Beruhigung für Devisen.
Vor der Entscheidung der Reichsbank.
Der Zentralausschuß der Reichsbant, der heute nachmitag um 5 Uhr zusammentritt, wird die Entscheidung über die Erhöhung des Reichsbankdisfonts fällen. Nach dem gefirigen Devisensturm hat sich heute die Lage wesentlich beruhigt. Zwar haben auch an der heutigen Börse auch noch weitere Devisenabziehungen ftattgefunden, aber das Ausmaß ift bis auf ein Drittel der gestrigen Devisenverkäufe, die über 200 millionen Mark betrugen, gefunken. Ganz deuflich zeigte sich heute, daß die Devisenhamsterer ihr Geschäft stark abgedrosselt haben.
Zu dieser Beruhigung haben im wesentlichen die aus Nem York gemeldeten Erklärungen amerikanischer Großbanken beigetragen, wonach die Kreditabzüge aus Deutschland im wesentlichen ihr Ende erreicht hätten.
Der Zentralausschuß der Reichsbant wird seine Entschließungen heute nachmittag auf Grund dieser neuesten Entwicklung auf dem Devisenmarft fassen. Die Notwendigkeit, den Reichsbantdiskont sofort um 2 Pro3. auf insgesamt 7 Pro3. zu erhöhen, scheint nach der heute eingetretenen Beruhigung nicht mehr gegeben zu sein und man rechnet in Wirtschaftskreisen bereits damit, daß fich die Reichsbant nur mit einer einprozentigen Herauffehung des Wechselzinssatzes begnügen wird.
Much hofft man auf Grund der augenblicklichen Lage, daß die Reichsbank von ihrer schärfsten Waffe in derartigen Situationen, wie sie bei dem Devisensturm der letzten Tage gegeben waren, der Drosselung der Wirtschaftskredite, nicht Gebrauch machen wird. Es bedarf aber feines Hinweises, daß auch schon die Erhöhung des Reichsbantdiskontes um 1 Prozent eine neue schwere Belastung der Volkswirtschaft darstellt, da schon bei dem bisherigen Diskontsag von 5 Broz. das 3insgefälle, also der Unterschied zwischen den ausländischen und den deutschen Zinsfägen
bereits a normal hoch ist.
Die Börse befestigt.
ółon has playble
Nach den schweren Kurseinbrüchen am Freitag hat sich die Börse heute wesentlich beruhigt. Auf dem Aktienmarkt erholten sich Siemens von 123 auf 127% Proz., Rheinisch- WestElektrizitätswerte 93 Salz- Detfurt von
Alles wegen eines Radio
Laube mit Frau und Kinder in Brand gesteckt
Eigentümlich der Mensch, der sich heute vor dem Cand. gericht III zu verantworten hat, eigentümlich und schredlich das Berbrechen, das ihm zur Laft gelegt wird und eigenartig feine Beweggründe zur Tat. Er hat in der Nacht vom 30. zum 31. Januar d. 3. feine Wohnlaube in der Kolonie Freiheit" bei Spandau , in der Frau und Kinder schliefen, in Brand gestedt, war am nächsten Tag zu seinem ausgebrannten Heim, das er mit soviel Mühe aufgebaut und an dem er so gehangen hatte, zurüdgefehrt, war vor der Schupo davongelaufen und hat sich am 4. Februar, nachdem er aus den Zeitungen erfahren, daß Frau und Kind am Leben geblieben, der Polizei selbst gestellt.
Nun steht er da unter der Antiage der Brandstiftung und des versuchten Totschlages an Frau und Kindern, mit einem von Leid zerquälten Geficht, lächelt immer wieder unmotiviert, aus innerer Verlegenheit heraus, stockt und wird von innerer Bewegung übermannt, als er die Einzelheiten der Tat selbst schil dern soll. Etwas ist bei dem Mann im Augenblick der Tat nicht ganz in Ordnung gewesen, etwas stimmt auch heute nicht. Der Sachverständige, Dr. Frommer, wird über ihn sein Gutachten erstatten.
Der Vorsitzende, Landgerichtsdirettor Ohldorff versucht, in den Angeklagten tiefer einzubringen und feine Tat zu verstehen. Es ist nicht leicht. Berworren und traurig war schon L.s Jugend. Seit 1927 ist er in Berlin und die größte Zeit über arbeitslos. Die Ehe ist nicht ganz glücklich, die Frau unsauber in der Wirtschaft und in der Wäsche. Die ersten beiden Kinder früh gestorben. Er ist fein Trinter, aber leidenschaftlicher Raucher, ist lefeeifrig und in der Leihbibliothet abonniert. Als Wohnhaus dient ihn eine Laube, die er für 120 Mart erworben und mit viel Mühe ausgebaut hatte. Und er ist leidenschaftlicher Radishörer. Hier beginnt das Drama, das zur Katastrophe führt.
2. hatte im Jahre 1928 auf Abzahlung einen Radioapparat er. worben. Als 100 Mart abgezahlt waren, verkaufte er den Apparat. Er war arbeitslos und brauchte Geld. Die Firma Laube pfänden.
153½ auf 158 Broz. und 3. G. Farben von 109% auf 112 Pro3. Auch auf dem Rentenmarkt hat sich die bessere Stimmung durchgesetzt, und wenn auch verschiedene Rentenwerte, so vor allem Staats- und Kommunalanleihen, noch einige Kursverluste erlitten, so war doch von stärkerer Beunruhigung nicht mehr die Rede.
Im wesentlichen hat zu diesem Stimmungsumschwung die leichte innerpolitische Entspannung beigetragen, da die Börse bei der Deutschen Volkspartei an ein Einlenken glaubt.
Die Unruhen im Reich.
Schießereien in Köln.- Mehrere Berletzte.
Jn Köln- Mühlheim fam es am Freitagnachmittag zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und der Polizei. Als die Polizei einen kommunistischen Demonstrationszug auflösen wollte, wurde aus den Reihen der Demonftranten scharf geschoffen. Die Polizei erwiderte ebenfalls mit scharfen Schüffen. Ein kommunist wurde verlegt und von seinen Gejinnungsfreunden auf einem Fahrrade demonftratio zum frankenhaus geschafft. Ein Polizei offizier erhielt einen Messerstich in den Kopf, außerdem wurde eine Frau verletzt.
In den späten Abendsfunden wiederholten sich die Krawalle in Mühlheim . Auch in der Kölner Altstadt fam es zu Jusammen. ftößen zwischen Kommunisten und der Polizei. Die Ruhe founte jedoch bald wieder hergestellt werden.
Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat das kölner kommunisten organ auf die Dauer von vier Wochen ver. boten. Das Berbot erfolgte wegen Aufforderungen zu Gewalttätigkeiten.
Nach Schluß einer Rundgebung des tommunistischen Kampf bundes gegen den Faschismus, an der etwa 150 Personen teilnahmen, versuchten diese in den Abendstunden einen Demonstrations. zug zu bilden. Beim Anrücken der Bolizei zerstreuten sich die Demonstranten, versuchten aber, in den Nebenstraßen sich erneut zu In einem Bekleidungsgeschäft wurden Schaufensterscheiben eingeschlagen und vor einem Gasthof ein Laftkraftwagen umgeworfen. Die Polizei, die energisch mit dem Gummifnüppel einschritt, wurde mit Steinen beworfen, fonnte aber die Ruhe wieder herstellen und drei Ruhestörer festnehmen.
Düffeldorf, 13. Juni.
Die Erwerbslosen hatten für gestern abend hier eine Hungerdemonstration in das Stadtinnere geplant, die aber rechtzeitig ver hindert werden konnte. Immerhin fam es zu einer größeren Ansammlung von etwa 600 Personen auf dem Boringer Platz. Nach ihrer Berstreuung überfiel eine Gruppe von ungefähr 30 Perfonen zmei Stahlhelmleute. Einer von ihnen wurde so schwer ver= legt, daß er ins Krankenhaus übergeführt werden mußte.
Kiel , 13. Juni. Bin in den letzten Tagen fam es auch gestern abend in der Alt= stadt und im Stadtteil Gaarden zu größeren Ansammlungen, die ein polize: fiches Einschreiten erforderlich, machten. Um 11 Uhr wurden im Verlagshaus der„ Kieler Neuesten Nachrichten" mehrere Schaufensterscheiben eingeworfen. Die Täter, bei denen es sich nach Angabe von Zeugen um Kommunisten handeln soll, find ent tommen.
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Leipzig , 13. Juni. Am Freitag abend ist es wieder zu Zwischenfällen gekommen. In der Nähe des Neuen Rosenfranz", einer von Nationalsozialisten besuchten Gastwirtschaft, sammelten sich kommunisten zu Kund gebungen. Sie wurden von der Polizei auseinandergetrieben. In der Merseburger Straße wurden durch Kommunisten verschiedene Schaufensterscheiben eingeschlagen und fleinere Diebstähle verübt. Am Freitag abend sind verschiedene Verhaftungen vorgenommen
worden.
Die Hauptversammlung der australischen Arbeiterpartei hat am Freitag die von der Konferenz der australischen Ministerpräsidenten entworfenen Pläne zur finanziellen Rettung des Landes nach dreistündiger lebhafter Aussprache mit 26 gegen 13 Stimmen gebilligt. odbojasam
Ihr Wert wurde auf 20 Mart beſtimmt. 1930 wurde dem 2. von einem Vertreter ein zweiter Radioapparat auf Abzahlung verkauft. Auch dieser wurde von der ersten Firma gepfändet. Am 15. Januar verliert der Angeklagte seine Arbeit in der Färberei des Schwagers.
Er glaubte sich von ihm ungerecht behandelt. Für die erste Wohl fahrtsunterstügung in Höhe von 10 Mart wurden Lebensmittel gefauft. Ein Teil der Sachen war bereits verseht. Bretter von der Laube als Heizmaterial abgerissen. Am 30. Januar holte sich 2. in Spandau die erste April- Arbeitslosenunterstüßung von 12,50 Marf. Am 17. Februar sollte die Laube versteigert werden. Ich war bereits die ganze letzte Zeit über schwermütig," erzählt er.„ Ich wollte nicht mehr nach Hause. Ich konnte nicht mit ansehen, daß das Ding mir weggenommen werden sollte. Ich beschloß, mit dem Geld auf die Walze zu gehen. An Frau und Kinder habe ich nicht mehr gedacht. Ich holte mir ein paar Bücher aus der Leihbibliothek, irrte durch die Straßen, besuchte schließlich verschiedene Kneipen und fam fo um 3 Uhr nachts doch nach Hause. Meine Frau war noch munter. Ich holte die Petroleumlampe aus dem Schlafzimmer, setzte mich in die Küche und wollte lesen, fonnte nicht, rauchte eine Bigarette an und warf das Streichholz in den offenen Schrant. Das Papier fing Feuer. Ich riß einige Kleider herunter, erstickte die Flamme, verließ die Laube und schloß die Tür von außen zu.
Als der Angeklagte sich zwei Tage später der Polizei stellte, erklärte er, er habe die Laube angezündet.
Er habe an Frau und Kind nicht gedacht. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn sie verbrannt wären. Als der Vorsitzende ihn heute fragt: Weshalb haben Sie die Laube angezündet, ist der Angeklagte lange Zeit nicht imftande, vor innerer Bewegung auf die Frage zu ontworten und erklärt schließlich, er habe Frau und Kinder nicht verbrennen wollen. Das Feuer sei durch seine Unvorsichtigkeit entstanden. Er habe gedacht, es sei von ihm erstickt worden. Dann sagt
er immer wieder:
Alles ist durch diesen Mist gekommen, daß sie mir die Laube haben wegnehmen wollen.
er
Man wird aus diesem Menschen nicht ganz flug. Eins weiß man aber ganz bestimmt, er hat seine Tat teils in Trunkenheit trant ja fonft fast überhaupt nicht teils aus Verzweiflung begangen. Seine Frau verweigerte die Aussage. Seine Schwester fonnte ihm nur Gutes sagen.
Flugkatastrophe im Gaargebiet. Berkehrsunglück auf Wochenmarkt.
Absturz der Maschine- 4 Personen getötet.
Saarbrüdeu, 13. Juni. Heute morgen gegen 8.30 Uhr ereignete fich in Saarbrüden ein fchweres Flugzeugunglüd, dem vier Perfonen zum Opfer gefallen find.
Die Maschine, die den Verkehrzwischen Saarbrüden und köln versieht und heute morgen wegen Rebels mit einer Verspätung von etwa einer halben Stunde gestartet war, ift furz nach dem Abflug, nachdem sie fich in einer Höhe von ungefähr 50 Meter befand, hinter der in St. Arnual ganz nahe am Flughafen gelegenen Candjägerfaserne abgestürzt und verbrannt Die Fahrgäste Fromm und Weigel sowie die Bejahungsmitglieder: erfier Flugzeugführer Weichard und Flugmaschiniften funter& amp mener wurden getötet. Es handelt sich um ein Dornier Merfur- Flugzeug
Volkspartei gegen Volkspartei. Stuttgart gegen Berlin .
Stuttgart , 13. Juni( Eigenbericht). Der Württembergische Landtag, der am Freitag die Haushaltsberatungen mit der Annahme des Etats abschloß, lehnte u. a. einen fommunistischen Antrag auf Aufhebung der Notverord. nung der Reichsregierung mit den Stimmen des Zentrums, der Demokraten und der Deutschen Volkspartei ab. Die Sozialdemokratie und die Bauernbündler enthielten sich der Stimme. Es ist bes merkenswert, daß sich die Bolts parteiler im Württembergischen Landtag auch während der Aussprache über den tommunistischen Antrag in Gegensaß zu der Reichstagsfraftion ftellten.
Bei Franzens wie bei Fricks.
Es fniffert im Koalitionsbau. Braunschweig , 13. Juni( Eigenbricht). Die Jung deutschen, deren Abgeordneter Schrader die einzige Stütze des Nazikabinetts darstellt, find ergrimmt, daß fie für ihre Steigbügelhalterdienste obendrein andauernd Fußtritte von den Nazis beziehen. In einer Bersammlung der Jungdeuts schen kommt die Mißstimmung offen zum Ausdrud, obwohl der Abgeordnete Schrader bemüht war, zu bremsen. Der sogenannte Komtur für Braunschweig verlangt, daß die Angriffe der Hafen freuzler gegen die Youngdeutschen" endlich aufhörten, widrigenfalls der jungdeutsche Abgeordnete sich gegen die Naziregierung menden müffe. Schrader hofft noch, daß Franzen öffentlich vor den Angriffen seiner eigenen Presse abrücken möge.
Auch Kantereit geständig.
Wo aber blieb das Geld?
Zu dem Raubüberfall auf den Rettor Irinkaus erfahren wir, daß gestern auch der dritte Berhaftete, der Händler Georg Kantereit, unter der Laft des Beweismaterials ein Geftändnis abgelegt hat. Er gab nun zu, daß er auf den Rektor eingeschlagen habe, mill aber nur die Faust benutzt haben. Das kann nicht die Wahrheit sein, denn es wurde bei K. ein Schlagring gefunden, mit dem zweifellos die Hiebe, die den Knochen zersplitterten, geführt worden hervorgerufen. Ueber den Berbleib des gestohlenen Geldes macht K. find. Die bloße Faust hätte so schwere Verlegungen wohl faum Angaben, die angezweifelt werden. Er sagt, daß er die 3000 M., abzüglich der 20 m., die er Müller gab, in die Hosentasche geſtedt habe. Am Sonnabend besuchte er eine Badeanstalt am Kottbuffer Ufer und dort soll ihm das Geld gestohlen worden sein. Ebensowenig wie das Geld ist bisher die Attentasche des UeberUnter Hinweis auf die vom Lehrerfallenen gefunden worden. verein ausgesetzte Belohnung von 500 Mart werden alle, die über den Verbleib des Geldes etwas wissen, gebeten, sich bei der Dienststelle A 5 im Polizeipräsidium zu melden.
Pferdegespann geht durch- Frau schwer verletzt.
Das durchgehende Pferdegespann eines Martthändlers rief heute vormittag unter den zahlreichen Besucherinnen des Wochenmarktes in der Soorstraße in Charlottenburg eine Panit hervor.
Die Pferde, die mit dem Wagen am Ausgang des Marktes standen, scheuten plöglich und rasten davon. Mehrere Bertaufstände wurden von den Pferden umgerissen und zahlreiche Personen unter Holzlatten und Blänen begraben. Glücklicherweise stellten sich die Folgen später als nicht so gefährlich heraus, mie es zuerst den Anschein
hatte. Die meisten Frauen famen mit dem Schrecken davon, Lediglich die 48jährige Frau Martha Plant aus der Soorstraße erlitt schmere innere Verlegungen somie Knochenbrüche und mußte in das Wilmersdorfer Hildegard- Krantenhaus gebracht werden. Das Gespann fonnte von einigen beherzten Männern aufgehalten und weiteres Unheil verhütet werden.
Bor dem Haufe Wilhelmsque 36 in Wilmersdorf stürzte heute früh der 55jährige Kutscher Hermann Göldner aus der Siegmaringenstraße 35 so unglücklich Dom Führersitz seines fahrenden Möbelwagens, daß er auf der Stelle getötet
wurde.
Wetterbefferung in Sicht.
Der Amtliche Wetterdienst ist sehr optimistisch.
Der Witterungscharakter, der für die nächsten 24 Stunden für unser Gebiet beſtimmend sein wird, läßt für den morgigen Sonntag die schönsten Hoffnungen für ausgesprochenes Ausflugswetter auffommen. Heiter, teils mollig, troden und schwache nordöstliche Winde, so lautet die Prognose des amtlichen Betterdienstes.
Die am Freitag einfegende starte Bemölkung mit der damit verbundenen ziemlich erheblichen Abkühlung, die sich besonders in den Nachtstunden sehr bemerkbar machte, mar auf den Einbruch maritimer Luftmassen zurückzuführen. In dem Bereich diefer Kaltluftzone stieg das Barometer träftig. Im Westen des Kontinents lagert zurzeit ein verbreitetes hoch, mit seinem Kern über Nordfrankreich. Nach den vorliegenden Anzeichen wird dieses Hoch, das langsam nordoftwärts zieht, unser Wetter günstig beeinflussen. Infolge der Sonneneinstrahlung dürften außerdem die Temperaturen wieder wesentlich steigen.
Bier Schupobeamte festgenommen.
Bon der Berliner Schußpolizei sind gestern mehrere Beamte verhaftet worden, die in dem dringenden Verdacht der Bestechlichkeit ftehen. Außerdem wurden 7 Buchmacher dingfest gemacht, die die Polizeibeamten zu dem pflichtwidrigen Verhalten durch Geldgeschente veranlaßt haben. Die Berliner Kriminalpolizei führt seit einiger Zeit einen Kampf gegen die wilden Buchmacher auf den Berliner Rennbahnen. So oft sich die Beamten bisher zeigten, verschwanden die wilden Buchmacher. Man fchöpfte deshalb Berdacht und stellte nach langen Ermittlungen fest, daß Beamte der Schutzpolizei den Buchmachern Signale gaben.
Nicht Nazi, fondern kozi. Der hoffnungsvolle junge Mann, der den Polizeipräsidenten Zörgiebel im Gerichtssaal attadierte und dafür bestraft wurde, hat bekanntlich das Reichsgericht angerufen Berhandlung zurückverwiesen wurde. Die Nachricht wurde im mit dem Erfolg, daß das Urteil aufgehoben und zur nochmaligen Bormärts" mit der Ueberschrift versehen: Reichsgericht hebt Urteil gegen Nazi auf". Das war falsch, denn der Schneider Heidrich läßt uns durch einen geschäftigen Anwalt ,, auf Grund des§ 11 des Reichspressegesetzes" eine Berichtigung zuschicken, die betont, daß er Kommunist sei. Wir stellen das gern noch einmal fest, Ursache habe, sich zu schämen, als Berichtigungen zu find aber der Meinung, daß der Kommunist Heidrich mehr nerfchiden. Aber ob Nazi oder Kozi mo ist in bezug auf Scham
da noch ein Unterschied?
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