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Beilage Mittwoch, 10. Juni 1931

Hesello Der Abend

Shalausgabe des vorwärt

Agentenbericht über Friedrich Engels

Auffindung eines wichtigen Dokuments

Die nachstehend veröffentlichte biographische Notiz über Fr. Engels war bis jetzt in der Literatur völlig unbe fannt. Abgesehen davon, daß sie nirgends veröffentlicht worden ist, hat man bis jetzt auch nie auf sie hingewiesen. Und doch ist sie von bedeutendem Interesse in bezug auf die Biographie von Fr. Engels. Der Verfasser dieser Notiz scheint mit außergewöhn­licher Genauigkeit alle Einzelheiten aus dem Leben des jungen Engels gekannt zu haben. Wie es sich herausstellt, war ihm nicht nur die Vorgeschichte der literarischen Tätigkeit des jungen Engels d. h. der Zeitraum, in dem er seine literarische Arbeit unter dem Pfeudonym F. Oswald veröffentlichte, die erst vor kurzem durch die Arbeiten von G. Meyer und D. Rjazanoff neu beleuchtet worden sind, er war vielmehr auch über einige Einzel­heiten, die bis jetzt den Biographen von Engels unbekannt waren, genau unterrichtet.

bekannt

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Von diesen Einzelheiten müssen in erster Reihe die Hinweise auf die Beziehungen zwischen Engels und seiner Familie erwähnt werden. Die Engelsschen Biographen vermuteten auch früher, daß in der Uebersiedlung Engels nach Manchester Ende 1842 auch der Wunsch seines Vaters eine gewisse Rolle spielte. Das nachstehend veröffentlichte Dokument stellt aber zum erstenmal fest, daß diefer Reise nach England ein scharfer Familienkonflikt und ein Ultimatum des Vaters vorausging.

Bon ganz besonderem Interesse ist ferner die Erwähnung der literarischen Tätigkeit des jungen Engels: es werden hier auch ,, einige fleine Broschüren" erwähnt, die von Engels in Berlin im Jahre 1841-42 verfaßt worden sind, darunter auch seine Broschüre über Schelling. Diese Stelle im genannten Doku­ment bringt die Vermutung nahe, daß auch andere Broschüren von Engels( über andere Themen, nicht nur über Schelling) vorhanden maren. Den Engelsforschern sind aber bloß zwei Broschüren von Engels aus dieser Zeit bekannt, und in beiden handelt es sich über Schelling. Da der Verfasser dieser Notiz gut informiert zu sein scheint, sprechen alle Gründe dafür, daß unter den anonym er­schienenen Broschüren jener Zeit noch eine oder einige von Engels verfaßt worden sind, die aber unbekannt geblieben sind.

Beniger konkret ist die Schilderung der Zeitperiode 1845-48, Weniger konkret ist die Schilderung der Zeitperiode 1845-48, in der es sich um die Tätigkeit Engels im kommunistenbunde" handelt. Der Verfasser der Notiz weist darauf hin, daß nähere An­gaben darüber bereits in seinen anderen Berichten enthalten sind. Leider sind aber diese Berichte bis jetzt noch nicht aufgefunden morden. Aus den beiläufig gemachten Bemerkungen ist zu ersehen, daß diese Dokumente ganz besonders wertvolle Angaben über die Geschichte des Bundes in der Bormärzzeit enthalten, wie z. B. über die Berhandlungen der Londoner und Pariser Vereine, über die Gründung des Zentralmarkt des Bundes, über die Vorarbeiten züm ,, kommunistischen Manifest" usw. Die Auffindung diefer Dokumente würde von außerordentlicher Bedeutung sein. Im Zusammenhang damit ist die Frage über den Ursprung dieses Dokumentes außerordentlich wichtig. Es wurde in den Akten des Sächsischen Innenministeriums über Fr. Engels gefunden( für den liebenswürdigen Beistand bei der Er mittlung dieses Dokumentes sprechen wir dem Direktor des Sächsi schen Staatsarchivs, Herrn Dr. Beschorner, unseren innigsten Dank aus). Diese Dokumente wurden als Beilage zu den Ber­traulichen Mitteilungen der Polizeikammer zu Ropenhagen" vom 28. Januar 1853 nach Dresden gesandt. Der Verfasser dieser Notiz ist ein Londoner Agent der Dänischen Politischen Polizei. Es unterliegt feinem Zweifel, daß dieser Agent den Kreisen der da­maligen deutschen Emigration angehörte. Es handelt sich sicher um einen Emigranten, der den Kreifen des ,, Arbeiter- Bereins" und des ,, Kommunistenbundes" sehr nahe stand und Engels persönlich gut gekannt hat. Wer das war, läßt sich leider nicht feststellen. Diese Feststellung wäre aber von außerordentlicher Wichtigkeit. Nach dem Inhalt des Dokumentes zu urteilen ist es anzunehmen, daß der Berfaffer den literarischen Kreisen angehörte. Seine Mitteilungen

an

über Engels verraten einen Mann, der die Feder gut beherrschte| Artikel waren ganz fommunistisch, eine Richtung, die sich nunmehr und der in diesen Kreisen bereits Anfang der 40er Jahre verkehrte. in England durch den Margschen Einfluß immer stärker ausbildete. Aus seinem Urteil über den Eindruck, den die ersten Artikel Engels Er fündigte, wie er sagte, der Bourgeoisgesellschaft offenen Krieg hervorgerufen haben, ist zu ersehen, daß es ein Zeitgenosse war, der allem Anschein nach in Berlin lebte. Es läßt sich fast mit Be­stimmtheit feststellen, daß er die Bekanntschaft mit Fr. Engels in Berlin geschlossen hat, da seine Informationen über das Leben Engels in Berlin und in der Zeit, ehe er nach Berlin tam, ganz besonders ausführlich und genau sind.

Sollten diese Schlußfolgerungen auf Wahrheit beruhen, sind doch schon einige Anhaltspunkte über die Persönlichkeit des Ver­fassers dieses Dokumentes vorhanden, ungeachtet dessen, daß die deutsche Emigration in London in den Jahren 1852-53 sehr zahl reich war. Es ist natürlich noch nicht an der Zeit, diese Vermutungen der Deffentlichkeit preiszugeben. Bedeutend wesentlicher wäre es aber, die anderen Berichte dieses Londoner Agenten der Dänischen Bolitischen Polizei ausfindig zu machen. Der Verfasser dieser Zeilen wandte sich in dieser Angelegenheit an das Dänische Staatsarchiv in Kopenhagen . Leider sind dort keine Spuren der Bertraulichen Mitteilungen" vorhanden( derartige Bertrauliche Mitteilungen" wurden damals von den leitenden Organen aller politischen Polizeibehörden und aller deutschen Grundstaaten heraus: gegeben), die irgendeinen Aufschluß zu den polizeilichen Dokumenten jener Zeit geben könnten. Das bedeutet aber feineswegs, daß es feinen 3wed hat, andere Spuren dieser Londoner Berichte zu ver­folgen. Die Auffindung dieser Dokumente dürfte einen wichtigen Beitrag zum Studium der Geschichte des Kommunistenbundes" und des politischen Kampfes innerhalb der deutschen Emigration der 40er und 50er Jahre liefern.

Das Dokument

B. Nikolajewski.

London , den 14. Dezember 1852 Friedrich Engels ist um das Jahr 1819 oder 1820 geboren. und besitzt zugleich eine Seidenmanufattur in Manchester . Sein Vater ist ein außerordentlich reicher Fabrikant in Barmen und besitzt zugleich eine Seidenmanufattur in Manchester . Der junge Engels erlernte das faufmännische Geschäft( ist also nicht Handlungsdiener, wie Ihnen fälschlich berichtet worden) und machte sich zuerst einen schriftstellerischen Namen, während er, im Jahre 1841, in dem Kontor eines bremischen Kaufmanns arbeitete. Da mals nämlich schrieb er unter dem Namen Friedrich Oswald mehrere Artikel für Tagesblätter, besonders, wenn ich nicht irre, für den Telegraphen von Guytow, welche wegen ihrer Frische und Kühnheit Aufsehen erregten. Ihre Tendenz war eine belletristisch- junghegelsche und nocy feineswegs eine kommunistische. Vom Herbst 1841 bis zum Herbst des nächsten Jahres hielt sich Engels in Berlin auf, wo er als Freiwilliger in der Garde­artillerie Militärdienst leistete. Während dieses Zeitraumes gab er einige fleine Broschüren heraus, unter anderem eine Schrift gegen den damals wieder auftauchenden Philosophen Schelling. Des angenommenen Namens Oswald bediente er sich besonders deshalb, um bei der Empfindlichkeit seines Vaters, der ein Mann von strenger Gläubigkeit und fonservativer Gesinnung ist, nicht anzustoßen. Gleichwohl fonnte er nicht fehlen, daß die Richtung des jungen Engels bei seiner Familie bekannt wurde. Es wurde daher in Barmen im Familienrat beschlossen, ihn der auf­flärerischen Atmosphäre Deutschlands zu entziehen und ihn an die Fabrit nach Manchester zu schicken. Sein Vater fündigte ihm an, er soll sich entweder nach England begeben und ein ordentlicher Kaufmann werden, oder es werde ihm jeder Zuschuß entzogen werden. Engels fand es also, nachdem er seiner Militärpflicht als preußischer Untertan genügt, vorteilhafter, nachzugeben und sich nach Manchester zu verfügen. Das war im Spätherbst 1842. Doch ruhte seine schriftstellerische Tätigkeit nicht. Schon im nächsten Jahre lieferte er in das erste und einzige Heft der Deutsch franzö sischen Jahrbücher von Ruge und Marg ein paar Auf­fäße, deren einer Carlyles Buch past and present" besprach. Diese

Neue Schriften: Marx

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Innerhalb der sozialistischen Bewegung machen sich heute, vor allem in der Jugend, die theoretischen Auseinandersetzungen in ver= stärktem Maße bemerkbar. Der Streit um aktuelle politische Tages fragen Sicherung und Festigung der Republik hat, trok Hitler tum, an Heftigkeit der ersten Jahre verloren; eine gewisse Stabili­sierung ist eingetreten, eine Atempause, die zur Rechenschaftslegung benutzt wird. Aber es ist selbstverständlich, daß diese theoretischen Auseinandersetzungen niemals ein Theoretisieren um der Theorie willen sein können. Der Margismus muß immer als Theorie und Bragis der gesellschaftlichen Bewegung verftanden werden, und eine einseitige Betonung birgt immer die Gefahr der Entwicklung zum Nur- Politiker oder Nur- Theoretiker in sich. Diese Gefahr ist bei der Jugend besonders groß; fie neigt leicht zu Ueberspigungen und ein­feitigen Auffassungen, die schließlich doch nur in eine Sadgasse führen.

Solche Erwägungen mögen den beiden biographischen Schriften ,, Karl Marg" und Friedrich Engels " zugrunde liegen, die 3. P. Mayer fürzlich im Verlag der Vereinsdruckerei in Trier herausgegeben hat. Die beiden Schriften nennen sich ein Abriß aber sie sind eine vorzügliche Einführung in das Leben und Wirken der beiden Männer, deren Namen untrennbar mit der Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung verknüpft sind. Untrennbar ist ihr Birken auch voneinander. Die zwei Bändchen, obwohl völlig in sich abgeschlossen, gehören aus diesem Grunde auch zusammen und ergänzen sich aufs beste. Der Verfaffer schildert in großen Bügen das Leben von Marg und Engels besonders des jungen Marg, das in den letzten Jahren durch neuere Forschungen in den Mittel­punkt des Interesses gerückt ist und ihre Arbeit, wobei er unter geschickter Verwendung von Zitaten aus ihren Werfen einen Ueber­blid über die Entwicklungsgeschichte des Margismus gibt. Dabei steht bei Marg" mehr die Theorie im Vordergrunde, während bei

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und Engels

,, Engels" mehr das persönliche Berhältnis der beiden zueinander und das Politische hervorgefehrt ist. Mit wenigen Säßen wird immer das Wesentliche herausgearbeitet. So, wenn der Berfasser das persönliche Verhältnis der beiden zueinander darstellt: der Brief­wechsel über den Tod von Engels' Lebensgefährtin- damit ist eigentlich alles gesagt. So ist es auch mit der Darstellung der Theorie: ein paar Zitate, furzer verbindender Text, und das, worauf es ankommt, ist angedeutet.

Der große Bädagogische Wert der beiden Schriften liegt flar zutage: man bekommt zunächst einen Gesamtüberblick, und diese furzen Einführungen erleichtern das Studium der Werke selbst un­gemein. Dabei ist Sprache und Darstellung stets flar und ver= ständlich, doch ohne Popularitätshascherei. Die beiden Schriften werden vor allem den jungen Sozialdemokraten in Arbeits­gemeinschaften und beim Selbststudium große Dienste leisten. Der Preis von 1 Mart pro Bändchen tommt einer weiten Berbreitung entgegen. Richard Junge.

Humaner Strafvollzug in Polen

Der Gefängnisdirektor ließ den inhaftierten Abgeordneten vor­führen und sprach zu ihm:

,, Unser großer Marschall Pilsudsti in seiner überströmend.n Milde hat anzuordnen geruht, daß den politischen Gefangenen von jeßt ab die Hälfte der zulässigen Hafterleichterungen gewährt werden. Rauchen Sie?" ,, Danke, nein." ,, Lesen Sie Bücher?" ,, Leidenschaftlich!"

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Der Gefängnisdirektor lächelte nachdenklich: Ich werde Ihnen Raucherlaubnis geben."

Jonathan.

Den Hauptschlag gegen diese Gesellschaft glaubte Engels zu führen, als er in der ersten Hälfte des Jahres 1845 sein Buch Ueber die Lage der arbeitenden Klassen in Eng land" herausgab. Der genannten Schrift, über 20 Bogen start, und von Otto Wiegand in Leipzig verlegt, dienten die Studien, welche Engels in Manchester gemacht, zur Grundlage. Sie ist zum Teil mit ziemlicher Sachkenntnis, zum Teil mit einem wunderlichen Pathos geschrieben; die einfachsten und natürlichsten Dinge im Leben der Arbeiter, welche sich aus der ökonomischen Situation von selber ergeben, stellt Engels auf Rechnung des Egoismus der Bours geoisie, und er schließt einmal einen besonderen leidenschaftlichen Abschnitt mit dem Ausrufe: Fluch über die Bourgeoisie". Diese Schrift gab Engels unter seinem Namen heraus, sie war daher das Signal eines ernstlichen Bruches mit der Familie. Der junge Kommunist scheint nun eine Zeitlang in etwas unregel mäßige Verhältnisse gelebt zu haben. Er verließ seinen Posten in Manchester und hielt sich abwechselnd in Brüssel, Paris und London auf, um an den Organisationsversuchen, welche in dem Jahre 1848 innerhalb der fommunistischen Partei vor sich eingen, teilzunehmen. Die Hauptaufmerksamkeit von Marg und Engels richtete sich auf den Arbeiterverein, welcher seit 1840 in London gegründet war und welcher besonders durch die Vermittelung dieser beiden mit den Vereinen in Paris in Kartell trat Ueber die Rolle, welche Marr bei der Neutonstruierung des Londoner Vereins spielte, wie den Statuten ein von Marg verfaßtes Manifest zugrunde gelegt wurde, wie man eine fommunistische Zentralmacht schuf, wie Marg nach Brüssel ging, von dort ausgewiesen wurde und sich nach Paris begab, habe ich Ihnen bereits das Wesentlichste dargestellt. Bei allen diesen Dingen war Friedrich Ençels Marrens Begleiter und rechte Hand. Auch siedelte er im April 1848 mit nach Köln über, um bei der Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung " eine Stelle zu übernehmen. Als im Frühjahr 1849 die Reichsvera fassungsbewegungen am Rheine ausbrachen und zu gleicher Zeit die Neue Rheinische Zeitung " einging, begab sich Engels nach dem aufständischen Elberfeld , wurde aber von dort durch die revolutionäre Behörde selber, welche die Bewegung von kommu­nistischer Färbung freihalten wollte, fortgewiesen. Engels ging Rampf gegen die preußische Armee als sogenannter Adjutant aber zunächst nach der Pfalz , sodann nach Baden, und machte den Billichs mit. Ueber die Schweiz und Frankreich flüchtete er nach London , trat hier in den Marr- Willichschen Kommunistenbund und arbeitete mit Marg an der heftweise erscheinenden Fortsetzung der Neuen Rheinischen Zeitung ". Bei dem Bruch, welcher im Komitee Dieser Bruch war zugleich das erste entschiedene Symptom des ausbrach, stand er auf seiten Margens gegen Willih. Unterganges der fommunistischen Emigration. Engels fah ein. daß er für Eristenz und Stellung jeden Boden verliere; er hielt es daher an der Zeit, sich mit seiner Familie zu versöhnen. Seine Anerbietungen wurden mit Freuden angenommen, und er befindet sich seitdem wieder bei der Fabrit des Vaters in Manchester .

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Ueber Schapper glaube ich Ihnen bereits Auskunft gegeben mittierte sich durch seine Teilnahme an dem Frankfurter Attentat. zu haben. Er ist ein Demagoge aus dreißiger Schule und kompro Als Flüchtling errichtete er in Straßburg eine Bierbrauerei, emigrierte später nach London und fungierte hier in der Tat von 1848 als Präsident des Arbeitervereins. Er begleitete sodann den Marg nach Paris und Köln , wo er bei der Neuen Rheinischen Zeitung " Rorrettor wurde, Konflikten des Londoner Kommunistenkomitees fennen Sie gleich Seine nachherige Teilnahme an den falls schon, er stand auf seiten Willichs und behielt mit diesem die Leitung des Arbeitervereins.

Palästina

An das Werk von Frank Scholten : Palästina Bibel, Talmud , koran "( Eine vollständige Darstellung. aller Textstellen in eigenen fünstlerischen Aufnahmen aus Gegenwart und Bergangenheit des Heiligen Landes. Jaffa , Band 1. Die Ein­gangspforte. Band 2, Jaffa , die Schöne. Mit 820 Tiefdruckbildern. Breis je Band 43 M. Verlag J. Hoffmann, Stuttgart .) fommt man mit mur rationaler Betrachtung nicht heran. Um diese seltsame Durchdringung von fünstlerischem Schauen und relegiöser Gelehr samkeit voll zu begreifen, muß man selbst von der Mystik des Heili­gen Landes" ergriffen sein, muß man selbst fühlen und ahnend er fassen, wie in Palästina Jahrtausende der Vergangenheit mit gegen wärtigster Technik, Zivilisation und Kultur in lebendigster Berüh rung und Einheit nebeneinander bestehen, um zur Einheit zusammen­zufließen.

Bibel, Talmud und Koran illustriert durch Bilder aus dem heutigen Leben des Landes und feiner Bevölkerung? Es ist eher umgekehrt: die Hauptsache sind wohl die herrlichen Bilder, von denen immer eins schöner ist als das andere, und der Text ist nur Erläuterung, Illustration. Die Bilder für sich geben eine voll­ständige wissenschaftliche Landeskunde Palästinas, der geographischen Einteilung des Landes folgend. Die vorliegenden Bände behandeln nur die Hafenstadt Jaffa , weitere Bände sollen Jerusalem , Naza reth, das Jordantal und das Tote Meer, Tiberias und den See Genezareth usw. darstellen. Die biblischen Stätten sind abgebildet, die drei großen Religionsbekenntnisse Christentum, Judentum und Islam in ihren verschiedenen Zweigen und Richtungen, ihren Men schen, Bauten, Gebräuchen, Sitten und Einrichtungen; Stadt und Umgebung, Wirtschaftsleben, Geographie, Pflanzen- und Tierwelt, Mythologie und Geschichte bis zum Weltkriege; alles, was wissens wert und interessant, ist hier vereinigt; alles verbunden durch die entsprechenden Terte des relegiösen Schrifttums und genaue Hin weise auf Barallelstellen.

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Zum ersten Male haben wir hier eine völlig tendenzfreie Be­arbeitung des ungeheuren Stoffes, eine unerschöpfliche Fundgrube und Anregung für Anthropologen, Geographen, Theologen und- wenn man den wissenschaftlichen Apparat der kritischen Anmerkun gen überschlägt ein schönes Buch, dessen Bilder man gern immer wieder betrachten fann. Dr. K. Lewin,

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