Einladung zum Abonnement
für das
Theater des Westens.
Auf dem ca. 1000 Quadratruthen umfassenden Grundstück
Kantstrasse 8 bis 12
hat Herr Baumeister Bernhard Sehring nach eigenen Plänen und Entwürfen ein
neues Schauspielhaus
errichtet, welches am 1. Oktober dieses Jahres seiner Bestimmung übergeben werden soll. So recht eigentlich im Mittelpunkte jenes vornehmsten Stadttheils belegen, den man als den Westen Berlins
bezeichnet( trotzdem er auch stattliche Parthien von Charlottenburg und Schöne berg in sich schliesst), wird das neue Haus mit Recht den Namen
führen.
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Das Theater liegt zwei Minuten entfernt vom Bahnhof ,, Zoologischer Garten " und vom Bahnhofe Savigny- Platz. In unmittelbarer Nähe führen zahlreiche Dampfund Pferdebahn- und Omnibus- Linien u. s. w. zu ihm es ist vom Mittelpunkte Berlins sowohl, wie von den Vororten aus genau so bequem zu erreichen, wie jedes andere Theater der Hauptstadt. Halteplätze für Droschken I. und II. Klasse sind vorgesehen. Der Weg vom Stadtbahnhofe zum Theater wird elektrisch beleuchtet werden.
Nuscha Butze, Auguste Wilbrandt- Baudius, Maria Barkany, Martha Hachmann- Zipser, Leona Bergére, Margar. Rupricht, Marie Immisch, Clara Wenck, Stefanie Salta, Ella Gabri, Georgine Sobieska, Grethe Gallus, Margarethe Albrecht, nebst reichem jugendlichem Nachwuchs. Der Spielplan unserer Bühne wird dem eines
vornehmen Theaters ersten Ranges
mit Ausschluss der Oper entsprechen. Er wird vor allem erprobte und der Mühe lohnende Werke aus der klassischen Dramen- Literatur, daneben das moderne Schau- und Lustspiel, jedoch auch das Volksstück, die Posse und das Liederspiel umfassen. Von älteren Erzeugnissen der modernen Dramatik haben wir uns eine Reihe bewährter, in unseren Rahmen passende Stücke gesichert. Zur Aufführung angenommen ist ferner eine grössere Anzahl von
Novitäten,
darunter Werke von François Coppée , G. von Ompteda, Alexander Baron von Roberts, Axel Delmar, Friedr. Gustav Triesch, Paul M. Potter ( Trilby), Dr. O. Girndt, Holger Drachmann , Rud. von Gottschall, Heinrich Stobitzer, Felice Cavalotti u. a. m.
Die Spielzeit am Theater des Westens
beginnt mit dem ersten Oktober dieses Jahres und währt bis zum 30. Juni 1897. Der Ruf des Erbauers bürgt dafür, dass sich geläuterter Geschmack, ausgesuchter Comfort Für diese neun Monate eröffnen wir hiermit ein mit praktischer Anlage in dem Neubau vereinigen werden. Ueber dem
Parquet,
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das 528 überaus bequeme Sitzplätze aufweist neben 16 Plätzen in zwei Orchesterlogen,
48 Plätzen in gegenüber der Bühne angeordneten Parquetlogen, sowie je sechs Plätzen in zwei unmittelbar neben dem Orchester gelegenen, Herren- Logen"
ersten Range
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steigen die drei Ränge auf. Im
auf je 40
giebt es ausser zwei grossen, je 9 Plätze enthaltenden Fremdenlogen rechts und links, je fünf kleinere
Logen
mit zusammen 64 Plätzen; ferner eine an der Rangbrüstung gelegene
von 60 Plätzen.
177 Plätzen aus. befindet sich das
Balkonreihe
Den Mittelgrund des ersten Ranges füllen sechs Sitzreihen mit zusammen Unmittelbar hinter den letzteren I auf die Kantstrasse hinausblickend
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prächtige Foyer,
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30 Meter lang, 10 Meter breit und 11 Meter hoch ein Erholungsraum, wie ihn in dieser Schönheit kein Berliner Theater besitzt. Hier wird in den Pausen die
Zwischen- Akts. Musik
ausgeführt werden. Eine grossartige Treppenanlage führt vom Foyer aus direkt in den
Sommergarten.
Mit grossartigem Baumbestand, mit Terrassen, Fontainen und Bildwerken geschmückt und ca. 2000 Sitzplätze enthaltend, ist dies eine Anlage, die dem früher so beliebten Kroll'schen Etablissement nichts nachgeben wird.
Der zweite Rang
Abonnement
beziehungsweise je 20 Vorstellungen und Freitag.
zunächst für jeden( ersten oder zweiten)
Montag
Die Abonnements sind unpersönlich, d. h. sie können von Jedermann benutzt werden, der im Besitz der betreffenden Tageskarte sich befindet.
Der Abonnent erhält die ihm zustehenden 40( oder 20) Originalbillets, so dass ein Umtauschen an der Kasse nicht nothwendig ist. Die Billets sind zusammengeheftet und perforirt; sie können einzeln losgetrennt werden.
Ein volles, aus 40 Billets bestehendes Abonnement berechtigt zum Besuch des Theaters je einer Montags- oder Freitags- Vorstellung in jeder Woche. Halbe Abonnements( 20 Billets umfassend) gelten für jeden zweiten Montag oder Freitag.
Das Theater des Westens
wird den Schwerpunkt seiner Wirksamkeit auf ein
lebhaftes Wechselrepertoir
legen. Es darf deshalb den Abonnenten zugesichert werden, dass es an Mannigfaltigkeit im Spielplan nicht fehlen wird.
Preise der Plätze:
Fremdenlogen Orchesterlogen Herrenlogen I. Rang- Logen
weist ausser einer Vorderreihe mit 70 Plätzen in Seiten- und Mittelreihen zusammen 120 Sitz- Parquetlogen plätze auf, während sich im dritten Range 400 Sitzplätze und 140 Stehplätze befinden. Vier bequeme Treppen führen zu diesen beiden Rängen, für welche je ein besonderer Erfrischungs- I. Rang- Balkon
raum vorhanden ist.
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II. Rang- Balkon( 1. R.)
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M. 4,50
" 2,50
"
2,-
III. Rang- Balkon( 1. R.)" 1,50
•
M. 9,-
I. Rang
" 7,50
" 7,50
II. Rang
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"
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6,- " 4,50 " 6,- ,, 6,
III. Rang Parterre
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•
"
" 3-
Parquet 1.- 7. Reihe.» 4,50 III. Rang- Stehplatz
Lüftung und Heizung des Hauses erfolgen durch ein kombinirtes System von expandirter und komprimirter Luft. Die splendide Beleuchtung geschieht durch eine eigene, Parquet 8.- 19. Reihe. von der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft errichtete Station. In Haus und Bühne zusammen genommen werden rund 5000 Glühlampen, vor dem Hause 25 Bogenlampen und in den vier Erkerkuppeln des Vorderbaues 8 Scheinwerfer funktioniren.
Die Bühnen Einrichtung ist dem Ingenieur C. Kortüm übertragen worden. Zur Herstellung der Dekorationen wurden die vornehmsten Maler- Ateliers herangezogen das Bühnenbild wird ganz und gar dem schönen Rahmen entsprechen. Für die artistische Leitung ist
Herr Direktor Fritz Witte- Wild
Aufgeld wird nicht erhoben.
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I,-
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Von diesen Preisen, soweit sie das Parquet, die Logen, den I. und II. Rang betreffen, bewilligen wir für Abonnements
33' pCt, Rabatt,
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dauernd gewonnen worden. Dieser feinsinnige Inszenator, der sieben Jahre hindurch das Breslauer Lobe- Theater leitete, und zwar mit stetig steigendem künstlerischem Erfolge, hat eben erst Gelegenheit gehabt, an provisorischer Stelle, mit dem Personal einer so dass zum Beispiel ein 40 Vorstellungen umfassendes Parquet- Abonnement( Nominalpreis Sommerbühne, der Berliner Kritik wie dem Publikum glänzende Proben seiner Regie- Kunst 120 Mark) sich auf 80( achtzig) Mark stellt.
Bestellungen auf Abonnements bittet man an das Bureau
zu geben. Es ist nicht zu bezweifeln, dass bald unsere besten Autoren ihm ihre Werke zur Erst- Der Abonnementsbetrag ist zur Hälfte in der Zeit vom 1. bis 15. September, der Rest in aufführung anvertrauen werden, zumal eine Reihe erprobter Regiekräfte ihm zur Seite stehen. der Zeit vom 15. bis 31. Dezember d. J. zu zahlen. Es mögen hier nur genannt sein: Emil Drach, der vormalige Leiter des Dresdener Hofschauspieles; der erfolggekrönte Führer des Münchener Ensembles", Max Hofpaur; Ferdinand Bonn vom Wiener Hofburg- Theater; Willy Rohland, langjährig unter WitteWild Regisseur am Breslauer Lobe- Theater vorher am Stadt- Theater in Leipzig-u. a. m.
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"
Das Darsteller- Personal,
Kantstrasse 158 II.,
zu dem in erster Reihe die Vorgenannten zählen, umfasst Namen von gutem Klange: Ernst zu richten, woselbst auch Pläne zur Auswahl der Plätze ausliegen und in den Stunden von 8-10 Pittschau vom Deutschen Theater. Bernhard Vorwerk vom Lessing- Theater, Alfred und von 5-6 Uhr weitere Auskunft bereitwilligst ertheilt wird. Halm, Julius Ries, Gustav Kober, Max Löwe u. s. w. u. s. w.; von Damen Theater des
Westens
Die Direktion.