Die Katastrophe von München . Llntersuchung der Ursache: Selbstentzündung wahrscheinlich. München , 8. Iuni (Eigenberichlj. Die Untersuchung über die Ursache der Vrandkalaskrophe im Müuchcaer G las pa last ist noch nicht abgeschlossen. Nach einer amtlichen Mitteilung der Polizei ergaben die bisherigen Zest- stellungen keinerlei Anhaltspunkte dafür, dosz vorsätzliche Brand- stislung am Werke gewesen ist. Dagegen deuten die Ergebnisse mit großer wahrscheinlichkeil daraus hin. daß Selbstentzündung durch chemische Borgänge die Ursache des Brandes ist. In einem der Räume, in denen die Gemälde der Romantiker hingen, waren am Freitagabend von 6 bis S Uhr auftragsgemäß Maler damit beschäftigt, die graue Tönung der cholzlamperie zu entfernen und durch eine andere Farbe zu ersetzen. Das Entfernen geschah in der üblichen Weise mit Lappen aus Nesseltuch, die mit einer Mischung von Leinöl und Terpentin getränkt waren. Nach Arbeitsschluß, der durch die eintretende Dunkelheit bedingt war, wurden diese Lappen in dem dazu bestimmten Aufbewahrungs- räum für die Malergeräte gelassen, der an den Kopistensaal im Parterre grenzte. Nach übereinstimmenden Aussagen der Beobachter soll der Brand tatsächlich auch in dieser Gegend ausgebrochen sein. Der mit den Arbeiten betraute Malermeister, der mit mehreren Ge- Hilfen arbeitete, bestreitet allerdings auf das entschiedenste die Mög- lichkeit einer solchen Selbstentzündung. In seiner mehr als 20jäh- rigen Praxis sei ihm kein einziger derartiger Fall vorgekommen oder bekannt geworden. Seine Leute seien über die Feuergefährlich- keit im Glaspalast eingehend unterrichtet gewesen und deshalb hätte auch keiner von ihnen Streichhölzer bei sich geführt. Das Rauch- verbot sei strikte eingehalten worden. Die Sachverständigenkommission wird im Laufe des Montag an der Brandstätte selbst ihre Unterkuchungen fortsetzen. Auch werden die Versuche über die Möglichkeit einer Selbstentzündung mit den gleichen Materialien, die die Maler am Freitagabend ver- wendeten, neuerdings durchgeführt. Die Verluste der Naiionalgalerie. Die Katastrophe des Münchener Glaspalastes hat eine ganze Reihe deutscher Kunstsammlungen unmittelbar geschädigt, olle diejenigen, die zu der großen Romantikerschau beigetragen haben. Den schwersten Verlust hat die Hamburger K u n st h a l l e zu verzeichnen, aus deren Reihe von Meisterwerken Philipp Otto Runges, eins der Hauptstücke verbrannt ist: das Selbstbildnis des Künstlers mit seiner Gattin und seinem Bruder, einst im Jahre 1906 auf der Deutschen Iahrhundertausstellung allbewundert. Von München hatte man auch die Berliner Nationalgalerie um die Herlcihung einer Reihe von Hauptbildern ihrer Romantiker- sammlung ersucht, den Werken von Caspar David Friedrich , von Julius Schnorr von Carolsfeld . Geheimrat Iusti lehnte das ab und beschränkte die Herleihung aus Berlin auf fünf Werke, die nun zu Grunde gegangen sind. Eins davon ist ein besonders schmerzlicher Verlust. Die Nationalgalerie hatte aus ihrem großen Bestände an Bildern des Altberliner Karl Blechen drei Bilder geschickt, darunter als Hauptwerk den„Einschlagenden Blitz" aus der letzten Zeit des Künstlers— das in der Farbe dramatische Bild gehört leider zu denjenigen Blechens, von denen er keine Wieder- holung gemalt hat. Die anderen beiden Blechens sind kleine Studien, eine davon war in der Galerie nicht ausgestellt: das „Felsentor" und der„Durchblick in einen zerfallenen Klosterhof", wofür dieser interessanteste Berliner Romantiker die damals ver- wahrlost liegende Klosterruine von Chorin verwertet hat. Von Schinkel hatte die Nationalgalerie nur eine Replik seines Bildes eines Gotischen Domes nach München geschickt. Das fünfte Werk. das sie verloren hat, ist ein erst vor ein paar Jahren erworbener kleiner„David als Hirtenknabe" von dem Wiener Romantiker Joseph von F ü h r i ch. Jedenfalls muß die Münchener Katastrophe den deutschen Galerieleitern und Sammlern eine Lehre sein, in der Herleihung ihrer unersetzlichen Werke größere Vorsicht zu üben. Kür die Münchener Künstler! Ein Aufruf der bayerischen Regierung. Das Gesamtministerium und die Münchener Künstlerschaft er- lassen einen Ausruf, um die durch den Brand des Glaspalastes eingerissene Not zu lindern. Staatsregierung, Volksvertretung und Stadtrat München sind mit der Künstlerschaft darin einig, daß sofort Hilfe eingeleitet werden muß. Geholfen werden muß denen, die in den heutigen Zeiten drückender Not nun auch noch die Werte ihres künstlerischen Schaffens verloren haben. Geholfen werden muß der Kunststadt München , deren Kunstgeltung mit der Möglichkeit steht und fällt, ihr Kunstschaffen in einem Ausstellungsbau regelmäßig umfassend zu zeigen. Staatlicherseits ist für diesen Sommer sofort die Neue Pinakothek zur Durchführung einer Ersatzausstellung angeboten worden. Vordringlichste Ausgabe ist es, den durch die Brand- katastrophe in ihrer Existenz gefährdeten Künstlern durch rasche materielle Hilfe das Fortarbeiten zu ermöglichen. Wir richten da- her an alle, denen deutsche Kunst am Herzen liegt, den dringenden Aufruf, ihre Mithilfe an der Lösung dieser schweren Aufgabe nicht zu versagen. Gütige Spenden werden erbeten auf das Konto „Glaspalast-Hilfswerk" bei der Bayerischen Statsbank München .
Bernard Ghaw:„Haus Herzensiod". Schiller-Theater. Die Familie zerfleischt sich selbst, obwohl es ihr an äußerer Behaglichkeit nicht fehlt, und obwohl die Bank von England jedem Mitglied stattliche Renten auszahlt. Die eine Tochter wurde durch Che eine Lady. Die andere hält sich einen Gatetn, der nichts anderes übt als Flirt und Ehebruchsversuche. Der Vater, so um die achtzig, abgedankter Seebär, Anhänger des Rums, also noch rüstig, wenn auch etwas oerrückt. Die drei malträtieren sich schauderhast, sie wollen sich nicht kennen, obwohl ein einziges Dach ihre Wutanjälle ausfängt. Vater und Töchter sind iinheilmagneten. Di« Lady schleppt hinter sich einen weibischen Anbeter, im Nebenberufe Diplomat. Die zweite bringt um den Verstand einen Narren, im Nebenberuf Industriekapitän. Der Alte bringt zur Vernunft ein junges Mädchen, erzogen für den Heiratsschwindel, im Hauptberufe tugendhaft und gesund. Dos ist ein Komödienstoff für Shaw. Denn er nimmt ja keinen ernst� er macht ja jeden locherlich. Aber diesmal wollte er etwas anderes. Er wollte jede Dame und jeden Herrn dieses Klüngels ernst nehmen und sogar tragisch-ernst. Jeder sollte seelisch ver- kümmern, weil er in einer falschen und verlogenen Welt lebt, in einer Kompromißwelt, wo der Anstand nach außen die Regel sein soll, und wo deshalb die Umständlichkeit nach innen die Regel wird. Man denke: In der englischen Komödie exemplisiziert das eine ganz ajigcitfchemftch. Schon reißt er den Frack von den Schultern, schon
Max Rainer in der„V o s s i j ch e n Z e i t u n g": Die Sozialdemokratische Partei ist, trotzdem sie nahezu ein- gekreist ist und seit Jahren ununterbrochen berannt wird, nicht e r n st h a f t erschüttert. Gewiß, sie hat bei den September- wählen an Stimmen verloren und seither hier und da weitere Ein- buhen erfahren. Aber diese Schwankungen halten sich innerhalb des Durchschnitts der Wahlen seit 1920. Die Parteiorganisation selbst ist gewachsen, die Reservearmeen der Jugendlichen in den Sport- und anderen Verbänden recht bedeutend. Die innere Spann- kraftscheintnichtgelittenzuhaben.Abspaltungs- tendenzen sind nicht zu erkennen. Man hat den Ein- druck einer elastischen Widerstandsfähigkeit, eines echten Glau- b e n s a n d i e Z u k u n f t. Es ist offenbar eine ganz irrige Vor- stellung, daß die Partei alles tolerieren werde, weil sie müsse. Was man mit Schwächeanzeichen verwechselt, ist in Wirklichkeit eine in der deutschen Parteipolitik allerdings erstaunliche Wendigleit bei den taktischen Bewegungen, die nur als Resultat jahrzehntelangen poli- tischen Drills zu begreifen ist. Die Sozialdemokratische Partei ist trotz ihrer bedrohten Stellung eine sehr reale und große Macht. Rudolf O l d e n im„Berliner Tageblatt": Ob sie an der Regierung teilnimmt, ob sie die Regierung stützt, oder ob sie in der Opposition gegen die Regierung steht,— immer ist die Einigkeit dieser Partei von höchster Wich- t i g k e i t für alle, denen die Republik am Herzen liegt. Es ist, während die Taktik der Partei, des Parteioorstandes und der Reichs- tagsfraktion von vielen Seiten und aus mehreren Gesichtspunkten scharfer Kritik unterworfen wird, notwendig, festzustellen, daß dies Ergebnis des Parteitages jedenfalls von der größten Bedeutung ist. Der Faschismus hat in Italien ge- siegt, als dort die Sozialisten in viele Gruppen zerspalten waren. Wem unter den Republikanern, bürgerlichen oder sozialistischen. der Parteitag mit seiner Regie nicht gefallen hat, der möge sich den Jubel der Goebbels und Hitler vorstellen, wenn in Leipzig eine Sezession der sogenannten Linken erfolgt wäre. „B. O. Bachtel" in der„Kreuzzeitung ": Werden die Gewerkschaftsführer die sozialpolitischen Ansprüche der Massen aus das durch die deutsche Lage gebotene Maß zurück- schrauben können? Die Frage muß offen bleiben, doch sei soviel gesagt, daß die Gewerkschaften im Bewußtsein der Arbeiterschaft tief als ihre Selbsthilfeorganisation verankert sind, demgemäß auch nicht zu erwarten ist, daß hier bei weiterer sozialpolitischer Ent- töuschung etwa eine Massenflucht einsetzen wird. Eher wird un-
'.Kurl (fareis der von Hakenkreuzlern in München ermordete Sozialist, dessen Todestag sich am Dienstag zum zehnten Male jährt.
legt er die Hand an den Westenknopf, an den Hosenknopf, da.... Da explodiert eine Zeppelinbombe. Denn es ist ja Krieg, Herbst 1914. Die teuflischen Luftschiffe beginnen schon, der Londoner City und ihrer lieblichen Umgebung erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Weil Shaw diese etwas peinlichen Ereignisse bereits vor dem August 1914 ahnte, begann er seine Komödie. Sie schien ihm ein besonderes Bedürfnis, diese„beste" Gesellschaft mißfiel ihm. Er sah in ihre Häuser, wie Totenhäuser kamen sie ihm vor. Und gedieh darin einmal ein gradgewachsenes Gennit, dann mußte es ein» schrumpfen, wie etwa das junge Mädel, das keinen anderen Herzens- tröstcr findet als den vom Alkohol beschwingten Kerl. Shaw dachte aber nicht nur daran, die englische Gesellschaft bloßzustellen, sein Zorn richtete sich gegen die gesamte Bürgerlichkeit, die ihn höchlich anwiderte durch ihre Verlogenheit und Dekadenz. So ist diese britische Familie nur Symbol für das übrige Europa . Während die britischen Tommys sich im Herbst 1914 aus dem Festland gegen die deutschen Stahlhelmcr eingruben, stand Shaw an seiner Komödie, die eigentlich eine verkrachte Tragödie ist. Sein Humor wurde immer verbissener und verstiegener, die Leute auf der Bühne tun sich alle grundlos iveh. Shaw vergrößert die Gemeinheit der Welt, so wie es etwa Tolstoi und Tschechow , die genialen Ver- gröberer der Menschenbarbarei, taten. Shaw gab übrigens zu, von diesen großartigen Pessimisten zeitweise angekränkelt worden zu sein. Nur vergaß er zuzugeben, daß er Tolstoi und Tschechow nannte und eigentlich das genialste Monstrum dieser Dichtergattung, nämlich August Strindberg , meinte. In der Vorrede zu dem gedruckten Stück legt Shaw alles als Tragödie aus. Leopold Jehner, auch s6,on früher Theodor Tagger am Renaissance-Theater, kümmert sich nicht darum und steuert und stößt alles in die Karikatur hinein. Keines von den herzlosen
gefähr das Gegenteil der Fall fein. Darin entscheidet sich aber auch das weitere Schicksal der Sozialdemokratie: solange sie die Gewerk» schaften hinter sich hat, ist ihr nicht beizukommen, ja, verbleibt ihre politische Führung in der Hand der Gewerkschaftsführer, so wird Deutschland bald eine um vieles gefährlicher« Sozialdemokratie haben. „Germania ": Es war zu erwarten, daß sich die Parteiführung im Kamps um den politischen Kurs behaupten und durchsetzen werde; und es war auch kaum ernstlich zu bezweifeln, daß die Haltung der Frak- tion, deren Entscheidungen im einzelnen stark umstritten waren, Verständnis und Billigung finden würde. Der vorsichtige Skeptiker konnte eine iieberraschung höchstens insoweit erfahren, als er in Leipzig sehen mußte, daß die Vorstöße der Opposition nur auf sehr schmaler Front erfolgten, und der Erfolg der Parteiführung von den ersten Debatten an überhaupt nicht zu erschüttern war. So hat die Sozialdemokratische Partei die erste große Probe auf eine, subjektiv gesehen, sehr entsagungs- reiche Politik mit gutem Erfolg bestanden. Die Parteiorgani- sation ist trotz der scharfen Kämpfe der letzten Monate und trotz eines psychologisch überaus schwierigen Frontwechsels intakt ge- blieben; sie hat sogar«ine so ernste Belastungsprobe, wie die Re» bellion der neun Radikalen und ihre scharfe Verurteilung durch den Parteitag, ohne größere Schwierigkeiten überstanden. Die Po» sition der Parteiführung war gegenüber der Opposition so stark, daß sie es wagen konnte, den Machtgedanken der Autorität ohne jede Sentimentalität durchsetzen und gegen künftige Rebellionen die Sicherung weitgehender disziplinärer Maßnahmen aufzurichten. Die Partei ist gefestigter und disziplinierter von der Leipziger Tagung in den politischen Kampf zurückgekehrt. „Rote Fahne": Die Sozialdemokratie faßte ihre Beschlüsse in Leipzig alz Beauftragte, als Befehlsempfänger, als Knecht des herrschenden Systems. Sie mußte ihre sozialfaschistisch« Brüning-Politik fortsetzen, obwohl ihr ganzer Parteitag im Zeichen des politischen Bankrotts und einer dumpfen Angst vor den revo- lutionären Massen, im Zeichen einer matten Verteidigung an allen Fronten stand. Das Gespenst des Kommunismus warf seinen Schatten über diese ganze Tagung. In allen Reden und Debatten widerspiegelte sich die steigende Bedrohung des Masseneinslusses der Sozialdemokratie durch den kommunistischen Vormarsch.
Geschöpfen des Stückes behält sein natürliches Gesicht. Alle werden zu Fratzen und Gespenstern, zu expressionistischen Ungeheuern. Die Natur, die Shaw noch in der Unnatur sah, bleibt für Ießner ganz undurchsichtig. So spielen die Künstler, wie das schon so oft aus Ießners Anordnung geschah, eher etwas Ausgeklügeltes als etwas Kluges. Von diesen spitzen, allzu schnell eintönig werdenden Karikotu- rrstentönen und Groteskgesten machen sich nur fre- die routinierte Naturalistin Maria Fein und Genia Nikolajewna, die junge Künst- lerin, die vor kurzem noch Ballett tanzte. Sie kann wcchl«ine liebliche Sentimentale des Schauspiels werden, wenn sie ihren slawischen Mund fleißig nach den deutschen Sprachgesetzen formt. Die übrigen, Frau Molly W e s s e l y, neulich noch Operettenstar, heute nicht ohne Erfolg zum Fach der Salondamen wechselnd, Elsa Wag- n e r, ferner die Herren Wäscher, Trutz, Florath, Donath, G r a n a ch und L e i b e l t, liesern sich widerstandslos, befremdend unselbständig, ihrem Regisseur aus. dlax Hochäorl.
Oie Aoi des deutschen Theaters. Besserungsvorschläge. Die Vereinigung künstlerischer Bühnenvor» stände, die Berufsorganisation der Regisseure, Kapellmeister, Dramaturgen und Bühnenbildner, hielt Sonntag im Theaterwissen- schaftlichen Universitätsinstitut seine Hauptoersammlung ab. in der auch die Notlage der deutschen Theater zur Sprache kam. Man be- schloß, alle Berufsorganisationen des Theaters aufzufordern, zur Notlage der deutschen Theater Stellung zu nehmen, um dann in gemeinsamer Beratung Wege zur Wicdergesundung der Theater zu suchen. In einer nichtöffentlichen Sitzung wurde dann das Thema der Notlage der deutschen Theater allgemein zur Diskussion gestellt. Regisseur Karl Weißer behandelte das Thema in Hinblick vor- wiegend auf die privaten Theater. Ihr Niedergang fei nicht nur die Folge der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Konkurrenz der Lichtspieltheater und des Rundfunks, sondern beruhe zum größten Teil aus inneren materiellen und künstlerischen Mißständen, die in den letzten Jahren im Thcaterbetriebe eingerissen seien. Er verwies insbesondere auf das Starsystem und das Rabattunwesen bei den Eintrittspreisen. Eine Besserung sei möglich durch die Rückkehr zur Reellität in künstlerischer und wirtschaftlicher Beziehung und durch das Zurücktreten, auch der Prominenten, zum Besten des Ganzen. Intendant Kronacher beleuchtete dann die Zustände an den gemeinnützigen Theatern. Die gesamte Atmosphäre be» dürfe auch hier der Reinigung. Das Theater müsse unparteiisch aber frei sein. Alle Theater müßten in der Abwehr unberechtigter Angriffe eine Schicksalsgemeinschast bilden. Der Verwaltungs- apparat sei zu beschränken. Das Theater müsse zum Volkstheater werden, in dem für billiges Geld wirkliche Qualität geboten werde. Der geschäftsführende Vorsitzende Dr. Sartori-Neumann unterstrich dann die Forderungen an die Presse noch ganz besonders. Er empfahl eine endgültige Stellungnahme zu neuen Stücken erst nach zweimaligem Besuch oder durch die Zusammenarbeit zweier Kritiker. In der Aussprache kamen noch mancherlei Auffassungen zur Geltung. Einig war man über die Vielseitigkeit der Gründe, die die gegenwärtige Notlage herbeigeführt haben. Die Vereinigung hat beschlossen, eine Denkschrift über die ganze Frage vorzubereiten. In der Hauptversammlung wurde auch noch eine Sympathie- kundgebung für Toscanini beschlossen sowie an den Preußische» Landtag ein Appell gerichtet, die einzige staatlich« Schauspiel» schule in Deutschland nicht eingehen zu lassen. Bücheravsstellung, Die Bibliothek NavolconS I. und der Kaiserin Marie Luise, die kürzlich austauchte, wird in einer Auswahl prächtiger Bände vom 11. Juni ab in den AuSstellungSrSumen der Staatsbibliothek zu sehen sei».