1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 133.
100. Sigung vom 9. Juni 1896. 2 Uhr. Am Tische des Bundesraths: v. Böttiche r.
Mittwoch, den 10. Juni 1896.
"
"
13. Jahrg.
Die
son
als vorher, daß er jezt mehr als früher anerkennt, daß es unter| Versuche, das Zentrum zur Einführung der von konservativer den Detailreisenden nüßliche Elemente giebt. Warum soll nicht Seite vorgeschlagenen fakultativen Bivilehe umzustimmen. Ihre durch eine Enquete noch genauere Aufklärung geschafft werden, Versuche schlugen fehl. Was könnt Ihr arme Teufel von der ehe der Reichstag die Frage entscheidet? Warum soll der konservativen Partei ohne Unterstützung der Regierungen bieten", Bundesrath allein entscheiden ohne Zustimmung des Reichs- wie weit entfernt seid Ihr Konservative von der Erkenntniß Auf dem Tische des Präsidenten prangt ein Blumenstrauß tages? Die Ausarbeitung eines Gesetzes ist doch schließlich beffen, was man religiöse Gewissensfreiheit und was in einer Vase, welche in weißen Blumen die Zahl, 100" trägt. nicht schwieriger als die Ausarbeitung einer Verordnung. selbständige religiöse Gemeinschaft ist", so flang Präsident v. Buol: Ich danke für den mir vom Bureau Das Rufen nach Staatshilfe, die Sucht, die Konkurrenten durch es aus der Antwort des Zentrums zurück. Damit der gewidmeten Strauß und nehme denselben als Hüter und Bewahrer staatliche Hilfe zu beseitigen, das ist das Zeichen der Zeit. Der sür die Sozialdemokraten und freisinnigen Partei recht entgegen; ich widme ihn aber meinerseits dem Hause und den Reichskanzler hat nicht Strömungen und Mehrheitsbeschlüssen, töstliche Handel auch des humoristischen Beigeschmacks nicht ent Mitgliedern des Bundesraths, welche uns bei unserer Arbeit die seiner Ueberzeugung widersprechen, zu folgen. Wenn er ein behre, schmetterte Herr Istraut( Antisemit) noch einige durch unterstützt haben.( Lebhafte Zustimmung.) Gesetz nicht billigt, darf er es nicht unterzeichnen, sondern muß ihre Hohlheit sich über Gebühr auszeichnende WortzusammenDie dritte Berathung der Novelle zur Gewerbe der Mehrheit überlassen, den Reichskanzler zu stellen, welcher stellungen heraus, deren Sinn( sein Frationsgenosse Förster hatte Ordnung, und zwar die Generaldebatte, wird fortgesetzt. dafür die Verantwortung übernimmt. Denn eine Genehmigung im Plenum für die obligatorische Ehe sich ausgesprochen und Abg. Pachnicke( frs. Vg.): Die gestrige Rede des Prinzen eines Gesezes, welches er nicht billigt, würde Verwirrung sein Fraktionsgenosse Vielhaben in der Kommission für die Hohenlohe war das schärffte Verdikt gegen die Vorlage, das nin- stiften und das Ansehen der Regierung schädigen.( Sehr richtig! Bivilehe gestimmt) dahin gehen sollte, daß er das christs somehr Bedeutung hat, als der Redner durch seine Ver- lints.) Eine Untersuchung über diese Frage würde an der liche Deutschland vertrete, der Zivilehe den Kehraus wandtschaft der leitenden Stelle im Reiche sehr nahe steht. Hand der Petitionen sehr schnell angestellt werden können. Die zu machen, mindestens die Fakultation durchzusehen fich fräftig Herr v. Bötticher lehnte in bezeichnender Weise die Urheberschaft Detailreisenden verbreiten Waaren, welche nicht überall verkauft und mächtig fühle. Er würde, falls die Kommission sich nicht für die Vorlage ab. Von allen Anträgen ist allein der berech werden, die also z. B. die Landleute infolge der Sonntagsruhe noch besinne, mit seinen Freunden gegen das Bürgerliche Gesetz tigt, welcher die Regierung auffordert, eine Untersuchung darüber nicht mehr selbst in den städtischen Geschäften kaufen können. buch stimmen, wenn seine parlamentarische Befähigung, Aus anzustellen, was denn eigentlich an dem Detailreisen schädlich Der Detailreisende, der Sachen nach Maß liefert, wird vom zählung zu beantragen, nicht schon vordem den Reichstag müde sei. Darf der Wein vom Detailreisenden angepriesen werden, Handwerker auch verwendet. Wenn ein Schneider in der Kur- gemacht hätte. Frohme erklärte, daß er für die ultramontanen nicht aber die Zigarre, welche den Genuß des Weines noch er- fürstenstraße, die auf der einen Seite zu Berlin und auf der Anträge, die wir gestern mitgetheilt haben, stimmen wird; nach höht? Darf die Nähmaschine auf diese Weise vertrieben werden, anderen zu Charlottenburg gehört, über die Straße geht zu diesen Anträgen wird die obligatorische Zivilehe unter dem nicht aber der Rock, der damit angefertigt wird? Es Kunden, ohne bestellt zu sein, verfällt er der Strafe. Wenn ein Namen bürgerliche Ehe" aufrecht erhalten, dem Prinzip der giebt auch zünftler und Agrarier unter den Kaufleuten. Der Schneider aus Berlin , der in Charlottenburg einen Kunden hat, Gewissensfreiheit entspreche es, im übrigen jedem zu überlassen, Apotheker haßt den Droguisten, der seßhafte Gärtner den diesen auf Bestellung besucht und dabei zu gleicher Zeit einen welche Förmlichkeiten er sonst noch vornehmen wolle. fliegenden. Aber zahlen nicht alle dem Staate Steuern und andern Kunden besucht, der ihn nicht bestellt hat, so muß man Anträge des Zentrums wurden dann mit allen gegen die haben die gleichen Rechte? Seit der zweiten Lesung haben sich ihn warnen, namentlich vor dem Schneider, der vielleicht in 4 Stimmen der Konservativen und des Antisemiten angenommen. die Kaufleute und Gewerbetreibenden in großen Schaaren ge- demselben Hause wohnt und der genau aufpaßt.( Heiterkeit.) Herr Iskraut verließ dann die Kommission. Der Rest der meldet und protestirt gegen den Artikel 8, der ihnen das Leben Bei näherer Untersuchung wird es sich zeigen, daß ein großer Sigung wurde mit der Debatte über Anträge, betreffend Alendeerschwert, namentlich den kleinen, denen es nicht möglich sein Theil des Detailreifens garnicht Frage des Streites sein kann. rungen des Eheschließungs- und des Ehescheidungsrechts auswird, das Gesez zu umgehen. Ausnahmen sind gemacht worden Man sagt: das Detailreisen soll das stehende Gewerbe nicht gefüllt. Leider wurden sämmtliche Anträge abgelehnt. Hervor für den Buchhandel und für die Leinenindustrie, weil sie schädigen. Ich meine: das Detailreisen darf nur verboten zuheben sind folgende Anträge: Frohme und Stadthagen es verstanden haben, ihre Verluste möglichst klar zu werden, soweit es soweit es das Publikum schädigt. Dem seß beantragten, die Einwilligung der Eltern zur Eheschließung nicht schildern und einige Abgeordneten für sich zu gewinnen. haften Geschäftsmann foll ein Schuß gegeben werden. Aber be wie nach dem Entwurf bis zum zurückgelegten 25., Sind aber andere Industrien weniger werth als der Buchhandel zieht der seßhafte Geschäftsmann denn seine Waaren nur dern nur bis zum zurückgelegten 21. Lebensjahr stattfinden und die Leinenindustrie? Redner empfiehlt daher die Ablehnung von den an seinem Orte vorhandenen Produzenten? Warum will zu lassen. Der Antrag fiel mit 7( Sozialdemokraten, Freisinn der Vorlage, speziell des Art. 8. man dem Publikum nicht dieselbe Freiheit gewähren wie dem und einigen Ultramontanen) gegen 8 Stimmen. Der Antrag Abg. Jacobskötter( f.): Die Klagen über das Detailreifen Geschäftsmann, seine Waaren zu beziehen, wo sie am billigsten unserer Genossen, folgenden Ehescheidungsgrund einzuschalten, kommen nicht aus den großen Städten, sondern aus den kleineren sind. Herr v. Stumm und Herr Schädler haben die Bestimmung wurde gegen die Stimmen der Freifinnigen und zwei Sozial Ortschaften, die mit den Detailreisenden überschwemmt werden. angenommen, daß die vorgängige Aufforderung oder Bestellung demokraten abgelehnt:„ Ein Ehegatte kann auf GheDas Detailreifen fürchten wir nicht, das haben wir deutlich nothwendig sei für den Detailreisenden. Herr Schädler betrachtete das scheidung klagen, wenn nach seiner Ueberzeugung( eventuell genug gezeigt. Die Gegner des Detailreifens sind durchaus nicht als eine Abinilderung, Herr v. Stumm als eine Verschärfung.( Wider nach Ueberzeugung beider Ghegatten) eine so tiefe Berrüttung Krämer. Daß Handwerker sich auf das Detailreisen werfen, spruch des Abg. v. Stumm.) Sie sehen, selbst mir wird es nicht des ehelichen Verhältnisses vorliegt, daß dem Ehegatten die Fort tommt vor; aber das sind gewöhnlich nicht die tüchtigsten, sondern leicht zu unterscheiden die Auslegung der beiden Antragsteller fegung der Ehe nicht zugemuthet werden kann." Mit gleichviel die aufdringlichsten; denn es ist nicht jedem gegeben, seine( Große Heiterkeit.); wie soll es erst den armen Detailreifenden Stimmen wurden auch von freisinniger Seite auf Erleichterung Waaren anzupreifen, dazu gehört eine besondere Natur. Aller- gehen!( Heiterkeit.)' Wenn ich einen Detailreisenden erst einladen der Ghefcheidung gerichtete Anträge abgelehnt. Der Antrag, die dings sind nach der zweiten Lesung 77 Petitionen gegen die Vor- foll, dann bin ich dem Detailreisenden gegenüber in einer viel Bestimmung der Regierungsvorlage wiederherzustellen, wenigstens Tage eingegangen, aber fast nur von Interessentenkreisen, die weniger freien Lage; wenn er mich unaufgefordert besucht, kann für die Fälle absolut unheilbaren und offenbaren Wahnsinns wenig davon berührt werden, z. B. von den Schneidermeistern, ich eher sagen: bedauere sehr, ich habe nichts zu bestellen. die Scheidung zuzulassen, wurde mit 12 gegen 8 Stimmen die durchaus nicht in ihrem Geschäftsbetriebe gestört werden. Eine schriftliche Aufforderung ist nicht nöthig. Soll( Freifinnige, Nationalliberale, Soziald.) abgelehnt. Am Mittwoch Liebesgaben wollen die Handwerker und Geschäftsleute nicht er fich die mündliche Aufforderung erst eine halbe gelangen zunächst die Anträge unserer Genossen, betr. die Rechte baben, sondern eine bessere Ordnung an stelle der zur Stunde vorher abholen? Jeder Geschäftsreisende, der der unehelichen Kinder, zur Debatte, sodann das EinführungsGewerbefrechheit ausgearbeiteten Gewerbefreiheit.( Beifall rechts.) nicht in einen Geschäftsraum eintritt, wird der Polizei verdächtig gefeß. Am Donnerstag wird die Kommission ihre Arbeiten Abg. v. Stumm( Rp.): Der Standpunkt des Prinzen fein, und die Polizei wird davon so in Anspruch genommen, daß voraussichtlich schließen. Es soll dann Ende nächster Woche die Hohenlohe würde zur Ablehnung der ganzen Vorlage führen die Spizbuben um so freieres Feld haben werden.( Heiterkeit.) Plenarberathung beginnen. müssen. Aber die Mehrheit des Reichstags steht wohl auch heute Die ganze Vorlage führt nur eine Unsumme von Scherereien und noch auf dem Standpunkt, daß den Schwächeren von seiten des eine Fülle von gehässigen Denunziationen mit sich, und so find Staates geholfen werden soll. Der Staatssekretär v. Bötticher Sie unter dem Banner von Wahrheit, Freiheit und Recht, als hat vollständig recht, daß die Mehrheit des Reichstages diese Freunde des Mittelstandes auf dem besten Wege, eine willkürliche Vorlage der Regierung abgerungen hat. Die fleinen Detail- Polizeiwirthschaft herbeizuführen.( Beifall links.) geschäfte werden geführt von den Personen, welche für die Abg. Gräfe( Reform- P.) tritt für die Vorlage ein. Der schwere törperliche Arbeit nicht kräftig genug sind. Diese Krämer Staat soll den Schwachen zu Hilfe kommen und wir sind der haben vielfach die Unterstützung der Handelskammern gefunden. Meinung, daß noch vieles gerettet werden kann, sonst bleiben nur Ein absolutes Verbot des Detailreisens ist von keiner Seite ver- wenige Großkapitalisten übrig, mit denen die Sozialisten schnell langt worden. Die Regierungsvorlage wollte ein Verbot mit aufräumen tönnen. Es ist gut, daß der Reichskanzlerposten nicht Ausnahmen; dadurch würden diejenigen Industrien, welche unter erblich ist, sonst würden wir sehr schlecht fahren; ich Die Polizei des Staates der Sozialreform ist geradezu die Ausnahmen fallen, besonders begünstigt werden. Wenn der erinnere nur an den höhnischen Scherz des Prinzen Hohenlohe, unermüdlich darin, angesichts der Versprechungen des kaiserlichen Antrag Richter angenommen würde, der alle Ausnahmen, die daß wir ja mit solchen Einschränkungen warten könnten bis zum Erlaffes vom Februar 1890 den Arbeitern in der Wahrnehmung von verschiedenen Seiten beantragt werden, zusammenfaßt, was fozialistischen Zukunftsstaat. Das Urtheil der Freisinnigen 3tg." ihrer Interessen dienlich zu sein. Am Montag Morgen würde dann noch übrig bleiben von einem Verbot? Ein über diese Rede ist treffend: Die Rede konnte von freisinniger verbreitete ein Parteigenoffe vor der Firma Engel anderer Weg ist der, das Verbot des Detailreifens Seite nicht besser gehalten werden. Prinz Hohenlohe hätte seine und Hegewald Einladungen zu Bersammlungen. Bislang nur da zu durchbrechen, wo der Konsument, der Kunde den Be warnende Stimme bei der Bäckereiverordnung erheben sollen; viel war fein Polizeibeamter auf den Gedanken gekommen, daß der such des Detailreisenden selbst wünscht. Dahin geht unser Antrag leicht erhebt er sie bei der Verordnung über den Achtuhr- Ladenschluß. artiges den Gesetzen des Staates der Sozialreform zuwider sei; zu Artikel 8, der keinen Gewerbezweig vor den anderen begünstigt. Wir lönnen Gott danken, daß für die Handwerker gesorgt wird. am Montag aber geboten die Organe der Polizei in der Zahl Der Antrag Haffe ist aber durchaus unannehmbar. Wenn beim Allen Respekt vor der Berliner Gewerbe- Ausstellung; aber sie von drei uniformirten und drei nicht uniformirten Beamten dem Detailreisen Auswüchse entstehen, so müssen sie beseitigt werden; ist nicht zu flande gekommen durch den Gewerbefleiß der Hand. Bettelverbreiter zunächst, sich auf den Straßendamm zu begeben. man tann aber nicht das Detailreisen im Prinzip zulassen und werker, sondern des Großkapitals. Angesichts der Schädigung Bald darauf erschien der Fabrikant Hegewald. Der Herr bat dem Bundesrath die Pflicht auferlegen, feinerseits an die Stelle durch die Sonntagsruhe, der Belastung durch die soziale Gesetz- sich einen der Zettel aus und schimpfte den Bertheiler der Gesetzgebung zu treten und das Detailreisen in einzelnen gebung ist es dringend nothwendig, den Mittelstand in zwölfter dann in der der Sprechweise der Gebildeten als AufFällen zu verbieten. Stunde zu schützen und ihn zu erhalten als einen zuverlässigen wiegler, der sich wegscheeren möge. Indessen war auch Württembergischer Ministerialbirektor v. Schicker: Schon Baustein für Christenthum, Vaterland und Monarchie.( Bu- wieder ein Beamter herangetreten, der darauf den Namen des 1882 waren die verbündeten Regierungen in ihrer Mehrheit stimmung rechts.) Bettelvertheilers notirte und ihm dann die fernere Verbreitung dafür, daß eine solche Bestimmung gegen das Detailreisen aufgenommen werden folle in die Gewerbe- Ordnung. Von einem unbedingten Verbot des Detailreisend ist überhaupt feine Rede. Das Detailreisen ist nach wie vor gestattet, nur sollen die Detailreisenden nicht das Privileg haben, von den Steuern be freit zu sein, welche die Hausirer bezahlen müssen.( Sehr richtig! rechts.) Die Hausirer sind darum steuerlich so belastet, weil man aus polizeilichen Gründen den Gewerbebetrieb im Umherziehen nicht begünstigen will. Wenn man in Erwägung zieht, was der Detailreisende an Steuern spart gegenüber dem Hausfirer, so wird man sich sehr fragen müssen, ob das ökonomisch begründet ist. Daß der Bundesrath sich selbst Ausnahmen zu machen vorbehält, ist kein Widerspruch gegen das Prinzip; der Bundesrath erkennt nur an, daß für einzelne Industriezweige Ausnahmen gemacht werden müssen. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, der sich aber der Bundesrath unterziehen muß.
Lokales.
Die Errichtung von öffentlichen Leschallen ist in der gestrigen Sitzung der städtischen Kommission für die Verwaltung der öffentlichen Volksbibliotheken zum Beschluß erhoben worden. Vorläufig hat die Kommission die Errichtung von etwa vier oder fünf derartigen Instituten ins Auge gefaßt..
Abg. Hahn: Die Klassenschilderungen des Herrn Richter der Versammlungseinladungen mit der Motivirung verbot, daß treffen durchaus nicht zu. Allerdings sind verschiedene Geschäfts- der Inhalt die öffentliche Verbreitung nicht zulaffe. zweige jetzt der Meinung, daß das Detailreisen beschränkt Gegenüber den Mittheilungen der Magistrate- Hilfewerden müsse; sie sind durch die großen Geschäfte dazu gedrängt arbeiter, ihre Lohnverhältnisse betreffend, wird von seiten des worden. Aber im sozialpolitischen Interesse muß das Detail- Magistrats gemeldet, daß die Gehaltszahlung an die Hilfsarbeiter reisen beseitigt werden, im Interesse der jungen Leute selbst und bis zum 31. Dezember v. J. allerdings am Ultimo erfolgt sei, im Interesse der kleineren Städte, deren Gewerbetreibenden ge- und zwar gegen Präsentation einer Bescheinigung, in welcher schädigt werden. dem Vorzeiger schon am 25. des Monats amtlich attestirt wurde,
"
Damit schließt die Generaloiskussion. Artikel 1, welcher daß derselbe bis zum Ultimo beschäftigt gewesen. Diese zweifeleinen Zusatz zu§ 30 der Gewerbe- Ordnung betreffend die los inforrette Brayis sei nun, da die Magistratstasse am Konzessionirung von Krankenanstalten enthält, wird ohne Debatte Monatsschluß ohnehin stark belastet wäre, dahin abgeändert, genehmigt. daß jener Beschäftigungs- Nachweis am 20. ausgestellt Art. 2 betrifft die Konzeffionirung von Theaterunternehmungen, werden und und die Gehaltszahlung am 25. jeden Monats insbesondere die Schaffung finanzieller Garantien. erfolgen mußte. Danach erhielten die Hilfsarbeiter ihr Abg. Beckh( frs. Vp.), von lauten Rufen des Unwillens Gehalt pro Januar dieses Jahres am 25 Januar, also empfangen, als er die Rednertribüne betritt, spricht sich gegen fünf Tage früher als sonst, und zwar für die Zeit vom 1. bis Abg. Nichter: Das Handwerk ist durchaus nicht ruinirt: Art. 2 aus, gegen welchen daffelbe gelte, was Prinz Hohenlohe 20. Januar; am 25. Februar das Gehalt für die Zeit vom Es leistet mehr als früher, und wenn Sie es nicht glauben gegen Art. 8 vorgebracht habe. 21. bis 31. Januar und vom 1. bis 20. Februar; am 25. März wollen, dann gehen Sie in die Berliner Gewerbe- Ausstellung. Abg. Förster- Neustettin( Reform- P.) führt aus, daß nach der das Gehalt für 20. Februar bis 20. März und so fort. Bon Da werden Sie Abbitte thun müssen für die Anklagen gegen die Meinung eines berühmten Schauspielers der Artikel 2 ein fleines einer Borenthaltung" eines Drittels des Gehalts tönne somit Gewerbefreiheit und gegen die ganze Kulturentwickelung. Die Palliativmittel enthalte. Damit könne man sich vorläufig be- teine Rede sein. feßhaften Kaufleute sind durchaus nicht Gegner des Haufirens gnügen. Aber das Agentenwesen auf dem Gebiete des Theaters und des Detailreifens; denn viele dieser Kaufleute sind aus dem erfordere eine eingehende Neugestaltung. Stande der Haufirer und Detailreifenden hervorgegangen. Es Direktor im Reichsamt des Innern v. Wödtke empfiehlt wird geleugnet, daß das Detailreisen verboten sei; es wird nur die Annahme des Artikels 2, weil dadurch eine kleine Befferung dem Hausiren gleichgestellt. Das ist eben das Unrecht, daß man für die Schauspieler geschaffen wird, insofern als der Theater verschiedene Geschäfte einander gleichstellt. Der Haufirer setzt unternehmer sein Unternehmen nicht willkürlich verändern kann, die von ihm mitgeführte Waare ab; der Käufer hat das Risito, ohne eine neue Genehmigung nachzusuchen. nachdem er baar bezahlt hat. Der Detailreisende aber erhält Artikel 2 wird darauf genehmigt. nicht sofort das Geld, die Waare wird später geliefert und kann daher von dem Kunden, wenn sie nicht paßt, zurückgewiesen werden. 2 Uhr vertagt. Das Hausiren ist erschwert und soll noch mehr erschwert werden, und unter diese schweren Bestimmungen möchte man auch das Detailreisen stellen; dadurch wird es thatsächlich unmöglich gemacht. Die Petitionen, welche seit der zweiten Lesung beigebracht Das Feilhalten von Obst betreffend ordnet der Polizeifind, enthalten eine Fülle sachlichen Materials; sie zeigen, daß Weshalb habt Ihr mit uns" keinen Pferdehandel präsident an: Um die aus dem Genusse unreifen und ver= zwischen Hauſirern und Detailreisenden ein großer Unterschied abgeschloffen? Wir hätten ja bessere Preise geboten. Wir borbenen Obstes entstehenden Gesundheitsschädigungen zu verbesteht. Auf diese Einzelausführungen haben die Freunde des find noch immer gern bereit, schlagen Sie noch jetzt ein, es ist hüten und den Obsthändlern Weiterungen zu ersparen, weise ich Verbots des Detailreifens garnichts Sachliches ชิน er noch Zeit". Das war der langen Reden kurzer Sinn, mit denen darauf hin, daß unter der Bezeichnung Obst( Kirschen, Stachelwiedern; sie berufen sich immer nur auf die Petition des in der Donnerstags Sigung die tonservativen Mitglieder beeren u. dergl.) nur die sum fofortigen Konsum geeignete großen Senators von Gifhorn . Von Herrn v. Bötticher der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch drei reife und frische Waare feilgehalten und verkauft werden darf habe ich den Eindruck, daß er seit Empfang der Deputation, die Stunden lang das Zentrum apostrophirten. Graf v. Roon, und daß unreises oder überreifes Obst von dem reifen gesondert bei ihm war, eine etwas andere Kenntniß von der Sachlage hat, Herr v. Salisch und Herr Himburg machten die lebhaftesten und besonders bezeichnet werden muß.
Um 53/4 Uhr wird die weitere Berathung bis Mittwoch
Parlamentarisches.
Die Verhandlungen der Stadt mit der PferdebahnGesellschaft nehmen, wie einige Blätter wissen wollen, einen Vereinbarung so ausfallen werde, wie wir schon vor längerer günstigen Verlauf. Es ist die beste Aussicht vorhanden, daß die Beit mitzutheilen in der Lage waren. Die Hauptsache ist: Üm wandlung des Pferdebetriebes in den elektrischen und Einführung des Zehnpfennigtarifs. Namentlich der Polizeipräsident soll sehr für diese Aenderungen eintreten. Eine neue Pferdebahnlinie will die Große Berliner Pferdebahn- Gesellschaft vom Halleschen Thor durch die Blücherstraße und die Straße Hafenhaide" über den Hermannplah bis zum Ringbahnhof Rigdorf" einrichten.