Die Selbstkosten im Ruhrbergbau.
Der Lohn ist nicht entscheidender Faktor.
zinsenmäßig gebunden sind, weil sie aus Selbstfinanzierung stammen, eingespart werden.
Die Kündigung des Lohntarifes im Ruhrberg| gerechtfertigter Beise zu hoch faltuliert und könnten, da sie nicht bau begründen die Unternehmer nach den bisherigen Berlaut barungen vor allem mit dem Hinweis auf das schlechte Inlands geschäft, auf die zunehmende ungünstige Gestaltung des Auslandsgeschäftes und die ständig rückläufigen Preise. Daraus ziehen sie die Schlußfolgerung, daß eine weitgehende Entlastung der Eelbstt often notwendig sei. Diese Selbstkostenerleichterung
tönne aber nur durch eine
Senkung der Cohnkosten
gefunden werden, da die Möglichkeit, an anderen Selbsttostenfattoren Abstriche vorzunehmen, so gut wie erschöpft sei. Man macht also zunächst bei den Selbsttosten Halt, obwohl diese auch nur ein Teil der Erlöse, das heißt, der größeren Recheneinheit, find. Aber abgesehen davon taucht die Frage auf: inwieweit ist die These der Unternehmer, daß nur durch eine Lohnsenfung eine Selbsttostenerleichterung gefunden werden fönne, richtig?
Dhne auf Einzelheiten näher einzugehen, sei zunächst festgestellt, daß zwar die Lohnfosten bzw. die Arbeitskosten im Bergbau einen erheblichen Teil der Selbsttosten ausmachen, daß aber darüber hinaus auch den übrigen Roftenfaftoren eine große Bedeutung zutommt. Und zwar sind es unter den letzteren vor allem die Kapital. kosten, das heißt, die Summen für die Abschreibungen, und im weiteren Sinne die Gewinne, die man als 3insen für das investierte Rapital beansprucht. Die Höhe der Kapitalfoſten er. gibt sich einerseits aus dem Abschreibungs- und Zinsensatz und andererseits aus der angelegten Kapitalsumme. In beiden Fällen sind nun Meinungsverschiedenheiten erheblicher Art denkbar. So ergeben sich beispielsweise über die Höhe der Abschreibungen und die Notwendigkeit einer Kapitalverzinsung in der jezigen Krisenzeit sehr wichtige Streitpunkte. Vor allem aber ist ein Streit darüber möglich, ob bei den nur teilweise ausgenutzten und ausnutzbaren Betrieben für die Abschreibungen und Zinsen die tatsächlich investierte oder nur die ausgenugte Rapitalsumme zugrunde gelegt werden soll: Diese Meinungsverschiedenheiten sind nicht nur dentbar, fie bilden in dem Lohnstreit und dem Selbkostenproblem des Ruhrbergbaues eine entscheidende Rolle.
So wurde beispielsweise auf der letzten Reichskonferenz des freigewerkschaftlichen Bergarbeiterverbandes in diesem Zusammenhang folgendes festgestellt: Wenn bei einer Beteiligungsziffer im Ruhr. fohlensyndikat von rund 170 Millionen Tonnen gegenwärtig nur 82,5 Millionen Tonnen ausgenutzt und nur 125 Millionen Tonnen überhaupt ausnutzbar sind, so haben wir
im Ruhrbergbau eine fofe Caft von mindestens 45 Millionen Tonnen
selbst in den besten Zeiten mitzuschleppen. Das find, tapitalmäßig gesehen, etwa 1 Milliarde Mart, fostenmäßig etwa 1. je Fördertonne. Um so viel werben die Rapitalfösten in un
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Kohlkopfromantif.
Arbeitslose als Kleingärtner.
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Das Arbeitslosenproblem ist schon wiederholt auf dem Papier durch Siedlung und Schrebergärten gelöst" morden. Neuerdings predigt auch die Unternehmerpresse: Burüd zur Natur!" So bringt die Berliner Deutsche Allgemeine Zeitung" einen Artikel, betitelt Bentile", in dem mit viel Temperament ge fordert wird, den Arbeitslosen im Weichbild der Großstädte ein Stüdchen Land zu geben, auf dem sie durch eigene Arbeit für sich selbst etwas schaffen und einen Teil ihres Lebensunterhalts selbst ziehen und verdienen fönnen. Im Bereich von Berlin gebe es z. B. genug Land in städtischem oder privatem Befit, auf dem man in der Nähe von Eisenbahnlinien Notsiedlungen versuchen fönne. Zur Schaffung einer ersten Untertunft tönnten viele alte Baggons der Reichsbahn benutzt werden. Wer nur einiger maßen die Berliner Lauben fenne, misse, wie begehrt ein Waggon nierte Klaffe für Siedlungsanfänge sei. Pripatinitiative fet notwendig; natürlich müßten Staat und Städte mithelfen. Es handele sich hier nicht um Siedlungsromantif; es fomme jetzt nur darauf an, Ventile zu schaffen, die man für den nächsten Winter ( in qusrangierten Eisenbahnmaggons) überall brauchen werde. Schrebergärten und Lauben für die Arbeitslosen
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das hört sich sehr schön an, aber man müßte dann dem Arbeitslosen zugleich mit dem Stück Land mindestens noch 500 Mart in die Hand geben, damit er auf dem Stück Land auch arbeiten fann. Die Finanzierung der notwendigsten Anfangsarbeiten vorausgefeßt, fönnte eine Beschäftigung von Arbeitslosen auf diese Weise allerdings ermöglicht werden. Eine solche Beschäftigung wäre aber noch lange feine Existenz. Sie wird es um so weniger sein, je mehr Arbeitslose systematisch sich auf Gartenbau verlegen; denn fie müssen in den ihnen zur Verfügung gestellten Boden viel mehr hineinsteden als der Berufsgärtner der Nachbarschaft, der den
Die hohen Kapitalfosten, die zu einem großen Teil faule Koften sind, und die hohen internationalen Kampftosten, die durch Marktverständigung ermäßigt werden könnten, stellen das schwere Gepäd dar, unter dem die wirtschaftliche und soziale Marsch fähigkeit des deutschen Kohlenbergbaus leidet. Die Erleichterung dieses Gepäcks ist dringend vonnöten, und zwar dadurch, daß die fehlgeleiteten überzähligen Kapitalien tostenmäßig als nicht vorhanden betrachtet werden.
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Aus diesen Darlegungen ergibt sich mit ziemlicher Klarheit das Selbsttostenproblem und damit auch die Einseitigkeit und Falschheit der Behauptungen, daß nur von der Lohnseite her eine Erleichterung möglich sei. Die Unternehmer versuchen das natürlich in Abrede zu stellen. So dienten z. B. die obigen Darlegungen der Deutschen Bergwertszeitung" zum Anlaß, um festzustellen, daß in der Syndifatsbeteiligung eine große Anzahl Zechen enthalten wäre, deren Eeteiligungsziffern nicht urch einen Leistungsnachweis festgestellt worden seien. Wörtlich betonte man dann folgendes: Bei der Untersuchung der Frage, welche Rapazität der Ruhrbergbau hat und ob diese angemessen ist, wird man zu der Ansicht kommen, daß die Rapazität bei dem jezigen Tiefstand des Absages natürlich viel zu groß ist. Ob der Bergbau aber eine Ueberfapazität hat, wird sich erst in der nächsten Hochtonjunktur erweisen, die doch sicherlich wieder einmal zu erwarten ist. Wenn man bedenkt, in welchem Maße die Niederbringung neuer Schächte zurückgegangen ist, nämlich von acht im Frieden auf zwei in der Nachkriegszeit, und wenn man nicht übersieht, daß etwa sechs bis zehn Jahre vergehen, bis ein Schacht voll förderfähig ist, erscheinen Zweifel an der angeblichen Ueber tapazität, wie fie vielfach gehegt werden, gar nicht unberechtigt." Mit diesen Behauptungen wird die schwerwiegende Tatsache der Uebertapazität im Ruhrbergbau
nicht widerlegt und auch das Gelbst tosten problem nicht geflärt. Die Bergarbeiter müffen daher auf das entschiedenste dagegen protestieren, wenn man der Deffentlichkeit klarzumachen versucht, daß, falls eine Selbstkostenerleichterung notwendig, diese nur durch Lohnsenfung möglich sei. Sie müssen das um so mehr, nachdem einwandfrei feststeht, daß die Lohntosten je Fördertonne seit Anfang vorigen Jahres bis jetzt, infolge Leistungssteigerung und Lohnsentung schon um mehr als eine Mart zurückgegangen sind.
fammenhang erinnerte. Gofal an die Worte Papst Bius XI., der por einigen Tagen gesagt habe, man müsse unbedingt das Wirts schaftssystem neu ordnen und es zurückführen auf die Gesezze der sozialen Gerechtigkeit.
Der menschliche Gedante, jo führte Sotal weiter aus, beginne fich gegen die fatalistische Auffassung aufzulehnen, daß es sich bei den Wirtschaftsdepreffionen um unvermeidliche Ereignisse handle. Immer deutlicher zeige fich die gegenseitige Abhängigkeit der wirtschaftlichen und fozialen Fragen. Eine vernunftgemäße Wiederherstellung der weltwirtschaftlichen Struktur sei nur möglich durch eine Wirtschaftspolitik, die von sozialen Ideen durchbrungen sei, und eine Sozialpolitit, die den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung trage. Von diesem Gesichtspunkt aus müßten auch die Fragen, die die Konferenz besonders beschäftigen, betrachtet werden. Er hege die Hoffnung, daß die Arbeit der Konferenz zur Lösung der Schwierigkeiten beitragen werde.
Nach der Rede Sofals vertagte sich die Versammlung.
Gefälschte Ausweise gefällig?
Die RPD. besorgt alles.
Die Bezirksleitung der KPD . Halle fordert in einem Rundschreiben die Betriebszellenleiter auf. Teilnehmer zu einem Ferienfurfus nach Elgersburg in Thüringen zu schicken. Die Urlaubs= müßt ihr versuchen; für die Genoffen auf besonderen Umwegen Urfrage löfte die Bezirksleitung durch folgenden Wink:„ Eventuell laub herauszuholen. Er fönnte angeben, daß er an einer Genossenfchaftsschule, einer Gewerkschaftsschule oder einem Sportkursus teil nehmen will. Einen Ausweis einer solchen Organisation können mir dem Genoffen dann besorgen."
Daß die KPD . Fälscherzentralen unterhält, ist nicht neu; wohl aber, daß sie so offen und schamlos die Fälscherei betreibt.
Neue Entlaffungen im Ruhrbergbau. Im Ruhrbergbau find neue große Arbeiterentlaffungen für den 31. Mai und den 15. Juni vorgesehen, Rund 5000 Mann sollen zur Entlassung kommen.
Abgewehrter Lohnabbau.
Dombrowaer Bergarbeiterlöhne unvermindert.
Kattowik, 28. Mai. Der Lohnstreit im Dombrowaer Kohlenrenier ist gestern nachmittag in Warschau burch einen Schiedsspruch be endet worden. Der bisherige Lohnfaz foll bis zum 31. März. 1932 in Kraft bleiben. Die Arbeiter haben den Spruch a n genommen. Der Standpunkt der Arbeitgeber ist noch nicht
Der Warnungsruf bes Bergarbeiterverbandes, daß es völlig Geftaffelte Gehaltstürzungen in Japan .
abmegig sei, die Kosten für eine falsche Kapitalisierung den Bergarbeitern in Form verschlechterter Arbeitsbedingungen aufaubürden und vor weiteren Schritten auf diesem verderblichen Wege ernsthaft zu warnen sei, darf deshalb in dem schwebenden Lohnfonflift nicht ungehört verhallen.
besseren Boden hat, und der Berufsgärtner wird auch bei gleichen Bedingungen mehr herausholen.
Wenn der Arbeitslose im Laufe einiger Jahre in seinem Garten für seine Kinder ein paar Erdbeeren zieht sehr schön, sie sind seinen Kindern zu gönnen, und ebenso ist ganz allgemein für den Arbeiter die Betätigung in freier Luft nach dem Dienst in der Fabrit und für feine Kinder der Aufenthalt im Freien statt im Hinterhof eine munbernelle Sache. Aber das alles ist doch nur eine Ergänzung einer Eriftenz, niemals die Grundlage einer folchen. Arbeits zeitverkürzung und Ausnuzung der Freiheitjamohl; aber Entlaftung des Arbeitsmarktes und der Wohlfahrtskosten der Gemeinden durch Instematischen Kleingartenbau das ist eine Ilusion. nichts zeigt deutlicher den Bankrott des fapitalistischen Systems wie diese Kohltopfromantit mit ausrangierten Waggons.
Internationale Arbeitskonferenz.
Gofal für soziale Wirtschaftspolitif.
Der zum Borfizenden der Internationalen Arbeitstonferenz gemählte Bertreter Bolens, Sotal, ging in der Rede, mit der er seine Amtsübernahme einleitete, auf die Weltwirtschafts. frise ein, die nicht ohne Einfluß auf die Arbeiten der Konferenz bleiben tönne. Die Internationale Arbeitskonferenz würde ohne Fühlung mit den wirtschaftlichen Realitäten sein, wenn sie nicht ihrerseits mit allen Kräften gegen die Schwierigkeiten, in denen sich die Welt befinde, tämpfen wollte. Auf den Enthusiasmus des Jahres 1919, da man an eine schnelle und vorbehaltslose Berwirklichung der fozialen Ideen des Teils 13 des Versailler Friedensvertrages ge glaubt habe, feien Inflation und Arbeitslosigkeit gefolgt, und man fpreche jegt immer mehr von der Krise der Sozialpolitif". Die bisherigen Bemühungen des Völkerbundes hätten nicht die gewünschten Ergebnisse gehabt; immer flarer ergebe fich aber, daß nur eine gemeinsame Anstrengung aus den Schmierigkeiten herausführen könne, und daß die heutige Krise Keime einer neuen wirtschaftlichen und sozialen Ordnung in sich berge. In diesem Zu
Mindestfreigrenze von 200 Mart.
London , 28. Mat. ,, Times" meldet aus Tofio: Nach einer achtstündigen Sizung beschloß das Kabinett gestern abend, die Berminderung der Bezüge der staatlichen Angestellten in der geplanten Weise durchzuführen Vom 1. Juni ab werden alle Gehälter und Löhne in Höhe von mehr als 100 yen( 200 m.) monatlich um 3 bis 20 Broz. gefürzt werder Zugleich wird aber die Zusicherung abgegeben, daß die Pensionen und Ruhestandsgratifikationen unverändert bleiben. Die Gehälter der Richter und Staatsanwälte, die in der Verfassung eiren bes fonderen Schuß genießen, bleiben unangetastet.
Die Eisenbahnzüge laufen wie gewöhnlich, aber die Zahl der Reifenben hat sich plöglich vermindert, wahrscheinlich infolge der Besorgnis nor einem plöglichen Streit. Da unter den Eisenbahnern feine Einigkeit herrscht, merden indessen feine ernsten Schwierigkeiten erwartet. Die Boft und Telegraphenbeamten protestieren in Ent schließungen gegen die Gehaltsverminderung; für den Notfall merden deshalb technische Truppen der Armee bereitgehalten
Geringer Rückgang der englischen Arbeitslosigkeit.
Die Zahl der Arbeitslosen belief sich am 18. Mai auf 2 506 937, mas gegenüber der Bormoche eine Berringerung von 25 574, gegenüber dem Stand des Vorjahres jedoch eine Bermehrung von 747 477 bedeutet.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Seute, Freitag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Norbring: Jugendheim, Schule Conenburger Str. 20. Gutheit funtt. Hermannplak: Jugendheim Sanderftr. 11, Ede Sobrechtftraße. Broletarische und bürgerliche Jugendbewegung. Süben: Jugendheim Waffertorstr, 9, v. pt. Literarischer Abend. Wandern einst und jest. Charlottenburg : Jugendheim Spreeftr. 30. Literarischer Abend. Mar Barthel. Reppelinplag: Jugendheim Turiner Ede. Adlershof: Geeftraße( Eingang Turiner Straße). Sumor bei der Schupo. Sugendbeim Bismardite. 1. ADGB. , RGO. und Nazi. Reinidendorf.Dit: Jugendheim Lindauer Straße( Baraden). Lichtbildervortrag: Die schöne Mart. Arnswalber Blaz: Pasteurstr. 44-46( Oberrealfchule). Wandern und Schauen. Melbet bie Teilnehmer für den Lichtbildvorführerturfus an.
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Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten Seute, Freitag, finden folgende Beranstaltungen statt: Norden: Jugend. Gübweft: Jugendheim Nordstr. 11 heim Lorkingstr. 19. Rurareferate. ( 2. Sof, Quergebäude, 1 Treppe, Rimmer 5). Es fputt bei uns. Die Uebungs. firma Berliner Druckerei und Berlags- Gesellschaft m. b. S. tagt von 20 bis 22 Uhr im Jugendheim Ebertnftr. 12.
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