Sonntagsruhe in der City.
Nur in der sowjetrussischen Handelsvertretung wird gearbeitet Ein Leser schreibt uns: Gestern führte mich ein Sonntags paziergang durch die Berliner City. Es liegt alles in tiefem Frieden, die Warenhäuser, die großen Geschäfte, die Banken, die Beitungshäuser sind geschlossen. Angestellte und Arbeiter haben sich aufgemacht, diesen einen Tag in der Woche fern von dumpfen Irbeitsräumen und Büros draußen in freier Luft zu verbringen. Ber aber die Lindenstraße hinuntergeht, sieht ein seltsames Bild: In einem einzigen Haus in der Berliner City wird gerbeitet. Es geht hinaus und hinein und um 1 Uhr mittags strömen us dem Tor Männer und Frauen, Russen und Deutsche , zumeist ffensichtlich kleine Büroangestellte, denen die Sonntagsruhe Intzogen ist. Man ist erstaunt, und der Unkundige wird beehrt, daß es sich hier um das Gebäude der sowjetrussischen handelsvertretung in Berlin handelt.
Mit Vertretern Sowjetrußlands über soziale Fragen zu dishutieren, wäre vielleicht müßig. Von Interesse aber wäre es, zu rfahren, ob die für die leberwachung der Einhaltung der Sonntagsruhe zuständigen deutschen Behörden über das Verhalten der sowjetrussischen Handelsvertretung unterrichtet sind und ob die notwendige Erlaubnis zur Durchbrechung der Sonntagsruhe eingeholt ist.
den
Der Hauptstreitpunkt besteht in der Forderung der| sphäre seiner Welt heraus formt, fo, daß jeder sein Gesicht, seinen Arbeitgeber, das Lohnniveau der Arbeiterinnen persönlichen Ausdruck erhält, und doch immer als Produkt und Teil generell im Tarif zu senken. Der Lohn der Arbeiterinnen, die in dieser Welt begriffen wird. In dieser knappen Stizze war in einder Kartonnagenindustrie sehr start vertreten sind, liegt im allge- dringlichen Strichen Europa und China gegeneinandergestellt. meinen bei 63 Proz. des Gehilfenlohns. Die Arbeitgeber wollen Eine sehr schöne Beranstaltung übertrug am Sonntagabend der dieses Verhältnis zuungunsten der Arbeiterinnen abändern. Ebenso Deutschlandsender aus Wien :„ Sonnwendfeier in verlangen sie Abbau der Ferien. Bergen." Am Havelefar auf der Nordtette, hoch über der Stadt Innsbrud, stand der Sprecher bei einem Sonnwendfeuer und gab Bericht von dem Bild, das die bis in die höchsten Höhen hinauf von Feuern überflammten Berge boten. Man konnte den Gesang der jungen Tiroler Menschen und ihre Sonnwendfröhlichkeit belauschen. Dem Hörer strömte eine Ahnung zu von der Frische und der Herrlichkeit der Tiroler Berge. Weniger stark war der Eindruck, den am Nachmittag der Hörbericht aus Innsbrud hinterließ, den die Funkstunde übernahm. Hier fehlte das Gefühl gegenwärtigen Lebens; es entstand nur das kunst- und kulturhistorische Bild einer schönen und merkwürdigen Stadt. Eindrucksvoll war in diesem Hörbericht der Orgelflang aus der ehemaligen Hofkirche; die wunderbare Akustik erbaute dem Hörer den Raum.
Weil russische Aufträge schlecht bezahlt werden. Katfowitz, 22. Juni. Die Ministerialkommiffion hat beim Demobilmachungstommiffar mit den Vertretern der Arbeitnehmer eine Konferenz abgehalten. Der Vorsitzende war der Ansicht, daß die Akkordhöhe der Metallund Hüttenarbeiter eine gewiffe Senfung erfahren müßten, da die Hütten zur Zeit nur sowjetruffische Aufträge in Ausführung hätten und diese sehr niedrig berechnen müßten.
„ Das Programm", Organ der Internationalen Artiſtenloge, gibt wie alljährlich so auch jetzt wieder eine sorgfältig und geschmackvoll wie alljährlich so auch jetzt wieder eine sorgfältig und geschmackvoll zusammengestellte 3irtusnummer heraus. In heutiger Zeit bedeutet sie eine Tat, diese Nummer 1524, die den Leser von den altrömischen Rampfspielen bis zur Jetztzeit leitet und aufs ein verordnung und die Artisten" erörtert.
Bon Feierschichten bei der Reichsbahn. gehendste nicht mur die Not der Gegenwart, sondern auch„ die Not
Kommunistische Worte und Zaten.
Der fommunistische Klassenkampf" veröffentlichte eine Meldung, aach der zwischen der Reichsbahn und den Gewerkschaften iber eine Erweiterung der Feierschichten in den Werktätten, Güterböden, Bahnbetriebswerken und in der Bahnverwaltung perhandelt wird. Diese Meldung ist glatt erlogen.
Den Gewerkschaften ist es gelungen, Erleichterungen zu erreichen. Allerdings unter heftiger Gegenwehr der Berwaltung. Immer wieder berief diese sich darauf, daß die Arbeiter be= reit seien, vier Feierschichten im Monat in Kauf zu nehmen und der Widerstand dagegen nur von den Gewerkschaften ausgehe.
Worauf gründete sich diese Behauptung der Verwaltung? In Rönigsberg sollte eine Anzahl Werkstättenarbeiter vorübergehend in andere Dienstzweige überwiesen werden. Der kommunistische Betriebsrat des Werkes Königsberg hat der Ueberweisung von 70 Mann zugestimmt. Er bot auch der Verwaltung die Beibehaltung von vier Feierschichten an. Bertdirektion konnte auf ein solches Anerbieten nicht eingehen und so wurde die Vereinbarung über vier Feierschichten zwischen der Direktion und den kommunistischen Betriebsratsmitgliedern abgeschlossen.
Die
Dieses Vorgehen der RGD. ist typisch. Den Arbeitern gegenüber spielen die RGO.- Bertreter den starken Mann. In Wirklichkeit aber arbeiten sie mit der Verwaltung Hand in Hand. Es liegt Methode in diesem Treiben.
Eisenbahner, macht Schluß damit! Eure Organisation ist der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands .
Parteigenossen in der Reichsfinanzverwaltung! Die sozialdemokratischen Arbeiter, Angestellten und Beamten der Finanz- und schlossen. Alle Parteigenossen der Reichsfinanzverwaltung werden Sollämter haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeersucht, sich dieser Arbeitsgemeinschaft anzuschließen und ihre Adresse dem Bezirkssekretariat Berlin der SPD. , Lindenstr. 3 ( Genossen Holz), mitzuteilen.
RUNDFUNK
AM ABEND
Rückschau.
Man
Die Freidenfer veranstalteten eine Morgenfeier- ein seltenes, aber desto erfreulicheres Ereignis. Sie brachten eine Darbietung, die fünstlerisch voll befriedigte. Im Mittelpunkt der schönen Feierstunde stand eine Ansprache des Vorsitzenden Mar Sievers, der die pofitive, auf Lebens- und Zukunftsgestaltung gerichtete Einstellung der Freidenker betonte, deren Weltanschauung nicht auf Zerstörung gerichtet ist, sondern die den Aufbau will.
Montag, 22. Juni.
Tes.
16.05 Dr. Paul Frank, Dr. Erich Moses und Paul Machnitzki: Freiwillige Hilfe im Rettungsdienst. 16.30 1. a) Couperin : Allemande ; b) J. S. Bach: Sonate Es- dur:( Alfred Schroeder und Lisa Schroeder- Spolianski, Flügel). 2. TschaikowskyLieder.( Natti Loessel- Carrar, Sopran; Flügel: Waldemar Liachowsky). 3. Fitelberg : Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Baß- Klarinette und Posaune. 4. J. Wolff- Lieder( Natti Loessel- Carrar). 5. Mozart: Fantasie für eine Orgelwalze( Alfred Schroeder und Lisa Schroeder- Spolianski). 17.30 Wir zelten.
17.50 Bücherstunde: Reisen in Deutschland. ( Am Mikrophon: Dr. Alphons Marx). 18.05 Dr. W. Pohl: Sozialpolitische Umschau.
18.30 Hartmuth Merlecker: Sommerreise in das billige Sachsen und Schlesien . 18.55 Mitteilungen des Arbeitsamtes.
19.00 Unterhaltungsmusik.
20.50 Tages- und Sportnachrichten.
21.00 Wovon man spricht.
21.25 1. Mozart: Sonate F- dur, Nr 9, K.-V. 377. 2. Brahms: Sonate d- moll, op. 108( Tossy Spiwakowsky, Violine und Jascha Spiwakowski , Flügel). 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Abendunterhaltung.
16.00 Schulrat Alfred Tschentscher: Aus der Arbeit der Volksschule.( Tagung des deutschen Lehrervereins.
17.30 Dr. Wolfgang Herbert: Vom Spielmann zum Orchestermusiker. 18.00 Pfarrer D. Thom: Spanisches Volksleben. 18.30 Otto Eckert: Christentum und Geistesleben. Eine Stunde mit Büchern. 19.00 Englisch für Anfänger.
19.25 Gutsbesitzer Wrede: Rationelle Durchführung der Erntearbeiten. 19.45 Wetter. Anschl. Ob.- Ing. Nairz: Viertelstunde Funktechnik. 21.15 München : Kammermusik.
Wetter für Berlin : Kühler bei veränderlicher Bewölkung und Neigung zu einzelnen Schauern; frische Westwinde. Für Deutsch land : Im Süden beständig und troden bei wenig veränderten Temperaturen. Im Norden veränderlich und fühl mit Schauern, an der
,, Das Glüd bei Donizetti ." Vortrag von Felig Stößinger im Sonnabendprogramm der Funkſtunde. fonnte bei diesem Vortrag nur eins wirklich bedauern: daß im Anschluß daran den Hörern feine Oper von Donizetti geboten wurde. Stößinger ist in Donizetti verliebt, und diese Berliebtheit flang aus jedem Wort seines Vortrages, aus jeder der zärtlich ausgewählten 18.55 Wetter für die Landwirtschaft. Schallplatten. Sie gab der ganzen Darbietung den erwärmenden Schwung, strömte auf den Hörer über, weil sie flug begründet, nicht gefühlsdufelnd vorgeschwärmt wurde. Die Werke Donizettis wurden von Stößinger jedoch nicht lehrhaft theoretisierend zerpflückt, sondern als Ganzes beleuchtet. Er bemies mit seinen Ausführungen, daß ein mufifwissenschaftlicher Vortrag ein sehr hohes Niveau halten und dabei im schönsten Sinne volkstümlich sein kann. Bielleicht hätte eine kleine Umgruppierung diese volkstümliche Einstellung noch etwas steigern können. Aus Liebe und Respekt zu der Musik und ihren Vermittlern Stößinger hatte die herrlichsten Donizettiplatten ausgewählt, die es gibt trennte er seine Darlegungen von dem musikalischen Teil und ließ diesen für fich sprechen. Daß Stößinger diese Gruppierung bevorzugte, ist sehr verständlich; dem mufitalisch ungeschulten Hörer ist es jedoch leichter, einem Vortrag zu folgen, in dem die Klangdarbietungen mit den erläuternden Be-, richten verpflochten find. Man möchte sehr wünschen, daß Stößinger einmal Gelegenheit gegeben wird, sich an der Einführung zu einer Opernaufführung zu versuchen.
Textilbetriebe in Nordfrankreich geöffnet Rüfte windig
Unternehmer rechnen auf Streifbrecher.
Die Unternehmer der bestreiften Tertilindustrie in Nordfranfreich haben, ohne die weiteren Schlichtungsversuche des Arbeits: ministers abzuwarten, beschlossen, heute ihre Fabriken wieder zu öffnen. Sie haben sich aber zu feinem Entgegenkommen an die Arbeiter bereitgefunden. Ob sich genügend Streifbrecher finden, ist noch fraglich.
Immer noch Lohndruck.
Die Berhandlungen zur Erneuerung des Reichstarifs vertrages für die Kartonnagenindustrie, die dieser Tage im Reichsarbeitsministerium fortgesetzt wurden, brachten noch immer fein pofitives Ergebnis. Sie werden in etwa drei bis vier Wochen wieder aufgenommen. Der Tarifvertrag läuft noch bis Ende Juli.
Allgemeine Ortstrantentaffe volksbühne
Der 6. Nachtrag zur Sagung ist vom Oberversicherungsamt genehmigt und tritt mit dem heutigen Tage in Kraft.
Geändert sind die§§ 12, 20, 31 und 103
Druderemplare des Sagungsnachtrages
And in einigen Tagen bei der Kasse erhältlich.
Montag, 22. 6.
Staats- Oper
Unter d. Linden 294. A.-V.
20 Uhr
Michel Schriftführer.
Montag, 22. 6.
Städt. Oper
Bismarckstr. 1912 Uhr Geschl.Vorstllg. Die
Zauberflöte
Ende n. 222 Uhr
8 Uhr
LumpaziVagabundus
Staatl. Schiller- Th.
8 Uhr
Haus Herzenstod
Staatsoper
Am Pl.d.Republik 8 Uhr
Aus einem Totenhaus
Staats- Oper Staatl. Schausph. Deutsches Theater
Am Platz der Republik( am Gendarmenmarkt).
V.-B.
20 Uhr
Aus einem Totenhaus
Oeffentl. Kartenverkauf Ende n. 22 Uhr
49. R.-S. 20 Uhr
Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand Ende g. 2312 Uhr
Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
Haus Herzenstod
Ende gegen 2212 Uhr
Reichshallen- Theater
Allabendlich
Uhr
Stettiner Sänger
Zum Schluß der Schwank
,, Alles verrückt!"
8 Uhr
KurfürstendammTheater Bismarck 449
81 Uhr
-
Anna Seghers sprach die ,, Erzählung der Woche". Die Hörer erlebten das seltene Wunder: die Begegnung mit einem Genie. Anna Seghers ist das nicht immer, wenn sie auch stets eine begabte Schriftstellerin ist. Genial waren ihre Fischer von Sanfta Barbara"; genial war dieser nicht bis ins legte durchgeformte Bericht von chinesischen Soldaten, die ihre Körper jedem Drill beugen und deren Freiheitswillen hoch und frei und machtvoll bleibt. Es ist fast unheimlich, wie Anna Seghers den Menschen aus der Atmo
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108. Abt. Mitgliederversammlung heute, Montag( und nicht, wie itttimlich angegeben, am Mittwoch, Stadttheater, Friedrichstr. 6. Bericht vom Parteitag. Referent Rarl Willam.
111. Abt. Bohnsdorf . Die jüngeren Genossinnen und Genoffen treffen fich Dienstag, 20 Uhr, im Jugendheim Badhtelftraße. Bortrag des Genossen Ludwig Dorner über das Thema: Was dann?" Sahlreicher Besuch wird erwartet.
Sterbetafel der Groß Berliner Partei Organisation
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132. Abt. Genoffin Helene 2ucht, geb. Salamann, Blantenburg, Frau des Bezirksverordneten Genossen Lucht, ist im 58. Lebensjahre verstorben. Ehre ihrem Andenken! Beerdigung Dienstag, 23. Juni, 15 Uhye( nachmittags 3 Uhr), von der Halle des städtischen Friedhofs Blankenburg aus. Wir bitten um rege Beteiligung. Die Parteigenossen treffen sich um 14% Uhr im Restaurant Klug, Dorfstraße 2.
Berantwortl. für die Redaktion: Herbert gepère, Berlin ; Anzeigen: Zb. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.
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