Wagens so unglücklich unter dem Autowrad begraben worden, daß! sie auf der Stelle getötet wurden. Die beiden wiesen schwere Schädelverlegungen auf. Die Opfer des gräßlichen Unfalls find von der Kriminalpolizei beschlagnahmt und nach der Grünauer Halle gebracht worden.
Blamierte Weltbühnen- Proletarier.
Eine verdiente Abstrafung.
"
Irgendein nobler Zeitgenosse hat die Geschichte erfunden, Breitscheid habe auf dem Leipziger Parteitag von bredigen Lumpenproletariern" gesprochen. Die Weltbühne", eine Zeitschrift, die in jeder Nummer die turmhohe geistige, und moralische Ueberlegenheit ihres Mitarbeiterkreises über die verfaulte SPD. beweist, hat sich auf diese goldwerte Geschichte gestürzt und sogar zu ihrer Besingung ihren Hausdichter, Herrn Beter her, angeleitet. Herr Peter Scher griff in die Saisen und fang: Wie weit ist ein Sozialist vom Ziel,
12 Jahre Zuchthaus für Thielecke
Antrag des Staatsanwalts im Muttermord- Prozeß
Kurz nach 9 Uhr ergreift Staatsanwaltschaftsrat Dr. Herh| Mordmesser in der Hand gezeigt hat, diejenige zerfleischte, die ihm im Muttermörderprozeß Calistro Thielede das Wort zu feinem Plaidoyer. Der Staatsanwalt führte etwa aus:
aus dessen Mund das Wort vom dreckigen Lumpenproletaries" fiel? auch das wenige Gute anzuführen, das man von der Toten fagen
Es war einmal ein Sozialist,
ein gewisser Herr Christ,
der gern zu allem Lumpenpac
und zu den Verworfensten gegangen ist.
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Der hatte allerdings keinen so gutgeschnittenen Frack. Dem ward auch bei Priestern tein Behagen den haben die Bonzen ans Kreuz geschlagen. Gott schütze die Armen allezeit
vor Führern und Lords,
denn wer die Armut verlumpereit,
der liebäugelt höheren Orts!
Ueber die Beziehungen zwischen Sohn und Mutter ist in einem Ausmaße gesprochen worden, der durchaus nicht erforderlich war. Ich will nicht noch besonders die Schattenseiten eines Menschen hervorheben, den eine schwere Strafe treffen wird. Das Bild von der Mutter steht fest. Eine schwer pathologische, stets gehetzte, mit dem Leben nie zurechtkommende und mit ihrem Sohn stets unzufriedene Frau. Aber wir alle, die wir hier sitzen, bedürfen Nachsicht, und ich hatte es für meine Pflicht, fann. Auch sie hatte wie jede Mutter schwer an den Sorgen zu tragen, die mit der Aufziehung eines Kindes verbunden sind, besonders unter den Verhältnissen, unter denen sie gelebt hat. Die Abwägung der Schulb des Angeklagten bedarf feines weiteren Ein gebens auf diese Dinge. Es ist hier viel über die Motive der Tat gesprochen worden. Die sechs Monate lange Beobachtung durch den Sachverständigen hat das Finden eines eigentlichen Motives nicht möglich gemacht. Aber auch dieser Umstand für die Feststellung der Schuld ist für die Anklage nur von geringer Bedeutung. Der Staatsanwalt schildert darauf ausführlich die Begebenheiten des Tages und der Tatumstände. Er hebt besonders die Tatsachen hervor, die geeignet sein könnten, die Glaubwürdigkeit des Andie Pistole oder über die Stellung, in der er sich befand beim angeblichen Hervorziehen des Dolches durch die Mutter, und tommt zum Schluß, daß dem Angeklagten im großen und ganzen Glauben zu schenken sei, wie jeder Mensch, ist auch er geneigt, bloß ein Minimum der Schuld zuzugeben. Dieses Minimum der Schulb genügt aber zur Berurteilung. Die Anflage lautet auf Totschlag. 3war liegen viele Berdachtsmomente auf Mord por. So zum Beispiel die Wahl des Zeitpunktes der Tat oder der Umstand, daß der Angeklagte allen Grund hatte, seine Mutter befeitigen zu wollen; die Berdachtsmomente reichen aber nicht seitigen zu wollen; die Berdachtsmomente reid) en aber nicht zur Mordantiage aus. Nachdem der Angeklagte den Dolch in die Hand, bekommen hatte, tonnte von Notwehr überhaupt nicht die Rede sein.
Der Redaktion der Weltbühne" ging darauf folgendes geklagten zu erschüttern, wie zum Beispiel seine Auslaffungen über Schreiben zu:
Sehr geehrte Redaktion!
Sie veröffentlichten in der Nr. 24 Ihrer Zeitschrift ein Gedicht von Peter Scher , in dem behauptet wird, daß auf dem Leipziger Parteitag der Sozialdemokratie aus meinem Mund das Wort vom ,, dreckigen Lumpenproletarier" gefallen sei.
Ich stelle fest und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Feststellung auch Ihren Lesern zur Kenntnis geben wollten, daß ich das Wort„ brediger" Lumpenproletarier weber in meinem Referat noch in meinem Schlußwort gebraucht habe. Ich habe allerdings in meinem Referat da. von gesprochen, daß sich in der Gefolgschaft des Faschismus Lumpenproletarier befinden. Ich trauchte dabei teinen Augenblick darüber im Zweifel zu sein, daß meine Zuhörerschaft den Sinn dieser Bezeichnung richtig auffaffe. Das Wort stammt nämlich von Karl Marg, der es vor allem im Zusammen. hang mit der Schilderung des Bonapartismus verwendet. Er versteht darunter diejenige Schicht des Proletariats, die aus diesem oder jenem Grunde noch nicht zum Bewußtsein ihrer Klaffenzugehörigkeit gelangt ist und infolgedessen die Beute aller politischen Abenteuer
wird.
Wenn sich also Herr Peter Scher oder die Weltbühne“ an dem Worte ,, Lumpenproletarier" stoßen, so müssen sie die Schärfe ihrer profaischen oder poetischen Polemit nicht gegen mich, sondern gegen Karl Mary richten. gez.: Rud. Breitscheid.
Hochachtungsvoll
Der Dichter selbst aber erhielt folgenden Brief: Sehr geehrter Herr
"
ted, den
100
ich überreiche Ihnen in der Anlage die Abschrift eines Briefes, den ich an die Redaktion der Weltbühne" gerichtet habe. Sie wollen daraus entnehmen, daß Ihre gereimte Attacke gegen mich in jeder Beziehung gegenstandslos ist.
Daß Ihnen als Dichter die Margsche Terminologie unbekannt ist, fann ich begreifen. Die Redaktion der Weltbühne" aber ist deshalb weniger zu entschuldigen, weil sie bei jeder Gelegenheit der Sozialdemokratie ihre angeblichen Abweichungen Dom Margismus vorhält und daher doch wohl vermutet
Nach Lage der Dinge fommt Notwehr überhaupt nicht in Frage. Nichts hinderte den Angeklagten, das Zimmer, ja selbst die Wohnung zu verlassen, zumindest nachdem er den Dolch in die Hand be tommen hatte. Auch von Notwehregzeß fann hier nicht gesprochen werden, felbst nicht von Bestürzung, Furcht oder Schreden, hervor gerufen durch einen rechtswidrigen gegenwärtigen Angriff auf seine Person. Wie sollte aber eine nackte Frau den Angeklagten an gegriffen haben, wo er die einzige Baffe in der Hand hatte. Schwerer zu entscheiben ist die Frage der vermeintlichen Notwehr. Es ist dabei der Irrtum über Borhandensein des Angriffs zu prüfen, auch ob der Irrtum verschuldet war oder nicht. Wie tonnte aber beim Angeflagten überhaupt ein Irrtum darüber entstehen, daß die Mutter ihn angreifen wollte. Ebensowenig tonnte bei ihm ein Irrtum über die Mittel der Berteidigung porliegen. Die Frage der 3urechnungsfähigteit ist von dem Sachverständigen in bejahendem Sinne entschieden worden. Wodurch hat sich der Angeklagte bei der Zufügung der ersten Stiche im Zustande eines hochgrabigen Affettes befunden. Es bedarf aber der Borstellung eines möglichen Erfolges seiner Handlung. Somit ist der Tat bestand des Totschlages gegeben. Die Mutter ist eine Berwandte in aufsteigender Linie, demgemäß ist auch das Urteil zu fällen. Die Sachlichkeit und Ruhe, mit der der Angeklagte über die Tötung seiner Mutter gesprochen hat, die lächelnde Miene, mit der er das
das Leben geschenkt, das alles spricht von einer unglaublichen Roheit des Angeklagten und seinem schweren ethischen Defekt. Ich beantrage gegen ihn 12 Jahre Zuchthaus, wegen der Urkundenfälschung zwei Monate Gefängnis, beide Strafen sind zusammenzuziehen zu einer Gesamtstrafe von 12 Jahren einem Monat Zuchthaus, die Untersuchungshaft ist voll anzurechnen.
Das Wort erhielt darauf der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Men de l. Er macht für seinen Mandanten auf Grund des Gutachtens der Sachverständigen den§ 51 geltend, er habe seine Tat im Zustande der Unzurechnungsfähigkeit begangen. Sollte das Gericht sich dieser Ansicht nicht anschließen, so wäre zu prüfen, ob nicht notwehr, vermeintliche Notwehr oder entschuldbarer Notwehrerzeß vorliege. Unter feinen Umständen könne jedoch von einem Vorsatz zur Tötung die Rede sein. Der Angeklagte habe sich in einem viel zu hochgradigen Affekt befunden, um sich im Augenblick der Tat über die Absicht und die Folgen seines Tuns Rechenschaft zu geben. Bestenfalls liege Körperverlegung mit Todeserfolg vor. Es folgt
das Schlußwort des Angeklagten. Nach den ersten Sätzen wird seine Frau aus dem Saale geführt. Der Angeklagte führt, äußerst redegewandt, folgendes aus: Es ist mir hier vom Staatsanwalt als ethischer Defeft angerechnet worden, daß ich hier von meiner Mutter einen gewissen Ausdruck gebraucht babe meine Herren! Das dirette Gegenteil ist der Fall. Ich bin gefragt worden, weshalb ich meine Mutter aus der Badewanne gezogen habe. Und da habe ich, um zu bekräftigen, weshalb ich gerade aus ethischem Gefühl heraus sie nicht in der Badewanne habe liegen lassen können, dieses Wort gebraucht. Dann möchte ich noch hinzufügen: Man sagt, ich hätte fliehen können. Bedenken Sie aber doch meine Bage. Meine linke Hand stügt sich an die Band, die rechte hatte ich unter der Badewanne. Bedenken Sie auch, daß es in später Abendstunde war. Ich war sehr müde und erschöpft. Ich hatte für meine Familie zu sorgen, für meine Mutter, für mein Kind, befand mich auf der Suche nach einem Erwerb, ich wollte studieren. Das alles traf zusammen. Ich habe erzählt, was ich wußte, wie es mir in Erinnerung geblieben war bis im Augenblick des Kurzschlusses und nachher. Der Statasanwalt stellt die Dinge so dar, als hätte sich alles in Etappen vollzogen. Es war aber doch ein Kompler. Man hat mir hier meine Sachlichkeit, meine Ruhe vorgeworfen. Nach meiner ganzen Erziehung bin ich gewohnt, mich in der Deffentlichkeit zu beherrschen. Ich habe die Nacht nach dem ersten Verhandlungstag schlaflos verbracht und geweint. Sollte ich auch hier vor Ihnen weinen? Schließlich habe ich doch auch repräsentative Pflichten. Bin ich ein Waschlappen? Weshalb ich von der Mutter nicht fortgezogen bin? Ich fühlte mich verpflichtet, für sie zu sorgen. Wie wäre ich innerlich dagestanden, wenn die Mutter sich nach meinem Fortzug, wie sie des öfteren gedroht hatte, sich das Leben genommen hätte?
Ich bitte nur um ein gerechts Urteil. Ich bin 26 Jahre alt. Wenn ich jetzt in die Verbannung geschickt werden soll, was soll aus meiner Familie werden, was foll aus meinem Kinde werden? Bessern wird mich die Strafe nicht. Glauben Sie auch nicht, daß Sie mich strafen können. Ich bin in meinem Herzen genug gestraft. Sie können mich höchstens durch einen scheußlichen 3wang zu einem unnatürlichen Leben führen.( Bewegung der Ungeduld bei den Richtern.) Ich möchte endlich meine Ruhe haben, von dem ewigen Druck und von dem 3wange befreit sein. Ich will nicht mehr gepreßt und gedrückt zu Boden liegen. Vielleicht habe ich in meiner Rede verschiedene Schniger gemacht. Ich bin durch die einjährige Haft des Redens entwöhnt. Zusammenfassend will ich noch sagen: Ich bitte nicht um mich, ich bitte um meine Familie.
werden kann, daß ihr zum mindeſten bie leichter verſtändlichen dings nicht die Badezeit für die große Schwimmhalle reduziert, son. Zusammenstoß zweierBombenflugzeuge
Schriften von Karl Marg nicht ganz unbekannt sind. Hochachtungsvoll
gez.: Rub. Breitscheid.
Vogels Rundfunkvortrag. Er hat den Hafenkreuzlern nicht gefallen. Im vorigen Jahre ist ein sogenannter Reichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer" gegründet worden, den Hugenberg finanziert, der von Hakenkreuzlern betrieben wird und dessen Hauptaufgabe darin zu bestehen scheint, dem Reichsinnenminister Briefe zu schreiben. Einen dieser Briefe hält die TU. für so wichtig, daß fie ihn wörtlich wiebergibt. Er betrifft ben Rundfunkvortrag des Genossen Hans Bogel und enthält die Behauptung, durch Zulassung dieses Bortrags sei die Ueberparteilichkeit des Rundfunts verletzt worden. Zur Strafe dafür wird nicht weniger als die sofortige Abberufung des Ueberwachungsausschusses gefordert.
bern hat Ersparnisse bei den Wannenbädern und der medizinischen Abteilung erreicht. Es hat sich nämlich erwiesen, daß die große Schwimmhalle wirtschaftlicher ist als mehrere fleine Hallenbäder. Beim Stadtbab Mitte wird das Vereinsbaden auch nach Infrafttreten des Magistratsplanes teine Einschränkung erfahren brauchen, weil man dieses Bad aus der allgemeinen Regelung herausgenommen hat. Es ist zu hoffen, daß man ebenso wie beim Stadtbad Mitte bei allen übrigen Bädern Wege findet, trotz der Einschränkung der Badezeit Entlassungen von Personal zu vermeiden. Der Vereinsbetrieb, der sich bisher in den meisten Fällen von 19-21 Uhr in den Hallenbädern abwickelte, leidet feinen allzu großen Schaden, weil fast alle Berliner Schwimmvereine im Sommer über Freibaber verfügen.
Schönes Sonntagswetter?
Beitweise aufziehende Bewölkungen.
Die Entscheidung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion vom legten Dienstag war zweifellos ein zeitgeschichtliches Ereignis, das im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand. Daß der Rund- Auch für den morgigen Tag laufen die Wefferaussichten verfunt an ihm nicht einfach vorübergehen konnte, war ebenso selbst- hältnismäßig günftig. Bei nord- bis nordwestlichen Winden ist mit verständlich wie daß seine Kommentierung einem Berufenen über- chönem Wetter bei voraussichtlich zeitweise auftretender Belafsen wurde. Wenn erst einmal 5 ugenberg regiert, dann wer- wöltung zu rechnen. den im Rundfunk die Hakenkreuzler den Hörern sagen, was sie von den Beschlüssen der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion zu halten haben und dann wird erst die Ueberparteilich feit", wie sie die Herren Beschwerdeführer meinen, hergestellt sein.
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Bis dahin, nehmen wir an, werden sich die Herren Beschwerde führer gedulden müssen.
Bäder müssen auch sparen.
Kürzere Badezeit bei den städtischen Hallenbädern. Wie der„ Borwärts" erfährt, wird der Magistrat in den nächsten Tagen eine Verfügung erlaffen, die eine Einschränfung des Betriebes in den städtischen Hallenbädern vorsieht. Bis zum 15. September sollen diese Bäder nur noch entweder von 7 bis 19 Uhr oder von 8 bis 20 Uhr geöffnet bleiben.
Seit langem sind die städtischen Hallenbäder, deren Pflege und Ausbau dem Berlin der Nachkriegszeit vorbehalten geblieben war, 3uschußbetriebe. Die Zuschüsse betrugen jährlich 1¼ bis 1½ Millionen Mart. Mit dem geplanten Beschluß will der Magistrat eine starte Reduzierung dieser bisher im Interesse der Boltshygiene aufgebrachten Zuschußsumme erreichen. Die Badeanstalten sollen zukünftig mit mur 1% statt wie bisher zwei Arbeitsschichten
auskommen.
Das neue Bad in der Gartenstraße, das Stadtbab Mitte, bekanntlich das größte Hallenbad Europas , hat sich bereits seit dem 15. Mai auf Sommerbetrieb eingestellt. Man hat hier aller
Die Voraussage dürfte nach der zur Zeit herrschenden Druck perteilung ziemlich zutreffen, denn über dem Atlantit hat sich ein sehr fräftiges Hochbruckgebiet gebildet, das mit seinem Oft ausläufer bis weit nach Witteleuropa hineinreicht. Niederschläge
sind kaum zu erwarten. Nur im nordwestlichen Teil des Reiches und im Gebiet des westlichen Teils der Ostsee ist heute etwas Regen gefallen; die Niederschlagsmengen waren aber sehr gering.
12 Feuerwehrleute dem Gastod nahe.
Gasmasten haben vollkommen versagt.
Leipzig , 20. Juni. Ein Zug der Hauptfeuerwache wurde gestern abend nach einem Hause Am Brühl gerufen, wo dichte Rauchschwaden aus den Kellerräumen drangen. Als Feuerwehrleute unter Führung eines Oberingenieurs gegen den vermeintlichen Brandherd vorrüden wollten, ingenieurs gegen den vermeintlichen Brandherd vorrüden wollten, wurden fie, trobem fie Gasmasten angelegt hatten, sämtlich burch Kohlenogpbgafe betäubt. Beim Eintreffen des fofort alarmierten Unfallzuges, der die Lüftung der Kellerräume durch Motore vornahm, waren alle Berunglückten bereits von den übrigen Mannschaften geborgen. Insgesamt hatten bereits von den übrigen Mannschaften geborgen. Insgesamt hatten 12 Feuerwehrleute Bergiftungen erlitten. Drei Mann mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Die Kohlenorydgase waren einer Feuerungsanlage entströmt, die von den Wehren ausgeräumt wurde.
Sechs Personen ins Meer gestürzt, fünf ertrunken.
Ueber dem Seeflughafen Brindisi stießen zwei Bombenwasserflugzeuge in einer Höhe von 20 Metern zusammen. Während es dem einen Flugzeug gelang, glatt zu landen, stürzte das zweite, das einer Fliegerschule gehörte, mit se dhs Ber. sonen ins Meer, wobei fünf trop sofortiger Rettungsversuche ertranten.
Ueberfallen und beraubt.
Abenteuer eines Deutschamerikaners in Köpenid.
Ein unangenehmes Erlebnis, das dem Ruf der Sicherheit in Berlin nicht besonders dienlich sein dürfte, hatte der Buchhalter Emil Gerhard aus New York . Er war nach Deutschland gekommen, um feine Eltern in Leipzig zu besuchen. Auf der Rückreise nach Hamburg wollte er einige Tage in Berlin bleiben.
In einem Café in der Gontardstraße lernte er einen jungen Mann tennen. Im Laufe des Gesprächs erklärte dieser, daß er Zeit habe und gern bereit sei, Gerhard die Umgebung Berlins zu zeigen. Gerhard war damit einverstanden. Man nahm eine Droschte und fuhr nach dem Osten Berlins hinaus. Unterwegs erzählte der Caféhausbekannte, daß er einem Klub angehöre, der bet Köpenia in einem Lokal seine Bereinszimmer hätte. Dort wolle man den Abend gemütlich verbringen. Der Amerikaner war mit allem einverstanden, und der neue Bekannte dirigierte das Auto zu einem Lotal. Hier trafen sie noch einen Freund des Begleiters, und zu dritt suchte man ein Gastzimmer auf. Alle drei unterhielten sich gemütlich, tranten einige Flaschen Wein und machten sich gegen
11 uhr auf den Heimweg. Die Droschte war inzwischen abgelohnt
und fortgeschickt worden. Um schneller zum Bahnhof zu gelangen, schlugen ble Begleiter, die anscheinend sehr ortskundig waren, vor, einen Waldweg zu benutzen. Blöglich, anscheinend auf ein verab redetes Zeichen, fielen die Männer über Gerhard her und raubten ihm schließlich seine Brieftasche. Dann flüchteten sie in den dunklen Wald hinein und entfamen. Der Ueberfallene, der blutende Wunden am Kopf davongetragen hatte, raffte fich auf und fand schließlich einen Bahnhof. In Berlin erstattete er nun Anzeige. Er fann nicht genau angeben, wo sich der Ueberfall abgespielt hat. Er glaubt, daß es im Walde zwifchen Adlershof und Köpenid gewesen sein muß. Auch auf den Namen des Lokals, in dem er gesessen hat, kann er sich nicht genau besinnen. In der geraubten Brieftasche befanden sich 21 amerikanische Dollar, etwa 30 Mart deutsches Geld, ein Travellerscheck über 300 Dollar, der Gepäckschein und die Fahrkarte für die Rückreise. Die Schecks sowie der Gepäckschein und die Fahrkarte sind gesperrt worden