Mit Staatsgeldern gewütet...
Staatsanwalt über die Luderwirtschaft der Raiffeisenbank
Im Dresdener ,, fleinen" Uralzeff- Prozeß begann der Staatsanwalt am Montag seine Anklagerede. Er übte nicht nur vernichtende Kritik an dem Hochstapler Uralzeff, sondern gestaltete ſein Plädoyer darüber hinaus zu einer ungeheuren Anflage gegen die Luder wirtschaft der Raiffeisenbank und ihrer deutschnationalen Direttoren. Der Staatsanwalt führte unter anderem aus:
Das große Interesse an diesem Prozeß galt in erster Linie dem Mann, der dem Prozeß den Namen gegeben hat, aber nicht minder der Bank, die den Namen des Organisators Raiffeifen trägt, des Begründers der landwirtschaftlichen Kreditorganisation in Deutsch land . In dieser Bank hat eine Lotterwirtschaft
zu einer der fürchterlichsten Katastrophen geführt, wie sie in der Geschichte der Banken einzigartig dasteht. Ebenso hat es die Deffentlichkeit erregt, daß hier zwei Anwälte auf der Anklagebank sitzen, die um des Geldes willen das Recht, die Ehre und ihre Standessitte mit Füßen traten. Unter den Angeklagten sind allein fünf Akademiter. Mehrere waren Offiziere. Es sind uns Abenteurer mit wildbewegter Vergangenheit begegnet und Menschen von abgrundtiefer Ber= logenheit entgegengetreten. Besondere Besorgnis erregt das Verhalten der Anwälte. Es ist nur allzu begreiflich, wenn das unbedingte Vertrauen des Publikums zu Anwälten und Notaren bei solchen Vorfällen im Schwinden begriffen ist. Es wird notwendig sein, daß die Anwaltschaft mit eisernem Besen in ihren eigenen Reihen ausfehrt. Dieser Prozeß, fuhr der Staatsanwalt fort, ist
ein Mufferbeispiel der strupellosen Geldgier.
Die Angeklagten sind zum Teil betrogene Betrüger, es gehen Betrüger und Betrogene in buntem Wechsel durcheinander, einer übertrifft den anderen an Gerissenheit und Verschlagenheit. Troz des öffentlichen Interesses aber ist dieser Prozeß tein politischer, sondern eine ganz gemeine friminelle Be= trugsangelegenheit. Die Raiffeisen- Angelegenheit blieb so
Grippe schützt Futterfrippe
Der Franzenprozeß wurde wegen Grippeanfal I des Berteidigers Sack um zwei Wochen vertag
Rum
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W
Franzen
Franzen:„ Lieber Gad, fönnen Sie nach der Grippe nicht noch Lungenentzündung friegen? Bierzehn Tage find verflucht knapp und Ihre Grippe schützt allein noch meine Braunschweiger Krippe."
fange eine Privatsache, wie zur Deckung der Verluste eigene Mittel dienten. Da aber die Raiffeisenbank den größten Teil ihrer Gelder über die Preußentasse vom Staate erhielt, so hat sie in schlimmster Weise mit den Steuergroschen der Staatsbürger gewütet. Der Hauptakteur ist Uralzeff, zweifellos ein Abenteurer von höchster Intelligenz und Suggestiv traft. Sein Aufschwung wäre aber nicht möglich gewesen,
wenn er nicht die Bank gefunden hätte, die er zu seinen 18100- Schwindeleien brauchte,
die völlig verwahrlofte Raiffeisenbant. Die Lodderwirtschaft unter der Direktion Dietrich, Seelmann, Schwarz( den deutschnationalen Direktoren, Red.) war so, wie Uralzeff fie fich nur wünschen fonnte. Die Bant warf die Millionen, die der deutschen Landwirtschaft hätten zugute tommen follen, Schwindlern, Glücksriftern und Abenteurern in den Rachen.
Ein schweres Einsturzunglück ereignete sich am Sonnabendnach mittag bei dem Bau eines Feuerlöschbrunnens in dem altmärkischen Ort Altmersleben im Kreis Salzwedel . Dort wurde ein zehn Meter tiefer Löschbrunnen für die Feuerwehr gebaut. Als er beinahe fertig war und die Arbeiter Feierabend machen wollten, stürzte der ganze obere Teil des Brunnens ein und die Sandmassen begruben zwei Brunnenbauer unter sich. Der 50 Jahre alte Brunnenbauer Friedrichs aus Einwinkel, der Vater von sieben Kindern ist, war fofort tot. Ein zweiter Brunnenbauer, Nahrstedt aus Späningen, wurde ebenfalls verschüttet, konnte aber gerade noch den Kopf frei machen. Von den Ortsbewohnern, die ihn zu reffen versuchten, find durch nachrutschende Sandmaffen ebenfalls drei Leute verschüttet worden. Sie fonnten nach stundenlanger Arbeit wieder befreit werden.
In Würzburg traten Sonnabend und Sonntag die Abgeordneten der deutschen Volksbühnenbewegung zum 11. deutschen Volts bühnentag zusammen. 171 Delegierte und 56 Gäste aus insgesamt 109 Drten beteiligten sich an den Beratungen. Die örtliche Boltsbühne und die Stadt Würzburg verschafften diesem Volksbühnentag einen sehr angenehmen äußeren Rahmen.
Den geschäftlichen Verhandlungen war der Sonnabend gewidmet. Der Verhandlungsvorsitzende, Curt Baafe, wies in seiner Begrüßungsansprache auf die besondere Bedeutung hin, die in diesem Augenblick härtester wirtschaftlicher Not dem Theater und damit der Volksbühnenbewegung zukommt. Die Tagung, so führte er aus, will die Deffentlichkeit und besonders die Behörden, den Staat und die Gemeinden darauf hinweisen, daß das Theater einen wesentlichen Bestandteil für den Aufbau und erst recht für den Wiederaufbau eines Volkes und seiner Kultur darstellt. Die Mittel, die für öffentliche Kunstpflege ausgegeben werden, sind nicht verschwendet. Es folgten dann weitere Begrüßungsansprachen. Besonders eindrucksvoll waren die Ausführungen Ottos. des Vertreters der deutschen Schauspielerschaft. Die Theaterkrise hat ihren Höhepunkt noch immer nicht erreicht. In der nächsten Spielzeit wird es über 5000 engagementslose Schauspieler geben; dazu treten die Einschränfungen der Betriebe, eine radikale Herabsetzung der Gagen und Gehälter. Im Kampf um die Erhaltung des Theaters hat die Gewerkschaft der Schauspieler im Bolfsbühnen- Verband einen mächtigen Bundesgenossen gefunden.
,, Deutscher Kulturaufbau" statt. Als erster Redner sprach der bekannte Schöpfer des belgischen Arbeiterbildungswesens, Professor Hendrit de Man( Frank furt a. M.). In ungemein fonzentrierten Untersuchungen löste der Redner die Aufgabe, das grundsätzliche Kernproblem der Volksbühnenbewegung einzuspannen in den Rahmen der heutigen Kulturproblematit überhaupt. Den letzten Gipfelpunkt der Spannungen in der Volksbühnenbewegung erblickt er in der Gestalt eines Gegenfazzes von zwei Thesen, die man die These von der Souveräni tät der Kun st und die These von der Klassenbedingtheit der Kunst nennen könnte. Diese beiden Gegensäge sind in Wirklichkeit nicht so scharf, wie man gemeinhin annimmt. Die Spannung zwischen Kultureinheit und Klaffenbedingtheit der Kultur lebt in der bürgerlichen Kultur selbst. Die These von der Einheit der Kultur hat den schöpferischen Prozeß im Auge, der Revolution sich gegenseitig bedingen, in dem jeder Gegenfüßler zugleich Erbe ist. Die These von der Klassengebundenheit der Kultur dagegen hat die besondere Form im Auge, in der eine Klasse auf Grund eines ihr eigenen Lebensstils Kulturwerte konsumiert. Demnach heißt der Gegensatz nicht Kultur und Zivilisation, sondern besser Kulturschöpfung und Kultur verbrauch. Von dieser Warte aus gesehen, sind auch Vergangenheit und Zukunft, Ueberlieferung und Umwälzung feine Gegensätze mehr. Darum heißt es, zugleich Erbe und leberwinder sein. Uebrwinden, weil wir Erben sind; erben, weil leberwinder sind. Nach den Begrüßungsansprachen erstattete der Generalsekretär Redner, beantwortete die oft gehörte Frage: Braucht der deutsche Generalintendant Carl Ebert ( Berlin ), der zweite
des Verbandes, A. Brodbed, den
Geschäftsbericht für 1930/31.
Die Boltsbühnenbewegung hat im Berichtsjahr, von einem allerdings namhaften Verlust der Berliner Volksbühne abgesehen, eine Einbuße an Mitgliedern nicht zu verzeichnen; im Gegenteil, die Zahl der angeschlossenen Boltsbühnenvereine nahm beträchtlich zu. Einem Abgang von insgesamt 11 Boltsbühnenvereinen stehen 27 Neugründungen gegenüber. Der Verband zählt damit Ende Juni 1931 insgesamt 313 Mitgliedsvereine, die höchste Zahl, die je seit Gründung des Verbandes erreicht wurde. An der Spize dieser 313 Vereine steht die Berliner Bolts bühne mit 56 000 Mitgliedern, Ihr folgen die Voltsbühnen in Breslau ( 26 770), Dresden ( 19 700), Chemnitz ( 17500), Hannover ( 14 425), Köln ( 14 200), Stuttgart ( 11 400), Hamburg ( 10 000). Rund zwei Drittel der im Verband zu sammengeschlossenen Volksbühnenvereine erhalten ihre Vorstellungen von Wanderbühnen, und zwar wiederum überwiegend von den verbandseigenen Wandertheatern.
Die Bewegung hat im Berichtsjahr durch alle ihre Organe eine vielseitige Tätigkeit entfaltet. Die Vereine selbst mögen in der Be richtszeit weit über 5 Millionen Theaterpläge in zumeist geschlof senen Borstellungen abgenommen haben. Daneben entwickelte sich im Rahmen sogenannter Sonderveranstaltungen eine start ausgebaute Tätigkeit auf den Gebieten des Films, der Jugendarbeit, in der Veranstaltung von Konzerten, Rezitationsabenden, Tanzdarbietungen, Puppen- und Märchenspielen, Sprechchorveran staltungen, Führungen, Reisen, Studienfahrten, Ausstellungen, Festen. Rund 700 folcher teilweise groß aufgemachter Sonderveranstaltungen find der Verbandszentrale namhaft gemacht worden. Neben den Neben den zentralen Presseerzeugnissen und einer neugegründeten Jugendzeit fchrift( Jugend Boltsbühne") erscheinen mehr als 90 Zeitschriften örtlicher Vereine.
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Mensch die Kunst, und warum braucht er sie? Es ist Urtrieb des Deutschen , sich auf der Bühne auszudrücken. Im Gegensatz zu anderen Kulturnationen hatte er erst sehr spät Gelegenheit, lebendige Kräfte in der Politit zu verwerfen. Der deutsche Geist, zur Austif. Die geistige Obdachlosigkeit des heutigen Menschen läßt die einandersetzung geneigt, schuf sich ein Ventil in der Drama. Forderung nach einem Theater, das insbesondere die Bewegung der Zeit spiegelt, verständlich erscheinen. Das breite Bolf, unverbraucht und instinktsicher, wird allein das Kulturtheater von heute tragen fönnen. Größte Aufgabe der Volksbühne muß sein, die geistige Krise der Gegenwart zu überwinden. Dazu gehört die Forderung eines lebndigen Theaters. Im freien Boltsstaat brauchen wir eine freie Volksbühne!
Eine in vielen Einzelheiten überraschend flare Rede hielt der Lehrer Erich Sielaff ( Stettin ) über das Problem, wie in einer Bolfsbühne heute gearbeitet werden muß.
In der Aussprache über die drei Reden begründete der Berliner Delegierte Robert Breuer die folgende Entschließung: ,, mit tiefer Sorge stellen die in Würzburg zusammengekommenen Vertreter der deutschen Bolfsbühnen fest, daß bei der Berwaltung und Berteilung der öffentlichen Gelder durch Reich, Länder und Gemeinden die lebensnotwendigen Forderungen des geistigen Lebens der Wissenschaft wie der Künste, immer mehr zurückgestellt, ja vernachlässigt werden und daß sie fünftig geradezu bedroht find.
Es wird darum gefordert, daß bei Aufstellung der neuen Haushalte die Regierungen und Magistrate sowohl wie die Parlamente ihre volle Verantwortung darauf verwenden, alle unentbehrlichen, geistigen Aufgaben zu sichern und hierbei im besonderen die gewaltige erzieherische und lebensbejahende Bedeutung des Theaters zu würdigen."
Karl Heinz Martin , der künstlerische Direktor der Berliner Voltsbühne, beschäftigt sich unter wiederholtem Beifall der Delegierten mit der notwendigen begrifflichen Scheidung der Theatervergnügungsindustrie und des Begriffs vom deutschen Theater, das in erster Linie geistiges Theater ist. Große Kunst fann nur aus dem Glauben an große Kunst im Zuschauer entstehen. Die Wiederherstellung des Begriffs deutsches Theater ist der einzige Weg zur Rettung gerade auch des Berliner Theaters. Wir Theaterwärtigen und zur tommenden Idee der Bolfsbühne. Betrachten Sie diese meine Erklärung als endgültige Erledigung des sogenannten Berliner Boltsbühnenkonflikts.
Die Film und Jugendarbeit fonnte im Berichtsjahr besonders start ausgebaut werden. Etwa 60 Volksbühnenvereine beschäftigen sich mit dem Film in der Abficht, Wege zu einer neuen Filmfultur zu öffnen. Die Verbandszentrale orientiert die Bewegung durch periodisch erscheinende Angaben über sämtliche Uraufführungen in Berlin . Die Gründung von sogenannten Jugend bühnen hat erfreuliche Fortschritte gemacht. Einzelne Volksleiter der Boltsbühne stehen unverrückt zur vergangenen, zur gegenbühnenvereine befizen Jugendvolfsbühnen, die mehr als 1000 und bis zu 2000 Mitglieder zählen.
Der Verband führte während der abgelaufenen Spielzeit ebenso wie in den Vorjahren durch eigene, bis ins legte ausgebaute und durchorganisierte Wanderbühnen, die zusammen insgesamt 1035 Borstellungen mit 46 Inszenierungen herausgebracht haben. Diese Vorstellungen der verbandseigenen Wanderbühnen wurden ron 430 000 Personen besucht. Die staatlichen Subventionen an diesen Bühnen haben naturgemäß nicht ausgereicht; auch diesmal mußte der Verband aus eigenen Mitteln Zehntausende aufwenden. Sämtliche Wanderbühnen waren während einer Spielzeit von 8 bis 10 Monaten vollbeschäftigt. Das Ostdeutsche Landestheater des Berbandes brachte seine Inszenierungen durchschnittlich 40mal, einzelne sogar über 50mal zur Wiederholung. Außerdem war der Verband an drei weiteren gemeinnügigen Wanderbühnen als Ge= sellschafter beteiligt und er war ferner Mitträger von zehn stehenden Bühnen.
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Ein Sonderbericht über die Boltsbühnen- Verlagsund Vertriebs- G. m. b. 5. gibt an, daß der Bühnenvertrieb des Volksbühnen- Berlages augenblicklich über 60 Bühnenwerte und über ein Dugend neuer Hörspiele verfügt. Im Jahre 1930 haben 66 Bühnen insgesamt 442 Aufführungen mit Werken aus dem Volksbühnen- Verlag herausgebracht. Der Verlag konnte in den beiden letzten Jahren nahezu 60 000 Bände der äußerst preiswerten Volksbühnen Klassiter umfeßen.
Unter Führung des Verbandes ist im Herbst 1930 die Bolts bühnen- Internationale gegründet worden.
Der Kassierer des Verbandes, Hubert Geilgens, gab in einem ausführlichen Kassenbericht zu erkennen, daß die Finanzlage des Verbandes gesund ist, daß aber die erhebliche Kürzung der öffentlichen Mittel, die dem Berband seither zur Durch führung seiner Arbeit zugeflossen sind, zu erhöhter Sparsamkeit, unter Umständen jogar zur Einschränkung einiger Tätigkeitsgebiete nötigen könne.
famten Boltsbühnentag mit stürmischem Beifall aufgenommen, Diese Ausführungen Karl Heinz Martins wurden vom ge= ebenso die Erklärung, die der Verbandsvorsitzende Curt Baate in seiner Eigenschaft als Borsigender der Berliner Bolfsbühne abarbeit wie immer geschaffen sei. gab, daß nunmehr der gemeinsame Boden zur fruchtbaren Weiter
Die Beratungen wurden mit der einstimmigen Annahme der Entschließung von Robert Breuer und mit einem wirkungsvollen Schlußwort des Verbandsvorsitzenden geschlossen.
,, Seele macht sich wichtig."
Theater in der Klosterstraße.
Das Stück ist eine Burleske. Ein Gastwirt, Liebhaber des Altohols und der Frauen, fühlt sich von seiner Seele belästigt. Gewissensbisse hindern ihn am vollen Genuß des Lebens, deshalb läßt er sich die Seele durch einen Lumpensammler aus dem Leibe hypnotifieren. Nun hat er die Seele im Haus und fühlt sich solange todunglücklich, bis der alte Zustand wieder erreicht ist.
Ein Wiz in drei Akten. Oskar Lange - Lüderiz gelingen naturalistische Szenen am besten. Er zeichneet Menschen und Situ ationen etwas derb und summarisch, aber immer wirklichkeitsnah. Mit ein paar Sägen umreißt er eine Figur, und auch der Szenenaufbau und die Dialogführung bezeugen sein können und seinen Sinn für komische Wirkungen. Doch der Einfall reicht für eine Burleste nicht aus. Es fehlen die burlesken Szenen. Lange- Lüderitz beschränkt sich auf ein Handlungsmoment: der Gastwirt wird von feiner Liebe zur Magd geheilt und kehrt zur Frau zurück. Der Darstellungsbereich wird verengt. Der Verfasser befißt nicht das Talent, die Dinge auf den Kopf zu stellen.
des brutal
Reichsbanner: Auto verunglückt.
18 3nfaffen zum Zeil schwer verletzt. Leisnig ( Freiffaat Sachsen), 29. Juni. Bei der Rückfahrt von einem Gautreffen des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold in Döbeln fuhr am Sonntagabend auf der Staatsstraße zwischen Döbeln und Leisnig ein mit 17 bis 18 Reichsbannerleuten befehter Kraftwagen, vermutlich infolge Versagens der Steuerung gegen einen Baum. Sämtliche Insassen des Wagens bis auf einen wurden verlegt, davon sieben schwer. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert.
In der Aussprache über die beiden Berichte beschäftigte sich zunächst Dr. Löwenberg( Berlin ) mit der Jugendfrage. Wir müssen den Jugendlichen einen Begriff von der tieferen Bedeutung des künstlerischen Erlebens vermitteln. Rechtsanwalt Stemmle ( Berlin ) führte diese Gedankengänge fort. Profeffor Restenberg mies auf das Verhältnis zwischen Staat und Kunst hin. Es ist unter Umständen daran zu denken. daß die staatlichen Instanzen eines Tages neben anderen Einrichtungen und Aufgaben auch die Bolfsbühne im Stiche laffen. Wir müssen uns darauf einstellen, daß wir uns aus eigener Kraft behaupten müssen.
Auf Antrag der Revisoren wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Ebenso erfolgte durch Zuruf einstimmig die Wiederwahl des Vorstandes auf zwei Jahre.
Am Sonntag vormittag fand im großen Saal des Hutenschen Gartens als Höhepunkt dieses Volksbühnentages eine öffentliche Kundgebung unter der Devise
In der Nachtvorstellung unter Sondingers Regie sieht man gute, schauspielerische Leistungen. Walter Stein ist der Gastwirt, beschränkt, versoffen, brutal und angstpoll. Franz Stein fpielt mit tänzerischer phantastischer Geschmeidigteit, und die Frauen Ingeborg Klein und Maria Isla Stein geben echte F. Sch. Typen.
Vorträge. Dienstag, nachmittags 4 Uhr, hält Dr. Mar Bindel int Vereinshaus Deutscher Ingenieure, Friedrich- Ebert- Straße 37, im Rahmen der Schule der Ernährung einen Vortrag über das Thema:„ unger
und Politit".
Karl Hermann Pilneys musikalisches Zeitspiel Von Freitag bis Donnerstag" gelangt am 3. Dttober 1931 in Berlin ( Krolloper) zur Erftaufführung. Die musikalische Leitung liegt in Händen von Generalmusif direktor cherchen. Die Aufführung erfolgt im Rahmen einer vom sozialistischen Kulturbund veranstalteten Festvoritellung.