10 Pf. flr. 292 B 146 �8. Jahrgang
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Krankreich-Amerika verhandeln
Paris , 25. 3 um.(Eigenbericht.) Der amerltanlsche Kchahsekrelär INellon begibt sich heute ans Anweisung von Washington nach Paris . Er soll bort mit der sran- zösischen Regierung in Verhandlungen treten. * Da»„Journal of Commerce" erfährt von maßgebender Seite in Washington daß Schahsekretär Mellon von hoover gebeten worden sei, sich sosort nach Pari» zu begeben, um dort mit der Pariser Regierung sowie den Vertretern der übrigen interessierten Mächte die Schuldenbesprechungen auszunehmen. Die Verhandlungen sollen beschleunigt werden, um den einjährigen Zahlungsaufschub nach Möglichkeit bereits am 1. Zuli in Kraft setzen zu können. Stimfon optimistisch. Washington . 25. Juni. (Reuter.) Staatssekretär Stimson war nach den gestrigen B e> sprechungeiz. im Weißen Haus über die Gegen- Vorschläge Frankreichs ä u ß e r st o p t i m i st i s ch. Internationaler Kredit für Deutschland. New Bork. 24. Juni. Associated Preß meldet aus Washington , daß ameri- kanische Finanzkreise wegen der erneuten Konferenzen zwischen Beamten deS Schatzamtes und der Federal Reserve Board ein internationales Kredit- arrangement zur Erleichterung der Wirt- schaftslage Teutschlands erwarten. Qbwohl die Beamten es ablehnten, Einzelheiten über die oben erwähnten Besprechungen zu geben, wurde der Zweck der Konferenzen jedoch klar angedeutet; u. a. ist erklärt worden, daß eine formelle Ankündigung eines solchen internationalen KreditarrangcmentS nicht vor Ende deS Monats zu erwarten sei. Der stellvertre- tende SchatzamtSsekretär Mills hatte heute wiederum mit Hoover und dem Gouverneur des Federal Reserve Board eine Besprechung. Der Schatzsekretär betonte bereits, daß irgendein Kreditarrangement von dem von Hoover vorgeschlagenen Moratorium völlig unabhängig sei. Die Besprechungen im Weißen Haus . Rem Pork, 25. Juni. Wie aus Washington gemeldet wird, hielten Hoover, S t> m- son und der stellvertretende Schatzgmtssetretär Mills gestern abend spät eine dreistündige Besprechung ab, über deren Inhalt Still- schweigen bewahrt wird. Aus zuverlässiger Quelle verlautet jedoch. daß verschiedene Antwortnoten in der Moratorinmssrag«, insbesondere eine an Frankreich , abgefaßt wurden. Nach Beendigung der Konferenz erklärte Stimson der Prestc gegenüber,„wir stehen inmitten von Verhandlungen und Unter- Haltungen, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Ich bin sehr optimistisch. Es wäre ein Verbrechen. wenn dem Hoover-Plan etwas zustoßen sollte". „Herald Tribüne" ist der Ansicht, daß Hoover den Inhalt der franzosischen Antwortnote annehmbarer findet, als man ursprünglich in Washington angenommen hatte. Die lpätcr statt- fmdeirden Verhandlungen über die Ausführung des Hoover- Plans werden wohl, wie aus der ersten Stimson -Erklärung bereits hervorgeht, zwischen den beteiligten Mächten unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit geführt werden. Maßgebende polltische Kreis« geben der Ansicht Ausdruck, daß die USA. -Regierung, obwohl sie nach wie vor darauf bedacht fei. den Poung-Plan für die Dauer eines Jahres auf Eis zu legen, doch eine gewisse Berücksichtigung der französischen Wünsche für erforderlich halte, um die Durchführung des Hoover-Plans sicherzuftellen. „Times" erklärt, die Hoover-Regisrung werde alles aufbieten, um die Franzosen zu überzeugen, daß der Hoover-Plan keine Annullie- Bing des Aoung-Plans darstelle.
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Serienheim 58ad Sulstbach,
in dem Genosse Wilhelm Bock , der Senior der Sozialdemokratischen Partei am Montag verstorben ist. Bad Sulzbach ist keines jener feudalen Bäder, deren es im Schwarzwald so viel gibt. Es ist ein beinahe weltabgeschiedenes, idyllisch gelegenes Heim des Ge- samtverbandes im Renchtal, im mittleren Schwarzwald , etwa eine halbe Autostunde von Appenweier und ungefähr ebensoweit entfernt von Griesbach, wo Erzberger durch Märderhand fiel. In- mitten dieser schönsten Bergwclt, nördlich der Alpen , treffen sich Gcwertschafts- und Parteigenossen aus allen Gauen Deutschlands , um einmal einige Tage oder Wochen auszuspannen von der täg- lichen Frohn und sich der Schönheiten der Natur zu erfreuen. Im Kreise solcher gleichgesinnten Menschen hat Genosse Wilhelm Bock Erholung gesucht und seine Ruhe gefunden, gerade als er im Begriff stand, abzureisen, um an einer Sitzung der Kontroll- kommisston der Partei teilzunehmen. -i° Die Bestattung des Verstorbenen findet heute in Gotha statt, wo Genosse Bock so viel« Jahrzehnte für die Arbeiterklasse ge- wirkt hat. Im Auftrage des Parteivorstands nehmen die Genossen Bogel und Landtagspräsident Bartels, für die Kontroll- kommisston Reichstagspräsidenl L ö b e an der Trauerfeier teil. Ge- nosse Löbe wird die Gedächtnisrede halten.
Nach Chequers Paris ! Deutfch-französische Mnisterzusammenkunst nach der An- nähme des Hoover-Vorfchlages. Paris , 25. Juni. (Eigenbericht.) Der„M atin" bestätigt, daß eine deutsch -französische Ministerzusammenkunft, die von Dr. Brüning in seiner Rundsunkrede am Dienstag angeregt worden ist, in Frankreich aus keinerlei Widerstand stoßen würde.„Ich glaube— so schreibt Sauerwein in dieser Zeitung—, daß die französische Regierung d i e Idee eines deutschen Ministerbesuches in Paris warm begrüßt. Der Besuch könnte stattfinden, sobald es die gespannte Finanzlage den deutschen Ministern erlaubt, ihre Haupt- stadt zu verlassen." Der sozialistische„P o p u l a i r e" ist der Ansicht, es sei unnütz. sich des langen über die Bedeutung der Geste Brünings auszulassen. In den dramatischen Stunden nach der Erklärung Hoovers strecke der Reichskanzler unter Umgehung jeder protokollarischen Form össentlich Frankreich die Hand hin. Er fordert einen sreimütigen und loyalen Meinungsaustausch, der die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland verbessern könne. Jetzt habe der Mini st er- Präsident Laval das Wort. Es erscheine unmöglich, daß er sich dem Appell Brünings verschließe. Die Lage sei zu ernst, als daß man zulassen könne, daß die Dinge sich in die Länge ziehen. Belgiens Antwort steht noch aus. Brüssel . 25. Juni. Die Antwort Belgiens auf den Vorschlag Hoovers wird auch heute nicht nach Washington mitgeteilt werden, da die belgische Re- gierung noch mit der Durchberatung der Antwort beschäftigt ist.
Großfeuer in Spandau . Drei Arbeiterinnen schwer verletzt. von einem Großseuer wurde heute mittag die F i l m o e r- werlung» st eile in den DeulschenlverkcninSpandau heimgesucht. Aus noch unbekannter Ursache gerieten mehrere Filmstreifen in Brand. 3m Augenblick stand ein großer Arbeitsraum, in dem hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, in hellen Flammen. Eine Massenflucht aus dem brennenden Raum sehte ein. Drei Arbeilerinnen wurden von den nach allen Seiten hervorschleßenden Stichflammen erfaßt. Mit brennenden Kleidern eilten die Unglücklichen ins Freie, wo ihnen Arbeilskollegen zur Hilfe eilten. Die Feuerwehr erschien auf den Alarm„Großseuer— Menschenleben in Gefahr" mit einem großen Ausgebot von Fahrzeugen und nahm die llöscharbeiten vor. Die Fabrik brannte in einer Ausdehnung von über 100 Meter, wie wir bei Schluß des Blattes ersohren, sind die Löscharbeiten noch im Gange.
Riefenfeuer in Allensteiu. Reichswehr zu Hilfe gerufen. Allen st ein, 25. Juni. Ein Riesenfeuer wütet seit DonnerStagvormittag IV Uhr auf dem Gelände der ehemaligen Qrlowskischen Mahl» und Schneidemühle, auf dem die Ermländifche Hauptgenossenschaft einen großen, mit mehreren tausend Zentnern Getreide gefüllten Speicher unterhält. Der Brand breitete sich mit ungeheurer Ge- schwindigkeit aus und findet in den großen Benzin- und Oelvorräten der Maschinenräume der Schneide- mühte reichliche Nahrung. Der große Getreidespeicher wurde bereits ein Opfer der Flammen. Da die Fener- wehr dem sich immer weiter ausbreitenden Brande nicht mehr gewachsen ivar, wurde eine Kompagnie Reichswehr zur Bekämpfung des Feuers eingesetzt. Berlins Arbeitsnot. Erwerbslosigkeit im Juni gestiegen. Im Gegensah zu der Entwicklung im Reich hat der Arbeit»- markt in verlin vom t. bis 15. 3uni einen Zugang von ll 000 neuen Erwerbslosen ersahren. Damit hat sich die Gesamtzahl der Berliner Arbeitslosen von 4ZS 000 aus 447 107 Personen erhöht. Da die Entwicklung in der Provinz noch etwas besser war, konnte innerhalb des Landesarbeitsamtes Brandenburg(Berlin— Brandenburg — Grenzmark) noch ein gewisser Ausgleich stoltsinden, immerhin aber hat auch der gesamte Bezirk des Landesarbeilsamtes einen Zuwach» von 3900 aus 590 993 Arbeitsuchende zu verzeichnen. Die Reichshauptstadt, deren Entlastung aus dem Arbeitsmarkt schon seit März weit hinter dem Reichsdurchschnitt zurückblieb, ist mit der starten Verschlechterung in der ersten Jumhälfte noch er- heblich mehr in Rückstand gekommen. In allererster Linie ist hierfür die Versthärsung der Arbeitstrise in der Berliner Metallindustrie verantwortlickv Weltflieger wieder gestartet. Sie wollen versuchen, nach LrkutSk durchzufliegen. Die beiden amerikanischen Ozeanflieger Post und Gatky, dir gestern abend nach der geglückten Ozeonüberquerung auf dem Tempelhoser Flugplatz eintrasen, sind bereils heule früh 7.38 Uhr zum Fluge nach Moskau gestartet, das sie in direktem Fluge zu erreichen hoffen. Räch den vorliegenden Wettermeldungen dürsten die Flieger in 1500 Meter höhe über der Wolkendecke gules Wetter und Rückenwind haben, so daß der direkte Flug durchaus möglich erscheint. Nach einer ergänzenden Meldung beabsichtigen die Flieger nach Möglichkeit direkt bi» I r k u t s k zu fliegen. Das Flugzeug hat f ll r 13 Stunden Betriebs st offan Bord. Dem amerikanischen