Das Ende des Welfenfonds
Ein preußischer Gesetzgebungsaft
Wir berichteten am Freitagmorgen von Abfindungsprozessen, bie der ehemalige Herzog von Altenburg , die Erbinnen des Großherzogs von Mecklenburg- Streliß und andere Ehemalige" gegen ..ihre" Länder führen. Ein gegen das Land Preußen schwebender Abfindungsprozeß hat am Donnerstag durch einen vom Landtag in zweiter und dritter Lejung angenommenen Gesezentwurf ziemlich unbemerkt sein Ende gefunden.
Es handelt sich dabei um den ehemals berühmten und berüchtigten Welfenfonds". Als im Jahre 1866 das Königreich Hannover von Preußen annektiert wurde, erhielt das bis dahin in Hannover herrschende Welfenhaus eine Summe von etwa 40 mil lionen Goldmark als Abfindung. Dieses Geld gelangte aber nicht zur Auszahlung an das Fürstenhaus, sondern wurde
von Bismard wegen welfischer Umtriebe, namentlich wegen der Gründung einer ,, welfischen Legion" alsbald beschlagnahmt. Die Zinsen des Welfenfonds verwandte Bismard, der wegen dieses Geldes teiner parlamentarischen Kontrolle unterlag, zur Unterſtügung seiner Politik und namentlich der ihm ergebenen Breffe, weswegen allgemeinen der Welfenfonds als„ Reptilien fonds" und die aus ihm subventionierte Breffe als ,, Reptilien presse" bezeichnet wurde.
Als durch die Heirat des Herzogs von Braunschweig mit der Tochter Wilhelms II. die Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern zustande kam, wurde auch die Rückgabe des Welfenfonds vereinbart, jedoch behielt Preußen noch ein Mitverfügungs recht. Durch die Inflation wurde dann der in Staatspapieren angelegte Fonds fast ganz entwertet. Das Welfenhaus vertrat nun aber den Standpunkt, daß die sehr geringe Aufwertung der betreffenden Staatspapiere seinen Herausgabeanspruch gegen das Land Preußen nicht berühre, da das Welfenhaus noch gar nicht Eigentümerin des Fonds geworden sei. Das Land Preußen
" Rango", ein Tierfilm.
Ufa- Pavillon.
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Auch Sumatra ist ein Tierparadies. Freilich hat die Tierwelt hier einen ganz anderen Charakter als im gelobten Ostafrika . Sie tritt nicht in solchen Massen in Erscheinung, aber sie weist intereffante Charattere auf, die in Afrita fehlen. Ernst B. Schoedjad, uns schon als Mitschöpfer des„ Chang"-Filmes bekannt, hat aus dem vollen geschöpft, als er das Tierepos aus den Dschungeln Sumatras schuf. Das Tier, immer wieder das Tier, steht im Mittelpunkt dieses Filmes. Der Mensch der Tigerjäger Ali und sein Sohn ist nur das Bindeglied für die einzelnen Tiergruppen. Der Dschungel steht unter dem Terror des Tigers. Er ist allbeherrschend, sein Ge= brüll treibt alle Tiere in die Flucht. Er ist der Feind aller, und wenn Ali ihn erschießt oder sein Faktotum, der riesige Wasserbüffel, ihn im Kampfe erlegt, so fühlt sich alles erleichtert. Auch der räuberische Leopard muß daran glauben( der afrikanische Tierfilm tommt schon ohne das Töten aus). Aber mit den anderen Tieren lebt der Mensch in Frieden. Die Affenhorde plündert gelegentlich seine Hütte; der Rango aber, der junge Orang- Utan( gleich Wald mensch) wird gar zum Hausfreund. Entzückend sind die Bilder, die das Bufammenleben von Drangmutter und Jungen schildern, Welche Bärtlichkeit, welche Spiellust, welche Besorgtheit und Zutunlichkeit! Das Sunge mit dem melancholischen Blid wird ein wahrer Freund des. Malaienjungen, den er warnt, als der Tiger nachts erscheint. Bundervoll lebendig und pouffierlich spielen und toben die großen Horden der geselligen fleinen Affen. Ihre Klettertünfte gehen über alle Borstellungen. Auch sonst werden noch mancherlei fesselnde Bilder aus dem Tierleben Insulindes vorgeführt. Der Tonfilm be= gnügt sich damit, die Stimmen der Tiere wiederzugeben. Der Mensch bleibt Stumm.
Warum zu dem Film ein deutsches, lehrhaftes Vorspiel gefügt wurde, ist völlig unerfindlich. Das Rangofilm spricht für sich selbst. bleibt stumm.
Die Bibliothek Napoleons . Ausstellung in der Staatsbibliothet.
D.
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Die Bibliothek Napoleons , der ein leidenschaftlicher Bücherliebhaber und-sammler war, betrug annähernd 100 000 Bände. Diese Privatbibliothek wie auch die großen Staatsbibliotheken, die er durch Barbier zusammenstellen ließ, verschwanden nach dem Sturz des Kaisers. Das relativ größte Kollektiv befand sich in der Bibliothek des Louvre, die aber beim Aufstand der Kommunarden 1871 eingeäschert wurde. Eine kleine Kollektion ist heute noch im Schloß von Fontainbleau zu sehen. Nun taucht plöglich eine um= fangreiche Sammlung von Büchern aus dem Besitz des Kaisers und der Kaiserin Marie Luise in Berlin auf, die der Verein der
habe den Herausgabeanspruch des Welfenhauses auf 40 Millionen M. und zwar möglichst mit 100 Prozent aufzuwerten. Hierüber schwebte seit Jahren ein Prozeß, der jetzt beim Reichsgericht zur Entscheidung anstand. Bei der bekannten Einstellung des Reichsgerichts in Abfindungsprozessen erschien es durchaus wahrscheinlich, daß dieses den Weffen eine sehr hohe Aufwertung ihres Anspruches zugebilligt haben würde.
Durch das jetzt angenommene Gesetz macht nun Preußen von einer ihm durch Reichsgeset offen gelassenen Be fugnis Gebrauch, nämlich die Aufwertung von einmaligen Leistungen für die Abgeltung von Hoheitsrechten
nach dem Muster des Gesetzes über die Aufwertung der Renten der Standesherren
zu regeln. Die normale Aufwertungsquote dieses vor zwei Jahren vom Reichstag beschlossenen Gesetzes beträgt bekanntlich 8 Prozent, fie geht in gewissen Fällen auf fünf Prozent herunter, steigt bei Entschädigungen für Grundbesig bis auf 25 Prozent. In diesen reichsgefeßlich vorgeschriebenen Grenzen hält sich nach dem preußischen Gesetz die Aufwertung des Belfenfonds. Sie dürfte nach einer vorläufigen Schäzung 4 bis 5 Millionen Mart betragen, während bei einer freien Aufwertung durch das Reichsgericht mit dem mehrfachen Betrag zu regnen gewesen wäre.
Von welfischer Seite scheint man allerdings mit dem Einwand operieren zu wollen, daß der Welfenfonds nicht unter das preußische Gesetz fiele, weil es sich hier nicht um Entschädigungen für öffent: lich rechtliche Verpflichtungen, sondern um Privatbesiß des Hannoverschen Fürstenhauses gehandelt habe. Doch dürfte dieses Argument faum durchschlagen, und damit der seit 65 Jahren in der deutschen Geschichte herumsputende Welfenfonds sein Ende gefunden haben.
In voller geistiger und körperlicher Frische feiert heute Almin Brandes, der Vorsitzende des Deutschen MetallarbeiterVerbandes und Mitglied des Reichstags, seinen 65. Geburtstag. Wer Brandes persönlich näher fennt, wird überrascht sein, daß dieser immer arbeitsfreudige, gutmütige Riese schon die Alters. grenze" erreicht hat. Es ist noch zu früh, um auf die Verdienste und die fämpferische Vergangenheit von Brandes hinzuweisen. Wir hoffen und wünschen, daß Brandes noch viele Jahre auch in der Zukunft, wie er es bisher getan hat, seinen Mann stehen möge.
feine besonderen Fähigkeiten glaubwürdig. In den Fällen von Unglaubwürdigkeit handelte es sich etwa in einem Drittel um Ursachen, welche auch dem Laien erkennbar waren, in zwei Dritteln der Fälle fonnte die Ursache erst durch den Sachverständigen festgestellt werden. Die glaubwürdigen Kinder gehörten dem jüngeren Alter zwischen vier und fünfzehn Jahren an, unglaubwürdige dem Alter zwischen acht und zweiundzwanzig Jahren. Bei diesen machten sich deutliche, ungünstige Einflüsse vorzeitiger Erotisierung, der Bubertätsentwick lund und der Berwahrlosung bemerkbar. Wünschenswert ist eine Regelung der Strafprozeßordnung in dem Sinne, daß die Zuziehung Sachverständiger rechtzeitig gewährleistet wird und die Sachbearbeitung auch bei den Strafverfolgungsbehörden durch geeignete Kräfte erfolgt.
Die Märtyrer.
Jan Nun hat man fie mal angefact,
Die Düsterberg und Seldte.
Zwar sind sie nur zu Geld verknadt
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Und kaum zu ihrem Gelde,
Doch immerhin und einerlei:
Den rauhen Stahlhelmhorden
Sind dadurch schon die großen zwei
Zu Märtyrern geworden.
Wir sehen sie ganz butterweich
Sich ihre Tränen wischen.
Was wär' bloß, hieb' das„ Zwischenreich"
Mal wirklich ernst dazwischen?
andad
Hans Bauer.
Ortnamen, die wechseln.
Der Name der norwegischen Stadt Trondjem ist neuerdings Gegenstand heftigen Streites unter ihren Bürgern gewesen. Weil fie an der Mündung des Flusses Nidelven liegt, hieß sie jahr hundertelang Nidaros, dann Tronojem. Bor etwa zwei Jahren wurde dieser Name von der Karte gestrichen und durch das altehrwürdige Nidaros ersetzt. Jetzt hat man diesen Namen wieder aufgegeben und Trondjem zu neuen Ehren gebracht. Als der Name seinerzeit geändert wurde, genehmigte das Parlament die Namensänderung ohne Befragung der Bürger. Jezt aber haben die Einwohner dem Storthing ihren Standpunkt flargemacht. Infolgedessen haben sich beide Kammern beeilt, den Namen Trondjem wieder in seine alten Rechte einzusehen.
Trondjem ist übrigens nicht der einzige Ortsname, der den Rarthographen Arbeit und Verdruß bereitet. Da ist beispielsweise die australische Stadt Bendigo , die ihren Namen nach dem welt-. berühmten Nottinghamer Ringkämpfer Bendigo erhielt, der später ein großer Prediger wurde. Der Name wurde später in Sandhurst. geändert, aber die Australier fonnten sich mit dem neuen Namen nicht befreunden, und so wurde die Stadt, die heute eine der wichtigsten Bergstädte Australiens ist, neuerdings mieder auf Bendigo. umgetauft.
,, Hauptmann von Köpenid" 100mal. 3udmayers zeitgemäßes Drama hat schon die 100. Aufführung im Deutschen Theater erreicht, und es ist zu wünschen, daß es in der nächsten Saison noch weitere Jubiläen erlebt. Für alle, die Sehnsucht nach der guten alten preußischen Zeit haben, ist es lehrreichste Anschauung. Die militaristische Berdummung und Verunmenschung wird hier an dem denkbar klassischsten Fall demonstriert. Eine Flut von Lachen schwemmt diese Bergangenheit, die bitter und menschenmordend sein fonnte, meg! Aber das Prinzip: Stramm stehen und Maul halten" ist leider immer noch nicht ausgestorben. Die bis ins kleinste durchgearbeitete glänzende Aufführung mit Adalbert als neuem Haupt mann, ist wahrer Dienst am Bolke.
Heute um 19.30 Uhr im Berliner Rundfunk:„ Ein Ausschnitt aus dem Leben des jungen Arbeiters." Es handelt fich um eine Art Rundgespräch junger Arbeiter über brennende Tagesprobleme.
Alfons Paquet spricht heute in der Kamer a, Unter den Linden 14, in der Abendvorführung um 9 Uhr über das Thema:„ Neue Wege der Filmproduktion: Kollektiv oder Kooperativ?"
Ulrainisches Wissenschaftliches Institut. Heute, 8 Uhr abends, findet im Hörfanl 28 der Universität ein Vortrag in deutscher Sprache statt:„ Die Bhilofophie Masary13", Bortragender ist der Univ.- Prof. Dr. J. Mirtschuf.
Borchard Prozeß beginnt.
Das Rätsel um den Tod der Margot Candelier.
Saarbrüden, 12. Juni. Vor dem Saarbrüdener Schwurgericht begann heute mittag der Prozeß gegen den 45jährigen Kapellmeiffer Erich Borchard und feinen 19jährigen Primgeiger Heinz Hoffmann , die der fahrläffigen Töfung eines jungen Mädchens, Margot Candelier, beschuldigt werden.
Borchards Leben spiegelt deutlich den tragischen Niedergang eines hochbegabten Künstlers wieder, der durch fortgesetzten Rauschgiftgenuß zu einem hypernervösen, von Launen und Stimmungen beherrschten Menschen geworden war. Seit Jahren ist Borchard dem Morphium verfallen und alle Versuche, ihn endgültig von dieser verderblichen Neigung zu heilen, sind bisher erfolglos geblieben. Das Morphium dürfte auch die eigentliche Ursache der Tragödie von Saarbrücken gewesen sein.
Borchard gab vor der Polizei die bereits bekannte Darstellung, daß Margot Candelier offenbar aus Verzweiflung darüber, daß er fie aus feiner Wohnung weisen wollte, einen Selbstmordversuch unternommen habe. Den Bemeis dafür sollte eine leere Hülse liefern, die früher ein veronalähnliches Schlafmittel enthalten hatte und aus der die Candelier neun Tabletten entommen haben soll. Borchard gab dann an, daß er versucht habe, mit einem Gasschlauch den Magen der Bewußtlosen auszupumpen und, als diese wieder zu Tisch gegangen sei.
Freunde der Staatsbibliothet im Ausstellungsfaat der Verringerung der Großstadtbevölkerung die normale Atmung zurückgewonnen zu haben schien, mit Hoffmann
Staatsbibliothet Unter den Linden zeigt. Die Bibliothek ist nicht nachträglich gesammelt worden, sondern stammt direkt aus dem Befitz Napoleons und der Kaiserin. Wie sich diese Sammlung in ihrer Gesamtheit erhalten hat, ist bisher unbekannt geblieben.
Die Bände sind fast ausschließlich in rotes Maroquinleder ge bunden und zeigen das Wappen des Kaisers oder der Kaiserin. Verschiedene Bände sind auch mit dem Allianzwappen versehen. Die Bibliothek umfaßt hauptsächlich Werke in französischer Sprache. Tacitus , Ariost , Tasso und die zeitgenössischen Engländer wie Richardson liegen in Uebersehungen vor. Bundervoll eine Groß folioausgabe mit Kupfern der Racineschen Dramen oder Saint Pierres Paul und Birginia" in demselben Format.
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Die Bibliothek vermittelt teinen Ueberblick über die Interessenfreise des Kaisers. Sie fann es nicht, da sie nur als Teil eines Ganzen bewertet werden muß. Neben den Klassikern der französi schen Literatur stehen Werke naturwissenschaftlichen und ethnogra phischen Charakters, historische Bücher über Frankreich und Paris und Aufzeichnungen von den Taten Napoleons . Das Schicksal dieser Sammlung ist unbestimmt. Hoffentlich zerflattert sie nicht in alle
Winde.
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Die Aussagen Jugendlicher. Auf der 20. Tagung der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche und soziale Medizin, die in Leipzig stattfand und eine Fülle wichtiger Referate bringt, behandelte Privatdozent Dr. med. Böhmer- Kiel das Kapitel„ Aussagen Jugendlicher ". In 25 Fällen von Sittlichkeitsdelikten wurden 47 jugendliche Zeuginnen untersucht. Etwa zwei Drittel waren glaubwürdig, ein Drittel mar unglaubwürdig. Bei den Glaubwürdigen handelte es sich um fast durchweg gesunde, förperlich und geistig ihrem Alter entsprechende Kinder. In einem Fall von Schwachsinn erschien das Kind durch
Seit einigen Jahren ist in der Entwicklung der Großstädte ein limschwung eingetreten, der freilich zunächst durch Eingemeindungen verdeckt war. Das früher faft selbstverständliche, sich von Jahr zu Jahr verstärkende Wachstum der Großstädte hat aufgehört, und an feine Stelle ist zunächst eine verlangsamte Zunahme, schließlich, wie aus den soeben erschienenen Veröffentlichungen des Preußischen Statistischen Landesamtes hervorgeht, im Jahre 1930 sogar eine Statistischen Landesamtes hervorgeht, im Jahre 1930 sogar eine Abnahme getreten. Dieser Umschmung in der Entwicklung ist in erster Linie auf eine Richtungsänderung in der Binnenwanderung zurückzuführen. Während 1927 der Wanderungsüberschuß der Groß städte des Freistaates Preußen noch über 100 000 betrug, verringerte er sich in den folgenden Jahren immer mehr: die Zahl der Fort gezogenen übertraf die der Zugezogenen um mehr als 50 000. Der Geburtenüberschuß, der sich auf 43 228 belief, reichte daher nicht aus, den Wanderungsverlust mettzumachen. Einen Geburtenüberschuß hatten bis auf Berlin sämtliche Großstädte. Am größten war er in den Großstädten des rheinisch- westfälischen und des oberschlesischen Bergbaugebietes. Berlin hatte wieder einen Sterbeüberschuß von 5911 Personen.
Die neue Münchener Kunstausstellung. Die Münchener neue Kunstausstellung im Deutschen Künstlerschaft wird eine neue Kunstausstellung im Deutschen Museum, Bibliothetsbau, veranstalten. Künstler werden durch das Hilfswerk entschädigt werden. Diese neue Ausstellung wird vom 15. Juli bis 15. Oktober stattfinden.
Der Goliath von Sibirien . Wie aus einer sowjetruffischen Ber. öffentlichung zu entnehmen ist, lebt in einem vorderfibirischen Dorfe der wohl zur Zeit größte Mensch Europas . Es ist ein 35jähriger Bauer namens Rajaniof, der die erstaunliche Länge von 2,82 Meter aufweist. Sein Brustumfang mißt 1,43 meter, fein Körpergewicht über 4 3entner.
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In der Anklage wird jedoch eine Reihe von wichtigen Indizien
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angeführt, die auf ein fahrlässiges Verschulden der beiden Angeklagten hinweisen. So wurden bei ihnen nach ihrer Verhaf tung Tabletten von dem angeblich verschwundenen Schlafmittel gefunden. Die Untersuchung hat keinerlei Spuren dieses Mittels in der Leiche ergeben, dagegen miesen die Anzeichen darauf hin, daß Margot Candelier eine fräftige Morphiumeinspritzung erhalten haben dürfte. Die Anklage nimmt an, daß die ganze Selbstmordfomödie
von Borchard inszeniert worden sei, um sein Berschulden am Tode des Mädchens zu vertuschen.
Der Prozeß, der ursprünglich um neun Uhr beginnen sollte, wurde im letzten Augenblick verschoben, so daß die Verhandlung erst um 12 Uhr eröffnet wurde.
Der Norddeutsche Lloyd teilt mit: In einem Proviantfühlraum des auf der Reede von Blissingen liegenden deutschen Dampfers Dorf" brach ein unbedeutendes Schadenfeuer aus, das sofort von der Besazung mit Bordmitteln wieder gelöscht werden konnte. Der Dampfer hat seine Reise nach Havanna- Meriko bereits fortgefeßt.
Jun 3nftitut für Segualwissenschaft findet der nächste ferualwissenschaftliche Frageabend am Montag, dem 15. Juni, abends 9a, 20 Uhr, im Ernst Haeckel- Saal( In den Zelten 9 a, Eingang Gartenportal) statt. Untostenbeitrag 20 Pf., Erwerbslose die Hälfte,