Hungernde betrügt man leicht...
Die besten Objekte für Schwindelmanöver finden Betrüger immer wieder unter jenen Menschen, denen Not und Verzweiflung den scharfen Blick für das Reelle getrübt haben. Und das saubere Schlächtermeisterpaar aus Neukölln, über deren Betrugsmanöver wir bereits im gestrigen Abendblatt kurz berichteteten, hat fein Geschäft wieder einmal sehr gut verstanden. Hunger tut bekanntlich weh und Dalles schafft das brennende Verlangen nach geldlichem Befit; was liegt also näher, als daß man sich Dumme fängt, wenn man ihnen billiges Fleisch und einen hohen Prozent Jag für abgeborgtes Geld verspricht.
Da kommt beispielsweise der Arbeitslose A., der dem„ Vorwärts" jegt ausführlich über sein Mißgeschick berichtet, und will sich für seine paar Groschen ein Pfund Pferdefleisch erstehen; Frau Schlächtermeister, die es meisterlich versteht gute und vor allem wirkungsvolle Konversation zu machen, verwidelt den Kunden in das ewig gleichbleibende Problem des Tages: Wirtschaftsnot und Arbeitslosigkeit. Und während sein Mund überläuft, des sein Herz voll ist, streifen seine Augen verlangend den Ladentisch ab. Ich hätte da ein feines Stück Filet", meint die Gute; fann ich mir bloß nicht leisten" erwidert der Kunde. Ach, ich laß es Ihnen billig, kommen Sie man"; dabei lockt sie ihn hinter den Ladentisch, mispert sie ihm geheimnisvoll den Ausnahmepreis zu und meint zum Schluß so ganz nebenbei: ,, ach mein Mann ist doch gerade verreist und ich fann erst morgen von der Sparkasse Geld abheben. Wollen Sie sich 10 Mark verdienen? Leihen Sie mir doch bis mogen vierzig Mart, Sie friegen fünfzig dafür wieder!" Und weil des Armen Mund schon wässerig genug nach dem saftigen Filet war und jetzt auch noch Bargeld winkte, da drückte er ihr millfährig das für die Mietezahlung zusammengeliehene Geld in die Hand. Teures Filet, das er sich da zum Ausnahmepreis" erstand! Aber er ist es nicht allein, er hat eine ganze Menge Leidens genossen, die alle auf diese oder ähnliche Weise den Schwindlern ins Garn gingen. Hunderte von Mart sind verschiedene dabei los geworden, sie haben ihr Lehtes perpfändet, um sich nach dem schweren Verlust nur überhaupt über Wasser halten zu können. Und all die Opfer sind aus den Reihen der Allerärmsten, die ihr Lehtes nugbringend anzulegen hofften und deren hungrigem Magen es wohl auch die billigen" saftigen Fleischstüde angetan hatten! Inzwischen sind die sauberen Fleischervögel ausgeflogen und es ist faum anzunehmen, daß sie mit der gefüllten Brieftasche wiederfehren, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen.
Hiller- Busch& Co.
Die seltsamen Geschäfte um Düppel- Dreilinden. Hiller ift vergeßlich.
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Herr
Der zweite Verhandlungstag in dem Schwurgerichtsprozeß
gegen den Grundstücksmakler Hiller war mit der Vernehmung Hillers ausgefüllt. Hiller erklärte, daß er sich in den Jahren 1923 bis 1924, als die Wochenendbewegung eingesetzt habe, für den Anfauf des dem Prinzen Friedrich Leopold gehörigen Rittergutes Düppel Dreilinden beschäftigt habe. Nachdem er bereits das Optionsrecht an Düppel- Dreilinden erhalten habe, habe er erfahren, baß die Stadt ebenfalls Interesse an dem Kaufe des Ritterguts habe. Hiller kommt dann zur genauen Schilderung der damaligen schwierigen. Berhandlungen. Zu den Wechselgefchäften, die er mit dem verstorbenen Stadtrat Busch hatte, jagt Hiller, daß er Dagegen nicht die geringsten Bedenten gehabt habe, weil es sich doch schließlich bei seinem jährlichen 15- Millionen- Umfaz um einen geringen Betrag es waren 100 000 Mart- gehandelt habe.
Auf Vorhalt des Vorsitzenden, ob er nicht schon deshalb dagegen Bedenken gehabt habe, weil sich doch Stadtrat Busch damals als Beauftragter des Magistrats mit den Ankaufsverhandlungen des Gutes Düppel- Dreilinden befaßt habe, erwidert Hiller, daß ihm diese Geldhergabe an die dem Stadtrat Busch gehörende Petrolea A.- G ne benfächlich erschienen sei. Der Angeklagte, Grundstücsmakler Hiller, erklärt wörtlich: Serr Borsigender, wenn ich den Stadtrat Busch bestechen wollte, dann hätte ich ihm das Geld in die Tasche gesteckt. Für so schlecht dürfen Sie mich halten, aber nicht für so Dumm."
Vorsitzender: Wo haben sie aber die hundertausend Mark geLassen, als Sie sie von Stadtrat Busch zurüderhielten? In den Büchern findet sich darüber nichts. In der dem Stadtrat Busch ge= hörenden Petrolea- 2.- G. find über das Wechselgeschäft überhaupt teine Eintragungen vorgenommen worden. Angeklagter Hiller: Ich habe mich für diese hunderttausend Mark einen Rembrandt ge fauft. Deshalb ist die Rückzahlung dieser hunderttausend Mart gar nicht eingetragen, und ich habe es vergessen, meinem Buch halter zu sagen. Hiller weist dann darauf hin, daß er bei dem ganzen halter zu sagen. Hiller weist dann darauf hin, daß er bei dem ganzen Düppel- Dreifinden- Geschäft lediglich 570 000 Mart verdient habe. Die ganzen Millionen- Beträge, die in der Presse aufgetaucht seien, wären erlogen. Was seine Aussage vor dem Untersuchungstommiffar Tapolski anlange, wo er von dem Wechselgeschäft nichts erwähnt habe, so müsse er dazu bemerken, daß ihm dieses Geschäft pollkommen entfallen fei.
Denkschrift zur Kriegsopferversorgung.
Der Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Krieger Hinterbliebener, Berlin SW. 68, Charlottenstr. 85, hat dem Reichstage, der Reichsregierung, den sonst maßgebenden Stellen und den Reichstagsabgeordneten eine Denkschrift zur Kriegsopferverjorgung zugeleitet. Der Inhalt der Eingabe wendet sich vor allem gegen den Fortfall von Heilbehandlung für Berwundungsfolgen und Kriegsleiden, die Entziehung von Kinderzulagen bei Beschädigten, die Verschlechterungen und Einschränkungen der Hinterbliebenen, einschließlich Kriegerelternversorgung und die darüber hinaus erfolgten allgemeinen erheblichen Rentenfürzungen. An Hand von Beispielen wird nachgewiesen, daß Rentenkürzungen in nicht perantwortlicher Höhe erfolgt sind. Die Beispiele ergeben, daß Kürzungen in Höhe bis 80 Proz. und mehr porgenommen wurden. Die übersichtliche Zusammenstellung des Reichsverbandes gibt für die demnächst im Reichstag erfolgende Behandlung der Kriegsopfer fragen beachtliches Material.
Der Deutsche Landgemeindetag zur Notverordnung. Der engere Vorstand des Deutschen Landgemeindetages tritt am 24. Juni in Berlin zu einer Sigung zusammen, auf der Bräfident Landrat a. D. Dr. Gerefe- Pressel, m. d. N., über die neue Not nerordnung und ihre Bedeutung für die Landgemeinden sprechen wird. Im Anschluß daran tagt auch der engere Borstand des Berbandes der Preußischen 2andgemeinden in Berlin , um gleichfalls Stellung zu der Notverordnung zu nehmen.
Miß
Zur Wirklichkeit gewordener Film vor Gericht.
Bem Zur Wirklichkeit gewo
Wenn Filme zur Wirklichkeit werden, so endet die Geschichte in der Regel auf der Anklagebank. Der Roman der Miß Berlin und des Fassadenfletterers Mag Torge mutet wie ein Film an. Mar Torge verantwortete sich wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverlegung. Einst Bädergefelle, geriet er als Zapfer im Kammerbrettl in Hannover in Gesellschaft von Artisten, er lernte verschiedene Tricks, und schließlich versuchte er sein Glück selbst als Artist. Seine Berühmtheit begann mit dem Emportlettern an der Leipziger Reichsbant. Sein wagehalsiges Kunststück an dem Germania- Haus in Berlin führte ihn dem Film zu. Torge vollführte immer wieder ohne Trid die gefährlichen Klettereien. Als er sich eines Tages auf den Turm einer Berliner Kirche hinaufgewagt hatte, mußte das Ueberialltommando geholt werden. Schließlich bekam er die Hauptrolle in einem Film, reiste in verschiedene Städte Deutschlands , um durch Fassadenflettereien das Publikum zu dem Film anzureizen, und lernte so in Bremen die Schauspielerin Fräulein K. kennen. Er brachte ihr seine Kunst bei, schrieb auch einen Film für sie und für sich, er erhielt ein Engagement bei Sarrasani , verdiente viel Geld, führte ein forgenfreies Leben, bereiste Afrita, die Schweiz , Italien , Frankreich . In Paris wurde er von der Firma Pathé für einen tesonderen Trid engagiert, er follte auf einem Fahrrad von einer Höhe von 24 Metern in ein Bassin hinuntersausen. In Paris faufte r auch Chloroform, das ihm später zum Verhängnis merden sollte. Er brauchte es, wie er fagte, um für den Fall, daß die waghalsige Nummer mißlingen sollte, an Ort und Stelle von Aerzten eperiert werden zu können. Die Nummer wurde von der Polizei ver= boten. Torge schwankte, ob er nach Amerifa gehen, oder nach Berlin zurückkehren solle.
Ein Anzug zu verschenken!
Alte Männer werden schändlich betrogen.
Einem mit recht schäbigen und hinterhältigen Tricks arbeitender Gauner, der sich nur an hochbetagte, törperlich schwache Männer heranmacht, ist die Polizei auf die Spur gekommen. Seit 1929 treibt er bereits sein Unwesen, ohne daß es gelang, seiner habhaft zu werden. Etwa 80 bis 90 Diebstähle fallen ihm zur Last. Sein Trick ist folgender:
Auf der Straße oder in einem Part spricht er alte Männer an und erzählt ihnen, daß er Geselle bei einem Schneidermeister fei, der einen Anzug oder einen Mantel zu verschenken habe. Der Greis sei gerade der passende Empfänger für diese Kleidungsstücke. Die alten Leute sind nun erfreut über die Güte und folgen dem jungen Manne, der sie in irgendein Haus verschleppt. Seine Mutter oder der Schneider, so sagt er nun, wohne im 4. Stod. Die Geber seien aber so tomische Leute, sie würden sich sicherlich die Uhr oder das Portemonnaie zeigen lassen, weil sie die Sachen nur an wirklich Bedürftige abgeben wollen. Wenn er irgendwelche Wertsachen bei sich hätte, würde er die Kleidungsstücke beſtimmt nicht bekommen. Die alten Leute sind natürlich darüber sehr erschrocken. Der junge Mann bietet sich dann an die Uhr und das Geld solange felbst zu verwahren. Er würde ihm die Sachen nachher heimlich wieder zustecken. Im Hausflur geben die alten Leute meistens ihre geringen Wertsachen dem Gauner in die Hände. Diesem fällt dann ein, daß er schnell noch etwas besorgen müsse und verschwindet. Während der Greis nun im 4. Stock nach dem Geber sucht, ist der Bursche über alle Berge. Am Dienstag hatte der Dieb einen alten Mann in ein Haus nach der Ritterstraße verschleppt. Dem alten Mann müssen aber Bedenken aufgestiegen sein, denn er wollte seine silberne Uhr und seine Geldbörse mit 10 Mart Inhalt von dem jungen Manne wieder zurück haben. Darauf borte der Gauner den alten Mann zu Boden und ließ ihn hilflos liegen. Aus Nase und Mund blutend wurde er aufgefunden. Der Strolch war aber bereits wieder enttommen.
Personen, die irgendwelche Mitteilungen machen können, werden gebeten, sich bei Kommiffar Stiller im Zimmer 4 im Polizeipräsidium zu melden.
Vor 700 Jahren ist in Berlin die Schuhmacher- Innung gegründet worden. Die Innungseschichte der Berliner Schuhmacher hat viele bewegte Zeiten zu schildern; die jüngste Gegenwart fann dafür Zeugnis geben. Wie Obermeister Hübner bei einer Feier im Saalbau Friedrichshain" ausführte, haben auch die 3000 Mitglieder der Innung in dieser Zeit schwer zu kämpfen. Geschäftsschäbigend wirkt besonders das Schleudern der Fabriken mit billigen Schuhwaren. Diese billigen Schuhe lohnen eine Reparatur nicht, man wirft fie einfach weg und kauft neue. Troß der schlechten Beiten hatte es sich die Innung nicht nehmen lassen, wieder wie in den vorausgegangenen Jahren ihren ältesten Mitgliedern ein Ehreneffen zu verabfolgen. Man sah in dieser Reihe ehrwürdige Meister schöne Sommerfest wurde verschönt durch die vorzüglichen Vorträge von 90 Jahren, von denen einige ihr Gewerbe noch ausüben. Das des Gesangvereins der Berliner Schuhmacher und durch eine reichhaltige Bühnenschau. Zu erwähnen ist noch, daß der hoffentlich nicht unbeträchtliche Ueberschuß aus der Veranstaltung dem Unterit ügungsfonds der Innung zufließt.
Die Vorfälle in Gütergoh.
Die Vorfälle von Scheuen haben dem Magistrat Beranlaffung gegeben, die Zustände in den städtischen Erziehungsanstalten einer genauen Nachprüfung zu unterziehen und allen lautgewordenen Borwürfen nachzugehen.
Gewisse Vorgänge in der Berliner Erziehungsanstalt Güter go bei Stahnsdorf haben weiter dazu geführt, eaß der Magistrat den sozialdemokratischen Direktor Brigtom mit einer durchgreifen den Untersuchung der Borfälle beauftragt hat. Bor etwa dreipierte! Jahren waren gegen die Erzieher Stein und mein schwere Bormürfe erhoben, daß die 3öglinge nißhandelt und fich an Jugend lichen vergangen hätten. Schon damals hatte der Magiftrat burch. gegriffen und die beiden Erzieher von der Anstalt entfernt. In amischen hat die Staatsanwaltschaft in Potsdam geçen den Erzieher Stein, der besonders belastet ist, ein Berfahren wegen Mißbrauch der Amtsgewalt, Mihhandlung und Verbrechen bzw. Bergehen aus §§ 174 und 175 des Strafgesetzbuchs eingeleitet. Der Leiter der Anstalt, Direktor Bukowski, hat sich wegen eines Nervenzusammen. bruchs beurlauben lassen. Auch gegen seine Ausführungen find Be
106. Abteilung. Unserem treuen Kampfgenossen Wilhelm schuldigungen laut geworden. Auch das ist Gegenstand der mit aller Krüger zum 65. Geburtstag herzliche Glückwünsche.
Energie in die Wege geleiteten Untersuchung.
Seine Freundin Fräulein K. war unterdes Mis Berlin geworden und sollte als Miß Germania gewählt werden. Sie wollte, daß er nach Deutschland zurückkehre. Torge traf in Berlin ohne einen Pfennig Geld ein, er hatte alles in Monte Carlo ver= spielt. Aufträge blieben in der ersten Zeit aus. Er arbeitete an einem Tonfilm im Auftrage von Paramouth. Ein Vertrag mit Sarrasani stand bevor. Die Wirtin drängte aber auf Mietzahlung. Am 23. April um 5 Uhr nachmittags mußten Torge und Miß Berlin die Wohnung räumen. Zwischen beiden hatte es am Vormittag heftige Szenen gegeben. Sie wollte von ihm gehen. Beide hatten den ganzen Tag nichts gegessen. Von den Aufregungen des Vormittags und den Streitigkeiten der Wirtin erschöpft, saßen sie gegen 8 Uhr im Café in Erwartung eines Bekannten, bei dem sie zu übernachten hofften. Ihre Sachen hatten sie auf dem Bahnhof untergebracht. Torge verließ seine Freundin, angeblich um Geld zu holen, flopfte einige Minuten beim Juwelier, Knesebecstr. 10. um einen reparierten Weder abzuholen. Als der Urmacher damit beschäftigt war, die Uhr herauszusuchen, trat Torge plöglich an ihn mit einem chloroformgetränkten Schwamm heran, den er ihm fest ins Geficht drückte. Der Uhrmacher rief um Hilfe und der Räuber wurde verhaftet.
Heute erklärte der kühne Kletterer, daß die Absicht, den Ueberfall zu begehen, ihm erst plötzlich im Juwelierladen gekommen sei. Seine Freundin fann sich sein Vorgehen nicht erklären. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten neun Monate Gefängnis.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten der Anklage des Staatsanwalts gemäß zu neun Monaten Gefängnis unter Anrech nung der Untersuchungshaft.
Rasperle auf der Bauausstellung.
Im Haus Ring der Frauen" auf der Bauausstel= ( ung war fürzlich reges Leben: Spieltag für Klein und Groß. Lehrkräfte und Schülerinnen des Berliner Fröbel- Vereins, des Pestalozzi- Fröbelhauses und des Vereins Jugendheim beschäftigten sich mit den Kindern, die Großen schauten zu: Gewissermaßen eine öffentliche Unterrichtsstunde in der Spielschule. Die Kinder flebten und bastelten, fertigten Papiermützen unter sachverständiger Leitung an; die fleinen und die großen Mädchen machten Kreisspiele und vor dem Kasperletheater fanden sich alle, flein und groß, zu gemeinsamer Freude zusammen. Die lustigen Streiche Kasperles bildeten auch für viele kinderlose Erwachsene einen Anziehungspunkt, so daß oft mehr Erwachsene als Kinder da waren. Und die Kinder selbst nugten ben Spieltag richtig aus, manche waren von Beginn an bis
zum Schluß da; sie werden ihr Eintrittsgeld wohl abgespielt" haben.
Genosse Julius Vieweg, Neukölln, 3ietenstr. 71, begeht heute seinen 75. Geburtstag. Seit 1893 ist Genosse Bieweg treues Mitglied unferer Partei und Leser der Parteipresse. Unter dem Sozialistengesetz wurde er ausgewiefen und mußte fich in Magdeburg eine neue Eristenz gründen. Bis in die letzte Beit hinein hat der Genosse Vieweg noch Funktionen in der Partei befleidet. Wir wünschen dem Jubilar seinen beschaulichen Lebensabends ned ent
Allgemeine Wetterlage.
23.Juni 1931, abds.
14 040
19
769
750
47750
750
740
745
8
750
Loninge
8
-755
16-760
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29
480
21
Warsch
23
Ond
23
234wolkenlos, heirer. halb bedeckt wolkig, bedeckt, Regen, Graupeln Schnee, Nebel, Gewitter Windstille
9: 0
Im Rücken der fühlen Luft, die in der Nacht zu Dienstag das nördliche und öftliche Deutschland überflutet hat, ist das Barometer geftiegen. Es hat sich infolgedessen im Bereich der Ostseeküste ein flaches Hoch ausgebildet. Luftdruckfall über Frankreich und dem
füdlichen Mitteleuropa hat dort ein Tiefdrudgebiet erzeugt. Dieje Luftdruckverteilung bedingt in Deutschland eine nordöstliche Luftftrömung. Da sich das fräftige Tief, dessen Kern über Finnland liegt, jest ausfüllt und dabei von uns entfernt, dürfte die Luftzufuhr aus Osten zunächst anhalten. Das jüdliche flache Tief wird fich allmählich norbwärts ausbreiten.
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Welleraussichten für Berlin : Seiter und am Tage mieber wärmer, schwache noroöftliche bis öftliche Binde. Für Deutsch land : Im Norden und Often heiter, tagsüber wärmer, im Westen moltig, im Süden Gemitterneigung und etwas fühler.
Sier with fieberhaft gearbeitet! In her gildliden Lage, Taufenden non Ar. beitern Beschäftigung zu geben, befinden sich die Krenter Bigarren- Werke. In den Werken in Döbeln in Sachsen und in Nußloch bei Heidelberg werden Zag für Tag Millionen Zigarren in der Hauptpreislage von 10 Bf., eine wie bie anbere gleid) fdmer, gleidh gut und gleich schön, hergestellt. Die richtige Einstellung zur Wirtschaftslege brachte dem Unternehmen einen einzig dastehenden Erfolg. In Sachsen und Berlin haben sich die Raucher an die Indianer" diele preiswerten reinen Ueberseezigarren für 10 Bf., gewöhnt. Die glüdliche Folge fir den Arbeitsmarkt aber ist, daß etwa 3200 bisher Arbeitslose bei Krenter Brot gefunden haben und 5 Proz. über Tarif bezahlt werden.