rücken, die eine Durchführung des Moratornnns für die Wirt- schaft der Welt und für die deutsch -französischen Beziehungen besitzt Ob ihm Erfolg beschieden sein wird? Wir möchten es hoffen. Aber einstweilen sieht es noch so aus, als ob Furcht vor pekuniären Berlusten im Bunde mit verletzter Eitelkeit den klaren Blick der Fran- zosen trübe und sie daran hindere, einen historischen Augen- blick zu erkennen und zu erfassen. Wir verstehen die Eigenart der Situation, in die Frank- reich durch das amerikanische Vorgehen geraten ist. Wir können nicht verlangen, daß es dem Moratorium ebenso be- geistert zustimmt wie Deutschland oder auch England. Wir begreifen, daß es nach Möglichkeiten sucht, ohne grundsätz- liche Ablehnung des Hooverschen Vorschlags bestimmte Nachteile von stch fernzuhalten. Aber gerade wir SoziaQemo- kraten, die wir mit Ernst und ungeachtet aller Angriffe an der Versöhnung gearbeitet haben, dürfen an Frankreich die Mahnung richten, über den Augenblick nicht die Zukunft zu vergessen. Gewiß, es wird benachteiligt. Aber die Schäden, die es erleiden würde, wären noch unendlich viel größer, wenn Deutschland zusammenbräche und überhaupt keine Zahlungen mehr leisten könnte. Man beruft sich auf die Verträge. Aber was helfen Verträge, wenn die Kraft zu ihrer Erfüllung fehlt? Was kommen würde, wenn das Moratorium nicht in Wirksamkeit träte, braucht nicht weiter ausgemalt zu werden. wenn es aber am Widerstand Frankreichs scheiterte, so wäre die Isolierung dieses Landes, von der man bis jetzt fälschlich gesprochen hat, Wirklichkeit geworden, und die deutsch -ftanzö- fische Entspannung, die doch auch von dem französischen Bauer und französischen Arbeiter als Voraussetzung für die Be- friedung Europas angesehen werden muß, wäre zur Freud« und zum Vorteil der Nationalisten in beiden Ländern ver- hindert. Wie aus Paris gemeldet wuB, ist bereits am Mittwoch- nachmittag hie französische Antwortnote an die amerikanische Regierung überreicht worden. Es ist sicher, daß dieser Be- scheid den Ideen der Vereinigten Staaten und dem Wunsche Deutschlands nicht gerecht wird. Aber er kann nicht Frank- reichs letztes Wort sein. Wir sagen es vffed: wir er- heischen von den Franzosen ein Opfer. Doch der Erfolg, der mit diesem Opfer erkaust werden soll, wird mehr wert sein als 400 Millionen Goldmark und als der Triumph, ein formales Recht gewahrt zu haben. Frankreichs große Stunde ist gekommen, die Stustde, in der es eine für die Zukunft Europas und der Welt unendlich folgenschwere Entscheidung zu treffen hat. Es darf sie nicht ungenützt vor- übergehen lasien, wenn ihm am Nrtetl der Geschichte ge- legen fft. * pari». 24. 3m»k.(CigrabcrMst.) Die Anregung Brünings in seiner Knodfunkrede. eine ähnliche Zusammenkunft wie die van Ehequer» zwischen deutschen upd französischen Stoalsmännern In die Wege zu leite«, hat in diesigen polllischeu Kreisen lebhaftes Znlereffe erregt. Die Regierung hat dazu noch nicht offiziell Stellung genommen. Dem Korrespondenten de»„So;. Pressedienst" in Paris wurde fedoch erklärt. daß eine solche Zusammenkunft durchaus I» Bereich des Möglichen liege. Auf jeden Zoll würde w politische» t reisen ein präzise formulierter deutscher Borschlag für eine deutsch -sranzösische Malstcrbefprechnug keine ungünstige Ans- nähme finden. ver deutsche Botschafter von hoefch hatte am Mittwochabend eine Unterredung mit Briand .
Oevisenlage weiter günstig. Stürmische Hausse für deutsche Ausländsanleihen. Die Devisenlage der R e i ch s b a n k ist auch gestern günstig geblieben. Es wurden zwar noch vereinzelte Auslandskredit« gekündigt, doch überwogen die Verlängerungen und die Zuflüsse so stark, daß die Reichsbank nicht in Aktion zu treten brauchte. Man rechnet jetzt damit, daß auch zum Monatsende bei der Reichsbank die 40prozentige Notendecknng nicht unterschritten werden wird. Brünings Rede hat die Zuversicht des internationaten Kapitals auf einen erfolgreichen Ausgang der Hoover-Aktion noch erhöht. Auf den internationalen Börsen wurden die Boisseparteien nach stärker zurückgedrängt als bisher. Besonders auf der Po- r i s e r Börse hat sich die anfänglich etwas zögernd« Hansse- bewegung jetzt erheblich verstärkt. «Tehr bemerkenswert und charakteristisch für die Festigung des Vertrauens in die Widerstandskraft der deutschen Wirt- schast sind die Kurssprünge nach oben, die überall bei den deut- schen Auslandsanleihen zu oerzeichnen sind. Am 22. Juni wckr die Dawes-Anleihe gegenüber dem 12. Juni von auf 1lX> Prozent in New Park, von 92 auf 98,8 Prozent in Amfter- dam gestiegen. Die Poung-Anleihe stieg im gleichen Zeit- räum in New Bork von 63 auf 78 Prozent, in London von 62,8 auf 73,8 Prozent. Die 6�prozentige Preußenanleihe ver- besserte ihren Kurs in zehn Tagen von 72 auf 77, die 6�prozentige Dollaranlcihe der Stadt Berlin von 70 auf 74 Prozent, die 6�prozentige Anleihe der Vereinigten Stahlwerte verbesserte ihren Kurs sogar von 89 auf 71,8. Prozent. Man wird diese Bewegungen gewiß nicht überschätzen dürfen. Die Notwendigkeit liegt aber heut« schon vor. die Möglichkeiten für neu« deutsch « Auslandsanleihen, die der Arbeitsbeschaffung dienen können, ernschaft zu prüfen._
Matieoiti-Oenkmal in Wien . Enthüllung vor der Internationale. Die Bewohner des Wiener Gemeindewohnbaus Matteotti-chof haben ein Denkmal des Märtyrers errichtet, dessen Namen ihr schönes Heim trägt. Im Anschluß an den Internationale» Sozialistenkongreß, vor seinen Mitgliedern und vor der Wiener Arbeiterschaft, wird das Denkmal am I. August— dem Gedenktag des Ausbruchs jenes Völkermordens, dem 16 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind— enthüllt. Die Genossen Dr. Wilhelm Ellenbogen- Wie« und Filippo'Turaki werden bei dieser Feier sprechen.
München . 24. Juni.(Eigenbericht.) Die„Münchner Post" veröffentlicht seit Tagen Schriftstücke aus dem engsten Kreis um Rohm und H i t l e r, die sich vor allem mit den homosexuellen Neigungen des Kreises um Röhm beschäftigen. Unter diesen Schriftstücken befindet sich ein Brief des Oberleutnants Schulz— des Femeschulz, der nach der Stennes-Revoltc vorüber- gehend SA. -Leiter von Berlin war— an Hitler . Der Brief ist «in Notschrei gegen das Umsichgreifen der homosexuellen Neigungen unter den Führern vom„Braunen Hause". Er enthält daneben politisch sehr interessant« Partien, die wir im folgenden wieder- geben: „NSDAP . Berlin SW 48, den 2. Juni 1931. Der Gruppenführer Ost. Hedemannstr. 16/4 r. Hochverehrter Führer, lieber Herr Hitler ! Sie haben den Wunsch geäußert, daß ich meinen Bortrag bei Ihnen am 29. Mai in Form eines freimütigen und rück- haltlosen Berichtes bringe. Ich komme diesem Wunsche um so lieber nach, als ich Ihres vollsten Verständnisses für mein« Beweggründe sicher bin. Insbesondere werde ich die Gefahren auf- zeigen, die meines Erachtens die Verwendung sittlich nicht einwand- freier Persönlichkeiten an maßgebender Stelle nach sich ziehen muß. Ich lasse die Vorgänge, die zur Rebellion von Stennes geführt haben, außer acht. Nur soviel will ich hier sogen, daß das scharfe Durchgreifen des Stabschefs Hauptmann Röhm der Berliner Organisation mehr geschadet als genützt hat. Denn die w a h r wr Schuldigen sind heute noch im Amt und Würden. Damit mein« ich Dr. Goebbels und dessen Adlatus Dr. M e i n s h a u f e n. Beide haben, wie ich Ihnen bereits aktenmäßig belegen tonnte, den Hauptmann Stennes vorgeschickt, sich selbst aber ge- schickterweise im Hintergrund gehalten. Wäre der Aktion von Stennes ein Erfolg beschieden gewesen, so besteht für mich kein Zweifel, daß beide mit fliegenden Fahnen sich auf die Seite von Stennes geschlagen hätten. Frau Dr. Meinshausen, mit der ich kurz nach meiner Ankunft in Berlin längere Zeit in Abwesenheit ihres Mannes sprechen konnte, machte mir gegenüber keinen Hehl daraus, daß ihr Mann und Dr. W e i s s a u e r, der frühere BerlagÄeiter beim„Angriff", die Verbind uiasmänner zwischen Dr. Goebbels und
Aeubesehung im Reichsgericht. 'Dr. Bänger zum Senateiprasidenten ernannt. Dresdeu, 24. Juni. (Eigenbericht.) Der Reichspräsident hat den früheren Reichsanwalt und sächsi- schen Ministerpräsidenten a. D. Dr. B ü n g e r auf Vorschlag der sächsischen Regierung zum Senatspräsidenten beim Reichsgericht ernannt. Vünger ist 61 Jahre alt und war bisher Vorsitzender der volksparteilichen Fraktion des Sächsischen Landtags. Bei der Uebersiedlung nach Leipzig wird er sein Mandat niederlegen. Sein Nachfolger ist der extrem rechtsgerichtete Indu- striellc Syndikus Dr. Fruch-Chenmitz.
V Gegen de« Waffenmißbrauch! Ga Ruaderlaß Geveriags. Das Minffterialltfatt für die Preußische inner« Verwaltung ver- öfsentlicht«inen Runderlaß des preußischen Innen- minister», in dem die Polizei unter Hinweis auf die politischen Ausschreitungen der letzten Zeit, die gezeigt hätten, daß sich in den Händen der Mitglieder radikaler politischer Organisationen noch innner Schußwaffe» befänden, ersucht wird, dem Miß- mli Schnßwa-fßeu. msbesondere dem ungesetzlichen
Stennes gewesen seien. Frau Dr. Meinshausen versicherte mir bei dieser Unterredung wiederholt, sie habe ihren Mann schon immer oo r dem„Jesuiten " Dr. Goebbels gewarnt. In diesem Zusammenhang sei auch der Ansprache von Dr. Goebbels an die bei Pfühl versammelten Gauleiter von Groß- Berlin gedacht. Bei dieser Gelegenheit erklärte nämlich Dr. Goebbels , daß er nicht daran dächte, dem„schwulen bolivianischen Oberst- l e u t» a n t" Röhm die Berliner SA. auszuliefern... Ich komme nun auf den Teil meines Vortrages zu sprechen. der neulich Ihr besonderes Interesse auslöste, nämlich aus Gregor Straß er. Ich habe schon in Berlin zu wiederholten Malen die Beobachtung machen müssen, daß der Kreis um Dr. S t r a ß« r auffallend gut orientiert war. Damals habe ich aller- dings nie daran gedacht, daß diese Quelle direkt zu Gregor �stratzer führen würde. Am 26. Mai wurde mir in Berlin «in Original- schreiben von Gregor Straßer an Dr. Straßer zum Kauf angeboten. Ich habe den verhältnismäßig hohen Preis von 1866 Mark gezahlt in der Annahm«, durch den Erwerb des Briefes den Durchstechereien auf die Spur zu kommen. Wenn auch dieser Brief, den ich Ihnen am 29. Mai einhändigt«, keinerlei Anhaltspunkte für meinen Verdacht gegen Gregor Straßer lieferte, so war doch entscheidend, daß die Angaben von Gregor Straßer , er habe seit dem 12. September 1936 mit seinem Bruder völlig ge- brochen, auf Unwahrheit beruhten. Es ist zu bedenken, daß diese Kardinallüge, zu deren wiederholter Erklärung für Gregor Straßer absolut kein Anlaß bestand, nachdem ja die Ausrecht- erhaltung familiärer Beziehungen trotz aller politischen Gegner- schast ohne weiteres verständlich gewesen wäre, die Möglichkeit weiterer Lügen in sich schließt. Hochverehrter Führer, lieber Herr Hitler ! Auf Ihren Wunsch hin habe ich mich, um mich Ihres Ausdruckes zu bedienen, frank und frei ausgelassen. Ich darf, hochverehrter Führer, mit der Bitte schließen, diesen Bericht oertraulich zu behandeln und erinnere Sie an Ihr Ber - sprechen, davon auch Ihrem Privatsekretär Heß keine Kenntnis zu geben. Hell Hitler ! gez. Paul Schulz , Oberleutnant a. D."
Führen von Schußwaffen sowie auch jeglichem ungesetzlichen Handel mit Schußwaffen oder Mumtion auf das nachdrücklichste entgegenzutreten. Gegen Händler, die sich Verstöße gegen die einschlägigen waffen- rechtlichen Bestimmungen zuschulden kommen lassen, soll neben der Einleitung von Strasmaßnahmen die Rücknahme der Genehmigung zur Herstellung von Schußwaffen und Munition so- wie zum Handel mit diesen Gegenständen unverzüglich in die Wege geleitet werden. Zur Bekämpfung einer ungesetzlichen Ein- fuhr von Schußwaffen und Munition werden die Polizeibehörden der Grenzbezirke, insbesondere der Westgrenze, ersucht, der Ber- Hinderung des Waffenschmuggels ihre besondere Auf» merksamkeit zu widmen.
walthcr Ratheuaus Todestag. Anläßlich des Todestages Walch«? Rachenaus am 24. Juni haben die Walcher-Rathenau-Stiftung und die Walcher-Rachenau-Gefellschaft am Grabe Walcher Rachenaus auf dem Friedhof in Oberschöneweide und an der Walcher-Rachenau-Gedenktafel in der Königsallee in Berlin -Grune- wach Kränze niedergelegt. Brilechsschreiben Dietrichs zum Tode Wilhelm Bocks. Der Reichsfmanzminister Dr. Dietrich hat an den Dorsitzeichen der Roichstagsftaktion, Genossen Breitscheid , ein Schreiben gerichtet, in dem er seine Anteilnahme zum Tode des Alterspräsidenten Wichelm Bock ausspricht.
Die Hetze gegen Dr. Baabe. Saubere Ginheiisfroui im Roggenunierstützungsausschuß.
Der Roggenuntersnchungsausschuß des Reichs tag » hat am Mittwoch seine Arbeiten abgeschlossen. Der Ausgang hat bewiesen, daß es einem großen Teil seiner Mitglieder— nicht nur den Kommunisten und den Nationalsozialisten, sondern auch einer Rech« von Bertretern der bürgerlichen Parteien— weniger um die Feststellung des Tatbestandes als um die Befriedigung chrer Hetzbedurfnifse gegen den �oKialdemotrata» Dr. Baad« zu tun gewesen ist. E» wurde sin Antrag angenommen, der feststellt, daß im Zu- sommeichang mit der Roggenstützung Korruptionsfälk« bei Regierungsstellen nicht vorgekommen find. Dann fand aber auch ein kommunistischer Antrag«m« Mehrheit, der Dr. Baad«»achsagt, er habe den Ausschuß durch unwahre Angaben irregeführt, habe Bezüge für sich feststtzen lassen, ohne die Re- gierung darüber zu informieren, und mehrer« Monate hindurch die erhöhten Bezüge entgegengenommen. In dem«inen Antrag also die Erklärung, daß Korruption nicht vorgekommen sei und in dem anderen der Lorwurf der Korruption. Gegen den kommunistischen Antrag stimmten Sozial- demokraten, Staatsparteiler und Bayerisch « Dolkspartei, für ihn die Kommunisten, die chnen verbündeten Nationalsozialisten und Deutschnationalen, außerdem die beiden volksparteilichen Abgeordneten sowie die Vertreter der Landoolkpartei und des christlich-soziolen Lolksdienstes. Der Vorwurf, Dr. Baad« Hab« den Ausschuß in der Frage seiner Bezüge irregeführt, ist durch ein« Untersuchung des Reichsernäh- rungsnnnisters vollkommen widerlegt worden. Minister Schiele hat als Ergebnis dieser Untersuchung seinerzeit vor dem Ausschuß erklärt: „Ich habe bei Durchprüfung der Protokolle und in Würdigung des ganzen Sachverhalts keinen anderen Eindruck gewinnen können, als daß Dr. Baad« sich pflichtgemäß bemüht Hot, die Arbeiten des Ausschuffes durch sachliche und wahrheitsgemäße Auskünste zu unter- stützen. Ich möchte noch bemerken, daß, wenn ich im verlaus der Dinge einen anderen Eindruck erhalten hätte, ich darauf pflicht- gemäß als Minister die Schlußfolgerung gezogen hätte." Daß trotz dieser völligen Klärung des Sachverhalts National- sozialisten und Kommunisten ihre Agitatümslügen aufrechterhalten
und der Deuffchnationale Stubbendorf mit ihnen gemeinsame Sache inacht, wird niemanden wunder nehmen. Wenn ober Mitglieder bürgerlicher Parteien unter der geistigen Führung des ehemaligen Staatssekretärs S ch m i d den Kommunisten Gefolgschaft leisten, so zeigt das, wie die Sorge um die Sicherung privatkapitalistischer Profit« nicht vor Widersprüchen zurückschreckt und den selbstoerständ- lichen Respekt vor der Ehre und dem guten Nawen eines, ihnen wegen feiner sachlichen Stellungnahme persönlich verhaßten Mannes in den Wind schlagen läßt. Rachfolge für Kärtchen Miehuick. Wie sich Herr Gtvbbrnd«ffs den Sozialismus vorstellt. All« Welt, zum mindesten aber neun Zehntel der Welt, ist sich darüber klar, daß die gegenwärtige schwere Wirtschaftskrise eine Folge des kapitalistischen Erzeugungs- und Verteilungssystems ist. Die politische und soziale Reaktion hat ihren letzten Heerbann, die nationalsozialistische Partei, aufgeboten, damit sie mit scheinsozialistischen und antikapitalistischen Phrasen die Abwanderung dieser neun Zehntel ins Lager de» Sozialismus verhindere. Walter S t u b- b e n d o r f f, Rittergutsbesitzer und deutschnationaler Reichstags- abgeordneter, hat aber etwas ganz anderes entdeckt. Im Roggen- stützungsausschuß des Reichstags tonnte er am Mittwoch feststellen, daß wir schon mitten im sozialistischen Staat st ehe n. Herr Stubbendorff erklärt:„Wir haben in Deutschland einen sozialistischen Staat, der aufgebaut ist mit Hilfe bürger- licher Parteien." Di« Tendenz zur Sozialisierung der Getreide- und Futtermittelwirtschast in Deutschland , so hören wir weiter, liege klar zutage.„Dagegen hilft kein Abstreiten, dagegen hilft kein Leugnen." Allerdings habe„der sozialistische Staat in Deutschland mit Hilfe bürgerlicher Parteien" nur deshalb aufgerichtet werden können, weil die sozialdemokratische Partei ihre Ziele nicht klar bezeichnet und ihre Gedanken verschleiert habe. Schließlich habe auch noch die „sozialistische preußische Regierung" durch die Preuhenkasse im Rahmen de» polstischen Zieles ihrer Partei gehandelt. Wir streiten nicht ob, wir leugnen auch nicht. Walterchen hat uns überführt, und wir brauchen nur anzumerken, daß Karlchen Mießnicks Geschlecht in Herrn Stubbendorff einen würdigen Roch- fahr gefunden hat.