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BERLIN Dienstag 23. Juni 1931

10 Pf.

288 144

Der Abend

Erscheint täglich außer Sonntags. Zugleich Abendausgabe des Vorwärts". Bezugspreis beide Ausgaben 85 Pf. pro Woche, 3,60 M. pro Monat. Redaktion und Expedition: Berlin SW68, Lindenstr. 3 Fernsprecher: Dönhoff( A 7) 292-297

estrupho

Spätausgabe des Vorwärts"

48. Jahrgang

Anzeigenpreis: Die einfpaltige Nonpareillegeile 80 Pf., Reklamezeile 5 M. Ermäßigungen nach Tarif. Poftfcheck konto: Vorwärts- Verlag G. m. b... Berlin Nr. 37 536. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht genehmer Anzeigen vor!

Hakenkreuz und Reichsflagge

Nationalsozialistische Gelübde, die abgelogen werden

Ueberlassungsvertrag des Stadions. rischen

dem Deutschen Reichsausschuß für Lebesübungen, vertreten durch Finanz­Zwischen

direktor Kielich, und da Rubin der National- Socialistischer Mitch Arbeiter- Parki

rch Herrer Phering han thrift

vertreten darch

wird folgender Vertrag geschlossen:

1. Termin, Name und Inhalt

9

Me planes Babe 1 Jun 1931

Do Supplierials Kunder

Der Deutsche Reichssusschuß für Leibesübungen überia: The tone Sporthernaffeltung

das Stadion dem. Jau de dry National Tipialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartein Convated, dem s 1984 ab 18 7/

234

unter der Bedingung, daß alle offentlichen Ankündigungen für diese.

nur unter dem Namen

Verausfalling.

Holdportfest der N. 9. Perfolgen dürfen.

die for per gliſiſchen kandung für mich, wird der RA reg 2. Pachtsumme.

Als Eatschädigung für die Ueberlassung des Stadions einschl. der Vorproben- Uebungen

ay zahlt Veranstalter die Summe von

RM

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b) erhält der Reichsausschuß von den Brutto- Einnahmen der Eintrittspreise

Dieser Anteil des Reichsausschusses wird aber mit mindes sandor

Thailand und höchstens

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HRM nich

festgesetzt.

Für etwa' eintretende Schadenersatzansprüche für Beschädigung von Personen und Gegen standen tritt der Veranstalter ein,

7. Hansrecht.

Die obers. Hanptloge ist den Mitgliedern des Deutschen Reichsausschusses vorbehalten

08 190Die unters Loge steht dem Veranstalter zur Verfügung.

Die vom Deutschen Reichsausschuß ausgegebenen Dauerkarten( s. Liste) behalten fhre Gültigkeit zum freien Eintritt ohne Anrecht auf Sitzplätze. Die Logenplätze des Blocks B Nr. 17-23-42 Plätze sind für Reichs- und Landtags- Abgeordnete( Ausschuß für Leibesübungen)! die Logenplätze des Blocks A Nr. 25-32 und Block B Nr. 32-62 Plätze, sowie die Sitzplätze 1-21 Reihe 1 des Blocks A für Pressevertreter, die im Besitz von Jahreskarten sind, vorgesehen Der Reichsausschuß hat alle Rechte des Hausherrn, insonderheit kann er sich bei Em­plängen von Gästen durch Vorstandsmitglieder vertreten lassen. Die Vorstandsmitglieder and Beamten des Reichsausschusses haben zu allen Räumlichkeiten im Stadion arf Wunsch Zutritt.

8. Beflaggung.

Felle bel Comactaltungan Maggenschmuck verwendet wird. serplichtet sich Ber Veran net die Reichsfarben( Schwarz- Rot- Gold) an hervorragender Stelle zu zeigen und ihnen einen angemessenen und würdigen Anteil angelmonelt einzuräumen.

9. Einteilung und Preise der Plätze Die Preise der Plätze werden wie folgt festgesetzt:

Berlin , desi Deutscher Reichsausschuß für Leibesübungen

hinning

Finanzdirektor.

Reached des Varetades nd Wirtschafte Achases Beschluß des Stallon Asischusses 11 1910

1934

thanks

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Um ihr Hafenkreuz- Sportfest im Stadion abhalten zu| Versprechen gebrochen und dadurch das Verbot des dürfen, haben die Nationalsozialisten die feierliche Er- Sportfestes erzielt hatten, brachten sie die Stirn auf, flärung abgegeben, daß fie a n bevorzugter Stelle durch öffentliche Erklärung ihrer Gauleitung jede derartige die Reichsflagge fchwarz rotgold hiffen würden, Zusage nachträglich abzuleugnen. die sie sonst mit nicht wiederzugebenden Schimpfworten be­denken. Außerdem verpflichteten sie sich ebenso feierlich, für das Sportfest keinerlei politische Propaganda zu treiben. spin

Nachdem sie durch ihr Berliner Organ bereits das letztere

Zum Tode Wilhelm Bocks.|

Beileidsfundgebungen der Partei.

Der Parteivorstand fandte an die Angehörigen von Wilhelm Bod folgendes Beileidstelegramm:

Mit Wilhelm Bock verliert die deutsche Arbeiterklasse einen ihrer treuesten und in Sturm und Not bewährtesten Vortämpfer. In aufrichtiger Treue Der Parteivorstand. Wels.

Die Reichstagsfraktion sandte folgendes Beileidtele­

gramm:

Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion nimmt an Ihrer Trauer um den Tod von Wilhelm Bock herzlichsten Anteil. Das Andenken des Verstorbenen, der bis zu seinem letzten Atemzug der Arbeiterbewegung seine ganze Kraft widmete und der Jahrzehnte hindurch ihre Sache mit hingebendem Eifer im Parlament vertreten hat, wird bei uns in hohen Ehren gehalten werden.

Sozialdemokratische Reichstagsfraktion.

Breitscheid .

Wahlfieber in Spanien .

Monarchisten fagen Versammlungen ab.

Madrid , 23. Juni. ( Eigenbericht.) Spanien lebt zurzeit wieder in Fieberstimmung. Der Wahl­fampf zu den am 28. Juni stattfindenden Wahlen zur National versammlung ist mit aller Schärfe entbrannt. Ueberall plazen die Gegensäge innerhalb der verschiedenen republikanischen Parteien fraß aufeinander. Dabei spielen insbesondere die föderalistischen Bestrebungen der einzelnen Gruppen eine besondere Rolle. So wurde es dem General­staatsanwalt und dem Generaldirektor der Lokalverwaltung im Innenministerium in dem galizischen Lugo unmöglich gemacht, ihre Wahlrede zu halten. Die äußerste Rechte beklagt sich darüber, daß ihre Veranstaltungen nicht den genügenden Schutz finden. Tat­fächlich reichen die Polizeikräfte zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nicht überall aus. Aber die Beschwerde der Rechtsparteien hat schließlich nur den Sinn eines Rückzugsmanövers. In vielen Bezirken haben sie unter dem Hinweis auf die schwachen Polizeifräfte und die dadurch gefährdete Ruhe ihre Kandidaten zurüdgezogen. In Wirklichkeit aber erfolgte deren Zurüd ziehung angesichts der ihnen drohenden tatastrophalen Niederlage. Die Bersammlungen der Sozialisten find außer ordentlich start besucht. Es ist kein Zweifel, daß fie am 28. Juni einen außerordentlichen Erfolg erringen werden.

Wir sind heute in der Lage, den Vertrag in photographi­fcher Treue wiederzugeben, in dem sich die Veranstalter ver­pflichten, die sonst verfemten Reichsfarben schwarz­rotgold an hervorragender Stelle zu zeigen, und daneben das besondere Berpflichtungsschreiben( mit

DEUTSCHER RE: CHSAUSSCHUSS FÜR LEIBESÜBUNGEN

TELEGR- ADR. TURNSPORT BERLIN? FEBKRUPKUBFCRST 30, 4199 POSTSCRECKKONTO: BERLIN 13890 DRESDNER KAN DER KASSE&

BERLIN W35, DEN 17.6.1931 KURFCASTENSTRASSE 18

zu dem Ueberlassungsvertrag zwischen dem D.R. A. und der N.S.D.A.P. Berlin EW. 48. Hedemannstr. 10. vom 17.6.1932 für die Sportveranstaltung am 20. Juni 1931 im Dt. Stadion.

Der Veranstalter verpflichtet sich, jegliche partei­politische Kundgebung und Propaganda, sei es durch Wort, Schrift oder Plakat, zu unterlassen.

D.

A. P.

TISCHE

dem Hakenkreuz- Stempel), das jede politische Propaganda ausschaltet.

Damit vergleiche man die freche Ableugnung in der Er­flärung der Gauleitung, gezeichnet von Dr. Goebbels , wonach im Vertrag bewußt die Bezeichnung schwarz­rofgold weggelassen und nur von den Reichsfarben die Rede" gewesen sei. Dreister und erfolgloser ist kaum je gelogen worden, nicht einmal von den wesensverwandten Kommuniften!

Frankreich antwortet morgen

Zustimmung und Vorbehalte gegen Hoover

Paris , 23. Juni. ( Eigenbericht.) Präsidenten zuzustimmen; es habe aber den Wunsch, das Problem einer aufmerksamen Prüfung zu unterziehen, ehe es seine amtliche Antwort zur Kenntnis bringe. Mit internationalen finan­ziellen oder diplomatischen Verhandlungen vertraute Persönlichkeiten seien der Ansicht, daß eine Zustimmung Frankreichs von Ga­ranfien begleitet sein müsse, daß das Moratorium Hoovers, das

In dem heutigen Ministerrat, der von 10 bis 12% Uhr dauerte, ist noch kein endgültiger Beschluß über den amerikanischen Moratoriumsvorschlag gemacht worden. Nachdem Briand Nachdem Briand den Ministerrat über die Umstände, unter denen die Anregung Hoovers der französischen Regierung unterbreitet worden ist, unterrichtet hatte, und nachdem der Finanz- und der Budgetminister die Folgen eines Zahlungsaufschubs für die französischen Finanzen ausein­andergejezt hatte, beschloß das Kabinett, die Disfuffion in einem für morgen vormittag einberufenen Ministerrat fortzusehen, in dem auch der Wortlaut der an den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu richtenden Antwort festgelegt werden soll. Der Ministerpräsident lehnte nach der Berlesung des Kommuniques jede Erklärung gegenüber der Preffe ab.

In der Kammer ist am Montagabend schon die zweite Interpellation über die amerikanische Anregung eingebracht worden. Sie geht von dem nationalistischen Abgeordneten Marin aus und bezieht sich auf die Beteiligung Frnkreichs an den Ver­handlungen, die zu der Erklärung des Präsidenten Hoover geführt haben, auf den genauen Sinn des Vorschlages, auf die Ver­handlungen, die darauf folgen werden und auf den Weg, den die französische Regierung einzuschlagen gedenkt, damit sich die Kammer in voller Kenntnis der Dinge vor jeder Abmachung, gemäß dem fürzlich vom Ministerpräsidenten gegebenen Versprechen, über die Angelegenheit aussprechen fann."

nur für ein Jahr Geltung habe, den Young- Plan nicht verlegen dürfe, und daß man die Unantastbarkeit der ungeschütten Annuitäten Deutschlands beachten müsse.

Bestimmte Finnzkreise Frankreichs faßten deshalb ins Auge, daß Deutschland für 1931/32 500 millionen Mark oder die unge­schühte Tranche in deutscher Währung zahlt, die Frankreich über die B33. für Darlehen an interessierte Nationen zur Verfügung stellt. Das im franzöfifchen Budget auf­tretende Defizit könnte durch die Ausgabe kurzfristiger Schahz­scheine zum Ausgleich gebracht werden. In keinem Falle würde man zur Auferlegung neuer Steuern schreiten. Um diese ver­schiedenen Maßnahmen, die auf Frankreich viel schwerer als auf England und Italien lasten werden, zu rechtfertigen, müsse man be­tonen, daß Frankreich sowohl in politischer wie in sozialer Beziehung an der Wohlfahrt Europas besonders interessiert sei.

*

Aus dieser Meldung geht ebenso sehr das Bemühen Frankreichs hervor, die Unantastbarkeit des Young- Planes aufrecht zu erhalten,

Die Regierung wird der Kammer vorschlagen, die Inter - folange Amerika die Schuldenverträge aufrechterhält, wie der Ver­pellationen am Freitag zu besprechen.

Innere Anleihe in Frankreich ? Zum Ausgleich des Ausfalles der deutschen Zahlungen­Paris, 23. Juni.

Der diplomatische Mitarbeiter der Agentur Havas glaubt zu wissen, daß der franzöfifche Botschafter in Washington fich Staats­jetretär Stimfon gegenüber zu dem Vorschlag des Präsidenten Hoover in dem Sinne geäußert habe, daß Frankreich die edel­mütigen Gefühle begrüße, die Hoovers Initiative herbei­geführt haben, und daß Frankreich bereit wäre, dem Vorschlag des

such, der Isolierung zu entgehen, in die es durch eine Ablehnung der Vorschläge Hoovers auf Aufsetzung aller Kriegsschuldenzahlungen für ein Jahr geraten würde. Die halbamtliche Pariser Meldung besagt deshalb in der Hauptsache, daß Frankreich Ameritas Vor­schlag grundsäglich annimmt und der Ausfall des Ueber­schusses der deutschen Reparationszahlungen an Frankreich über die nicht durch Steuern, sondern durch eine kurzfristige innere Anleihe Zahlungen Frankreichs an Amerifa etwa 400 Millionen Mart aufgebracht werden soll.

Die französische Stellungnahme unterscheidet sich von dem Hooverschen Vorschlag der einjährigen Einstellung aller Zahlungen von Staat zu Staat jeboch noch wesentlich dadurch, daß Frankreich den bei der B33. vorgesehenen Sonderfonds in Höhe von 500 Mil­