Bruno Corra : Achmeds Rückkehr
Der Arzt ist mit dem Beklopfen und Auskultieren von Achmeds| dem auf der Decke gefundenen Ebenholzrohr entfesselt sich im glühendem Rücken fertig. Er zieht den Portier der Gesandtschaft, regnerischen römischen Dezemberabend eine ungeheure Lichtwage. Der der Untersuchung beigewohnt hat, zur Seite und flüstert: Achmeds Finger umschließen das ganze Feuer der nubischen Landschaft.
,, Schwere doppelseitige Lungenentzündung. Nichts zu machen." Es ist der alte Arzt mit dem grauen Badenbart, der bis vor drei Monaten Leiter des italienischen Spitals in Kairo war und nun, nach Rom zurückgekehrt, Arzt der ägyptischen Gesandtschaft ist. Der Neger ist nach der Auskultation auf dem Bett fißen geblieben. Er erkennt weder den ihn umgebenden Ort noch die Leute. Es hat den Anschein, als höre er auch nicht ihre Stimmen. Bergebens beugt sich sein Freund, der Portier, über ihn, um ihm Mut zuzusprechen:
fein."
,, Es geht dir schon besser, Achmed. Morgen wirst du gesund Der Arzt setzt sich. Er möchte schon fortgehen. Aber er hat feinen Ebenholzstock auf die weiße Decke zu Füßen des Bettes gelegt. Und der Sterbende hat ihn zu sich genommen und will ihn nicht hergeben. Achmed betrachtet den Stod, als strenge er fich an, einen ihm gehörenden Gegenstand wiederzuerkennen, den er seit langer Zeit verloren hat. Das Licht der Wandlampe fällt schräg auf sein Geficht: auf die hohe, hervortretende Stirne, die schmale Nafe, die zusammengepreßten Kiefer. Es ist die nervöse Physiognomie eines geistigen Menschen.
,, Laffen Sie ihn nur", meint der Arzt zum Bortier gewendet. ,, Armer Teufel, es wird nicht mehr lange mit ihm dauern." Er tennt ihn seit Jahren und hat ihn gerne Wer hat denn Achmed nicht gerne? Intelligent und dienstbeslissen, ist er das Mufter des berberischen Dieners.
Plötzlich drückt Achmed den Ebenholzstock trampshaft zwischen den Händen. In seinen Augen leuchtet ein helles Feuer. Die Fieberphantasie verwandelt sein armseliges Bett in die Zauber matte, auf der nach der Sage seines Landes die Zauberer figen, wenn sie Wüsten und Meere überfliegen. Im Flug fehrt Achmed in sein Dorf zurüd, 100 Meilen hinter Assuan ...
Auf der Straße ruft ein Zeitungsverfäufer die Abendausgaben der Zeitungen aus: Achmed hört den eintönigen Gesang der Nilschiffer. Die Fensterläden find offen, und eine Bogenlampe breitet auf der Wand ein Rechteck silbernen Lichtes aus: Achmed sieht, wie der Mond sich im träge dahinfließenden Wasser des breiten Flusses spiegelt. Das Fieber hämmert, hämmert und hämmert in seinen Schläfen: Achmed lauscht einem fernen, traurigen Trommelmirbel.
Um sechs Jahre verjüngt tehrt er in sein Dorf zurüd. Es ist der Tag, an dem sein Vater Fadalla starb.
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Er zählt 18 Jahre und ist nie in Europa gewesen. Er ist bei der italienischen Gesandtschaft in Kairo bedienstet. Am Abend lernt er in einer Sprachschule Italienisch, Französisch und Englisch . Er ist ehrgeizig: er träumt davon, einmal Dolmetsch, Beamter einer Schiffahrtsagentur, Maschinschreiber zu werden. Aber gestern hat ihn ein Better besucht, der aus seinem Dorf nach Kairo zurüd gefehrt ist, und hat ihm die Stunde gebracht, daß sein Vater im Sterben liegt und ihn sehen will. Ungern bittet Achmed um einen Urlaub und besteigt den Zug nach Zuror und Assuan .
Solche Begegnungen zwischen alten Eltern, die in ihrem Landnest zurückgeblieben sind und dort ein armseliges Leben führen, und Söhnen, die in fieberhaft pulsierenden Weltstätten zum modernen Lehen erwegt wurden, find immer peinlich. Achmed liebt das Stadtleben, er ist gewohnt, fich elegant zu fleiden, illustrierte Zeit fchten zu lesen, am Freitagnachmittag dem mohammedanijchen Ruhetag in Gesellschaft seiner Freunde das Kino und das Kaffeehaus zu besuchen. Und nun wird ihm seine Mutter, ein armes altes Weiblein, eine Gattin geben und ihn im Dorf zurück halten wollen.
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An einem Juninachmittag fommt er in seinem Dorf an. Große Ueberraschung bei seinen Landsleuten, als sie ihn erkennen. Behnjährig, barfuß, mit einer blauen Gallabya bekleidet ist er fort gezogen und nun fehrt er in europäischer Kleidung zurüd: in grauem Anzug, weißen Schuhen und mit flammendrotem Tarbusch. Er erkennt sein Haus: es ist das größte Haus des Dorfes und liegt gegenüber dem Anlegeplatz der Dampfschiffe. Sein Vater ist ein wohlhabender Biehbesizer. Und der beste Schlangenbeschwörer. Jeden Winter zieht er auf drei Monate nach Assuan , wo er dant
feiner Kunst, die er den Fremden des Cataract Hotels zum besten
gibt, ein schönes Stück Geld verdient.
Er wird bis zu seinem Hause begleitet. Wenige Schritte vom Haus entfernt find alle Frauen des Dorf versammelt, und eine alte Frau, in der Achmed die Schwester seiner Mutter ertennt, steht auf der Türschwelle und späht jeden Augenblick in das Innere des Hauses: Sobald Fadalla den letzten Atemzug tun wird, wird die Schwägerin den Frauen ein Zeichen geben, damit sie zu weinen und zu schreien beginnen. In angemessener Entfernung hört man das dumpfe Schlagen der Sterbetrommel. Auf einer Matte fügend, ben Rüden an die Wand gelehnt, das Rinn auf die Brust geftügt, preßt Fadalla trampfhaft die Zähne aneinander, um den letzten Atemzug zurüdzudrängen: er darf nicht sterben, ohne seinen Sohn wiedergesehen zu haben.
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Er hört ihn, ehe er ihn sieht. Er ergreift seine Hände. Das Aneinanderschlagen seiner Zähne verwandelt seine letzten Worte in röchelndes Gestammel. Trogdem versteht ihn Achmed. Wie oft hat er schon als Kind die Geschichte gehört, die der Alte ihm nun wieder holt! Seit undenklichen Zeiten vererbt sich in ihrer Familie die Kunst der Schlangenbeschwörung von Bater auf Sohn, und sie muß fich weiter vererben. Es ist eine Gabe, als erblich besiegelt in einem uralten Paft, den der Urgroßvater des Urgroßvaters eines ihrer Urgroßpäter mit dem Geist der Erde, dem Beherrscher aller Schlangen, geschlossen hat. Benn einer von uns stirbt, geht seine Seele nicht dorthin, wohin die Seelen der anderen Berstorbenen gehen, denn der Geist der Erde entführt uns fraft des geschlossenen Battes und haucht uns neues Leben ein unter dem Bolk der Schlangen..." Der alte Fadalla bricht sein Gestammel ab. Er ist nach vorne gefallen, sein Gesicht schlägt auf die Matte. Die Bitme schluchzt auf. die Schwägerin schreit, und draußen macht sich die willentlich hervorgerufene Berzweiflung der anderen Frauen in einem wilden, ohrenzerreißenden Geheul Luft Neben dem Toten fauernd, starrt Achmed auf die lange Ebenholzflöte, die am Rande der Matte liegt, die Flöte, mit der er fortan mie sein Vater und sein Großvater die Stämme der Kobra und der anderen Schlangen versammeln und beherrschen soll. Nachher die alte Geschichte: der von der Stadt verlockte Sohn will seiner Wege gehen. Gegen die in der Familie überlieferte Flöte fiegt das verlockende Bild der Schreibmaschine. Die italienischen, englischen, französischen Worte leuchten blau auf dem weißen Bogen. Am Abend raucht der Beamte in einem Kaffeehaus Luruszigaretten, wenn er gerade tein Rendezvous mit der syrischen Telephonistin hat, deren wohlgepflegte Nägel so verführerisch glänzen... Aber all das ist nun verfchmunden. Achmed hat focben die Flöte feines Baters aufgenommer. Mus
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Bankend steigt er aus dem Bett. Der Arzt und der Portier stützen ihn. Bor wenigen Augenbliden glaubte er, noch immer Botschaftsdiener in Europa zu sein... Bar es ein Traum? Ein Rausch? Er tritt aus dem Haus seines Vaters. Und er geht, er geht. Portier und Arzt sind ihm behilflich, auf den falten Steinfliesen niederzukauern: Achmed hat sich auf die ausgedörrte Erde gesetzt, die aus jedem Sprung Size ausatmet. Er neigt das Haupt, legt die Lippen an den Stock. Wird er die magnetische Weise, die er oft von seinem Bater gehört hat, der Flöte entloden fönnen? Nur einen Augenblick währt der Zweifel. Von der ersten Note an quillt das Motiv voll und bezaubernd aus seiner Brust zur Rehle empor. Dem Rhythmus folgend wiegt er sich in den Hüften... Der Portier muß ihn halten, damit er nicht umfalle. Achmed blickt in die Ferne. Sein Auge leuchtet. Er hat die erste Schlange gesehen...
Es ist eine gesprenkelte Kobra. Ihre edle Haltung verrät. daß sie gewohnt ist, sich mit würdevoller Langsamkeit zu bemegen. Aber Achmeds Ruf zieht sie unwiderstehlich an. In überſtürzten Bindungen eilt sie herbei. Achmeds Augen lachen. Eine ganze Familie Sandvipern ist rechts erschienen. Sieben Brillenschlangen tommen von der anderen Seite. Dann kann Achmed sie nicht mehr zählen. Scharenweise tauchen sie aus den Felsspalten, treten aus den Büschen, rollen die Dünen herab, friechen von den Sandbänken des Nils herauf. Und alle nehmen in fonzentrischen Halbkreisen um den Flötenspieler Stellung. Borne die fleineren, hinten die großen. Auf dem eingeringelten Schwanz hochgeredt, bewegen fie den Kopf nach dem Rhythmus der Weise. Sie füllen die Sandfläche ringsum, und dort unten, wo der Urwald sein Buschwert vorlagert, fommen immer noch neue Schlangen hinzu... Es hat den Anschein, als schwinge selbst die Erde unter dem Rhythmus der Flöte.
Blöglich hält das Schwingen der Schlangen ftill. Jeder Schlangenkopf reckt sich aus dem erstarrten Hals vor und sprüht das Feuer seiner Augen auf Achmed., Achmed beschleunigt den Rhythmus, verstärkt den Klang. Bergebens. Grün, braun, gelblich, metallisch starren die Köpfe der Schlangen ihn zu Tausenden unbeweglich an. Ein Schauer läuft seinen Rücken hinauf, stößt ihm eine eisige Nadel in den Raden. Sein Atem stodt. Er fühlt fein nahes Ende. Es dünkt ihm, als rufe ihn jemand aus der Ferne. Wer ruft Achmed? Automatisch führt er die Rechte ans Herz, verneigt sich und stammelt:
,, Seine Exzellenz der Minister befiehlt?"
Auf einen Augenblic erscheint wieder sein Zimmer. Er sieht die Wände mit den geblümten Tapeten, er sieht das eiserne Bett, die Wandlampe. Er spürt die ihn stüzenden Hände. Er hört die Stimme des Portiers:
,, Mut, Achmed. Es geht dir schon besser."
Es ist nur ein Augenblick. Und gleich sieht er von neuem von der Sonne gemeißelt, wie Edelsteine leuchtend, metallisch, grün, rötlich, gelblich die zahllosen Köpfe der Schlangen. Als hätten die Schlangen ganz Nubiens dem ersten Aufruf von Fadallas Sohn für mem wohl? Folge geleistet. Aber nun beginnt wieder Achmed weiß, daß
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der schwarze Schlag der Sterbetrommel.. er stirbt. Der Eebenholzstod ist seinen Händen entglüten: Die Flöte feines Vaters, feines Großvaters, feines Urgroßvaters liegt vor ihm auf der Erde. vor ihm auf der Erde. Wem wird er sie übergeben, wenn er stirbt? Er möchte einem neben ihm sitzenden Sohne sagen können: Wenn einer von uns stirbt, geht seine Seele nicht dorthin, wohin die Seelen der anderen Verstorbenen gehen..."
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Jemand dürfte im Salon des Botschafters den Schalter eines Radioapparates gedreht haben. Ein Wiener Orchester schickt die leisen Klänge eines Wiener Walzers in das Zimmer des sterbenden Negers. Grün, gelb, rötlich, metallisch beugen fich die Köpfe der Schlangen unter der harmonischen Boge. Als schüttle ein Sturm das Blätterwerf eines goldenen Baldes. Inmitten eines verhauchenden Seufzers entführt der Geist der Erde Achmeds Seele.. ( Autorisierte Uebersehung von Karl, Georg Asperger.)
Telephondienst mit Fernseher
Amerita hatte vor einigen Tagen eine technische Sensation:| raten, mit Mitrophonen und Lautsprechern, die in dem Spredy Den ersten Telephondienst mit Fernseher. Aus Anlaß der Tagung der Radio- Corporation of America" in New York führte die New Dorfer Telephone Co. zum ersten Male die Ergebnisse ihrer neuesten Konstruktionen auf dem Gebiete des Fernsehens vor, und nach dem großen Erfolg, den dieser erste Telephondienst mit Fernsehen hatte, scheint es, als ob der Weg zu einer umwälzenden technischen Neuerung gefunden sei.
Fernsprecher mit Fernsehern wurden schon hier und da gezeigt, aber es waren primitive Versuche, die nur die bisherigen geringen Erfolge auf dem Gebiete des Fernsehens in eine Verbindung mit Fernsprechapparaten brachten. Die amerikanische Gesellschaft hat in dem legten halben Jahr unter Aufwendung gewaltiger Mittel das große Ziel des Fernseh- Telephons" zu erreichen versucht, denn hier winft ein großes und neues Geschäft. Sarnoff, der Vorfigende der Radio- Corporation", führte in seinem einleitenden Vortrage aus, daß fra alle Fachleifte fiber die großen geschäftlichen Aussichten des Fernsehens far feien Die Anturbelung der in Betracht tommenden Industrie tönne nur durch das Fernsehen erfolgen. Aus diesem Grunde opfert Amerifa Millionen jür die wissenschaftliche Lösung und praktische Ausführung dieses Problems. Volkswirts schaftlich am wichtigsten wird nach der Meinung Sarnoffs das Fernseh- Telephon" fein, denn es eröffnet die größten Aussichten auf allgemeine Verbreitung. Es wird ein Gegenstück zu dem Radiogeschäft werden. Die Entwicklung hat in den letzten Monaten eine große Beschleunigung erfahren, und es ist anzunehmen, daß in ab fehbarer Zeit an die Einführung des Fernseh- Telephons" gedacht werden kann. Dann wurde der erste Telephondienst gezeigt, um den Teilnehmern der Versammlung die Möglichkeit zu geben, sich von dem Stand der Dinge zu überzeugen.
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Es wird nun interessieren zu erfahren, mie diese bedeutsame Neuerung zum ersten Male in Wirksamkeit trat. Die Apparatur brachte zahlreiche wesentliche Neuerungen, die der Bequemlichkeit
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der Fernsprechteilnehmer dienen und vielleicht eine Umwälzung des Fernsprechwesens herbeiführen werden. Vor allen Dingen fehlten sämtliche Fernsprechapparate, deren mir uns zu bedienen gewohnt find. Troß ihrer großen technischen Bollendung und schönen Ausführung sind sie eine Belästigung besonders bei längeren Geführung sind sie eine Belästigung sprächen, denn sie zwingen die Gesprächsteilnehmer, unausgefeßt die Apparate in Händen zu halten, ans Ohr zu pressen und vor den Mund zu bringen, um eine störungsfreie Unterhaltung zu ermöglichen. Das Fernseh- Telephon" arbeitet mit unsichtbaren Appa.
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Dr. R. Francé: Tiergeld
Eines der merkwürdigsten Kapitel der kapitalistischen Wirtschaftsordnung heißt Tier geld. Die Einheit im Vermögen eines Tiergeldmagnaten solche Leute gibt es tatsächlich ist ein Biber. Für fünf Biberfelle tauscht man einen Silverfuchs ein. Für zwei Marder erhält man einen Biber. Mit diesem sonderbaren Geide mird auch heute noch wirklich gehandelt. Bo? Im nördlichsten merita, in Kanada und Britisch Kolumbien vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean , auf einem Gebiete, das gerade jo groß wie ganz Europa ist, Rußland inbegriffen. Dieses hübsche Stückchen Land hat genau vor 260 Jahren ein Königlicher" Freibrief Englands einer fleinen Schar Geldmenschen übereignet mit den Hoheitsrechten und vor allem mit dem Recht, in den die Hudsonbai" umgebenden Ländern Handel zu treiben.
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Schon diese Hudsonbai hat eine dunkle Geschichte. Denn, neun undfünfzig Jahre vor dieser Uebereignung richtig entdeckt, hat sie ihren Entdecker, einen englischen Kapitän Henry Hudson , nach dem fie bis heute den Namen trägt, das Leben gekostet. Diese Meeresbucht ist gerade eine Million Quadratkilometer, also doppelt jo groß wie Deutschland . Sie ist ein ungeheures Meer, und inmitten der Wasserwüste wurde Hudson mit seinem Sohn und sieben Matrofen in einer Schaluppe von seiner meuternben Mannschaft ausgefeßt. Er ist für immer verschollen, verhungert, erfroren, er trunten, wer weiß wie umgekommen.
Aber die Länder um dieses Meer, die er entdeckt hatte, lentien und lenken bis heute einen Geldstrom nach England. Un geheure Lärchen- und Föhrenwälder bedecken dieses nördlichste Amerita, und in ihnen befindet sich ein Paradies von Belztieren. Füchse aller Art, vom tostbaren Silberfuchs bis zum Blaufuchs, Beißfuchs und Rotfuchs, Rerze, Marber, Bären, Stuntse, Bifamratten, Stern, Samefiae, Milic, Sechumbe beleben hice ungeheuren
zimmer getarnt" angebracht sind und ihre Aufgabe erfüllen, ohne Don den Menschen in die Hand genommen zu werden. An einer Wand befand sich der Projektionsschirm, auf dem das Bild des Gesprächsteilnehmers erschien, als die Unterredung begann. Ein Lichtzeichen fündigte den Anfang der Unterredung an: die FernsehSprechverbindung" war hergestellt. Nun konnten sich die Gesprächs teilnehmer von den beiden Stationen aus, die ungefähr 4 Kilometer voneinander entfernt waren, miteinander unterhalten, als führten fie ein Gespräch in demselben Zimmer, wobei auf den beiden Schirmen der Stationen die Köpfe der Partner zu ſehen Co. und Telephone Co. sowie der Teilnehmer der Tagung. Die waren. Die Versuche verliefen zur größten Zufriedenheit der Radiotechnischen Einzelheiten dieses neuen Fernsehverfahrens werden geheim gehalten. Noch sind zahlreiche Vorschriften erforderlich, um eine einwandfreie Bild- und Stimmenübertragung zu ermöglichen. noch ist der Blaz genau bestimmt, auf den sich der Gesprächsteilnehmer fehen muß, und die Vorbereitungen zum Beginn der lleber tragung sind noch umständlich. Aber das wird sich leicht ändern laffen. Man wird also in Zukunft eine einfache Fernsprechverbin dung herstellen oder herstellen lassen- je nachdem, ob man einen die Fernsprechverbindung hergestellt ist, wird auch die Fernsehautomatischen Fernsprechapparat bejigt oder nicht und sobald verbindung automatisch miteingeschaltet sein. Man wird nicht nur allein das Gespräch abhören können, sondern sämtliche Anwesenden fönnen. Selbstverständlich sind auch Maßnahmen vorgesehen, unt werden es verstehen, wie sie sich auch daran werden beteiligen das Gespräch auf die bisherige Weise mit Hilfe eines gewöhnlichen Apparates zu führen, wenn man nicht wünscht, daß mehrere Personen Ohrenzeugen sind. Die Fernsehübertragung fann auch ausgeschaltet werden, so daß der Fernsprecher in der bisher gebräuchlichen Art benutzt werden fann.
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Nach den amerikanischen Berichten scheint tatsächlich ein großer zu sein. Aber auch die Amerikaner täuschen sich nicht darüber, daß es sich einstweilen um einzelne Erfolge handelt, die mit großen Geldopfern erzielt worden sind. Es kommt jetzt darauf an, diese Experimente so auszugestalten, daß sie für die allgemeine und billige Bermendung des Fernseh- Telephons in Betracht kommen. Der Präfi dent der Radio- Co. Sarnoff ist zmar optimistisch und glaubt, daß schon in menigen Monaten der Fernseher Wirklichkeit werden wird. Wir sehen allerdings nur sehr gelungene Laboratoriumsversuche und wollen abwarten, welchen praktischen Wert sie befizen.
Fortschritt auf dem Gebiete des„ Fernseh- Telephons" erzielt worden
! Einöden und die Seeküsten in einst geradezu unermeßlichen Mengen, die allerdings jetzt allmählich schwinden. Immerhin geben die letzten erreichbaren Verzeichnisse noch hübsche Ziffern an. In einem Jahre laufen in den Händen der„ amtlich" so benannten„ Oberhändler" 2850 000 Bisamrattenfelle zusammen, 520 000 Seehunde, 130 000 Biber, ebenso viele Zobel, 200 000 Nerze, allerdings auch dort im Pelzparadies nur 1500 Silberfüchse, von denen man heute mehr züchtet denn jagt. Die Leiter dieser merkwürdigen Jagdanstalt sind lauter Schotten, die Jäger und Reisenden aber fast alle französische Mischlinge und teine Indianer, die in schredlichen Einsamkeiten und Bintergefahren einem der schwersten aller Abenteurerberufe nachgehen und ihre Beute regelmäßig auf den 152 Boften abliefern, die wieder über 33 Distrikte und 4 Hauptstellen Schiffsladungen von Pelzen in die zivilifierte Belt schaffen. Viel behalten natürlich New York und London , aber ein ganz erheblicher Teil dieser Pelzberge sammelt sich auch auf der weltberühmten Rauchwarenmesse von Leipzig . Bis so ein Fuchsfragen als Erfüllung heißer Wünsche zum erstenmal wärmt, ist er durch zahllose Hände gegangen, hat viele Länder und Meere durchquert, die halbe Erde umkreist, und immer wieder hat er eine Profitrate an einen Zwischenhändler abgeworfen. In armseligem Tauschhandel hat der ärmste Teufel von Indianer oder Waldläufer, der oft sein Leben, immer aber seine Gefundheit daran wagie, am wenigsten davon gehabt; fast alles von feinem Werte blieb an der Rette der Kapitalistenhände hängen, das meiste in den Kassen der hochmögenden Hudsonbai - Kompagnie zu London , deren 2500 Attionäre ein Stüd Urnatur entpölfern ließen und vom grünen Lisch aus Tausende pon Menschen überm Meere immer wieder hinaussenden in Selbstaufopferung und Todesgefahren.
Gewertschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitomsti: Lotales Berautwortlich für Politif: tana Rlühs; Wirtschaft: G. Klingelböfer; Berlag: Barmatis- Berlag 6.#. b. S., Berlin , Drud: Bormärts- Buchbryderet und Sonstiges: Kris Raritädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . aus Berlogsanfalt Taul Singer z. Co., Berlix 628. 68, 2indenftrabe&
Siems 2 Belleger.