des schändlichen Sozialistengesetzes. Aber die feinende Idee war stärker als alle Widerstände der Machthaber, 1890 bas infame Gesetz gefallen war, begannen die Kräfte, die schon bie sie mit brutaler Bolizeigemalt betämpften. Und als im Ottober ehemals der Berliner Arbeiter- Sängerbund geeint hatte, sich von neuem zu sammeln und zu organisieren. Es entstand der Arbeiter Sängerbund Berlin und Umgegend".
Heute zählt der Berliner Gau 230 Bereine. 11 000 fingenbe Mitglieder, Männer und Frauen, 1100 Jugendliche sind darin za fammengefaßt. Aber lauter als dieje Zahlen fprechen die Leistungen, die vollbracht werden. Der Arbeiterchorgefang ist ein deutscher, ja europäischer Kulturfaltor geworden, und er ist zugleich eine gewal tige Triebfraft der modernen Arbeiterbewegung. Wir haben es unzählige Male erfahren und haben es in den Veranstaltungen dieser Woche beispielhaft erlebt. Arbeitergefang ist Mitarbeit am politischen Kampf der Arbeitertlaffe, ist Sumft im Dienst des Kampfes, Auf beide Teile und thre Berbindung foment es an: auf den Kampf und auf die Kunst. Die Möglichkeiten fünstlerisch- politischer Be tätigung find unbegrenzt und bleiben unerschöpflich; sie heißen Kampflieb und Oratorunn, Volkslieb und Bolksfest.
„ Die fünf Frankfurter."
Rose Theater.
K. P.
Die vielen Seruaimorde, die in den letzten Jahren ganze Städte Die Fürstenherrlichkeit ist im Berblassen. Die Bauliers ner in Aufregung verfegten und erschütterten, insbesondere der Fall golden sie noch, aber der neue Weltbeherrscher meldet bereits seine Rürten haben den Film nicht ruhen lassen. Frist 2 ang hat zu- Ansprüche an. Das Kapital rüstet sich zum Eroberungszug. Geld fammen mit noch neun Mitarbeitern daraus einen großen fenfatio nellen Film gestaltet. Der Film heißt kurz und schlagend" gleich Mörder. Tatsachenberichte follen die Grundlage des Films fein, und in der Tat ist mit großem Fleiß ein reiches Anschauungsmaterial herbeigeschafft, das den ganzen Kompler aufrollt: Der material herbeigeschafft, das den ganzen Kompleg aufrollt: der Mörder, der die Kinder Lodt und mit ihnen verschwindet, die Angstpinchose, die die ganze Stadt befällt, zu Selbstbezichtigungen und Denunziationen führt, vor allem der Aufmarsch der Polizei, die eine
ist die einzig mahre Macht. Carl Roßler umgibt dieje Erfenntnis mit Wiz und etwas zu viel Betulichkeit, präsentiert sie in geiftball geführten Dialogen, die mit den Dingen spielen, in vielen Farben fchillern und in denen fich die Menschen enthüllen. Die fünf Frankfurter" gehören immer noch zu den besten Lustspielen der deutschen Bühne.
Was heute stört, ist die sonnige Gemütlichkeit, mit der die Herren Rothschild gezeichnet sind. Sie benehmen fidh , als ob sie
Reichsbahnwohl in Mitteldeutschland. ungebeure Arbeit zu leiften hat, mit Razzien, Berfolgungen der In- tein Wöfferchen trüben tönnen. Brave, gutherzige Söhne machen
Bernichtende Niederlage der ROD.
Halle a. d. S., 12. Mai( Eigenbericht).
dizien, systematischer Beobachtung aller in Frage fommenden Berfonen usw. Darüber hinaus aber wird wie immer in den großen Filmen der Familie Lang( Thea D. Harbou ist ja die Frau von Bei den Betriebstätewahlen am 9. und 10. Zai bei der Reichs- Frig Lang) der Ausflug ins Phantastische angetreten. Nicht nur die bahn hat die KPD . und ihre AGO. fich besonders in ihrer miffel- Polizei und das Publikum suchen den Mörder, sondern vor allem deutschen Domäne bemüht, den freigewerkschaftlichen Einheitsverband auch beteiligen sich die Untermeltorganisationen baran. Denn ihnen der Eisenbahner Deutschland aus dem Felde zu schlagen. Nach den ist das Geschäft verdorben. Als ob es sich um einn Roman von Start bis jehf vorliegenden Stimmenzahlen für die Wahl des Be- Man handle, organisieren die Ringvereine mit Hilfe der ihnen ange= 3iefsbetriebsrates für den Reichsbahndirektionsbezirk Halle schloffenen Bettler eine Ueberwachung der ganzen Stadt, und wirkfind alle Bemühungen der Feinde der freigewerkschaftlichen Eisen- lich, fie finden den Mörder, dem einer der ihren mit Kreide ein bahnerbewegung fläglich gefcheiterf. großes M. auf den Rod drudt. Im größten Maßstabe wird ein
Bon den 14 Siten des Bezirksbetriebsrates erhält der Ein- nächtlicher Einbruch in dem Haus veranstaltet, in dem er sich derheitsverband der Eisenbahner Deutschlands borgen hat, und der Täter vor das Gericht der Unterweltler ge11 Sige, die Christen erhalten einen und auch die Hirsch- Dunder- fchleppt. In aller Form wird hier fein Prozeß geführt, fein bester schen einen Sig. Die RGO., der man den ganzen kommunistischen Berteidiger ist er selber, der hinausschreit, daß er ja nicht anders Apparat vor dem Wahlkampf zur Berfügung gestellt haffe, fonnte fonnte, daß er furiengepeitscht immer wieder dazu getrieben wird. es gleichfalls nur auf ein mandat bringen. Die überragende Che die Ganoven bas Lynchgericht an ihm vollziehen tönnen, greift Stellung, die der Einheitsverband bei der Eisenbahnarbeiterschaft die Bolizei ein. Das legte Bort haben, nachdem er vom ordentlichen in Mitteldeutschland bisher in Anspruch nahm, ift soll behauptet Gericht perurteilt ist, die Mütter, die als legte Mahnung ihr Baßt worden. Die Niederlage der fommunistischen Ge- auf dem Zuschauer mitgeben. metffchaftszerstörer ift tatastrophal und zeigt, daß die Eisenbahner nicht gewillt find, sich vor den fommuniffifchen Parteifarren spannen zu lassen.
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Die Phantastit ist den Filmen Frih Langs noch nie gefommen; sowohl in Metropolis" wie in der Frau im Monde" führte sie zu Fehlleistungen. Aber man versteht es, daß man das Risiko, das man mit der Berfilmung dieser Sensation auf sich nahm, mildern wollte, indem man die Tragit und das Abstoßende des Stoffes durch das
Lebens.
Das Rose- Theater findet für diefes fein pointierte Luftfpiel nicht den richtigen Stil Wirkungen werden vergröbert, die Charakter fierung leidet unter dem Willen, alles fo, deutlich mie möglich vorzutragen. Die zarten Linien find durch Striche ersetzt. Bon den fünf Brüdern hat nur Jakob eine individuelle Figur. Willi Rose gibt ihm die Haltung eines steptischen und melancholischen Aestheten. Scharmant ist der Herzog Paul Dabites, während der Gudula F. Sch. Maria Karstens eher in ein chriftliches Haus gehört.
Das Ende der spanischen Granden.
Der spanische Wirtschaftsminister hat durch einen Erlaß Maßnahmen verfügt, die das Ende der spanischen Granden und ihrer Borrechte bedeuten. Die Vorschriften bezmeden bie Bebommg ber großen Bänderftreden, die den reichen Großgrundbesitzern gehören und jetzt zum Teil brochliegen. Außerdem wird der Bächterschutz eingeführt, während die Enteignung der großen Latifundien dem Bar lament vorbehalten bleiben soll. Die spanischen Granden, die ſeit dem 13. Jahrhundert ihren Titel führen, sind die Mitglieder des höchsten Adels, der Verwandten des früheren Königshauses und der Familien, bie fich durch Alter und Reichtum auszeichnen. Unter ihnen gibt es Leute, die zu den größen Krösussen der Welt gehören.
Um die Berliner Besoldungsordnung. In- ben- Bordergrund Stellen der Ganovenmelt und der mannigfachen Ihr Reichtum iſt z. T. märchenhaft, während andererseits auch zahl
Widerspruch gegen ihre Berschlechterung.
In der gemischten Deputation wurde nach Anhörung der Berfreter der Beamtenschaft und eingehender Erörterung befchloffen, den Oberbürgermeister zu ersuchen, gegen die Beanfiandung der Befoldungsordnung im Beschlußverfahren Widerspruch zu erheben.
Die Bedeutung der Zeitschrift.
grotesten, ja tomischen Zwischenfälle zu verdrängen suchte. Aber sich dabei noch auf Tatsachenberichte zu berufen, geht doch viel zu weit, wenn man fich auf irgendeine vielleicht erfundene Zeitungsnotiz da bei berufen hat. In der Realistik ist der Film zum Teil meisterhaft, manchmal geht er mit seiner Aufklärungstendenz bis ins Lehrfilm hafte über. Die ethische Tendenz, die Mütter warnen zu wollen, ist doch wohl mur ein Aushängeschild, denn der ethischen Tendenzen willen wird das Bublifum nicht in den Film geben. Ein riesiges Aufgebot von Darstellern bietet viele außerordentliche Leistungen, zu nennen: Peter Lorres eindringliches Mördergesicht, Gustav Gründgens , Friz Gnaß, Paul Kemp als Ganove; Otto Bernice, Theodor Loos als Kriminalkommissare.
D.
Im Rahmen der Tagung des Reichsverbandes Deutscher Zeit schriftenverleger sprach im Hause der Deutschen Bresse Reichsminister Treviranus über„ Die Zeitschrift im Dienste der Politit, Kultur und Wirtschaft". Er betonte die Bedeutung der Zeitschriften für die Der Film, der über zwei Stunden dauerte, entfesselte bald bei Ueberbrüdung politischer Gegensäge. Die Zeitschriften treffen ein den Gegnern, bald bei den Anhängern der Todesstrafe beifällige 3uPublikum, das durch gemeinsame kulturelle oder wirtschaftliche Instimmung. Bei aller Anerkennung bedeutender Detailleistungen bleibt tereffen verbunden ist. Der Minifter bezeichnete sodann als befondere der Gesamteinbrud doch unbefriedigt: wir bliden in Abgründe, die Aufgabe der Zeitschrift, indem sie über den Kirchturm und über feine Regiefünfte überbrüden. die Landschaft hinaus in die weite Welt meise", den Aufgaben zu dienen, die für Deutschland in seiner augenblidlichen Lage von ganz besonderer Bedeutung seien. Das ist ein, wenn auch nicht flammendes, so doch unieugbares Bekenntnis des Ministers. zur inter nationalen Berständigungspolitit. Treviranus schloß mit der Feststellung, daß die Zeitschriften den verantwortlichen Füh rern der Politit, Kultur und Wirtschaft dankenswerte Hülfe leisten
Lönnen.
Nach dem Minister nahmen Bertreter der Wirtschaft, barunter Geheimrat& aft I vom Reichsverband der Deutschen Industrie, das Wort. In einer Resolution wird darauf hingewiesen, daß die Deutschen Zeitschriftenverleger mit großer Besorgnis auf die wachsen den Einschränkungen der Stulturetats in Reich, Ländern und Gemeinden bliden.
Die Rettung der englischen Grönlanderpedition. Der Bolar forscher Courtauld ist am Montag wohlbehalten mit der eng lischen Hilfsexpedition, die ihn aus den Eiswüsten Grönlands ges rettet hat, in dem Hauptquortier der Expedition bei Taddufiaf, etwa 50 Kilometer von Angmagjalit, eingetroffen. Courtauld sowie alle Mitglieder der Hilfserpedition find wohlauf.
Das Tonfünstlerfest in Bremen . In der Hauptversammlung, die der Berband deutscher Mufitfritifer im Rahmen des 61. Ton tünstlerfestes am Montag abhielt, wurden eine Reihe interner Angelegenheiten besprochen. Am Abend ging im Bremer Stadttheater Mozarts Oper domeneo" in einer vollständigen Neubearbei hung von Richard Strauß und Bothar Wallerstein in Szene. Das ausbertaufte Haus feierte alle Beteiligten sehr herzlich
Die Malerin Maria Slavona geftorben. In Berlin ftarb am Sonntag die Malerin Maria Glanona. In Deutschland ist die Stünstlerin, bie 1865 in Lübed geboren ist, durch ihr Bild im Aron prinzenpalais Gärten am Montmartre" und zahlreiche Blumen und Tierbilder bekannt geworden. Die Museen in Stockholm , Stöln, Barmen und Lübed haben Bilder von ihr erworben.
Das neue Berliner Künstlerhaus. Der Berein Berliner Rünftler, ber fein Haus in der Bellevuestraße verkauft hat, wird anläklich seines 90jah: rigen Bestehens am 15. Mai das neue Berliner Künstlerhaus in der Tiergartenitraße 2 a einweihen.
Das Spihentuch der Königin von Johann Strauß , die nächste Novität der Stadtijden Dper, wird von Dr. Kurt Ginger inszeniert.
reiche Angehörige alter Grandenfamilien im Laufe der Jahrhunderte. verarmt find. Besonders groß find die Besitztümer mancher Granden, die ausgedehnter find als viele Provinzen. Noch heute liegen gewaltige Felder unbebaut da, da es den Granden nicht lohnt, sich mit der Bebauung dieser ungeheuren Ländereien in vollem Umfange zu befaffen. Sie verpachten das Land größtenteil und haben bisher eine große Kunst gezeigt, die Bachtsummen zu steigern. Seit 1920 follen Steigerungen um 300 Proz. vorgefommen sein. In früherer Zeit hatten fie ganz besondere Rechte und Pflichten. König Ferdinand und Karl V. machten vielen Vorrechten ein Ende. Durch Gesetz vom 10. April 1834 erhielten sie den ersten Platz in der spanischen Pairs fammer. Die Revolution, die am 11. Februar 1837 zur Ausrufung der Republik führte, bedeutete auch das vorläufige Ende der Gran den, denn fie verloren alle Rechte und Titel. Kurze Zeit, nachdem Rönig Alfons auf den Thron gelangt war, stellte er die Vorrechte der Granden wieder her.
Neues Südpolarland entdeckt.
Rapitän Riiser Larsen , der jetzt von einer zweiten Reife in bie Antarktis nach Oslo zurückgekehrt ist, hat dort neues 2and für Norwegen in Befiz genommen. Dieses Gebiet liegt zwischen dem Königin- Maud- Land und dem Prinzessin- Martha- Land und murde Brinzessin Raghnild and getauft. Die genaue Lage be findet sich zwischen 70 Grab 30 min. füblich. 24 Grab 15 Min. östlich und 68 Grab 40 min. füblich, 33 Grab 30 min. äftlich, wobei diese Sahlen bie äußersten Buntte der in diesem inter aufgenommenen Küstenlinie bilben. Man nimmt an, daß bas neue Land eine Fort. fegung der Rüftenlinien vom Kemp- Land, das 1833 von Kemp ent bedt wurde, und Coats- Land, das 1902 von Bruce entdeckt wurde, bildet. Die neue Küstenlinie ist also ein weiteres Glied in der Rette, die beweist, daß sich nach allen Richtungen vom Südpol ein Ron tinent ausdehnt. Die neue Rüftenlinie ist etwa 53 Kilometer lang. Die Erforschung dieses Gebietes war mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden; die mit Eis bededten Strecken sind so riesig, daß bei entsprechenden Verhältnissen auf der nördlichen Halbfugel sie das ganze Gebiet Dom Nordpol bis zum Kanal bededen würden.