Beilage
Dienstag, 23. Juni 1931
TRAЯ ob torind a Der Abend теля
Saoiboltblowo moż
Shalausgabe des vorward
Das geheimnisvolle Gesez. ,, Gefängnis? Für eine Nacht mit einer Frau, die zufällig schwarz war. Für eine Frau, die einer Rasse von Millionen zivilisierter Neger angehörte, die Südafrika bewohnen."*)
Das ist eine Maßnahme, die Kasimir Edschmid , der im vergangenen Jahr eine Expreßreise durch Afrika gemacht und dann ein dickes Buch darüber geschrieben hat, nicht verstehen kann. Und obgleich er sich redlich Mühe gibt, alle harmlosen Wesen, die das Unglück haben, ihm über den Weg zu laufen, auf diesen Punkt hin hydraulisch auszupressen, fommt er doch nur zu einem mageren hin hydraulisch auszupressen, kommt er doch nur zu einem mageren Ergebnis. Es iſt ,,, als ob er über dieses Gesetz nichts Rechtes erfahren sollte."„ Jedermann drückte sich darum."*)
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dem weißen Angeklagten geglaubt hätte, antworten wie:„ Ja,| Erstarken beider Extreme und so auch ein Wachsen der WahrscheinBaas. Er ist doch ein weißer Mann. Und ich bin nur ein ein- lichkeit, daß die notwendig kommende Auseinandersetzung beider Rassen katastrophal sein wird. facher Neger." Fragt man z. B. einen Neger:" Führt dieser Weg nach Klipfontein?" So wird er ohne zu zögern antworten: Ja, Baas." Und wenn er weiß, daß es nicht so ist.
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Diese grenzenlose Ehrfurcht des Negers vor dem Weißen, die wie gesagt in den Großstädten start im Schwinden ist, läßt auch von seiner Seite feine Intimitäten auffommen. Und wenn auch seine feruellen Impulse stärker entwickelt sein mögen, so sind auf der anderen Seite aber auch sein Sch am gefühl und seine sozialen Hemmungen stärker. Ich habe 3. B. noch nie ein Negerpaar in einer zärtlichen Stellung angetroffen. Während man doch in Deutschland über Mangel an pikanten Szenen in Parks und abgelegeneren Straßen nicht gerade pikanten Szenen in Parks und abgelegeneren Straßen nicht gerade flagen kann.
Er findet aber wenigstens in der Kapprovinz ( um Transvaal , Freistaat und Natal fümmert er sich in dieser Beziehung wenig) eine erschreckende Menge von Mischlingen. Mischlinge von Krustlaven mit Hottentotten, von Buren mit Malaien, von Malaien mit Hottentotten, von deren Resultaten mit Indern. Die 3wed mäßigkeit des Gesetzes. Mischlinge von Buschmännern und Hottentotten, Mischlinge, die So scheint im Grunde dieses merkwürdige Gesez den Wünschen die zu Besuch kommenden Zuluneger mit Abkömmlingen anderer beider Rassen zu entsprechen. Jedenfalls wird man aus dem Mischungen zurückließen und Kreuzungen der Buren und Eng- Gesagten verstehen, warum wenig über das Gesez gesprochen wird. länder schließlich mit der ganzen Creme dieses Rassenpelemeles."*)| Es ist zu selbstverständlich von der Einstellung des Man muß schon zugeben, bei solcher Lektüre gewinnt man schwarzen und weißen Afrikaners aus. start den Eindruck, als wäre Südafrika der Schauplay wildester segueller Orgien; wo jeder schwarz oder weiß fremd oder zu gereist fich luftig miteinander paart. Ein Baden- Baden für alle degenerierten Europäer mit Dedipus- und sonstigen Kompieren. Man bekommt den Eindruck, daß das Gesetz lediglich ein Decmantel ist, hinter dessen Schutz ,, sich birgt so mancher Untertan". Dieser Eindruck wird auch nicht dadurch verwischt, daß Herr Rafimir erwähnt, daß als erste Opfer ein Pfarrer der niederländischen Kirche und ein Mitglied des Transvaal - Provinzlandtages daran hätten glauben müssen".*) Im Gegenteil: Die Angelegenheit bekommt noch eine pikante Note.
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Und was ist nun an alledem zutreffend? Sehr wenig. Ich persönlich habe noch niemals einen Afrikaner gefunden, der nicht über den„ Immorality Act" hätte Bescheid geben können. Allerdings das muß zugegeben werden es wird menig darüber gesprochen. Selbst im Parlament wurde dieser Att ohne jede Opposition, ohne jede Diskussion angenommen. Auch die Zeitungen bringen nur furze Meldungen im Fall von Verfehlungen. 3. B.: Polizeisergeant S. aus V. wurde heute wegen schweren Bergehens gegen den Unmoralitätsaft verhaftet. Eine Eingeborene wurde in derselben Angelegenheit inhaftiert."
Dieses merkwürdige Stillschweigen über ein Gesetz, das ein Südafrikaner selbst( Mr. G. H. Nicolls, Abg. für Sululand) als ,, the most striking measure ever past in South Africa " bezeichnet( die außergewöhnlichste Maßnahme, die jemals in Südairita Gefez wurde), kann einen nicht mit den Verhältnissen des
Landes Vertrauten schon in Erstaunen versetzen.
Rassenmischungen in Südafrika .
Es wird jedem Afrikareisenden auffallen( außer Herrn Edschmid), wie wenig sich im Süden Afrikas ( besonders in Transvaal , Freistaat und Natal ) die weiße und die schwarze Rasse vermischt haben.( Vgl. z. B. Südamerika.) Obgleich beide Rassen schon seit etwa zwei Jahrhunderten in Berührung miteinander find, ist die Anzahl der Mischlinge verhältnismäßig gering. Mit dem Aufblühen der Großstädte ändert sich das allerdings. Die von Edschmid erwähnten Mischlinge( Cape- Coloureds) fallen ihrem Ursprung nach in die Anfangsjahre der Kapkolonie und sie sind vorwiegend Mischungen zwischen Malaien und Indern.
Sie haben sich seit dieser Zeit auffallend ,, rein" unter sich erhalten und sie legen großen Wert darauf, es weiter zu bleiben. Aehnlich steht es in solchen Fällen, wo einzelne Buren oder Eng länder, die dann von der Gemeinschaft der Uebrigen geächtet
wurden, sich mit Schwarzen gemischt haben.( Ich habe in einem früheren Artikel den Fall Konrad Buys' erwähnt.) Diese Reinhaltung" einmal geschaffener Mischungen, die auch in einer wissenschaftlichen Arbeit über Kreuzungen in Südafrika ( veröffentlicht in ,, Genetics ") hervorgehoben wird, ist meines Erachtens nach der sicherste Beweis dafür, daß eine wahllose Kreu zung nicht stattfindet.
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Ein Gefeß zur Erhaltung der Herrenstellung. Der Grund dafür ist die ausgesprochene Herrenstellung, die der Weiße dem Schwarzen gegenüber in Südafrika einnimmt und die feine Intimität irgendwelcher Art aufkommen läßt. Es ist erstaunlich, wie die Atmosphäre, die so geschaffen ist, die Einstellung aller neuen Einwanderer, ganz gleich mit welchen vorgefaßten Meinungen sie herübergekommen waren, binnen kurzem völlig verändert. Selbst der ausgesprochenste Negrophilist 3. B. mein Freund X., der vier Jahre in Westindien gelebt hat, wo die Neger den Weißen völlig gleichgestellt sind entzieht sich diesem Einfluß nicht. Er wird z. B. seinen Hausboy nicht Mr. Charlie"( Herr Karl) anreden. Er wird sich kaum auf der Straße mit ihm unterhalten; es sei denn im Ton des Baas. Selbst die kleinsten Kinder werden von dieser Atmosphäre erfaßt. Rudolf, mein Aeltester, der knapp über zwei Jahre alt ist, zeigt seinem„ girl" gegenüber eine Ueberlegenheit, die er kaum von uns über
nommen hat.
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Die Einstellung der Neger.
Eine solche Kluft fann sich faum entwickeln, wenn der Abstand nur von der einen Seite betont wird. Tatsächlich trägt aber auch die Einstellung des Negers dem Weißen gegenüber start zu ihrer Vertiefung bei.
Ich wollte Se- Sotho lernen und hatte Schwierigkeiten bei der Aussprache gewisser Worte. So bat ich Betty, unser girl", mir gegenüber Platz zu nehmen und mir die Worte vorzusprechen. Sie wollte sich unter feinen Umständen sehen, obgleich ich ihr sagte, daß ich dann ihren Mund besser beobachten könnte. Kein Neger fest sich in Gegenwart eines Weißen. Im Gericht hörte ich bei der Vernehmung schwarzer Zeugen verschiedentlich auf Fragen des Richters, wie z. B., ob der Zeuge
*) Alle Zitate sind aus R. Edschmids Buch„ Afrika , nackt umb angezogen".
Die weniger ehrlichen Vorfämpfer des Gesezes, die seine imperialistische Natur nicht anerkennen wollen, geben als Grund für ihre Einstellung die Tatsache an, daß alle bisher bekannten Mischungsresultate nur die Nachteile beider Rassen, nicht aber deren Vorteile ererbt haben. Dagegen läßt fich aber sagen, daß die bisher eine Kreuzung eingegangenen Individuen( auf beiden Seiten) größtenteils zu den degeneriertesten gehörten.( S. Genetics“.)
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Die Ausübung des Gesetzes.
Im allgemeinen wird das Gesetz sehr strikt durchgeführt. Oft zu strikt. Ich erinnere mich an einen Fall in der Kapprovinz . Ein Weißer, der nachweislich unter Schwarzen aufgewachsen war und dauernd unter Schwarzen lebte, heiratete eine Schwarze. Nach Jahren wird der Fall entdeckt". Der Weiße und seine Frau merden bestraft.
In einem anderen Fall hatte der Europäer( ein Engländer, der nur noch Sulu sprach) das Glück, in Sululand zu wohnen. Da er aber unflug genug war, mit seiner schwarzen Ehehälfte nach Johannesburg zu kommen, ereilte ihn sein Schicksal. Er kam allerdings mit der bloßen Ausweisung nach Sululand davon. Zweifellos wird das Gesetz besonders in den Städten vielfach durchbrochen. Nach dem oben Gesagten sind aber die psychischen Hemmungen in beiden Rassen allein stark genug, um Bom Standpunkt einer möglichst reibungslosen Entwicklung| auch ohne das Gesetz- eine zu frühzeitige allgemeine Raffendes Landes scheint das Gesetz wenig befriedigend. Es bedingt einmischung zu verhindern. P. Skawrau.
Abgesehen davon hoffen die Weißen durch das Gesez ihre Herrenstellung zu sichern; und die Schwarzen erwarten von ihm eine Stärkung ihres zum Aufbau einer einheitlichen Bantunation nötigen Rassenbewußtseins.
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Berlin - Paris - Genf - Berlin
Autoreiseeindrücke von Victor Schiff
Heimfahrt. Da alle Alpenpässe über 1300 Meter noch verschneit| Juragebirge führt
Kilometer.
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und schon wieder sprechen die Menschen und gesperrt sind, muß man auf jeden Umweg durch die Gletscher- französisch. Eine Stunde später, nachdem man durch neue Schluchten, welt verzichten und sich mit der kürzesten Strecke über Neuchâtel - neue Täler und wieder Schluchten hindurchgefahren ist, betritt man Basel - Frankfurt bescheiden. Sie beträgt sowieso mindestens 1200 abermals hinter Delémont ( Delsberg ) deutsches Sprachgebiet, das Baseler Land. Auch die Landhäuser tragen wieder rein germanischen Charakter. Kurz vor Basel kommt man durch das Städtchen Dornach und erblickt den mächtigen, übermodernen des Goetheanum ", dieses Mettas der Kuppelbau Theosophenfette Rudolf Steiners . Da ich von Theosophie nichts verstehe, gebe ich Bollgas und bin bald in Basel , jener nichts verstehe, gehe ich Bollgas und bin Stadt, die ich, vielleicht zu Unrecht, für die langweiligste Mittel europas halte. Deshalb bin ich zehn Minuten später schon wieder draußen, an dem deutschen Zollhäuschen von Weil- Leopolds; höhe.
Genf ist mit der übrigen Schweiz nur durch eine Bahnstrecke und eine allerdings mustergültige Hauptstraße verbunden, die während fünfzig Kilometer meist dicht am See entlang führen. Man fährt am Schloß Brangins vorbei, dem schöngelegenen Asyl des legten Habsburger Raisers Karl, das er nie hätte verlassen enten absburger Raifers" Start, das er nie hätte perlaffen sollen, er flug gewesen wäre und sich nicht von seiner ehr geizigen Frau Zita hätte drängen lassen, das zweifache Flugabenteuer nach Ungarn zu riskieren, das ihn schließlich nach Madeira führte, wo er fünfunddreißigjährig starb. Bald nach Nyon biegt man nach Norden ein, verläßt man den Genfer See , ohne Lausanne zu berühren, das man greifbar nahe vor sich erblickt.
Wieder in Deutschland ! Freiburg i. Breisgau 60 Kilometer", verkündet der Wegweiser am Zollhaus. Der zu Rate. gezogene badische Zollwächter meint, das sei zwar der direkte Weg, der am Rhein entlang führe, aber unvergleichlich schöner sei der Umweg durch den Schwarzwald . Nun: gut dreißigmal bin ich mit der Bahn durch die Rheinebene gefahren, immer mit ſehnfüchtigen Blicken nach den im Osten aufsteigenden dunkelgrünen Höhen. Die Zeit ist zwar schon vorgeschritten und der Umweg bedeutet, daß ich es am nächsten Tag nicht mehr bis Berlin schaffen aber wer weiß, ob ich jemals wieder eine solch günstige Gelegenheit haben werde, wenigstens einen Teil des Schwarzwaldes von innen zu sehen? Kurz entschlossen schlage ich die Richtung und Dörfer gelangt man bald in ein immer enger werdendes Tal, Lörrach ein. Durch romantisch- verträumte allemanische Städtchen die ersten Pfingstausflügler tauchen als Fußgänger, Radfahrer, Autler oder in den großen gelben Reichspostwagen auf. Das Tal verengt sich, die Straße wird ſteiler, bald schafft man's nicht mehr
werde
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im direkten Gang. Die Landschaft bekommt zusehends alpinen
Eine Stunde später, bei verdon, einer berühmten Weingegend, erreicht man den südlichen Zipfel des Neuchateler( Neuenburger) Sees, dem zwar der hochalpine Hintergrund der meisten Schweizer Seen fehlt, wenigstens auf der gegenüberliegenden Oftseite, der aber ähnliche Reize hat wie der Starnberger See in Ober bayern . Am Westufer dagegen, an dem man fährt, bricht das Juragebirge recht steil ab, oben hohe Tannenwälder, tiefer grüne, saftige Matten, ganz unten endlich bis zu den blauen Fluten Weinberge, die freilich um diese Jahreszeit noch häßlich aussehen: hellbraune Erde und dunkelgraue Rebstöde, alles noch dürr. kahl und eintönig. Autofahrten durch die Schweiz sind sehr schön, vorausgesetzt, daß man es nicht allzu eilig hat. Das durchschnittliche Tempo wird nämlich sehr start heruntergedrückt durch die geradezu lächerlichen höchstgeschwindigkeiten, die in den Dörfern vorgeschrieben sind: 18 Rilometer, 15 Kilometer, 12 Kilometer, manchmal gar 8 Kilometer(!), so lauten die Warnungstafeln am Eingang eines jeden Ortes. Und daß diese Mahnungen ernst gemeint sind, wurde mir von allen Seiten im voraus mitgeteilt. Gemeindevorsteher fallen sogar zuweilen ihre Kollegen vom Nachbarort telephonisch von der Anfunft eines Kraftwagens benachrichtigen, bei dem begründete Hoffnung besteht, daß man dem Chauffeur eine„ Buße" in tnisternden oder flappernden Fränkli" wird abzwicken können. Ich weiß nicht, ob ich überall das vorgeschriebene Tempo gefahren bin, bemüht habe ich mich jedenfalls, und ich hatte das Glück, diesen unzähligen Autofallen zu entgehen, ohne ein einziges Mal das Füßen in der abendlichen Frühlingssonne die Ebene des Breisgaus. Portemonnaie herausziehen zu müssen. Aber da besonders am See von Neuchâtel ein Winzerdorf sich an das andere reiht, ging viel Zeit auf dieser Strede verloren und es blieb mir feine übrig, um die Stadt Neuchâtel selbst mit ihrer mittelalterlichen Burg auch nur flüchtig zu besichtigen. Nebenbei bemerkt war Neuchâtel , das zu Anfang des 18 Jahrhunderts infolge irgendwelcher sonderbaren Erbschaftsgeschichten an die Hohenzollern gefallen war, bis 1848 fönig lich- preußisches Gebiet und hat sich erst 1856 von dieser wider natürlichen Zugehörigkeit losgelöst. Wie wäre es aber, wenn der Alldeutsche Verband die Zurückeroberung dieser alten Hohenzollerndomäne auf ihre Fahne schriebe auf eine verrückte Forderung mehr oder weniger fommt es bei den Leutchen wirklich nicht Mal deutsch , mal französisch.
mehr an!
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Charakter, die letzten Höhen sind sogar durch einen dichten Nebelschleier dem Blick entzogen. Bald erreiche ich selbst die Grenze des Nebels und muß die Scheinwerfer einstellen. Am Gasthaus ,, Notschrei", zwischen dem Feldberg und dem Schauinsland , ist der Kamm erreicht. Auch ich muß dort meinen Notschrei ausstoßen: ich habe es mit meinem Benzin gerade noch geschafft, zum Glück gibt es aber oben eine Tankstelle, die erste nach 15 Kilometern. In überaus steilen Kehren geht es wieder bergab, immer noch durch dichten Nebel und zwischen legten Ueberbleibseln des Winterschnees. Als ich wieder unterhalb der Nebelgrenze rolle, erblicke ich zu
Durch Nacht und Regen.
Eine furze Rast in Freiburg , wo sich unser Genosse Stefan. Meier, der einzige sozialdemokratische Vertreter Südbadens im Reichstag, mit Recht darüber empört, daß ich. zum ersten Male in seiner schönen Vaterstadt, mir nicht einmal die Zeit nehme, sie mir richtig anzusehen. Doch alles freundschaftliche Zureden hilft nichts: Wenn ich zu Pfingsten wieder in Berlin sein soll, dann muß ich eben heute noch weiter und die Abendstunden ausnutzen, solange meine Kräfte ausreichen. Das ursprünglich vorgenommene Tagespensum Genf- Frankfurt tommt jezt sowieso nicht mehr in Frage, da ich mir den Abstecher in den Schwarzwald geleistet habe. Nun will ich es wenigstens bis Heidelberg schaffen, oder jedenfalls bis Karlsruhe .
Man ist hier noch auf welsch- schweizer Gebiet. Ein Verfehlen Das war aber eine schöne Tierquälerei! Endlos kamen mir in des richtigen Weges am Ausgang des Neuchâteler Sees führt mich dunkler Nacht die ersten 65 Kilometer bis Offenburg vor. Dann aber in wenigen Minuten anstatt auf das linke, auf das rechte Ufer fing es an, in Strömen zu gießen und die schöne Asphaltchaussee des daran anschließenden Bieler Sees. Und siehe da: hier spricht wird von Dos( das sich jetzt vornehmer Baden- Baden- West nennt) man schon wieder deutsch! Es ist kein großer Umweg, am Ende des bis Rastatt zur Rutschbahn. Jeder Versuch, schneller als 20 bis Sees gerate ich wieder auf französischen Sprachboden und in Biel 25 Kilometer zu fahren, wird durch warnendes Schleudern bestraft. selbst in eine gemischtsprachige Stadt, die von den einen Am Ende einer sechzehnstündigen Fahrt bin ich dieser zusätzlichen Biel , von den anderen Bienne genannt wird. Glückliche Schweiz , Anstrengung nicht mehr ganz gewachsen. Ich verspüre eine gefährdie fich folch friedliches Zufammenleben zweier angeblich so furchtliche Neigung zum Einniden. Der Scheibenwischer singt dazu sein bar entgegengesetzten Kulturen leisten kann! In Biel selbst steigt monotones Schlummerlied. Es ist höchste Zeit, als um Mitternacht die Straße in steilen Kehren durch Arbeitervororte, in denen nur die Lichter von Karlsruhe auftauchen. deutsch gesprochen wird. Dann kommt eine wilde Schlucht, die ins ( Ein Schlußauffat folgt.)