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Arbeiter und Bauausstellung

Die Schau der Gewerkschaften Photostadt der Dewog

Ein Rundgang durch die Kollektivschau der freien Gewerkschaffen| auf der Deutschen Bauausstellung( Halle VI Stand 634) vermag mehr als Bücher, Borträge und Leitartikel ein Bild von den gewaltigen sozialen Leistungen der modernen Arbeiterbewegung im Dienste der werftätigen Maffen zu vermiffeln. Viele haben ver­gessen, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten mit dem Arbeiter und seinem Anteil am Leben bestellt war. Bor den Schauobjekten dieser Ausstellung begreift man, warum es dem organisierten Unter­nehmertum froh der herrschenden ungeheuren Arbeitslosigkeit nicht gelingt, die Arbeiterbewegung zu zerbrechen. Mächtige Berufs­verbände, soziale Baubetriebe, foziale Bauherren, soziale Banken: alle vereinigt in der zweifachen Aufgabe, die Lebenshaltung der Arbeiter, Angestellten und Beamten ständig zu verbessern und das Erreichte zu erhalten.

Die Tatsache allein, daß es den ausstellenden Gewerkschaften und gewerkschaftlichen Wirtschaftsbetrieben in dieser Notzeit möglich war, rund 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche zu belegen und durch die bedeutendsten Ausstattungsfachleute zu einem der meistbeachtetsten und bedeutsamsten Höhepunkte der gesamten Bauausstellung zu machen, erweist die wirtschaftliche und fulturelle Macht des Soli daritätsgedankens. Die freigewerkschaftliche Ausstellungs­gemeinschaft besteht aus dem Deutschen Baugewerksbund, dem Fabritarbeiterverband, dem Butab, dem Werkmeisterverband, dem Verband sozialer Baubetriebe, der Dewog, der Arbeiterbant und der Hannoverschen Bodentredit- Bant. Diese Organisationen und Betriebe haben das ihre zur Belebung der darniederliegenden Bauwirtschaft tun wollen. Sie haben durch ihre Beteiligung an der Deutschen Bauausstellung bewiesen, daß sie zu schwersten Opfern bereit sind, wenn es gilt, an der Schaffung der Voraussetzungen tatkräftig mitzuarbeiten, unter denen die Millionen Erwerbsloser wieder in die Produktion eingereiht werden können.

Für die fünstlerische Formung der freigewerkschaftlichen Ab­teilung entstand das schwer zu lösende Problem, die acht ausstellenden freigewerkschaftlichen Gruppen ohne das übliche Kojensystem so zur Darstellung zu bringen, daß dem einzelnen Aussteller seine Eigen art gelassen und doch das gemeinsame Ganze zusammengefaßt in Erscheinung tritt. Professor Walter Gropius   hat diese Aufgabe in wahrhaft großzügiger Weise zu lösen verstanden. Die beiden Graphiter Moholy- Nagy   und Herbert Baŋer haben die fünft­lerische Ausgestaltung bis in die legten Einzelheiten mit großem Ideenreichtum, Wiz und Geschmack durchgeführt.

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teiligung der Bauarbeiter gegenüber anderen Berufsgruppen auf gezeigt. Auf der Rampe, die eine äußerst günstige Uebersicht über die gesamte Kollektivschau gestattet, wird auf freischwebenden runden Glastafeln die Hygiene bei der Arbeit behandelt.

Der Butab registriert seine Unterstügungsleistungen. Auch der Deutsche   Wertmeisterverband und der Keramische Bund( Fabrik­arbeiterverband) demonstrieren in guten, bildlichen graphischen und symbolischen Darstellungen, daß der feste Zusammenschluß in starken Berufsverbänden die Voraussetzung für den geistigen und wirtschaft. lichen Aufstieg der gesamten Arbeiterschaft ist.

Die Arbeiterbant meist in graphischen Darstellungen die erfolg reiche Entmidlung der Einlagen nach, die 1930 168 Millionen Mark betrugen. Durch Zwischenkredite wurden 1930 10 500 Wohnungen finanziert. Die der Arbeiterbant angegliederte Hannoversche Boden­fredif- Bank zeigt, in welch großem Umfange fie den gemeinnüßigen Kleinwohnungsbau unterstützt hat.

Die Pionierarbeit der Bauhütten. Außerordentlich sinnreiche Apparate hat der Berband sozialer Baubetriebe aufgestellt, um der Deffentlichkeit den organisatorischen, faufmännischen und technischen Aufbau des BSB. und der ange­schlossenen Bauhütten zu erklären. Eine Art Kartothet aus riesigen Schiebetafeln kann vom Publikum mühelos bedient und studiert werden. Eine mechanisch- optische Konstruktion soll die in vielen Bau hütten eingeführte wirtschaftliche Betriebsführung veranschaulichen. In der Dewog- Koje fällt eine Photostadt auf, die aus Bauten und Siedlungen der Demog- Tochtergesellschaften zusammengestellt ist. Die Weiträumigkeit der Bebauung, Einrichtung von Spiel- und Planschanlagen für die Kinder, Zentralwäschereien, Konsumläden usw. sind als charakteristische Attribute des freigewerkschaftlichen Kleinmohnungsbaues deutlich erkennbar. Bemerkenswert ist hier noch eine Deutschlandfarte, die durch eine optisch- mechanisch wirkende Apparatur das Beispiel eines finanziellen Betreuungs­vorganges zeigt. Dem Laien werden die Phasen der Betreuung von Baugenossenschaften vom Hypothetenantrag bis zum Baubeginn deutlich gemacht. Daneben sehen wir eine graphische Kurve, die das Wachsen der Dewog- Arbeit zeigt.

Ein gewaltiges Anschauungsmaterial breitet sich hier vor den Augen des Ausstellungsbesuchers aus. Wenn irgendwo in der Aus­ftellung, dann lohnt es sich hier, bei der Schau der freien Gemer? schaften länger zu verweilen. Zum mindesten sollte jeder organi­fierte Arbeiter, Angestellte und Beamte, der die Ausstellung besucht,

02.200. Das Kino der Arbeit. 02.08. dem Stand 634 sein ganz besonderes Augenmerk zuwenden. Biele

Der Gefälligkeitsmeineid.

Ein Freundschaftsdienst mit sehr üblen Folgen.

von

Schwerhörige Menschen finden sich im Leben schwer zurecht: fie tun mitunter das direkte Gegenteil von dem, was für sie in der gegebenen Situation gut wäre. Solch ein schwerhöriger Mensch. mar der Angeklagte N.; so gab es in seinem Leben einen ganzen Kattenschwanz von Verwicklungen. Die Sache begann mit einem Freundschaftsdienst. Der Tischlermeister B. wurde einer Möbelfabrik durch den Gerichtsvollzieher gepfändet. Um wenigstens seine Maschinen zu retten, stellte er sie bei N. unter. Das mar Pfandbruch und hatte eine Strafanzeige zur Folge. In dem Pfandbruchprozeß leistete N. den zweiten Freundschaftsdienst. Er beschwor, daß die Maschinen ihm als Sicherheit für ein Darlehen von 500 Mart übergeben seien und legte einen fiktiven Darlehensvertrag vor. B. wurde trotzdem verurteilt.

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So weit, so gut; daß N. einen Meineid geleistet hatte, wußten ja außer ihm nur B. und dessen Schwiegereltern. Zwischen diesen und R. entstanden aber Differenzen. Schwerhörig und nervös, war N. auch dieser Situation nicht gewachsen; aus Merger gegen die Undankbaren, für die er feinen Gefälligkeitsmeineid" geleistet hatte, begab er sich zum Staatsanwalt und erstattete Anzeige gegen sich wegen Meineides und gegen B. und dessen Schwieger­eltern megen Berleitung zum Meineid. Gegen die Schmiegereltern wurden die Ermittlungen gar nicht eröffnet; das Verfahren gegen B. murde eingestellt, gegen N. dagegen Anklage megen Meineides erhoben. N. sah dem Gerichtstermin recht opti­mistisch entgegen; sein Gewissen war wenig belaftet. Hatte er etwa den Meineid in eigenem Interesse geleistet? Hatte er irgend jemand geschädigt? Am Mittwoch, dem 3. dieses Monats, tonferierte er in bester Stimmung mit seinem Anwalt. Der Donnerstag stimmte ihn aber bedenklich. Das Landgericht I, vor dem er am Sonnabend erscheinen sollte, hatte soeben wegen Meineides ein Zuchthaus­urteil gefällt. So hatte er sich die Sache nicht gedacht. Es wurde ihm gar ängstlich zumute. Und so beschloß er, statt selbst zum Termin zu erscheinen, an das Gericht einen Brief zu senden: Die An­flageschrift ich schrieb er da ist einseitig gegen mich verfaßt; idy befürchte eine ebenso einseitige Einstellung des Gerichts. Ich tomme deshalb heute nicht und werde mir zu gegebener Zeit dem Gericht stellen." Das Gericht war jedoch der Ansicht, daß es selbst über die gegebene Zeit" zu bestimmen habe und erließ gegen den eigen­mächtigen Angeklagten einen Haftbefehl

Auch diesmal hatte N., ebenso wie mit seiner Strafanzeige, nicht das Richtige getroffen. Er wird seinen Gefälligteitsmein­eid" noch schwer zu bereuen haben. Die Moral von der Geschichte: Leiste nie einen falschen Eid aus Gefälligkeit...

Ueberfall in Frankfurt   a. M.

Ein Lotterieeinnehmer gefesselt und beraubt. Frankfurt   a. M., 6. Juni.

werden hier zum ersten Male eine deutliche Vorstellung von der Die rechte Hälfte des Raumes und die architektonisch prachtvoll gewaltigen Kraft der Organisationen bekommen, viele zum ersten in den Raum komponierte Rampe, die den mittleren Durchgang Male jene Einrichtungen ihrer Gewerkschaften fennenlernen, deren überbrückt und ein fleines Kino beherbergt, wird vom Deut. Aufgabe es ist, den Lebensstandard des Arbeitnehmers nicht nur Auf den Colferieeinnehmer Sturm in der Schillerstraße, fchen Baugemertsbund mit der Darstellung der sozial von der lohnpolitischen Seite her zu beeinflussen. Freigemertschaftliche politischen Leistungen des Bundes im Dienste seiner Mitglieder ein Wohnungsfürsorge, freigemertschaftliche Baubetriebe, freigemert einer der belebteffen Straßen der Stadt, wurde gestern abend ein genommen. In großartig gestalteten Photomontagen und graphi- schaftliche Finanzierungsquellen halten das Bauspekulantentum in schmerer Raubüberfall verübt. Kurz nach Geschäftsschluß fchen Aufbauten werden die Aufwendungen des Verbandes für Schach und verbürgen auch den wirtschaftlich Schwachen ein men drangen zwei junge Leute in das Lotteriegeschäft ein, zwangen den Rechtsschutz, Kranten, Invaliden-, Wanderunterstützung, Arbeitsschenwürdiges Wohnen. So verwirklicht die Arbeiterbeme- Inhaber mit vorgehaltener Pistole, sich auf den Boden zu legen, und lofenschutz, Sterbefälle usw. gezeigt. Sehr aufschlußreich ist die gung in ihren verschiedenen Organisations- und Unternehmungs- feifelten ihn. Um ihn am Schreien zu verhindern, verklebten sie Arbeitslosen Statistit. Erfreulich die Leistungen des Ver- formen heute schon einen Teil ihrer sozialistischen Ziele. Diese Er­bandes für die Lehrlingsausbildung, Man erfährt überaus be fenntnis zur festen Ueberzeugung zu machen, ist das größte achtenswerte Besuchsziffern der freigewerffchaftlichen Bildungs Berdienst der freigemertschaftlichen Rolfettioschau auf der Deutschen anstalten. In eindringlicher Darstellung wird die berufliche Benach Bauausstellung.

Ein gespaltener Mensch.

Bom Polizeibeamten zum Räuber.

Ein feltsamer Mensch stand vor dem Schöffengericht Schöneberg   unter der schweren Anklage des Raubes. Selbst der Staatsanwalt nannte ihn eine gespaltene Persönlichkeit". der Staatsanwalt nannte ihn eine gespaltene Persönlichkeit. Bor Jahren war St. Beamter der Sicherheits polizei. Er mar entlassen worden, weil er wegen umfang reicher Betrügereien zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Er erhielt aber Bemährungsfrist, verschaffte fich eine Stellung im Kohlengeschäft und lebte mehrere Jahre hindurch derart, daß ihm in der jetzigen Verhandlung das beste 3eugnis von den Firmen und seinen Kunden ausgestellt wurde. Er war der fleißigste und zuverlässigste Arbeiter, dem man Rechnungen in jeder Höhe anvertraute. Im Sommer mußte er feine Beschäftigung megen Arbeitsmangels aufgeben. Da er sich verlobt hatte und feine Braut ein Kind erwartete, geriet er in bitterste Not. Eines Tages trieb er sich in der Nähe des Post schedamtes herum und ver­folgte eine 65jährige Botenfrau, die dort 375 M. tajjiert hatte, mit der Straßenbahn bis vor ihr Haus. Im Hausflur entriß er ihr die Tasche mit dem Gelde und stieß sie, so daß die alte Frau gegen die Wand taumelte. Auf ihre Hilferufe wurde der Räuber gestellt und ihm die Beute abgenommen.

Vor dem Schöffengericht Schöneberg   bereute er seine Tat sehr und behauptete, daß er nur durch das Gerede arbeitsloser Kollegen fich dazu habe verleiten lassen. Seine Arbeitgeber behaupteten vor Gericht, daß sie den Angeklagten derart schätzen, daß sie ihn fo= fort wieder einstellen und ihm auch weiterhin ruhig Gelder

anvertrauen würden.

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Das Gericht gewährte dem Angeklagten mildernde Um stände und verurteilte ihn wegen Raubes zu einem Jahr Ge­

fängnis.

Berufungsverhandlung gegen die Jfa. Geldstrafen gegen Maslowsfi und Frankenbach   verringert. Bor der Straffammer des Landgerichts I   stand gestern die Berufungsverhandlung in der Sache der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Arbeiterfultur, der fogenannten Ifa, cines fommunistischen Unternehmens statt. Das Schöffengericht Berlin- Mitte hatte den Schriftsteller Beter Maslowski und den Zeichner Theodor Frankenbach wegen Gotteslästerung und Beschimpfung firchlicher Einrichtungen, Den exften zu 1000 W., den letzten zu 200 m., verurteilt.

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Die Ifa hatte im Bichorrbräu eine Ausstellung ver anstaltet, an der auch die kommunistische Freibenterorganisation teilnahm. Unter den Ausstellungsobjetten befanden sich u. a. eine Nachzeichnung des bekannten Georg Grosz- Bildes, das Christus am Holzkreuz in Gasmaste und Soldatenstiefeln mit der Aufschrift Maul halten und weiter gehen" darstellt, und auch ein anderes Bild, auf dem ein predigender Pfarrer und ein Offizier mit blutbeflecktem Degen zu sehen waren. Das Bild trug die lieber schrift: Bohre den Feinden das Bajonett in den Leib. Das ist der wahre Gottesdienst; Pfarrer Scheckler", und die Unterschrift: Die Kirche ist der mahre Friede." An diesen beiden Bildern, wie an einigen weiteren hatte der Prälat Heinrich Wienken   Anstoß genommen.

Die Straftammer gab der Berufung der Angeklagten insofern statt, als sie die Geldstrafe für Maslowsti auf 200 M. verringerte und diejenige für Frankenbach   auf 50 M. In der Urteilsbegründung hieß es u. a.: Das Gericht habe im Gegensatz zur ersten Instanz in dem Bilde, das den Pfarrer und den Offizier darstelle, keine Beschimpfung der kirchlichen Einrichtung erblicken tönnen, da durch dieses nicht das Priestertum als folches, fondern bloß einzelne Bertreter des Standes getroffen werden sollten. Das mußte aber bei der Strafzumessung berücksichtigt

werden.

Demnach hat also auch die Straffammer das Christusbild von Georg Grosz  , an dem die Siegert- Kammer nichts auszusetzen hatte, als anstößig erachtet...

Automarder auf der Badewiese.

Tottenburg das Privatauto einer Firma ohne Aufsicht stehen Drei Burschen im Alter von 18 bis 20 Jahren hatten in Char  sehen und waren sofort mit dem Wagen nach den Badewiesen bei Spandau   gefahren. Hier taten sie sich auf ihr schönes Auto nicht wenig zugute. Ihre Kleider ließen sie im Wagen zurück und stürzten sich wohlgemut ins Bad. Zufällig tam ein Wertmeister der Firma an der Badestelle vorüber und erkannte das Auto des Betriebes, obwohl die Bürschchen die Nummer bereits geändert hatten. Der Wertmeister rief einen Polizeibeamten herbei, es war aber nicht möglich, unter der großen Schar der Badenden die Autodiebe herauszufinden. So mußte man bis zum Abend warten. Erst dann fehrten die Drei aus dem Wasser zurüd, famen zum Wagen und zogen ihre Kleider wieder an. Als die Toilette beendet war, griffen der Beamte und der Werkmeister zu und nahmen die jungen Herren am Kragen. Mitsamt dem Auto wurden fie zur Bolizei gebracht. Eine Diebstahlsabficht haben sie wohl nicht gehabt, fie wollten nur bequem und elegant nach Spandau  

fommen.

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ihm den Mund mit Ceufoplast. Die Täter nahmen von einem Tisch, auf dem der Inhaber seine Tageseinnahme aufgezählt hatte, 2500 Mart und entwendeten aus dem Kassenschrank noch 500 Mart. Dann schloffen fie die Tür von außen ab und entfamen unerkannt.

Sturm fonnte fich später befreien und die Polizei benadh­

richtigen, die sofort die Ermittlung und Verfolgung der Täter in

Angriff nahm.

Faschismus ist Kapitalismus  !

In einer von mehreren hundert Jugendlichen besuchten Ber­fammlung der Sozialistischen Schülergemeinschaft sprach Genosse Professor Hermann Heller   über Jugend und Fa­schismus. Bis meit in die bürgerliche Jugend hinein wird der Ka­pitalismus heute abgelehnt; weite Kreise vor allem der Studenten­schaft, die heute dem Nichts gegenüberstehen, deklassierte Schichten, die aus ihrem Unglüd ein falsches Bewußtsein entwickeln, fallen der geschickten faschistischen Propaganda zum Opfer. Das antifapita­liftische Gefühl der Jugend wird in ein antisemitisches umgebogen, an die Kampfinstinkte der Jugend und ihr Bedürfnis nach Führung wird appelliert-geistlos, aber wirkungsvoll". Im ersten Teil des Programms fängt man die Jugend mit der Bergemeinschaftung, aber im zweiten Teil wendet man sich gegen jede Art von Soziali­fierung. Es muß deswegen immer wieder festgestellt werden und fann mit dem italienischen Beispiel bewiesen werden: Faschismus ist Kapitalismus  ! Das müssen wir der Jugend sagen, deren ernst­haftes Wollen und Suchen von den Nationalsozialisten verfälscht wird, und wir müssen ihnen auch immer wieder sagen, daß ihr Nationalismus so lange Schwindel ist, bis die geforderte Volks­gemeinschaft nicht Wirtschaftsgemeinschaft ist. Wir müssen ihr auch immer wieder beweisen, daß eine fozialistische Bewegung niemals von Kapitalsgeldern gespeist werden kann. An das Referat schloß fich eine lebhafte Distuffion an, in der natürlich nationalsozialistische Bertreter nicht sprachen, desto eifriger leierten jedoch die Kommu­Schluß auf, sich ernsthaft zu überlegen, wie sie es beffer machen nisten ihre Parteiwalze ab. Genoffe Heller forderte die Jugend zum kann, und sich nicht mit fruchtlosem Theoretisieren zu begnügen. Die italienische Arbeiterschaft weiß, was sie mit der Demokratie verloren hat. Die Jugend muß dafür sorgen, daß wir nicht selbst diese Er­fahrungen machen müssen.

Guter Besuch der Bauausstellung.

Die großen internationalen Kongreffe und nationalen Tagungen des Bau- und Wohnungswesens verleihen der Bauausstellung zur Zeit eine besondere Note. Neben einer beachtenswerten Hebung des Besuches, der bereits zu einem Durchschnittsbesuch von 10 000 Per­fonen an Wochentagen angestiegen ist, hat sich auch der Prozentsatz an auswärtigen und ausländischen Besuchern start vermehrt. Die Anerkennung, die hierbei Aufbau und Inhalt der Ausstellung durch die in- und ausländischen Gäste erfährt, wird sich zweifellos für eine weitere günstige Entwicklung des Ausstellungsbefuches auswirken.

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