Tierkunst-Ausstelwng im Zoo. »Sund und Katzem Genau wie ihre sieben Vorgängerinnen eröffnete Prof. Heck diese Ausstellung. Sie wendet sich wieder an alle die Menschen, die mehr oder weniger tierkundig und tierlieb sind, also von der Tierticbe zur Tierkunst und Tierkunstliebe kommen. Darum sieht man fast durchweg Werke, wie sie der natürlichen, unbefangenen Anschauungs- weise eines zugleich Natur und Kunst liebenden Publikums entsprechen. Diesmal wendet sich die Ausstellung in besonderem Maße an Herz und Gemüt: denn die KOO Werke(Gemälde, Plastiken, Radierungen und Figuren der Porzellanmanufakturen) beschästigen sich ausschließlich mit Hund und Katze, diesen beiden Tieren, die allen Menschen am leichtverständlichsten und den meisten Menschen sehr vertraut sind. Für den schaulustigen, fern aller Kritik ge- nießenden Menschen, sagt die Ausstellung, die natürlich Werke stark unterschiedlichen Könnens und Gelingens enthält, sehr viel. Da sieht man den Hund für Zeitvertreib und Hausgebrauch, man gewahrt ihn als Charakter und verspieltes Zuchtexpcrimsnt. Und dann die Eleganz der Katzen, begonnen mit der fast unglaublichen Ge- schmeidigkeit und endend mit der sehr bewußten Koketterie.!In ollen Künstlern ober ist ein Ringen um das Wesen des Tieres: mögen sie den Tierkörper nun ganz als Form erfassen oder ihn in Linien auflösen, mögen sie sich und andere an den Lichtreflexen in den Augen oder dem Farbspiel auf dem Fell ergötzen. Jedem Ge- schmack ist Rechnung getragen und auch jedem Geldbeutel. Es gibt bereits Kunstblätter von 2 Mark an. Wenn man jedoch dieser Aus- stcllung vorwerfen sollte, sie sei in erster Linie Verkaufsausstellung, so kann sie diesen Vorwurf ertragen: denn es ist nicht angebracht, nur unverkäufliche Werke für Kunstwerke anzusehen. Ist doch gerade in dieser Ausstellung manche Arbeit, die volkstümlich in des Wortes allerbester Bedeutung ist. e. b.
Zur„Quadraiur des Kreises". Zur Aufführung des russischen Lustspiels, das jetzt im Wallnsr- Theater läuft, wird uns von einer Genossin, die das Stück in Moskau sah, geschrieben: „In der Woche zwischen dem 27. März und 2. April 1930 wurde„Die Quadratur" in einem der kleineren Staatstheater in Moskau gespielt, und zwar ganz vorzüglich. Die Inszenierung war höchst realistisch, die Ausstattung so einfach wie nur denkbar. Köstlich war, wie die Komsomolzy(Jungkommunisten) sich bei allem, was sie hm oder tun wollen, fragen, ob es auch mit der Ethik vereinbar sei, die man sie gelehrt hat, und mehrfach bekämpfen sie das eigene Verlangen nach einer Sache mit der Begründung, daß die Befriedigunng des Verlangens oder Bedürfnisses auf Kosten der anderen geschehen würde, und die sozialistische Ethik verbiete solches. Deshalb quälen sich die beiden jungen Ehemänner und die Kam- somolka Tonja erst lange, ehe sie sich zum ersehnten Gattentausch entschließen, weil jedes von ihnen fürchtet, dem bisherigen Ehe- genossen damit wehe zu tun. Schließlich kommt der Austausch unter der Verständnis- und liebevollen Mithilfe des Partorganisators, Jugendführer, würden wir sagen, zustande. Die heitere, gemütliche Ironie des Stückens kann selbst den empfindlichsten Stellen nicht wehe hin, und doch spürt man auch bei diesem leichten„Scherz"stückchen den tiefen Ernst in der Kritik, dos Bewußtsein der großen Schwierigkeiten, derer man von heute auf morgen nicht Herr werden kann, weil zu vieles getan werden mutz, was viel Zeit und viele Kräfte erfordert. In derselben Woche wurden übrigens in größeren ftaallichen Theatern zwei Stücke„Die Ehefrau" von Trenjoff und„Der Sonderling" von Afinogenoff gegeben, in denen sehr ernste Kritik an den Zeitzuständen und den Wirkensmethoden geübt wird— unter dem von allen betonten Leitwort:„Selbstkritik bis zur Selbst- geißelung führt allein zur Abstellung von Ucbeln." „Nachtasyl " in Carows Lachbühne. Man muß lange warten, bis man Erich Carow da oben am Weinbergsweg auf der Bühne zu Gesicht bekommt. Es wird wirklich fast eine Nachtvorstellung, dieses Nachtasyl, das mit Gorki natürlich nichts zu tun hat. Zuvor erfreuen die anderen Kräfte die Getreuen des Hauses: das unverwüstliäze Berlinertum des Douerjubilars Fredy Sieg , Tenorsüßigkeiten, Hausquartette, exotische Tänze eines fabelhaft gewachsenen Negers und einer Kreolin. Der Verwandlung?- komiker M e st r u m kriegt die Leute mit seiner scheinbar altmodischen Nummer zum Lachen. Den sentimentalen Bedürfnissen, der Schau- und Gesangslust"dient die nur allzu lang geratene Wildwest- Szene, worin Lucie Carow inmitten des ganzen Personals die Hauptrolle spielt. Dann kommt endlich Carow selbst. In einem unglaublichen Auf» zuge torkelt er in eine vornehme Wohnung und richtet sich dort häus- lich ein. Das Schicksal hat ihm wieder mal einen Schabernack gespielt. Betrunken, veralbert, rausgeschmissen, hofft er hier Ruhe zu finden. Aber er wird wieder ein Opfer: die Eheleute spielen ihn gegenein- ander aus und er gerät in die seltsamsten Situationen. Der Getretene feiert Triumphe— ihm winken Brot. Stellung, er avanciert zum Pseudografen und glaubt der Liebhaber der gnädigen Frau zu sein. Vom Bettler zum König durchlebt er die ganze Skala: die Augen treten ihm vor Begierde sast aus den Höhlen, und in aller Trunken- heit bewahrt er sein Köpfchen. Die ganzen Szenen sind Theater im ältesten Sinne: aber welch ein Kerl belebt sie, ein Hanswurst und Komiker von höchsten Graden, bei dem alles, Figur. Stimme, Aus- druck eine Einheit bildet. Der ewige Vagabund, der Außenseiter. der sich in allen Lagen behauptet und immer die Lacher auf seiner Seite hat.__ 10 spanische Königspaläste als Museen. Nach der Bekanntgabe des spanischen Jinanzministers Prieto ist über das Schicksal der Königsschlösser in der Hauptsache bereits entschieden. Die Teile des Madrider Schlosses, die bisher dem Publikum nicht gezeigt wurden, werden jetzt als Staatsmuseen er- öffnet. Eine andere königliche Besitzung, die Casa de Campo, wird sofort dem Publikum erschlossen. El Pardo, der Känigspalost und Park, etwa 13 Kilometer von Madrid entfernt, der eine Stadt für sich und von einer Mauer von 100 Kilometer Länge umgeben ist, wird für gemeinnützige Stiftungen, Kleinwohnungen usw. ver- wendet werden. Die Gebäude und Ställe in Madrid , die die Nüst- kammern und Wagen enthalten, werden zu Museen. Der Escorickl- Palast, der größte der Welt, der ein Gebiet von 1700 ql-m bedeckt', wird nun tatsächlich und endgültig zum Museum, obwohl er es der Sache nach längst war. Ebenso sollen die Paläste der Al- hambra zu Granada und Balladolid. die ebenfalls bereits Museums- charakter hatten, nun dieser Bestimmung definitiv übergeben werden. Die Paläste von Aranjuez und San Jldcfonso in der Nähe von Segovia , der Alcazar von Sevilla und die königlichen Gärten in Valencia werden den Lokaibchördc-i übergeben, jrnd aber abftMwWgwteg.._.".'ü
Machtkampf mit Geisteskranken
Zwei Gchupobeamie schwer verleht
Zu einem aufregenden Kamps kam es heule früh gegen 4 Uhr in einem Hause in Charlottenburg . In der Zlsenburger Straße 37 versuchten fünf Schupobeamtc den geisteskranken Gemüse- Händler Friedrich Roß, der einen Anfall erlitten hatte, zu überwäl- tigcn. Erst als er eine Schuhverletzung in die Hüsle davongetragen hatte, konnle man ihn abkransportieren. Auch zwei Beamte, die Oberrvachlmeifler Decker und welke vom Revier 130 in Char- lottenburg, mußten mit schweren Slichverletzungen in den Ober- armen nach dem Polizeikronkcnhaus gebracht werden. Roh befindet sich zur Zeit im Krankenhaus Westend , wird aber nach Wittenau gebracht werden müssen. In dem 5)ause Jlsenburger Straße 37, an der. Ecke der Nord- hauser Straße, betreibt der 46 Jahre alte Händler Roß ein offenes Gemüse- und Dorkostgeschäft. Er ist oerheiratet und Vater von fünf Kindern. Bei den Nachbarn erfreut er sich keine- guten Rufes. Alan weiß, daß er trinkt und in seinem Rausch die ganze Familie drangsaliert. Schon oft hat die Frau mit den Kindern vor dem Wüterich bei Nachbarn Zuflucht suchen müssen. In der Trunkenheit verfällt Roß in einen Zustand, der für seine Umgebung lebensgefährlich ist. Er verliert jede Gewalt über sich und mußte deshalb schon einmal nach Wittenau gebracht werden. In der vergangenen Nacht gegen 4 Uhr kam es in der Wohnung wieder zu einer wüsten Szene. Roß war wieder stark betrunken und ging auf Frmi und Kinder los. Di« verängstigte Frau war mit drei Kindern geflüchtet, mit den beiden anderen hatte sich Roß in eine Stube«ingeschlossen. Die Frau, die für ihre Kinder fürchtete, rief Polizeibeamte zum Schutze herbei. Zwei Schupos, die zunächst mit ihr kamen, konnten nichts ausrichten, Roß öffnete nicht. Da man Blutoergießen ver- meiden wollt«, wurden noch drei weitere Beamte herzugerufen. Der Wahnsinnig« im Zimmer stieß mit dem Messer durch das Holz der Türfüllung und droht« jeden anzufallen, der her- einkäm«. Die Beamten traten aber doch die Tür ein.
Roß halle in einer Hand ein scharfes Schlächlermesier. in der anderen ein verrostetes Seitengewehr. Damit hieb und stach er um sich. Da mehrere Beamte schon ver» letzt waren, gab schließlich einer einen Schuß ab und traf Roß in die linke Hüfte. Jetzt konnte er gepackt werden. In einem Rettungs- wagen wurde er dann nach dem Krankenhaus gebracht. Er hat anscheinend einen Steckschuß davongetragen. Di« Polizeibeamten Becker und Welke sind sehr schwer verletzt. Durch die Schnitte und Stiche sind die Muskeln und Sehnen an den Ober- armen zum Teil zerstört. Roß ist im Kriege Infanterist gewesen und kam geisteskrank zurück. Da er verschiedene Kuren durchmacht«, bessert« sich sein Zustand und er wäre völlig gesund geworden, wenn er sich nicht dem Alkohol ergeben hätte. Durch das Trinken trat sein Leiden wieder zutage und schon 1029 nmßte er nach Wittenau gebracht werden. Nach einer längeren Entziehungskur wurde er entlassen. Vor einem Jahr ungefähr fiel er in das alte Laster des Trinkens zurück. Seine Frau genießt in der Nachbarschaft einen sehr guten Ruf. Auf ihren Schultern nihte sast das ganze Geschäft und die Sorge für die Familie. Nach einer Zechtour kam Roß am Freitag gegen 8 Uhr nach Hause. Da Desuch zugegen war, traute er sich nicht wie sonst zu toben, sondern ging wieder aus. Gegen Mitternacht kam er abermals, da aber die Frau erkannte, daß er schwer betrunken war, ließ si» ihn nicht in die Wohnung. Das drittemal kam der Mann gegen 4 Uhr. Er schlug im Hos eine Fensterscheibe ein und gelangte so in die Woh- nung. Mit Flaschen und Gläsern warf er nachseiner Frau und demolierte die Stühle, um mit den Stuhlbeinen auf die Frau einzuschlagen. Nach der Feststellung der Aerzte im Krankenhaus ist Roß in Delirium verfallen und wird dauernd in- terniert werden müssen.
Wie wir einer Veröffentlichung des Preußischen Statistischen Lan�eeamtes entnehmen, ist seit einigen Jahren in der Entwicklung der Großstädte ein Umschwung eingetreten, der freilich zunächst durch Eingemeindungen oerdeckt war. Das früher fast selbstver- ständliche, sich von Jahr zu Jahr verstärkende Wachstum der Großstädte hat aufgehört, und an seine Stelle ist zunächst eine verlangsamte Zunahme, schließlich im Jahre 1930 sogar eine Abnahme getreten. Dieser Umschwung in der Entwicklung ist in erster Linie auf eine Richtungsänderung in der Binnenwanderung zurückzuführen. Während 1927 der Gesamtwanderuvgsüberjchuß der Großstädte des Freistaates Preußen(ohne Eaargebiet) noch rund 103 600 betrug, verringerte er sich in den folgenden Iahren immer mehr: 1928 be- lief er sich auf 95 000 und 1929 auf 54 000. 1930 trat sogar«in erheblicher Wanderungsverlust ein; die Zahl der Fort- gezogenen übertraf die der Zugezogenen um 50 600. Auch in dem vorausgehenden Jahr war bei einer Reihe von Großstädten die Abwanderung größer als die Zuwanderung gewesen. Im Jahr« 1929 betrug der Wanderungsverlust, den 17 Großstädte aufzuweisen hatten, insgesamt 23 800 Personen, 1928 bei 11 Großstädten 15 900 Personen, 1927 bei 10 Großstädten 8200 Personen und 1926 bei 18 Großstädten 18 700 Personen. Diesem Wandcrungsverlust stand aber in früheren Jahren stets ein bedeutend höherer Wanderungsgewinn der übrigen Großstädte gegenüber, so daß sich für die Großstädte zusammen immer ein starker Zuwanderungsüberschuß ergab. Von ausschlaggebender Bedeutung war hierbei regelmäßig die
Stadt Berlin , die— wenn man von dem Hauptinflationsjahr 1923 absieht— seit Kriegsende stets einen starken Wanderung?» gewinn gehabt hat. 1926 betrug er 48 500 Personen. 1927: 81 300, 1928: 86 400 und 1929: 59 700. Als nun das Berichtsjahr für Berlin statt eines wandcrungs- gewinnes einen wanderungsverlust von S500 Personen brachte, ergab sich für die Gesamtheit der preu- ßischen Großstädte der bereits erwähnte wanderungsverlust von 50 soa. Unter den Großstädten mit Wanderungsver» lüften stand Gelsenkirchen an erster Stelle. Es folgten Ober» Haufen, Frankfurt a. M., Dortmund , Duisburg-Hamborn , Bochum und Düsseldorf . Sieht man von Frankfurt a. M. ab, so sind es im wesentlichen die großen Industriestädte des Ruhr- gebiet es, die bei gleichzeitig starker natürlicher Vermehrung der Bevölkerung einen bedeutenden Wanderungsverlust hoben. Diese Städte hatten übrigens auch in den vorhergehenden Iahren fast immer einen Wanderungsverlust gehabt. Der Geburtenüberschuß des Berichtsjahres, der sich auf 43 000 Personen belief, reichte nicht aus, den Wanderungs- verlust wettzumachen, so daß die preußischen Großstädte zusammen im Jahre 1930 mit einem Bevölkerungsverlust von 7300 Personen abschlössen, zumal da im Gegensatz zu dem vorher- gehenden Jahr im Berichtsjahre auch Eingemeindungen nicht statt- fanden. Dabei hatten bis auf Berlin sämtliche preußischen Groß- städte einen Geburtenüberschuß.
Deutsche Kunstgemeinschast. Kohlhoff, Thöny, Muche. In der gegenwärtigen Ausstellung der Deutschen Kunstgemein- schaft ragen hoch über das allgemeine Niveau die Arbeiten von Wilhelm Kohlhoff heraus: ein Saal ist mit Aquarellen, einer mit Gemälden gefüllt. Der Aufenthalt in Paris hat seine von Natur schon phantasievolle und leichte Malweise noch mehr aufgelockert und beschwingt. Dies« Straßenbildcr aus Paris und Marseille , diese Akte, Pferde, Stilleben und kleinen Landschaftsausschnitte entzücken durch die vielgestaltige Grazie ihres Farbenbuketts, durch die Heiter- keit eines echten Künstlertemperaments. Es ist französischer„Esprit" darin, aber nur soviel, daß man die Treue zur Natur und die ewige Märchensehnsucht des Deutschen als durchaus vorherrschend empfindet. Kohlhoff ist unter den Lebenden wohl einer der Besten, die das kostbare Erbe Corinths verwalten und weiterbilden: dieses Erbe, das uns je länger umso entschiedener, als bestes Teil unseres Kunstwollens in der reinen Malerei erscheint. In einem Raum teilen sich der ausgezeichnete Simplizissimus-Zeichner E. T h ö n y mit star- ken Chorakterdarstellungen aus nabeln und aus tiefsten Gesellschafts- schichten, und Georg Mu6)e, dessen Bleistiftzeichnungen eine seltsam schemenhaste Mystik in zart angedeuteten Figuren verkörpern: von seinen Gemälden ist das schönste die ganz frühe„Komposttion zgzg"— eine abstrakte Raumfarben-Biston, die sich an Mächtigkeit der Phantasie neben Kondinsky stellt. p. k. seh.
Wohnungspflege in der Schule.
Das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt weist in einem jüngst ergangenen Erlasse aus die in Fachkreisen immer deutlicher erkannte Wichtigkeit der Wohnungspslege für das allgemeine Wohl hin. Die Wohnungspflege trägt wirtschaftlich zur Erhaltung des Wohnbestandes bei und dient weiter der Förderung der Volks- gefundheit und des Familienlebens sowie der Hebung der Wohn- kultur. Die zuständigen Staats- und Gemeindebehörden sind be- müht, durch Ausübung einer geregelten Wohnungsaussicht, durch Rot und Belehrung auf die Fernhaltung und Beseitigung von Miß- ständen im Wohnwesen hinzuwirken. Wichtiger ober als alle be- hördlichen Maßnahmen der Wohnungsaufsicht ist die Erziehung der � bchmders dey weMcheu. z» joMemäßer
und sorgfältiger Behandlung der Wohnungen. Es kommt darauf an, frühzeitig in den künftigen Hausfrauen und Müttern den Sinn für Sauberkeit und Ordnung im Haushalt zu wecken und sie auf die Bedeutung der Wohnungspflege hinzuweisen. Geeignetes Unter- richtsmaterial über die Wohnungspslege könnten die den Regierungs- Präsidien beigegebenen staatlichen Wohnungsaufsichtsbeamten und die Kreisärzte zur Verfügung stellen: sie können gelegentlich Vorträge über den Gegenstand halten und Anleitung für seine Behandlung geben. Das preußische Kultusministerium hat daraufhin angeordnet, daß alle Mädchenschulen dem Gegenstand sorgfältige Beachtung schenken. Ei« neue» Heim für den verein Berliner Künstler. Der Verein Berliner Künstler , der in diesem Jahre aus ein 90jähriges Bestehen zurückblicken kann, hat vor zwei Jahren sein 5?eim in der Bellevue« straße unter sehr günstigen Bedingungen verkaust und in diesem Jahre in der Tiergartcnstraße ein altes Patrizicrhaus gekauft, das heute nach den notwendigen Umbauten für die Allgemeinheit er- öffnet wurde. Prof. Langhammer hob bei der Eröffnung hervor. daß der Verein seinen Satzungen treu geblieben sei und zunächst die sozialen'Einrichtungen des Vereins wieder belebt hat, so daß all- jährlich etwa 60 000 M. für soziale Zwecke zur Auszahlung kommen, eine Summe, die nicht einmal das Reich für die Künstler ousge- morsen hat. Außerdem wurden 600 000 M. von dem Erlös des Verkaufs unantastbar für die sozialen Einrichtungen sichergestellt. Um ein stärkeres künstlerisches Klubleben hochzuzüchten, hat man in der ersten Etage des neuen.Hauses die dazugehörigen Klubräume eingerichtet und auch die Bibliothek untergebracht. Alle Freunde der Kunst und Künstler und auch jeder außenstehende Künstler soll immer eine Heimstätte in diesem Haus« finden. Deutsches cichlspiellheoler in New Jork. Zwischen dem amerika nischen Zeitungsmognaten W. R. Hearst und der Ufa ist ein Vertrag unterzeichnet worden, wonach die Ufa das Hearst gehörige Cosmopolitan-Theater in New Jork übernimmt. In diesem Licht- spieltheater, das über 1200 Sitzplätze ausweist, und im Zentrum der Stadt liegt, sollen hauptsächlich Filme in deutscher Sprache auf- geführt werden. Neue österreichisch« Geldstücke. Vom 18. Mai ob werden Doppel- schillinge mit dem Bildnis Mozarts ausgegeben. Die Vorderseite zeigt das Kopfbildnis Mozarts in Seitenansicht, am Rand kreisförmig die Unterschrftt„Wolfgang Amadeus Mozart " und unten die Jahreszahlen 1756—1931. Vi«Lapu-Plck-<vedachtai»seler in der Kamera sindet nicht heute, saudea»