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fonzert am 1. Feiertag um 6 Uhr veranstaltet auch die Arbeits. gemeinschaft Männer. und gemischter Chor Friedenau Steglig und Volkschor Tempelhof Mariendorf im Bartrestaurant Südende unter Mitwirtung des Tonkünstler­orchesters. Das reichhaltige Programm bietet in bunter Reihenfolge sowohl Männer als auch gemischte Chöre.

Schlußaft im Stief- Prozeß.

Der Angeklagte Berlich spielt wieder den Zobfüchtigen.

3m Prozeß Stief und Genoffen, der jetzt endlich zu Ende geführt ift, tam es gestern wieder zu einem aufregenden Zwischenfall. Der Angeklagte Berlich, der in der Dienstagverhandlung während der Urteilsverkündung 10 Beronaltabletten verschludt hatte und durch den krampfartigen Zuffand, in den er verfiel, das Gericht zwang, die Sigung zu unterbrechen, gefiel sich auch gestern in der Rolle eines Tobfüchtigen.

Auf die Frage des Vorsitzenden, Landgerichtsdirektor Ohnesorge, nach dem Befinden Berlichs zog dieser ein Tischmesser hervor und schrie: Dieses Messer stoß ich mir in die Brust." Die Justizwacht meister stürzten sich auf den Tobenden, ebenso der Gerichtsschreiber und der Berteidiger Dr. Kamede. Berlich leistete wie rasend Wider stand, fuchtelte mit dem Messer herum, bis er schließlich überwältigt werden konnte und das Messer fallen ließ. Der Staatsanwalt be= antragte nun, Berlich aus dem Gerichtssaal zu entfernen und in seiner Abwesenheit in der Urteilsbegründung fortzufahren. Berlich schrie: Ich laffe mich nicht entfernen, ich bleibe hier", und versuchte aufzuspringen. Berlich ließ sich dann nach Gerichtsbeschluß ruhig abführen. In der darauffolgenden kurzen Urteilsbegründung hob der Borsitzende u. a. hervor, daß die Aussagen der Zeugen über das, was im Tanzsaal Eden vor sich gegangen ist, äußerst widersprechend waren und es deshalb unmöglich gewesen sei, den Angeklagten nachzuweisen, daß sie geschossen hätten. Bei dem Straf maß war strafmildernd zu berücksichtigen, daß die Nationalsozialisten fich provoziert glaubten, strafverschärfend dagegen die unglaublich rohe und brutale Weise, mit der die Tanzgesellschaft über­fallen wurde. Trotz der von den Angeklagten befundeten rohen Ge­sinnung hat das Gericht sich nicht entschließen tönnen, ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte abzuerkennen; anderseits hat das Gericht die Angeklagten auch nicht als Ueberzeugungstäter gelten lassen fönen.

Der Staatsanwalt bat um eine doppelte Ausjertigung des Gerichtsbeschlusses, um gegen Berlich ein Strafverfahren wegen Widerstand eröffnen zu können. 70 716 spedish sub

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Zu dem bereits mitgeteilten Urteil im Prozeß Stief und Genossen, der fast fünf Wochen dauerte und die sensationelle Ber­nehmung von Hitler und Stennes brachte, mur wenige Worte. Jahre Gefängnis für die drei Angeklagten Stief, Liebscher und Berlich stehen in feinem Vergleich zu den von der Staatsanwaltschaft beantragten schweren Zuchthausstrafen. Diese Zuchthausanträge gegen Leute, die sich nicht entblödet haben, an

Feuer in der Technischen Hochschule.

Ein Teil des Neubaus in der Hardenbergstraße ausgebrannt.

Bon einem fehr Bon einem sehr gefährlichen Fener wurde gestern abend der umfangreiche Neubau der Technischen Hochschule in der Hardenbergstr. 34 in Charlottenburg betroffen. Ein großer Teil des Dach gefchoffes und Dachstuhles brannte völlig aus.

Der weithin sichtbare Feuerschein hatte in der verfehrsreichen Gegend eine große Schar Neugieriger angelodt, so daß von der Schuhpolizei umfangreiche Absperrungen vorgenommen werden mußten.

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Bauausstellung fertiggestellt!

Das Programm für die Pfingsttage.

Auf dem Bau waren am Donnerstag bis um 17 Uhr Handwerfer fätig und es wird vermutet, daß bei Schweiß oder Lötarbeiten durch Funkenflug Holzteile in Brand gesezt worden sind. Das Feuer schwelte stundenlang unbemerkt, bis es furz vor 20 Uhr hell aufloderte. Die Flammen fanden außerordentlich reiche Mit der Inbetriebnahme des Hauses Ring der Frauen" ist die Nahrung, so daß beim Anrücken der ersten Löschzüge bereits ein großer Teil des Obergeschoffes lichterloh brannte. Fünf Löschzüge Bauausstellung munmehr in allen Teilen völlig griffen nacheinander unter Leitung des Branddirektors Bozdziech in fertiggestellt. Inzwischen haben sich auch die Anpflanzungen die Bekämpfung des Feuers ein. Der Angriff war mit großen auf dem neu erschlossenen Freigelände gut weiter entwickelt, ins­Schwierigkeiten verbunden, da die Treppen im Innern des Gebäudes besondere die großen, um den Ring der Frauen" gelegenen noch nicht fertiggestellt sind. Ueber Stedleitergänge und Gartenanlagen mit über 1000 Rhododendron mehrere mechanische Leitern mußten sich die Löschtrupps mühsam Bilanzungen zeigen fich in prächtigem Frühlings. den Weg nach oben bahnen. Noch ein zweiter Umstand erschwerte leide den Ausstellungsbesuchern, denen an allen drei Pfingst die Arbeit der Feuerwehren. Das Dach ist mit einem Blech feiertagen auch noch ein besonderes, auf jede Witterung ein­beschlag abgedeckt, so daß die Flammen feinen Ausweg fanden gestelltes großes Beranstaltungsprogramm geboten wird. Aus diesem und außer stidigen Qualmschwaden eine starke Hige verbreiteten. find die Künstlerkonzerte, Trachtentänze und Tanz­cach zweistündigem Wassergeben aus zahlreichen Schlauchleitungen gelegenheiten in den bis Mitternacht geöffneten Anlagen des Fun!- gelang es schließlich, den Brand einzudämmen. Die Ablöschungssturmgartens und Deutschen Dorfes und die Buchausstellung und Aufräumungsarbeiten dauerten bis in die späten Nachtstunden der Deutschen Buchgemeinschaft Literatur um die Frau" im Haus Ring der Frauen" zu erwähnen. So find alle Bor­bedingungen gegeben, um der Bauausstellung, zumal fie auch durch die inseitig geschlossenen Laufgänge und gedeckten Wagen der Ausstellungs- Liliputbahn für jedes Better gerüstet ist, einen guten Pfingstbesuch zu sichern.

hinein.

Der Neubau, der die Physit und Chemiehörsäle der Technischen Hochschule enthält, sollte am 1. Oftober feiner Bestimmung übergeben werden. Durch den Brand dürfte sich der beabsichtigte Eröffnungstermin jedoch erheblich hinauszögern.

der Shidierenden in Abschrift das bekannte Gedicht vorgelegt und weiteres deutschfeindliches Material aus weiteres deutschfeindliches Material aus der Zeitschrift Czech", deffen verantwortlicher Schriftleiter Dr. Obig fei, in Aussicht gestellt. Der Rettor sicherte sofortige Prüfung zu und vereinbarte eine Prüfungsfrist von vier Tagen. Für diese Zeit versprachen die Prüfungsfrist von vier Tagen. Für diese Zeit versprachen die Studentenvertreter Ruhe zu halten und feinerlei Schritte zu unter­nehmen. Trotzdem wurde bereits am nächsten Morgen, bevor die Prüfung durchgeführt werden konnte, der bekannte Tumult im Kolleg von Profeffor Möller veranstaltet. Das Berhalten der Stu­dierenden fann daher in feiner Weise gebilligt werden. Die not­wendigen Maßnahmen zur Ahndung find eingeleitet. Nachdem das Ergebnis der Prüfung vorlag, ist Dr. Obig, unbeeinflußt bon

ben Rundgebungen der Studierenden, fristlos entklaffen

worden.

einer Zuſammenrottung teilzunehmen, aus deren Mitte bfindlings Wieder Ueberfall auf Geldbriefträger. Zwei Täter gefaßt. Der Ueberfallene nicht verletzt.

in eine Menge tanzender Menschen hineingeschossen wurde, ent­sprechen zweifelsohne der allgemeinen Stimmung in höherem Maße als die milden Gefängnisurteile. Andererseits soll nicht verkannt werden, daß das Gericht sich alle Mühe gegeben hat, in dieser ver­wickelten Angelegenheit die Wahrheit zu finden. Leider ist es aber immer so: die feigen Schießhelden verstehen sich zu drücken und die Aussagen der Zeugen, deren Aufnahmefähigkeit durch die aufregen den Ereignisse beeinflußt wurde, find widersprechend. In diesem Falle fam auch noch ein besonderer Umstand hinzu. Rechtsanwalt Dr. Litten hat unmittelbar nach dem Sturm auf den Tanzpalast Eden in einer Versammlung öffentlich 3 eugen vernommen". Das Gericht hatte mit Recht eine derartige theoretische Vorführung als mögliche Fehlerquelle gerügt. So manche gewichtige Zeugen aussage schien dadurch entwertet.

Schwindler mit alten Banknoten. Bimmervermieterinnen wiederholt betrogen.

Seit einer Reihe von Jahren werden Zimmervermieterinnen, meist ältere Frauen, von Schwindlern dadurch empfindlich geschä= digt, daß diese ihnen alte a ußer Kurs gesezte 50 oder 100 mart Noten in die Hände spielen und sich dafür rich tiges Geld herausgeben lassen. Ein Gauner hat mit dem Trid vor Jahren angefangen und andere haben es ihm nachgemacht. Nach den Anzeigen und Beschreibungen müffen jetzt drei solcher Leute am Wert fein. In der Gottomsfnstraße erschien am Freitag ein Mann bei einer alten Witwe und mietete ein ausge­schriebenes möbliertes Zimmer. In dem spärlich erleuchteten Kor­ridor zahlte er 10 Mart auf den Mietspreis an und übergab der Wirtin dazu einen 50- Mart Schein. Zum Glüd bejah sich die Frau den Schein gleich, nachdem der neue Mieter weggegangen war und stellte die ungültigkeit fest. Aus dem Fenster heraus rief die betrogene Frau um Hilfe. Zwei junge Leute, die vorübertamen, nahmen die Berfolgung des Gauners auf. Er versuchte, sich auf dem Boden eines anderen Hauses zu verbergen, wurde aber heroor geholt und der Polizei übergeben. Hier stellte man ihn fest als einen 37 Jahre alten Reinhold Arlt, der als Betrüger bekannt ist. Da der Monatserste und damit der Zimmerwechsel wieder heranrüdt, werden die Vermieterinnen gut tun, die ihnen übergebenen Scheine genau zu prüfen. Wo ein solcher Gauner auftaucht, sollte man ihn dem nächsten Polizeibeamten zuführen. Mitteilungen nimmt auch die Dienststelle D. 2 im Polizeipräsidium entgegen.

Gegen die Krawall- Methoden. Der Fall Obit an der Zierärztlichen Hochschule. do Dem Amtlichen Preußischen Pressedienst wird zum Fall Obit an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin aus dem preußischen Landwirtschaftsministerium geschrieben: Die Vorgänge bei der Entlassung des wissenschaftlichen Hilfs arbeiters Dr. Obig am Institut für Parafitenkunde der Tierärzt­lichen Hochschule in Berlin haben zu zahlreichen irrtümlichen Dar­stellungen in der Presse geführt. Der Tatbestand ist folgender:

Eine Abordnung der Studierenden der Tierärztlichen Hochschule in Berlin hatte Ende April 1931 Einspruch gegen die Einstellung des Dr. Obiz erhoben, weil Obiz als Student im Jahre 1926 im Berdacht stand, deutschfeindlich und für Polen tätig zu sein. Der Einspruch ist vom Reftor und Professorenkollegium eingehend mit dem Ergebnis geprüft worden, daß die Anschuldigungen in dem vorliegenden Aftenmaterial und in den eingezogenen polizeilichen Auskünften teine Stüze fanden. Dem Professor Nöller fann also aus der Annahme des Dr. Obiz fein Vorwurf gemacht werden. Den Vertretern der Studierenden wurde dies mit der Zusicherung eröffnet, daß, wenn sich fünftig ein staatsfeindliches Verhalten bei Dr. Dbiz erweisen sollte, seine sofortige Entlaffung veranlaßt werden würde. Die Studierenden haben sich hiermit zufrieden gegeben. Am 12. Mai 1931 wurde dem Rektor von einer Abordnung

Duisburg . 22. Mai.

Als der Geldbriefträger Müller in der Hindenburgstraße 12 am Freitag eine Nachnahme erheben wollte, wurde er von zwei jungen Butschen überfallen und mit einem Sandsad niedergeschlagen, worauf die Täter verfuchten, ihm die Geld­tajche zu entreißen. Der Beamte fonnte laut um Hilfe rufen und schließlich die Verfolgung der beiden Burschen aufnehmen, die über den Hindenburgplay, auf dem gerade Marti abgehalten wurde, zu flüchten verfuchten. Nach kurzer Berfolgung, an der fich Publikum, Markihändler und Polizei beteiligten, fonnte einer der Täter in der Molifeftraße gefaßt werden. Der andere Bursche wurde auf dem Speicher eines Hauses in der Moltkestraße festgenommen.

Wie bekannt wird, hatte der eine Täter vor einigen Tagen unter falschem Namen in der Hindenburgstr. 12 ein 3immer ge­mietet und an sich eine Postschednachnahme über 2 M. gerichtet. Als der Geldbriefträger am Freitagmittag erschien, versezte der hinter der Tür stehende Täter dem Beamten mit einem mit Sand gefüllten Strumpf einen Schlag über den Kopf. Einer der Täter ist ein 30jähriger Heilgehilfe aus Wesel , der andere ein 20jähriger wohnungsloser Schuhmacher aus Hamborn . Ersterer ist bereits vorbestraft, gegen letzteren schwebt zur Zeit ein Haftbefehl wegen Einbruchdiebstahls.

vor Gericht auftretenden Angeklagten ist somit die Hilfsbereitschaft des Pflegers mit frassem Undant belohnt worden. An den Be­schuldigungen gegen Beamte oder Ehrenbeamte des Bezirks, zu deren Berbreitung leider ein Teil der sensationsluftigen Preise beis getragen hatte, ist somit fein Wort erwiesen. Der Staats. anwalt brandmarkte dementsprechend auch das Verhalten des Angeklagten, der zum Schaden feiner Mitbürger in dieser schweren Notzeit sich nicht scheute, sich auf betrügerische Art doppelt unter­stüzen zu lassen. Er beantragte gegen den Angeklagten eine Ge fängnisstrafe von vier Monaten. Das Gericht erkannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß.

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Jahre Zuchthaus für die Betrügerin.

Das Schöffengericht Wedding verurteilte die 37jährige Frau

udwig, die im Laufe von Jahren in 110 Fällen 70- und

80jährige Greifinnen in raffiniertester Weise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Geldbeträge abgelockt hat, zu 3% Jahren 3uchthaus, 500 M. Geldstrafe und 5 Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte 5 Jahre Zuchthaus beantragt. Die Angeklagte war während des zweiten Teils der gestrigen Verhandlung voll. tommen aufgelöst. Sie antwortete nur faum vernehmbar auf die Fragen des Vorsitzenden, im Vorgefühl des kommenden Unheils der Buchthausstrafe flüchtete fie fich fchon beizeiten in die Krankheit, Trogdem entging ihr feine Einzelheit von all den Gefchichten, die die alten Frauen als Zeuginnen von ihr zu erzählen wußten.

Rundflugtag in Tempelhof .

Am 1. Pfingstfeiertag in der Zeit von 15 bis 19 Uhr veran staltet die Direktion der Berliner Flughafen- Gesellschaft einen Rundflugtag zu dem besonders ermäßigten Preis von 5 M. für den Rundflug. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pf. und für die Dachterrasse 1 M. Beim Kauf der Rundflugscheine ist die Eintritts farte vorzulegen. Mit der Ausgabe der Rundflugscheine ist eine Verteilung von Fernflügen verbunden, d. h. statt des Rund­flugscheines zu 5 M. fann der Fluggast im verschlossenen Umschlag auch einen Fernflug nach Stettin , Travemünde , Swinemünde , Hirschberg, Dresden , Görlig, Breslau , Halle- Leipzig hin und zurüc vorfinden. Es ist also möglich, für 5 M. eine Ferienreise im Flug zeug an die Ostsee oder ins Riefengebirge zu machen. Das Flug­hafenorchester unter Leitung des Herrn Generalmusikdirektors Molinar wird konzertieren und die Veranstaltung durch einen Ge­Deutschen Luft- Hansa ausführen, eingeleitet werden. Am 2. Pfingst feiertag bietet sich den Besuchern des Flughafens Gelegenheit, den Start und die Landung der Verkehrsmaschinen, da voller Flug­betrieb durchgeführt wird, zu beobachten, gleichzeitig wird von 16 bis 20 Uhr das Orchester des Flughafens fonzertiéren. Die Eintritts­preise betragen wie an den Wochentagen 25 und 10 Pf.

Ergänzend wird mitgeteilt, daß die Ausführung des Raubes bereits zu einem anderen Zeitpunkt geplant war. Schon vor einer Woche hatte einer der Täter von Duisburg - Beed aus eine Post nachnahme en fich gerichtet, jedoch von einem Ueberfall auf den Beschwaderflug über Berlin , den 12 große Verkehrsmaschinen der amten bei deffen Erscheinen Abstand genommen. Der Ueberfall am Freitagmorgen spielte sich mit äußerster Schnelligkeit ab. Der Briefträger hat durch den Schlag mit dem mit Gand gefüllten Strumpf auf den Hinterkopf feine Verlegungen davon getragen. Er rahm, nachdem er die erste Benommenheit überwunden getragen. Er rahm, nachdem er die erste Benommenheit überwunden hatte, geistesgegenwärtig sofort die Verfolgung auf. Geraubt haben die Burschen nichts. Sie wurden sofort dem Gefängnis zugeführt.

6 mod Parasit der Gemeinschaft.

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Unterstützungsschwindler verurteilt.

Anfang des Jahres erhob in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte der Angeklagte schwere Beschuldigungen gegen Beamte des Wohlfahrtsamtes des Bezirks Friedrichs. hain. Das Borstrafenregister des Angeklagten zeigte, daß er sich wiederholt wegen Betruges und ähnlicher Delitte bereits früher verantworten mußte. Da Zeugen zum ersten Termin nicht geladen waren, mußte die Staatsanwaltschaft den Berleumdungen durch Beweiserhebung entgegentreten. Jetzt hatte sich nun das Schöffen­gericht Berlin- Mitte erneut mit dem Fall zu beschäftigen.

Der angeklagte Zahntechniker Paul Bethmann ist seit Jahren Unterstüßungsempfänger der Stadt Berlin . Da er Arbeits­losenunterstützung nicht mehr bezog, erhielt er Erwerbslosenhilfe. Der Angeklagte, der vermutlich im Bejiz von zwei Stempelfarten war und außerdem sich eine Bescheinigung zu verschaffen gewußt hatte, wonach er feine Erwerbslosenhilfe beziehe, täuschte den zu­ständigen ehrenamtlich tätigen Wohlfahrtskommissionsvorsteher, der ständigen ehrenamtlich tätigen Wohlfahrtskommissionsvorsteher, der ihn nun pflichtgemäß auch seinerseits noch unterstützte. Nach einem halben Jahr tam der Schwindel ans Tageslicht, und so sah sich das Bezirksamt gezwungen, gegen den die Augemeinheit schädigenden Sdwindler Strafantrag zu stellen. Um fich zu entlasten, behauptete der Angeklagte, daß er durch ein ehrenamtlich tätiges Kommissions mitglied zu dem Bezug von Doppelunterstügung veranlaßt worden jei. Der fo schwer beschuldigte Ehrenbeamte fonnte aber bei seiner Beugenvernehmung nachweisen, daß er amtlich den Unterstüßungs fall gar nicht zu bearbeiten hatte, daß er aber, da er, bei Recherchen im Hause, von dem Angeklagten seine angebliche Notlage geschildert erhalten hatte, diesen Rat erteilt und ihn außerdem aus privaten Mitteln unterstützt habe. Von dem äußerst geriebenen und sehr frech

Selbstmord eines Postbeamten.

In der Wuhlheide tötete sich der 49jährige Bostassistent Karl Busch ab aus Oberschöneweide durch eine Kugel in den Kopf. Der Selbstmord dürfte im Zusammenhang stehen mit einem Ermittlungsverfahren gegen Buschaz, der auf einem Postamt in Oberschöneweide angestellt war. Auf dem Amt waren verschiedentlich Wertbriefe abhanden gekommen, und der Verdacht lenkte sich auf Buschatz. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, daß für die Diebstähle auh andere Personen in Frage kommen fönnen. Möglicherweise ist der Selbstmord auch auf unglüdliche Familienverhältnisse zurückzuführen.

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Die juristische Sprechstunde fällt Sonnabend, dem 23. mai, und Dienstag, dem 26. mai, aus.

Sport.

od Rennen zu Grunewald am Freitag, dem 22. Mai. 1. Rennen. 1. Laertes( Rastenberger), 2. Kerner, 3. Vardar . Toto:

15:10. Blat: 10, 13:10. Ferner lief: Goldmächter.

2. Rennen. 1. Dionys( Böhlte), 2. Mandelblüte, 3. Rittersturz.

Zoto: 46:10. 10. Blak: 13, 10:10. Berner lief: Blauer Vogel.

3. Rennen. 1. Prolongobarde( Navr), 2. Fa Diavolo, 3. Barro. Toto: 61:10. Blag: 17. 18, 22:10. Ferner liefen: Barzenländer, Edelknabe, Fugger, Trochae, Trenschin, Törin, Ava, Götter fage( bieb stehen). 4.: 6:10. Serner liefen: Wilfried, St. Robert,

4. Rennen 1. Jffezbeim( D. Schmidt), 2. Teddy, 3. Rosmarin.

Toto:

mpreffioniſt. 78:10. Blat: 28, 26, 24:10. Ferner tieten: Unskar, Flavius. Laoise, 5. Rennen. 1. Meisterbolier( Grabich), 2. Girulin, 3. Faro Prellftein, Herodias. 6. It enne 17. 1. Fürstenkind( Grabi), 2. Flavia, 3. Helgoland . Ferner liefen: Galiqueen, Vialta. Toto: 31:10. Blaz: 27, 25:10. 7. Rennen. 1. Polydor ( Böhlke), 2. Schelm, 3. Rohr. Toto: 26: 10. Blag: 13, 25, 30:10. Ferner liefen: Garwhal, Soerner, Sonnenstrahl Geschäftsjreund, Lilo, Rosenquarz, Saharet, Korika, Judica.