KsNaSe Donnerstag, lt. Juni 1931
e
Nuhrkmöer wieder auf dem Lande! Hrundfätzliches zu einer Kritik/ Von �ngen Leöerer
Sobald offene Witterung einsetzt, wird die zur Tradition ge- »aordene Verschickungsaklion„erholungsbedürftiger" Ruhrkinder in Landaufenthalt durchgeführt. Wie sehr hierbei die in der vor- beugenden Erholungs- uns Gesundheitsfürsorge geltenden Grundsätze im Kern verletzt werden, ist in den im „Abend" vom 20. Mai und 11. November 1930 verösfentlichten Aufsätzen.. bedanke dich herzlich" und„Ruhrkinder klagen an" aus Grund tatsächlicher, nicht etwa nur meinem LanSkrei? festgestellter Vorkommnisse geschildert worden. Daß die fast unterschiedslos zum Rachteil der Kinder hervortretenden Mißstände mit der Person der Pflegeeltern gar nichts zu tun haben, fonvern an den verschärften Arbeits-, den besonders drückenden Wirtschafts- und Lebensverhält- nisten der kleinen Landwirte begründet sind, war deutlich ausgc- sprachen. Von berufener Seite werden nun lediglich in Ansehung dieses vdcr jenes Einzelfalls die damaligen Ausführungen als„über- trieben" bezeichnet. Aber oen wesentlichen Gründen, weshalb bei der Pflegefamlli« auf dem Lande die notwendigsten Voraussetzungen für eine verantwortliche Unterbringung„erholungsbedürftiger" Kinder im allgemeinen überhaupt nicht gegeben sind, weshalb gegen die Entsendung von Stadtkindern aufs Land in der Regel dann nichts einzuwenden sein dürfte, wenn am Aufnahmeort eine örtliche Erholungsfürsorgeeinrichtung besteht, von der die Kinder tagsüber erfaßt werden, worum den Kinoern tatsächlich kein Erholungs - auf enthalt, sondern nur ein den Zweck der Landunter- bringung zerstörender Arbeitsaufenthalt seitens der kleinen Bauern gewährt werden kann, ist keineswegs nachgegangen worden. Soll etwa die Mitteilung, daß„auch teils recht schwer erzieh- bare Kinder entsandt werden, die auch in der Heimat den Eltern und sonstigen Erziehern viele Schwierigkeiten machen", den Wert eines aus psychischen, pädagogischen, hygienischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen zu bestreitenden Unterbringungssystems recht- sertigen? Das stt doch nur ein bedeutsames Argument, dos scharf gegen die seit vielen Iahren wahllos geübte Ruhrkinderverfchickunz spricht. Auch in dem weiteren Einwand, daß bei der augenblicklichen schwierigen Lage der Landaufenthalt für Kinder aus den Großstädten trotz mancherlei Unzuträglichkelten soviel Vorteile biete, daß dieses Werk, solange die große Arbeitslosigkeit anhält, nicht zum Erliegen kommen dürfe, kann, wie an späterer Stelle erkennbar wird, die Bei- beHaltung der Landunterbringung in Einzelpflcgestellen keine Stütze finden. Nach den Berichten der Entsendestellen sotten sich die in Land- pflegestellen untergebrachten Kinder„durchweg gut erholt" haben! Daß schlecht ernährte, im Wachstumsalter befindliche Kinder im allgemeinen im Verlauf von 8, 10, 12 oder noch mehr Monaten unter dem Einfluß von Klimawechsel und veränderter Ernährungs- weise äußerlich sich„erholen" oder ein« dem Wachstum propor- tionale � Gewichtszunahme erzielen können, ist nicht weiter verwun- derlich. Inwieweit aber das Gesamtbefinden der Kinder überhaupt gehoben wird, kann gor nicht beurteilt werden, weil meist nicht einmal der körperliche Befund bei der Entsendung und dem Eintreffen vor Antritt des Landaufenthalts, ferner während und nach Ablauf der Aufenthaltszeit festgestellt wiro. In Ermangelung dieser Unterlagen ist es schwerlich möglich, die angeblich positive körperliche Förderung der Kinder, die ja nur bei nachgehender ärztlicher. Kontrolle effektiv beweis- bar ist, zu ermitteln. Die von jeher unzureichenden Grundlagen für die Unterbringung erholungsbedürftiger Stadtkinder in bäuerlichen Pflsgefamilien sind gegenüber den Vorjahren noch u n- zureichender geworden. Einer Meldung aus Perleberg „Ruhr- linder vermißt" war kürzlich zu entnehmen, daß auch in diesem Jahr „trotz der großen Not der Landwirtschast" Westprignitzer Landwirte sich bereit gefunden hatten, über 200 erholungsbedürftige Kinder aufzunehmen. Diese Darstellung erweckt den Eindruck, als ob die Aufnahmefamilien gewissermaßen ein„Opfer" bringen würden. Dem- gegenüber ist allgemein festzustellen, daß die Ruhrkinder von den kleinen Bauern— und nur von diesen!— nicht trotz, sondern gerade wegen der wirtschaftlichen Not stark„gefragt" sind. Nie- wand wird hieraus dem Landwirt, für den heute die Sorge ums eigene Brot stärker denn je in den Vordergrund tritt, einen Vorwurf machen wollen. Aber auch niemand wird unter diesen Verhältnissen ernsthaft annehmen wollen, daß die Absicht oder der Wille bestim- mens ist. Ruhrkinder aufzunehmen, um sie durch systematische Körperpflege und Ernährung zu kräftigen, um ihnen ein Milieu zu bereiten, durch das sie psychische und geistige Förderung erfahren können. Ein oder zwei Ruhrkinder bedeuten prak- tisch eben zwei oder vier Arme, die den Lohn für ein oder zwei jugendliche Arbeitskräfte ein- sparen helfen. Die Kinoer müssen also nach wie vor als Feld- und Gartenarbeiter, als Kuh-, Schaf- und Gänse Hirten , Futter» knechte, Hausangestellte, Lousboten oder gar alles in einem Ver- wendung finden. Den vielfach durch die Arbeitslosennot der Ellern besonders schwer betroffenen Kindern wird aber niemals dadurch ein„Dienst" erwiesen, daß sie ungeachtet der Grausamkeit unge- heuerlicher Arbeitslosigkeit an Stell« jugendlicher Arbeiter als Ar» bsitskräfte auf dem Lande gebraucht werden. Nicht durch die selbstverständlich sein sollende ärztlich« Auswahl der Kinder, auch nicht durch die Behebung aller sonstigen schweren Mängel, di« der Ruhrkinderverschickung die ganzen Jahre her an- haften, vielmehr nur durch die Einstellung der völlig verfehlten Aktion ist vorläufig der Weg dafür frei zu bekommen, daß auch die Ruhrkinder die gesundheita- und«rziehungsfürsorgerische Be- treuung erfahren, der sie durch die Verschickung aufs Land in Einzelpflegestellen ohne Vorhandensein einer Erholungsfürsovgeeinrichtung am Aufnohmeort entzogen werden. Das Verantwortungsbewußtsein gegenüber unserer Jugend erfordert, die sachlich gebotenen Folge- rungen klar zu ziehen. Selbst wenn die in Not befindlichen Eltern ihre Kinder, nur um sie als„Ester " los zu sein, auch in denkbar ungeeignete Pflegestellen geben wollen, so kann dies vom gesell» schaftlichen, staats- und wirtschaftspolitischen Standpunkt aus nicht aet'illigt werden. Hier haben andere Hilfsvorkehrungen Platz zu greifen. Niemals wird es aber zu verantworten sem. erholungs-
bedürftige, schwer erziehbare oder zur Arbeits- fähigkeit zu fördernde Kinder in ein Milieu zu geben, in dem sie ihren gesundheitlichen, geistigen und psychischen Entwick- lungshemmungen entsprechend nicht willen weckend und willen st ärkend betreut, sondern in kaum wieder gut zu machen- der Weis« vernachlässigt oder geschädigt werden Durch vorbeu» gende, in einfachster Form durchgeführte örtliche Erholungsfürsorge(Obst-, Gemüse-, Milchkuren, Gymnastik, Solbäder, Liege-, Luft- und Sonnenbadturen, Halb-, Ganz- und Mehrtagswonderungen, Sport- und Werkarbeitsstunden und dergl.) läßt sich ohne außerordentliche Aufwendungen meistens schon wesent- liche Abhilfe schaffen. Welch« erholungs- und gesundheitsfürsorgerischen oder heilpäda- gogifchen Faktoren im übrigen(Klimawechsel, Erholungs- und Kur-
heim, Kindergarten und Hyrt) zur Anwendung zu bringen sind, wird in jedem Falle der Arzt zu bestimmen haben. Hierbei soll man sich jedoch ganz besonders bewußt sein, daß jede auf die Jugend- sürsorg« heute falsch angewandte Sparmaßnahme sich später einmal bitter rächen muß. Mehr denn je bedarf der in Nr. 6 der„Volks- wohlfahrt" vom 1. März 1931 abgedruckte Aufruf der Reichs- arbeitsgemeinschaft für Iugenderholungs- und Heilfürsorg«(Iehrag.) seitens aller die Jugendwohlfahrtsauf- gaben durchführenden Stellen tatbcreiter Beherzigung:„vorbeugende Gesundheitsfürsorge in Form differenzierter Erholungssür- sorge ist die voraussehung für eine Bewahrung der heranwachsenden Zugend vor schwerem gesundheitlichem Schaden und für die Entwicklung zu leistungsfähigen Gliedern des deutschen Volks- und Wirtschaftslebens."
Der Schul €iu Menfchenschitkfat Kurt K. ist ein mäßig begabter, träger, zu geistiger Arbeit nie ausgelegter, körperlich aber gut entwickelter Junge. Er ist zurück- haltend im Wesen, oft beinahe scheu., gutmütig und im ganzen willig und anhänglich. Gelegentlich nimmt er teil an kleinen Rau- fereien, dummen Streichen seiner Mitschüler, die sich gegen Schule oder Lehrer richten: aber schwerere Eharokterschler waren bei ihm nicht aufgefallen. Typisch ist seine Neigung zum Schul- schwänzen, die sich allerdings erst in den beiden letzten Schul - jähren herausbildete. Zunächst fehlte er unvermittelt einen Tag. Am nächsten brachte er eine schriftliche Entschuldigung, angeblich von der Mutter geschrieben, in der Kopfschmerzen als Fehlgrund an- gegeben waren. Bald dovouf fehlte er zwei Tage und brachte wiederum«inen ähnlichen Zettel mit! Schließlich blieb er einmal eine ganz« Woche aus. Die Schrift der Entschuldigungszettel war dem Lehrer durch ihre ungelenken Züge aufgefallen: außerdem war der Junge auf der Straße gestchen worden, und so entschloß sich der Lehrer zu einem Hausbesuch. Eine Proletarierwohnung in einer Mietkaserne des Hafen- Viertels, eng, dürftig, unordentlich. Wäschegeruch aus der Küche (eine oerheiratete Schwester mit kleinen Kindern wohnte mit in der Wohnung). Der Vater wußte von dem Fehlen seines Sohnes kein Sterbenswort, die Mutter, die dos Gespräch von der Küche aus mit auffing, ebensowenig. „Nanu! der Kurt ist doch gesund wie'n Fisch im Wasser. Ist i m Leben nicht krank gewesen. Ist mittags immer pünktlich nach Haus gekommen. Schlag halb zwei, wenn seine Schwester aus der Schule kam(sie besuchte eine andere Schule), war er auch da. Na, Herr Lehrer, ich werde ihn mir mal vornehmen, wenn er nach Hause kommt. Ne Abreibung ist ihm sicher" Am nächsten Tag erscheint Kurt kleinlaut in der Schule. „Wo hast du gesteckt. Junge?" „Im Hofen." „Den ganzen Tag?" „Ne, morgens. Mittags bin ich nach Haus gekommen, nach- nnttags wieder hin." „Und die Entschuldigung?" „Hab ich selbst geschrieben." „Warum hast du die Schule geschwänzt?" Darauf kein« Antwort. „Hast du keine Schularbeit gehobt und bist aus Furcht vor Strafe weggeblieben?" Es ist nichts Rechtes aus ihm herauszubekommen. Aber man muß schon sagen, er hat die Sache raffiniert angefangen. Der erst« Fehltag mit der selbstgeschriebenen Entschuldigung war der Ver- suchsballon. Und da günstiger Wind wehte, nahm die Bummelei ihren Fortgang. Heftige Bedrohungen und körperliche Strafen wurden vermieden: Schulangst hat ja schon manches Kind auf Ab- wege getrieben. Die Straf« bestand einzig darin, daß Kurt alle ver- säumten Hausarbeiten nachzuholen hatte. Lang« Zeit ging alles gut. Und dann fehlte Kurt eines Tages wieder, und nichts Gutes ahnend machte der Lehrer sogleich wieder einen Hausbesuch. Es war die alte Geschichte. Der Junge trieb sich herum und oerbarg sein Schwänzen durch das pünktliche Eintreffen zur Mittagszeit. Dem Vater war der zweite Lehrerbesuch peinlich.„Eigentlich kann der Junge nichts dafür", meinte er entschuldigend.„E r h a t e s v o n m i r. Ich war in meiner Jugend auch so ein Schulschwänzer. Wissen Sie, fünf Stunden lang still in der Bank sitzen, dos war nichts für mich. Ich meinte, ich müßte verrecken vor Langeweile. Und wenn dann noch schönes Wetter war, dann konnten mich keine zehn Pferde in der Schule halten. Senge habe ich gekriegt nach der schweren Not, aber geholfen hat sie nichts." Jahre später bekam der Lehrer einmal Besuch von einem jungen Menschen in Arbeitskleidung mit verrußtem Gesicht. Es war Kurt K. „Ich komme gerade hier vorbei", sagt« er,„und da wollte ich doch meinen früheren Lehrer mal besuchen." „Dos ist ja nett von dir, Kurt, aber ich dächte, du hättest nichts für mich übrig." „Wieso?" „Weil du früher jede Gelegenheit gesucht Host, Unterricht und Schule zu schwänzen." „Ach, das war früher", sagte Kurt leichthin.„Mir war es in der Schule z u 1 a n g w« i l i g." Er sagte das offenherzig und ohne Verlegenheit.„Jetzt Hobe ich es besser. Ich fahre Auto." Nun, dieses Auto erwies sich als ein bescheidenes Liefer- Wägelchen, mit welchem Kurt für jein« Firma ausgebesserte Schuhe
' Mitgeteilt vou C Dautz an die Kundschaft zu bringen hatte. Und dieses Herumgondeln in der Gegend gefiel ihm in feinem Freihettsbedürfms offenbar. Selbst oi« Sommerhitze und mancherlei Pannen konnten ihn nicht verdrießen. Allerdings war er erst vier Wochen dabei. „Es hat mich gefreut, Kurt, daß du deinen früheren Lehrer nicht vergessen hast. Aber nun wird es bei kleinem Zeit, daß du wieder ins Geschäft kommst, es ist gleich Feierabend." „Das will ich ja gar nicht", erwiderte Kurt mit pfiffigem Gesicht und steckte sich«ine frische Zigarette an.„Je später ich zurück- komme, desto mehr Zeit kann ich mir als Ueb erstunden an- schreiben, und jede Stund« macht 70 Pfennig." Wirklich brachte er es fertig, mit allerlei Anekdoten aus seinem Berussleben noch eine halbe Stunde hinzubringen,«he er endlich ausbrach. War er nun aus dem Gefühl der Anhänglichkeit oder aus nüchterner Berechnung zu seinem früheren Lehrer gekommen? Zweifellos war es ihm ein« Gewohnheitssache geworden, Ueber- stunden zu schinden,. wie man so sagte. Er handelte genau wie früher aus der gleichen Mischung von Naivität und Raffiniertheit, wozu sich dann eine bedenkliche Willensschwäche gesellte. Das drittemal begegnete er seinem Lehrer, als der mit einer Reihe Berufskollegen die örtliche Strafanstalt besichtigte. Kurt stand in Sträflingskleidung auf dem Gesängnishof inmitten einer Kolonne Autzenarbeiter, die zur Feldaibeit geführt wurde. Seinen Lehrer sehen und anrufen war eins: er strahlte dabei über das ganze Gesicht in naiver Freude des Wiedersehens. Kurt hatte eine Urkundenfälschung begangen, höchst- wahrscheinlich mit derselben Leichtfertigkeit, mit der er seine Ent- schuldigungen schrieb oder Ueberftunden buchte. Ererbt« Willens- schwäche hatte ihn auf diese Bahn getrieben, auf welcher Elternhaus und Schule keine hemmenden Faktoren einzuschalten vermochten. Die Erbmasse bestimmte das Wesentliche seines Handelns uno seines Geschicks. Nur unter ganz besonderen Vorbedingungen wird er künftig vor dem Straucheln bewahrt bleiben. Er braucht eine feste Hand, die ihn leitet: Beschäftigungsarten die seiner Selbständigkeit zu viel Spielraum lasten, verleiten ihn zu Unredlichkeiten. Und die stumpfsinnige. Tag für Tag sich gleichbleibende Eintönigkeit der Arbeit scheint ihm gleichfalls verderblich: er liebt die Abwechslung. Aber pflegt das Leben feine Stiefkinder mit so einsichtiger Weisheit zu behandeln?
Stuöienfahrten Was eis Vater sagt 3ii unserem Artitel..Studien fahrten— Schüler der Kars- Marx. Schule berichten" wird uns von einem Bater«-eschrioben: In meiner Kindheit zeigten wir mit dem Zeigestock auf unsere Städte, Ströme, Gebirge und auf die Grenzen mit den Ländern, welche dahinter logen.--- Für viele war es uninteressant,— es war ja alles so weit, und man mußte schon reicher Leute Kind sein, um das alles sehen zu können. Nur den Träumern war es möglich, in die Ferne zu schweifen, auf den Schnellbahnen der Gedanken. — Und erschrockene Kinderaugen schauten dann oft nach einer Frage zu dem Lehrer empor: sie wußten nichts, gar nichts. Wie sollten sie auch im Augenblick wissen, wo Lissabon ist, wo sie doch eben noch im Bergwald mit wilden Tieren kämpften und die blaue Blume der Sehnsucht blühen sahen. So war es in meiner Kindheitszeit, unser Vaterland hat sich tn vielem geändert Mein Junge war elf Jahre alt, als sein Lehrer mit den Kindern und Eltern beschloß, eine dreiwöchige Fahrt ins Sauerland zu machen. Groß war die Angst mancher Mutter, groß auch das finanzielle Opfer mancher Arbeitereltern, das Reisegeld aufzubringen,— aber es wurde geschafft, kein Kind blieb zurück, und selbständiger, inner- lich gereifter und froher kamen sie nach Hause, jahrelang von ihren Eindrücken zehrend. Trotz ihrer vielen Fahrten kreuz und quer durch Deutschland ist die Sehnsucht der jetzt Sechzehnjährigen nicht geringer geworden, sie wollen in ihren letzten beiden Schuljahren sogar noch einen Teil Englands und Frankreichs kennen lernen. Man möge mir nur nicht sage», daß dies nur anschaulicherer, interessanterer Erdkundeunterricht sei, nein, dieses gemeinschaftliche Reisen einer ganzen Schulklasse läßt allen Lernstoff besser reifen. Land und Leute lernten sie kennen und verstehen, und wir Eltern freuen uns mit ihnen und wünschen, daß alle Kulturvölker ihre Kinder so reisen ließen: emibegrenzte Horizonte gäbe es dann nicht mehr so viele, wie es sie heute leider noch gibt. Ruciolt Adamat. Malermeister.