Parteidebatte in Krankreich Weiiere 500 deuische Arbeiislosenkinder werden zur Erholung. eingeladen
pari». 26. Mai.(Eigenbericht.) Am pfiogstsonnlag begann in Tours der ZS. Landes- kongreh der Sozialistischen Partei. Das Lokal, in dem der Songrejz tagt, ist mit roten Fahnen und Transparenten ans- geschmückt: aus der Tribüne sind die Lüsten von Karl Marx , ZaurSs und G u e s d e aufgestellt. lieber 700 Delegierte nehmen an den Beratungen teil, darunter fast alle Mitglieder der Parlamentsfraktion. Paul Boncour ist d a g e g e n n i ch t a n m e s e n d. Er ist mit sechs seiner Kollegen in einen Konflikt mit der Fraktion geraten, da er sich bei der Debatte über das deutsch -österreichische Zollabkommen nicht gemäß dem Frattionsbeschluß der Stimme enthielt, sondern für die Re- gierung gestimmt hatte. Zahlreiche ausländische Parteien sind durch Delegierte vertreten, darunter die deutsche Sozialdemokratie durch Abg. Crispien, die spanische Partei durch Fabra Ribas vom Arbeitzministerium, die belgische Partei durch von Roosbroek, die englische Arbeiterpartei durch Compton , die holländische Partei durch Oudegeest und die schwedische Partei durch Georg Branting . Für den Vorstand der Internationale ist der belgische Senator de Broucktre anwesend. In der ersten Sitzung wurden nach den üblichen Begrüßungz- reden eine Dankkundgebung an den Generalsekretär der Partei, Paul Faure , eine Solidaritätsentschließung zugunsten der streikenden Textilarbeiter und eine Sympathieadreste an die spanische Republik einstimmig angenommen. In der Sonntagnachmittagsitzung, in der Abg. Vincent Auriol den Borsch führte, bat der Bürgermeister von Le Bourget die sozialistischen Stadtverwaltungen und die Vor- stände der Bezirksoerbände, durch Subventionen den Aufenthalt von 300 Kindern deutscher Arbeitslosen auf der Insel O l t r o n zu er- leichtern. Es müßten noch etwa 80 000 Franken aufgebracht werden, um die Kosten zu bestreiten. - Im Anschluß daran wurde nach längerer Debatte, in der be- sonders die Ernennung eines noch bis vor kurzem der kommunistischen Partei angehörenden Mitgliedes zum Leiter des Propaganda» und Informationsbüros der Partei scharf kritisiert wurde, der Geschäfts- bericht des Parteivorstandes mit allen gegen eine Stimme onge- nommen. Abg. Comp�re-Morel erstattete darauf als kaufmännischer Direktor des„Populaire* den Bericht über das Parteiorgan und kündigte an, daß er aus Gesundheitsgründen sein Amt nieder- legen müste. Trotz dringender Bitten von Leon Blum , Re- n a u d e l und anderen Delegierten hielt Compere-Morel seinen Entschluß aufrecht. Während der Debatte über den Bericht kam es zu einer längeren Auseinandersetzung über die Frage, ob der„Populoire" weiterhin Annoncen von Lunken und Aktiengesellschaften an- nehmen solle. Manche Delegierte waren dafür, andere dagegen, so daß man beschloß, diese Frage in der letzten Sitzung des Kongrestes zu regeln. Eine weitere Debatte entstand über die Stellungnahme des„Populaire' zum Fünfjahresplan der Sowjetregierung, der in mehreren Artikeln von dem außenpolitischen Redak- teur Rosenfeld auseinandergesetzt worden ist.
Mehrere Delegierte warfen der Redaktion Mangel an Objek- timkät vor. Diese Kritiken wurden von L i o n Blum in einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede widerlegt und der Bericht über das Parteiorgan einstimmig angenommen. Der Wortführer des mit den Bolschewisten sympathisierenden linken Flügels der Partei, Alleaume, bedauerte in der Debatte über den Bericht, daß sich die Internationole nicht mit der Haltung der deutschen Sozialdemokratie anläßlich der Bewilligung der Kredite für den Panzerkreuzer 8 beschäftigt habe. Nachdem Bracke erklärt hatte, daß diese Frage nichts mit dem Bericht zu tun habe, wurde der Bericht einstimmig angenommen. Am Pfingstmontag stand die Beratung des Tätigkeitsberichtes der Parlamentsfraktion auf der Tagesordnung des sozialistischen Kongresses. Verschiedene Delegiert« des Seinedepartements oer- langten den Rücktritt B u i s s o n s als Kammerpräsident, weil die Ausübung dieses Amtes mit der sozialistischen Doktrin unverein- bar sei. Der Bürgermeister von Roubaix, Lebas, wandte sich gegen Paul Boncour und die sechs Parlamentarier, die airläßlich der Debatte über das deutsch -österreichische Zollabkommen für die Regierung gestimmt haben, und verlangte, daß sich Parlamentarier und NichtParlamentarier den Parteibeschlüsten fügen oder aus der Partei austreten. Abg. Frot, einer der sieben An- gegriffenen, erklärte, er habe für die Regierung gestimmt, weil die Fraktion vorher keinen formellen Beschluß über ihre Haltung gefaßt habe und weil die von Leon Blum vertretene Those der internationalen Politik der Sozialisten widerspreche, wonach kein Staat das Recht habe, Verträge abzuändern ohne sich mit den anderen Staaten darüber verständigt zu haben. Im übrigen hätten seine Freunde und er nur Briand und nicht der ganzen Re- gierung das Vertrauen aussprechen wollen. Leon Blum verteidigte die Tätigkeit der Parlamentssraktion. Die sozialistischen Abgeordneten— so sagte er— hätten sich stets bemüht, den Interessen des Sozialismus zu dienen. Die Behaup- tungen der nationalistischen Presse, daß die Sozialisten für die Niederlage Briands verantwortlich seien, wäre phantastisch. Die Tagesordnung, die die Debatte über das Zollabkommen ab- schloß, habe der ganzen Regierung und nlchl speziell Lrkmd das Vertrauen der Kammer zum Ausdruck gebracht. Die Sozialistische Partei werde im nächsten Jahre sicher Erfolge haben, aber man dürfe nicht zu optimistisch sein. Auf keinen Fall werde trotz der Konzentration oller antisozialistischen Kräfte die Wahltaktik der Partei geändert. Die Parole werde für den zweiten Wahl- gang weiterhin lauten:„Die Reaktion muß mit allen Mitteln geschlagen werden.* Am Schluß seiner Rede richtete Läon Blum einen Appell an die Einigkeit der Partei, der vom gesamten Kongreß mit stürmischem Beifall ausgenommen wurde. Der Bericht der Parlamentsfraktion wurde schließlich mit allen gegen eine Stimme angenommen. Die Regelung des Falles der sieben Abgeordneten wurde einer Komission übertragen. Anschließend begann di« Debatte über die Landesverteidigung und die Abrüstung, die am Dienstagvormittag fortgesetzt wird.
parsevals erster Flng 25 Jahr«„Peall-Lustschiff«
Der bayerische Major August von Parseoal hatte zusammen mit dem Hauptmann Hans Bartsch von Sigsseld, der später bei einem Freiballonflug in Belgien abstürzte, im Jahre 1884 den Drachenballon erfunden, der im Weltkrieg bei Freund und Feind zu Beob- ochtungszwecken weitgehende Verwendung fand. Zur gleichen Zeit, da Graf Zeppelin über feinen Plänen saß, beschäftigte sich auch Parseoal mit dem Bau eines Luftschiffes. Dieses sollte aber, im Gegensatz zu dem starren System Zeppelins, ein h a l b st a r r e s werden. Die starre Form sollte bei seinem Luftschiff aus Gondel und Maschine beschränkt bleiben, womit das tote Gewicht auf ein Minimum kam und eine geringere Antriebskraft notwendig wurde. Vor allem sollte das Parseoalsche Luftschiff leicht zu verpacken und leicht zu transportieren sein: das geboten die militärischen Zwecke, in deren Interesie ja der Luftschiffbau zunächst ins Werk gesetzt wurde. Parsevals Patente und Konstruktionen wurden im Jahr- 1906 von einer„Motorluftschiff-Studiengesellschast* erworben, und sogleich wurde auch mit dem Bau begonnen. Am 26. Mai 1906 erfolgte der erste Aufstieg des neuen Fahr- zeugs vom Berliner Schießplatz Tegel aus, in dessen Nähe auch damals das erste Luftschifsbataillon der preußischen Armee in Garnison lag. Obwohl die Geldgeber zum Luftschiffbau der Ber - liner Finanz angehörten— Walther Rathenau war ein eifriger Förderer der Parsevalschen Idee— spielte sich der erste Flug des „Motorballon*, wie das spätere Militärschiff zuerst genannt wurde, noch im engsten militärischen Rahmen ab. Man war sehr vor- sichtig, denn ein gescheiterter Probeflug hätte den Kreis der Par- seval- Förderer verstimmen können. Große Freude herrschte ober, als das neue Luftschiff bald eine Höhe von 300 Metern erreicht hatte und. mit vier Personen besetzt, unter denen sich der Erfinder selbst befand, über dem Schießplatz von Tegel hin- und herflog. Achtmal wurde eine 8 geflogen, was damals eine große Sensation war und in den Zeitungen lauten Widerholl fand. Noch dem ersten geglückten Flug folgten noch andere Probe- fahrten, jedoch nur bei gutem Wetter. Ein bereits angesetzter Flug fiel an einem Maitage 1906 au», weil es regnete, worunter das Luftschiff hätte leiden können. Das im Jahr 1906 erbaute Luftschiff hatte eine Länge von 48 Metern, einen Durchmesier von 9 Metern und einen Inhalt von 2500 Kubikmetern, seine Maschine 90 Pferde- kräste. Die Geschwindigkeit betrug 46 Kilometer in der Stunde. Das zweite, 1908 in Bau gegebene Luftschiff hatte bereits 58 Meter Länge und einen Inhalt von 3800 Kubikmetern. Dieses blieb auch bereits 1114 Stunden in der Lust. Das letzte Parseoal-Lufifchiff der Vorkriegszelt war„Rl.. 19", mit 10000 Kubikmetern Inhalt, zwei Maybachmotoren von 360 PS und einer Stundengeschwindigkeit von 76 Kilometern. Parsevals Erfindung fand auch im Aus» land volle Anerkennung. Dos beweist die Tatsache, daß Enzland kurz vor dem Kriege ein solches halbstarres Luftschiff aus Deutsch- land bezog. Auch Oesterreich , Italien , die Türkei , Rußland und Iapag hatte« �rsL-LuMÄe*. Vit MjevÄ jelbtz Jeiw
Schöpfungen nannte, lange Zeit im Heeresdienst verwandt. Ein Parsevalluftschiff Nr. 28 ist erst vor kurzer Zeit auf der Luftschiff- werft in Seddin(Hinterpommern) entstanden und führt über Deutschland Reklamefüge aus. So hat der greise Erfinder die Genugtuung, daß sein Werk noch immer Daseinsberechtigung hat.
Kausts„Verdammung". 6. Symphoniekonzeri der Lindenopcr. Fast 20 Jahre lagen zwischen dem ersten Entwurf des Werkes und seiner Vollendung. Die erste Fassung, 1828, damals gewiß nicht nur als ein Entwurf gemeint—„Acht Szenen aus Faust*—. war unmittelbarer Niederschlag des überwältigenden Eindruck», den Goethes Dichtung, eben zum erstenmal in französischer Uebersetzung erschienen, auf den 26jährigen Hektar B e r l i o z gemacht hat. Der Ueberschwang seiner empfänglichen Jugend, die Fülle musikalischer Visionen, die jener Eindruck auslöste, blieb lebendig, verdichtete sich zu dem Werk seiner höchsten Meisterschaft— einer Meisterschaft freilich, zu der doch immer die Gelassenheit des Meisters, die be- freiende Harmonie, vollkommenen Ausgleichs zwischen Gewolltem und Gekonntem fehlen mußte. Der dämonisch treibende Wille, unter dessen Zwang Berlioz geschaffen hat, ein Wille zum Großen. Hohen, aber auch zum Gewagten, Niedagewesenen, stieß immer wieder an die Grenzen seines unbeständigen, widerspenstigen Formtalent». Seine Arbeit war allemal äußerste Anspannung seiner produktiven Kräfte, war fieberhaftes Ausschöpfen seiner Phantasie und oller instrumentalen Mittel, durch die sie sich in Tönen verwirklichen ließ. Nie hat ein solcher Musiker die Gestalt Gretchen» mit Klängen von so ergreifender Innerlichkeit, von so zarter, herber Schönheit verklärt, wie der Franzose Berlioz . Leidenschaftlicher als er hat keiner unter den zahllosen Faust-Komponisten des 19. Jahrhundert» sich in die Welt Goethes versenkt, in ihre menschlichen Bereiche, ihre Mörchenatmosphöre, ihren legenden Zauber,— mag auch der mehr symphonisch als dramatisch inspirierte Künstler den Stoff noch so naiv nach seinem Musikerbedürfnis zugeschnitten haben. Aus der Bühne könnten wir diesen Faust nicht ernst nehmen: nicht ernster als jenen, den Meilhac und Haleoy für Gounod zurechtfrisiert haben. Auf dem Konzertpodium bleibt Fausts„Verdammung* ein Gipfel- werk feiner einsamen Art. Dieses letzte Konzert in der Lindenoper, übrigen» auch das best« besuchte, war bei weitem das beste der Saison. Wohl gab es bei Kleiber ein paar fragwürdige und oirtuofisch übersteigerte Tempi (Ungarischer Marsch, Mephistos Ständchen. Höllenfahrt), doch alle» in ollem war es mit dem Orchester und dem Chor dc» Hauses, den Knaben des Domchors in sehr guter solistischer Besetzung— neben dem wahrhast schön singenden Helge Roswainge vor allem Elfriede Mar Herr und Theodar Scheid!— eine durchaus lebendige, ausgeglichene, eindrucksvolle Ausführung.' __ Xbat EiinfrViffh
Am Gchlageier-Oenkmal. Die schmarzweißroten Fahnen wehten. Die alten Preußenmärsche klangen. Di« Reaktion war voll vertreten. Kurz: ganz neutral ist's zugegangen. Herr Cuno au, der Schiffahrtsbranche Empfahl, den Opfersinn zu pflegen. Es muffte sauer nach Revanche. Herr Iarres, der war auch zugegen. Die Männer rings mit Ordensschnallen Bekamen Ruhrkampf-Hochgefühle Und ließen es sich gern gefallen. Daß man in alten Wunden wühle. Sie dachten bei den Reden leise: Gewiß: es waren böse Zeiten, Jedoch für die potenten Kreise, Da hatten sie auch gute Seiten. Sie ließen die Gedanken streichen: Schlggeter fiel im Feuerbogen... Die Mark indessen fiel desgleichen Und das hat alles aufgewogen. Han» Bauer.
Allgemeine Unabhängige Zuryfreie. Sine poisdamee Tagereise zur Kunst. Die Iuryfreien haben sich mit unserer Erwartung schon manchen netten Scherz erlaubt: keinen mag man passender oder ungemäßer finden, je nach dem Uebersluß an Zeit, über den man verfügt, als ihren neuesten Trick: uns nach Potsdam , oder besser, sonnigste Kilometer weit hinter Potsdam auf den weltverlorenen Flughafen zu locken, um in der fabelhaften„Festhalle " ihre güngste Ausstellung vorzufinden. Alle Strapazen würde man freilich gern um einer fulminanten Kunstwirkung willen auf sich nehmen. Aber, was muß man erleben? Einen zweiten Iuryfreien Scherz, der durch schon mehrfache Wiederholung kaum reizvoller geworden ist. Alle Einsprüche, alle offenbare Unwirksamkeit können die Iuryfreie nicht von ihrer Originaiidee abbringen: der Verlosung gleich großer Wandflächen an die einsendenden Maler. In die bretterne Riesenhalle bei Potsdam wünscht man sich jene entzückende Miniaturbahn der Vauausstellyng versetzt, um an den nach unerforschlichem Ratschluß labnrinthtsch hingezackten Querwänden voll von Bildern entlang gefahren zu werden. Es bleibt nur übrig, aus dem Gewimmel von Einsendungen ein paar Rosinen aufzulesen. Man sieht mit Freuden einige prominente Bekannte: P u d l t ch. Zankel Adler, Annot , Nußbaum. Iacoby haben schöne Arbeiten geschickt; fast zu schade für das Experiment in der Potsdamer Luftschifshalle(so sieht sie ungefähr aus). Bon Jüngeren sind sehr gut vertreten Hanna Nagel mit ihren Zeichnungen voll unheimlicher Visionsgewolt, Erna Pe t r i s farbige Amnut, kräftige Zeichnungen von B o u s s e t und Paul Dobers , interessante Experimente des begabten Thilo Maatsch , und schöne Stilleben von R a tz a l l in einer eigentümlich hellen Moder- nität. Dann ist's aber endgültig aus. Das tolle Dilettantenstückchen von O. Viertel,„Barbarossas Erwachen*, inmitten schwarzweiß- roter Fahnen und Stahlhelmer in einer Tropfsteinhöhle wird man hoffentlich als einen freiwilligen Witz bezeichnen dürfen. Allerdings ist es mit so unendlicher Liebe durchgepinselt, daß der Ruf: Barbarossa erwache! vielleicht auch ernstlicher Beweggrund seiner Kuriosität gewesen sein kann. Es wäre der dritte und herzlichste Witz der Iuryfreien. p. k. scd. „Die Sache August Schulze." Mozart-Saal. Noch der Novelle„Kinder vor Gericht" hat Georg Klarens da» Manuskript verfaßt und die durch den Prozeß Frenze! und mancherlei andere Vorkommnisse wieder aktuell gewordene Frage der Kinderaussage vor Gericht filmisch gestaltet. Im Vorspruch und in der ganzen Anlage erhebt sich der Film zur deutlichen War- nung, er will durch ein Bild nach der Wirklichkeit die Unzuverlässig' keit der Kinderäussage erweisen. Der Straßenhändler August Schulze wird das Opfer seiner minderjährigen eigenen Tochter aus erster Ehe, weil er sie, von der Stiefmutter aufgehetzt, verprügelt hat und sie unter dem Banne des Schlafgängers steht, der sich in Wirk- lichkSit an ihr vergangen hat. Die Untersuchung der Polizei und die Gerichtsverhandlung führen in die Irre; der im Grunde gut- mutige Vater kennt sich in der Welt nicht mehr aus, und selbst als feine Tochter unter der Einwirkung eines älteren Hausgenossen die Bezichtigung zurückgenommen hat und seiner Freilassung aus dem Zuchthaus nichts mehr im Wege steht, flieht er aus dem Leben. Die eindringliche Darstellung(Ellen Schwanecke als Tochter ganz naturecht, Hermann Speelmanns als gemütlicher, wenn auch nicht immer taktfester Dater und die sehr gut durch Karl Ballhaus, Ernst Bröckel, Aribert Mag und Carla Vartheel besetzten Nebenfiguren) hinterließ einen erschütternden Eindruck. Der Film war in seiner ersten Fassung von der Zensur ver- boten worden und ist erst nach erheblichen Aenderungen— auch der Titel wurde geändert— freigegeben. Die Mittagsblätter, die ez so darstellen, als ob der Film jetzt in seiner ursprünglichen Fassung freigegeben sei, zeigen, wie ahnungslos sie der Filmzensur gegenüberstehen. Der berechtigte Kampf gegen die Auswüchse der Filmzensur wird durch die Leichtfertigkeit der Presse� die jedem Filmfabrikanten ins Garn hüpft, nur erschwert. r.
Der 20. deutsche Esperantokongreß tagte während der Pfingst- feiertage in Hamburg . Im Rahmen dieser Tagung fand die 25jährioe Jubelfeier des Deutschen Esperantobundes Berlin statt. Am Pfingstmontag fand die Iubfläumzsttzung des Deutschen Efperatobunde» statt, bei der Karl Minor-Hamburg den Feflvortrag in Esperoton hielt. Wagner».Meistersinger* in Buenos Aires . Die Ausführung im Theatro Colon am Freitag war ein starker Erfolg. Das Publi- kum spendete der von Hofmüller inszenierten und von Klemperer geleiteten Darbietung begeisterten Beisall. Lrofessor Exner, der Senior der österreichischen Technik, ist in Wien im Alter von 92 Jahren gestorben. Exnar war Professor der Technik und Leiter des Technischen Museums und ist der Be» grün der des technischen Bersuchswesen» in Oesterreich , das auch den deutschen Einrichtungen vielfach als Vorbild gedient hat. SlgN-Gastsplel abgesagt. Beosamino Gigli bat seine beiden Gastspiele am IL..Zitgnletio" und o« 28.»Traviata* krantbeilshalber abgesagt. An den betreffenden Abenden wird fich die Belebung der R»ll« Gtgl,» ent- lprechend ändern. Die bereit« gelösten Eintritlskarien werden an der«aste der Staattopcr zuräckgenosimen. 9. Abt. Zahl, und Diskutierabend findet gm Mittwoch ISX Uhr statt. 1. Zohiobend bei Faber, Stephanstr. U: 2. Zahl abend bei HnjwlbqK, P erlebergar&BC» 64, Keiner dgxj jchstm.