Tagen hat nun auch noch dem Erodenprozeß ein Schnippchen! geschlagen, so daß das Tempo noch mehr beschleunigt werden muß. Denn Pfingstjonnabend ist Ultimo, da muß alles lieferbereit sein, mie, ist egal, danach frägt feiner. Hauptsache, er fann Sonntag in das neue Hemd fahren und sich den frischgestärkten Kragen umbinden. Und das Eisen dampft und die Frauen schwizen, stehen sich die Beine in den Bauch und die Hände spüren sie schon überhaupt nicht mehr. Draußen im spärlichen Sonnenschein stehen die gespannten Gardinen, zu Pfingsten soll auch der Fensterschmud pidfein und fauber fein; hoffentlich regnet es nicht nochmal, dann ists nämlich Essig damit und die Kundschaft ist verärgert. Auch in den Rei nigungsanstalten geht es unheimlich zu. Baters Anzug ist fällig, die weiße Flanellhose für den Waffersportlerwer weiß obs dazu kommt aber fertig muß fie sein; tausende fleißiger Menschen schaffen im Schweiße ihres Angesichts, vielbeneidet trotz ihrer schweren Plage von jenen, die gerne schaffen möchten und es nicht dürfen.
*** Hochbetrieb auf den Fernbahnhöfen.
V. Sch.
Die Schlußßigung der Tagung des Bölferbundsrates brachte Deutschlands Bertretung eine Enttäuschung bezüglich des Frage. bogens für die Offenlegung des Rüstungsstandes, dafür aber durch das energische Eingreifen Hendersons einen großen Erfolg in der Frage des Schutzes der Minderheiten in Oberschlesien . Der Bericht der polnischen Regierung war nicht rechtzeitig eingetroffen und wurde auf Antrag des japanischen Berichterstatters zur näheren Prüfung bis September vertagt.
Die Sigung begann mit dem Bericht des Spaniers Lerroug über die Frage des einheitlichen Fragebogens zum Stande der Rüftung. Er empfahl unter Berücksichtigung des Möglichen die An vor- nahme des englischen Vorschlages, wonach die Tabellen des Borentwurfs für die Abrüstungstonvention als Fragebogen beBorentwurfs für die Abrüstungskonvention als Fragebogen benutzt werden sollten. Die Regierungen werden aufgefordert, bis zum 15. September ihre Angaben einzusenden, damit sie noch vor der Abrüstungsfonferenz ausgetauscht werden könnten.
Auf allen Berliner Fernbahnhöfen herrschte heute mittag bereits Hochbetrieb. Der Andrang, der wieder auf dem Stettiner Bahnhof am stärksten war, dürfte im Laufe des Nachmittags noch zunehmen, weil das sommerlich schöne Bormittags. metter noch viele Berliner zu einer größeren Fahrt verleiten wird. Nach Usedom , Rügen und Mecklenburg sind schon acht Extrazüge ausverkauft abgegangen. Sehr start gefragt sind auch die Züge nach dem Harz, die vom Botsdamer Bahnhof abgehen.
3m Schacht begraben.
Er bebauere, bas er heute noch nicht zu einem abschließenden Urteil tommen fönne und beantrage daher Bertagung bis zur Ratssitzung im September. In Abwesenheit des polnischen Außenministers, der sich als frant erflären ließ, betonte der polnische Bertreter Sofal, er fei ohne Vorbehalt mit dem Bericht einverstanden und wandte fich gegen jede Bertagung. Die guten Beziehungen seien wiederhergestellt, der Bericht tönne ohne weiteres angenommen werden. Der japanische Berichterstatter meinte, er habe sich bemüht, alle Diffe renzen zu prüfen. Er fönne aber diejenigen seiner Kollegen, die den Bericht Bolens nicht genügend prüfen tonnten, nicht zwingen, den Bericht schon jet anzunehmen. Poncet Franfreidy argumentierte gegen Curtius, daß Einzelheiten des Berichtes nicht wichtig seien, die Hauptsache sei das Gesamtergebnis, daß eine Besserung eingetreten und das Bertrauen wiederhergestellt sei. Wenn in der Folge neue Schwierigkeiten auftreten sollten, fönne der Rat erneut damit befaßt werden.
Marintowicz- Jugoslawien sah keinerlei Gefahr, wenn mit der Annahme des Berichts die Frage vorläufig abgeschlossen merde. Wieder antwortete Curtius, es handele sich in diesem Falle um feine bloß formale Frage. Hier gehe die Sache weit über die üblichen Berichte hinaus, es müsse also mehr Zeit für die Prüfung vor= handen sein. Die gewaltige Berantwortung, die der Rat mit seinem Beschluß vom Januar übernommen habe, besteht in der
Dr. Curtius bedauerte, daß sich der Bericht an den stark um strittenen und unvollständigen Entwurf anlehne. Er fürchte, daß der Konferenz selbst ein schlechter Dienst geleistet werde. Die Deffentlich feit werde sich fragen, warum weder die völlige Truppenstärke noch das Material erfaßt werden sollte. Es sei ihm nicht möglich, cinen Bericht anzunehmen, der so wenig dem Artikel 8 des Bölfer. bundspattes entspräche. Andererseits molle er aber nicht so weit Aufforderung an Polen , über sämtliche Maßnahmen zu berichten. An Einzelheiten fönne man aber nicht vorübergehen. Er müffe Ge hindern für eine, wenn auch unzureichende Maßnahme. Er ent halte fich baher der Stimme. Nach Hendersons erneuter Berlegenheit haben, den Gerichtsverfahren nachgehen zu fönnen. Er ficherung, die Annahme des Berichts hindere die Konferenz nicht frage fich, weshalb bei 200 Gerichtsverfahren nur wenige und ge in der Begrenzung aller Rüstungen, die sie erfaffen wolle, wurde der ringe Strafen ausgesprochen worden seien, ebenso, warum in den Bericht bei Stimmenthaltung Deutschlands einstimmig wenigen Disziplinarverfahren fein hoher Beamter Bolens erfaßt menth ands einfti angenommen.
Gechs Bergleute verschüttet. Bier Arbeiter rechtzeitig gehen, durch eine Ablehnung die Einstimmigkeit des Rates zu ver
gerettet.
Schmiedefeld Str. Saalfeld), 23. Mai.
Bei Arbeiten im Schacht auf der hiesigen Eisenstein grube stürzte heute vormittag die Bühne ein und be. grub 6 Mann der Frühschicht, die auf der Schachtsohle arbeiteten, unter sich. Vier weitere Bergleute konnten durch die Geistesgegenwart eines Betriebsführers vor dem gleichen Schicksal bewahrt bleiben. Ueber das Schid fal der Verunglückten läßt sich vor Beendigung der Rettungsarbeiten noch nichts feststellen.
Bis mittags 12 Uhr wurden vier Tote geborgen, die durchweg verheiratet waren. Zwei weitere Ver schüttete befinden sich noch im Schacht; ihre Bergung macht große Schwierigkeiten.
Deutschnationale Erpreffer.
Der Chriftlich- Soziale wird verfolgt.
Dem Preußischen Landtag gehört auch ein Pfarrer liesch aus Breslau art, der als Deutschnationaler gewählt war, sich aber nach der Spaltung der Hugenberg - Partei dem Christlich - sozialen Boltsdienst anschloß.
Dieser Uebertritt war das Signal zu einer planmäßigen Sege gegen den Abtrünnigen. In ben sogenannten„ Grüner- Briefen" eines gewissen Josef Sonntag wurde dem Pfarrer vorgeworfen, er habe sein Ehrenwort gebrochen und außerdem ja, das ist schred lich habe er gegen 2 Uhr nachts in einem unmittelbar neben dem Landtagsgebäude gelegenen Café ,, mit einem Mädchen auf dem Eofa gefeffen, ben Arm um fie geschlungen"!
Wegen der Behauptungen, die mit Bolluft auch in der deutsch nationalen Breffe abgebrudt wurden, wurde von Kliesch und dem Schlesischen Konfiftorium Strafantrag gestellt. Die Staatsanwalt schaft leitete eine Untersuchung ein und erstattete über das Ergebnis dem Konsortium Bericht. Dieses zog nunmehr den Strafantrag gegen Sonntag zurüd, weil es aus dem Schreiben. des Staatsanwalts ent nahm, daß ,, das Ermittlungsverfahren feinerlei pofitio be fastendes Material gegen Pfarrer Rliefch er. geben habe. Man wollte ein Wiederaufrollen der Frage vor Gericht begreiflicherweise gern vermeiden. Das Konsistorium hat auch die Einleitung eines firchlichen Disziplinarverfahrens abgelehnt, weil es von der Schuldlosigkeit des Pfarrers überzeugt sei.
Nun hat man von deutschnationaler Seite versucht, den Josef Sonntag zur Abgabe einer befriedigenden Erklärung zu bewegen. Der Ehrenmann hat sich aber nicht gescheut, diese Abgabe
abhängig zu machen von einem politischen Zugeständnis, näm lich die Christlich - sozialen sollten schriftlich erklären, daß
Für die Beratung des Berichts der polnischen Regierung über die Maßnahmen zum Schutze der deutschen Minderheit in Ober Schlesien übergab Curtius den Vorsitz der Ratsversammlung dem englischen Außenminister Henderson. Der Bericht des Japaners Doshisata betonte, daß bezüglich der Verantwortlichkeiten teine aus reichenden Informationen gegeben worden seien, daß aber ein Eintreten in allgemeine Untersuchungen unnötig sei, da von der polnischen Regierung eine ausreichende Garantie für die Berbesserung der Beziehungen zwischen polnischen Behörden und der Minderheit gegeben worden sei.
Er beantrage daher, die Prüfung dieser Angelegenheit durch Annahme feines Berichtes abzuschließen.
Dr. Curtius betonte, daß im Ratsbeschluß vom Januar der Wunsch ausgesprochen worden sei, daß Bolen einen vollständigen Bericht über die Biebergutmachung in Oberschlesien vorlegen solle. Begen der großen Berantwortlichkeit sollte der Bericht bereits por der Tagung bem Rat zur Kenntnis gebracht werben. Er sei aber erst während der Tagung eingetroffen und ihm selbst erst am Dienstag dieser Woche überreicht worden. Daher wäre ihm eine Prüfung nicht möglich gewesen. Die Hebersicht, die er gewonnen habe, laffe piele 3weifel offen; es fet unmöglich, schon heute fest zustellen, daß das Ziel der Wiederherstellung des Bertrauens bei ben Minderheiten erreicht worden sei. Es würden einige Erlasse und weitere Maßnahmen genannt,
fie reichten aber nicht aus, um das Bertrauen herzustellen.
Hebertritt zur Sozialdemokratie.
Sie fönnen den KPD . Klamauf nicht mehr mitmachen.
In der bisherigen tommunistischen Hochburg Döbern ( Niederlausitz ), einer Industriegemeinde von 4000 Einwohnern, erklärte in einer öffentlichen Bersammlung unserer Partei der bis ertlärte in einer öffentlichen Bersammlung unserer Partei der bis herige Führer der KPD., Mag Gutschlicht, daß er die Bolitit der Berliner KPD ..Einpeitscher nicht mehr mitmachen könne und seinen Eintritt in die Sozial demokratie vollziehen werde.
Gutschlicht war lange Zeit Mitglied des Bezirksvorstandes der
PD. und ist Gewerkschaftssekretär des Fabritarbeiterverbandes und stellvertretender Bürgermeister. Die obige Erklärung gab Gutschlicht noch im Namen zweier weiterer tommunistischer Funktionäre ab. Am gleichen Abend erfolgten dann
fie en allen tommenden Fällen, befonders bei wichtigen 26- noch zwölf weitere Uebertritte. ftimmungen in fämtlichen Parlamenten, sich von den Wegen der fchwarz- roten Koalition trennen und uneingeschränkt für die Forderung der bisherigen Rechtsoppofition eintreten".
Das ist ein ganz glatter politischer Erpressungsver sud), wie er nur auf deutschnationalem Ader wachsen kann. Man muß der Reichsführung des Christlich - sozialen Boltsdienstes dankbar sein, daß er diesen Erpressungsversuch öffentlich anprangert.
Kampf um den Brotpreis. Eingreifen des Ernährungsministers in Leipzig . Auf Beranlassung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft wurde im Beisein der Bertreter der Stadt Beipzig amischen einer Gruppe Leipziger Mühlen einschließlich des Leipziger Konsumvereins und der Leipziger Brotfabrit, Gebrüber Joachim, Beez u. Companie, sowie der Deutschen Betreibehandels Gesellschaft ein Abkommen getroffen, bemzufolge bas Ernährungsministerium aus den Hamburger Beständen der Deutschen Getreibehandels Gesellschaft den betreffenden Firmen für die Zeit bis zum 28. Juni Roggen bis zu 3300 Tonnen zur Verfügung stellt.
Die Deutsche Getreidehandels- Gesellschaft liefert den Roggen zum Preise von 210 Mart pro Tonne. Die Mühlen ver pflichten sich, ab Donnerstag, den 28. Mai, Mehl an die Bäcker der Stadt Leipzig zum Preise von 28 m. ab Mühle oder 29 m. frei Bäckerei zu liefern und das aus diesem Roggen hergestellte Mehl spätestens bis zum 28. Juni dem Berbrauch zuzuführen.
gestellte Mcht darf nicht außerhalb Leipzigs und nur an folche Das aus dem Roggen der Getreidehandels- Gesellschaft her brotherstellenden Bädereien und Betriebe geliefert werben, die fich verpflichten, für das aus diesem Mehl hergestellte Brot den von der Bäcker- Innung zugefagten Brotpreis von 36 Bf. nicht zu überschreiten, wobei die Bäder- Innung gegenüber der Stabi Leipzig die Verpflichtung zur Beibehaltung ber bisherigen Für. forgever billigung übernimmt.
Pfingsturlaub. Reichspräsident von Hindenburg hat heute früh Berlin verlassen, um über die Pfingstfeiertage einen etwa achttägigen Erholungsaufenthalt auf dem Lande zu verbringen.
Rau- Ritzau.
Warum die Deutsche Autoversicherung zusammenbrach. Stuttgart , 23. mal. Zu der aufsehenerregenden Verhaftung des Generalbevollmächtigten der zufammengebrochenen Deutschen Automobilversicherungs 2.-G., Dr. Otto Rau, werden von maßgebender Seite Einzelheiten bekannt.
Danach murde durch eine Anzeige des Stontursverwalters die Stuttgarter Staatsanwaltschaft auf Dr. Rau aufmerksam, der schon vorher verschwunden und nach einiger Zeit von der Bolizei in einem Züricher Hotel ermittelt worden war. Ats Beamte ihn feftnehmen wollten, war er jedoch abgereist. Inzwischen hatte es sich zufällig herausgestellt, das Rau mit Dr. Rigau identis ift, ber 1922 in München ein Bersicherungsunternehmen gegründet hatte, das nach einigen Jahren mit großen Ber u sten zusammengebrochen war.
Rihau war damals wegen betrügerischen Banteroffs zu neun Monaten Gefängnis verurteilt
morden. Weitere Ermittlungen ergaben, daß sich Rizau bei Murnau einen feudalen Grundbesig angeschafft hatte, wo er auf großem Fuße lebte. Dort wurde er auch festgenommen. Der Haft befehl lautet auf Betrug. Bei weiteren Nachforschungen stellte man Namen führt und in Wahrheit der Bruder Rigaus, Paul Rigau, fest, daß sein Borgänger Baul Brenten ebenfalls einen falfchen ist. Begterer war seinerzeit in München ebenfalls zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Beide Brüder, die in Stuttgart Freiheitsstrafe perurteilt worden. Beibe Brüder, die in Stuttgart eine Wiederholung ihrer Münchener Gominbeleien beabsichtigt zu haben scheinen, hatten riesige Einfünfte.
Paul Rihan hatte bei der Gesellschaft ein Jahresgehalt von 58 000 m. und bei 2 Proz. Umfaßtantieme efma 320 000 2.
Tantieme.
Bei seinem Weggang wurde er mit 140 000 W. abgefunden. Dito Rigau erhielt die Hälfte dieser Bezüge. Ob der Murnauer Grund
worden sei.
Man müßte prüfen, ob durch die Reden des Wojewoden eine Befriedung erreicht worden sei. Sei es richtig, daß diese Befriedung eingesetzt habe, so werde sie auch weitergehen bei einer Vertagung und fönne im September mit um so größerer Befriedigung festgestellt werden. Die neue Befaffung des Rates nady Annahme eines Berichtes habe große Gefahren. Wohin müßten die Ratsmitgliede kommen, wenn nach Annahme eines Berichtes sich die Maßnahmen doch als ungenügend herausstellen würden?
Zum Schluß betonte der Vorsitzende Henderson, es er scheine in der Tat unmöglich, ein endgültiges Urteil hier fällen zu tönnen. Der Berichterstatter selbst habe gesagt, man fönne niemand zwingen, schon jeßt ein solches Urteil zu fällen. Er müsse zu gunsten von Dr. Curtius sagen, daß tatsächlich nicht genügend Seit gewesen sei zur Prüfung des Berichtes. Er fönne fich auch ganz und gar nicht der Meinung des Bertreters Frankreichs an= schließen, daß genügend Zeit für ein so großes Dokument von über 60 Seiten zur Prüfung gewesen wäre. Die Geschäfts. führung als Präsident hätte Dr. Curtius sehr beansprucht.
Er selbst sei Präsident im Januar gewesen, und er selbst set nicht im Befit derjenigen ausreichenden und vollständigen Angaben, die der Rat von Bolen verlangt habe.
Er habe allen Diskussionsrednern Freiheit gegeben, die Gegen fäge feien aber geblieben. Anlaßlich der starken Opposition sei icine andere Möglichkeit gegeben als die Bertagung und die nod malige Prüfung im September. Nach dieser Rede murde einstimmig die Bertagung auf September angenommen; Polen fügte sich, ohne zu widersprechen.
befit Rigaus für die Stontursmaffe vermertet werben fann, scheint noch sehr fraglich. Die Ermittlungen werden sehr erschwert, da die ganze Angelegenheit in die Schweiz hinüberspielt. Auch die Person des Borstandsmitgliedes Dr. Schmitthauser- 3ürich ist für die Statsanwaltschaft noch ein großes Fragezeichen. Bei seiner Ber nehmung erklärte Otto Rigau, er habe mit seinem Bruder andere Namen geführt, da sie unter ihrem früheren Namen feine geschäft lichen Erfolge mehr hätten erzielen tönnen. Der Aufenthalt Baul Rigaus ist zur Zeit noch unbekannt, wie er auch merkwürdigermeije, obwohl er eine Wohnung in Stutgart besaß, polizeilich
überhaupt nicht gemeldet war. Auch er befigt in Rorn. tal bet Stuttgart eine luxuriös eingerichtete Billa ,
die jedoch auf den Namen seiner Frau eingeschrieben ist.
Warum ,, Deutschland " abrutschte. Borzeitiger Stapellauf, weil Brüning zu lange redete. Kiel , 23. Mai. Ueber die Ursache des vorzeitigen Stapellaufes des Panzerschiffes Deutschland" wird mitgeteilt: Die Laufbahn des Banzerschiffes Deutschland" war etwas zu gut geschmiert worden, so daß das Schiff nach Entfernung der Stüßen, als es nur noch von den beiden Reservestoppern und den beiden Hauptstoppern gehalten wurde, ungewöhnlich schnell abzusaden begann. Schiffbau. direktor öflund von den Deutschen Werfen gab daher um 11 Uhr Anweisung, daß die Reservestopper nicht, wie vorgesehen, um 11,30 Uhr, sondern erst unmittelbar por der Rede des Reichstanzlers um 11,45 Uhr entfernt werden sollten. Da der Leerlauf der Sandtöpfe der Reservestopper etwa zehn Minuten in Anspruch nimmt, tonnte man hoffen, daß Rede und Taufe sich in dieser Zeit programmäßig abwideln würden und dann das Drahtseil der Hauptstopper gefappt werden konnte. Die Rede bes Reichst anglers bauerte aber etwas länger als erwartet. Inzwischen hatte das Panzerschiff Deutschland" bei dem einen Stopper bas Granitlager aus dem Bolzen gedrückt, und der andere Stopper allein fonnte das Schiff nicht mehr halten. Seine Nase wurde verbogen, und das Schiff lief drei Minuten zu früh um 11,57 Uhr ab.
Zentrumstagung in Hildesheim . Der Reichsparteivorstand und die Reichstagsfrattion des Zentrums treten am 14. Juni in Hildes Brüning wird über die politische Lage einen Bericht erstatten, an den heim zu einer gemeinsamen Sigung zusammen. Reichslanzler Dr. gericht in Altona hat zwölf Kommunisten, die Mitglieder der Roten fich dann eine Aussprache anschließen wird. endang Freispruch in einem Rotfrontfämpferprozeß. Das Schöffenochfeewacht" bzw. ber„ Antifa Junggarbe" find, freigesprochen, ba es die Frage, ob diese Bereinigungen eine Fortsegung des ver botenen Rotfrontfämpferbundes barstellen, verneint. Die den UngeMagten entstehenden Kosten wurden der Staatstaffe auferlegt.
Zeitungsverbot. Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat die nationalfozialistische niederrheinische Tages zeitung in Geldern megen Beschimpfung der republikanischen Etaatsform auf die Dauer von vier Wochen, und zwar vom 22. Mai bis 18. Junt, verboten. Die Seitung war erst vor furzem zweis mal verboten worden