In den frühen Bormittagsstunden war die Berliner Feuerwehr | alarmiert. Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten waren erst gegen in Schöneberg und in Moabit faft zu gleicher Zeit mit der Bekämp- 2 Uhr beendet. Die Entstehungsursache des Großfeuers fonnte noch fung zweier Großfeuer beschäftigt. nicht geflärt werden.
Kurz nach 29 Uhr brach in der Gußtomstraße 7 in Schöne berg , einer Querstraße der Gustav- Freytag- Straße, im Vorderhausdachstuhl Feuer aus. Unter Leitung des Baurates Braun er= schienen vier Löschzüge an der Brandstelle. Das Feuer muß offenbar die ganze Nacht unbemerkt geschwelt haben, denn als die ersten Löschtrupps nach oben vordringen wollten, hatten die Flammen bereits auf die beiden angrenzenden Dachstühle der Seitenflügel übergegriffen. Die starke Berqualmung des ganzen Gebäudes brachte die Mieter der oberen Stockwerte in Gefahr. Unter großen Schwierigkeiten konnten die Bedrohten jedoch unversehrt ins Freie geleitet werden. Die Bekämpfung des Brandes erfolgte über zwei mechanische Leitern und von den Nachbardächern aus, die eine Zeitlang durch starken Funkenflug sehr bedroht waren. Da bei dem Riesenumfang des Brandes Zwischenfälle nicht ausgeschlossen schienen, wurde der Rettungswagen nach
ulian Besteiro Fernández Andrés Saberit Colomer indrés Ovejero Bustamante José Sanchis Banús Trifon Gomez San José Alejandro Lerroux Garcia
Castrovido Sanz
Der Finanzminister erklärte, daß die Sozialisten sich feires- falls an einer Regierung Zerroug beteiligen würden. Eine solche Regierung müsse infolgedessen Anlehnung nach rechts suchen.
Berroug antwortete in einer Presseerklärung, daß er bei der Kabinettsbildung dort Unterstützung suchen werde, wo er es für richtig halte. Er bedauere außerordentlich die Erklärung des Finanzministers, da er eine Teilnahme der Sozialisten an der Regierung für unerläßlich halte.
Der Verfassungsentwurf.
Die mit der Ausarbeitung der spanischen Verfassung betraute Kommission hat ihre Arbeiten so gut wie vollendet. Der Verfaffungsentwurf ficht den unitarischen Charakter der spanischen Republik vor. Jeçliche Adelstitel werden abgeschafft. Die Freiheit der Religionsausübung, der Presse, der Gewerkschaften und die Berpflichtung, dem Vaterland zu dienen, werden hervorge. hoben. Das Recht des Eigentums wird anerkannt. Der Volksschulumterricht ist obligatorisch. Der Senat soll aus 260 mit gliedern bestehen und alle vier Jahre erneuert werden. Die Rammer foll 466 Abgeordnete umfassen. den Frauen wird das Wahlrecht zuerkannt. Die Wahlfähigkeit für Spanier beiderlei Geschlechts tritt mit dem vollendeten 23. Lebensjahr in Kraft. Der Berfassungsentwurf schlägt vor, daß das Mandat des Präsidenten der Republik , der von Kammer und Senat gemeinsam gewählt wird, auf sechs Jahre erteilt wird. 3um Präsidenten der Republik tönnen nicht gewählt werden Mitglieder des Klerus und Mitglieder des ehemealigen Königshauses.
Die Anhalter Bestechungsaffäre. Eine Erklärung der Preußag.
Zu den Behauptungen in der Presse über Stimmenfauf bzw. Bestechung von Abgeordneten teilt die Preußag( Preußische Bergwerfs- und Hütten- A.- G.) mit, daß fie allen diesen Vorgängen vo 11fommen fernste he. Bereits im Herbst vorigen Jahres habe die Preußag, als in einem westdeutschen Blatt ähnliche Behauptungen auftauchten, energisch dagegen Stellung genommen. Diese Behauptungen seien völlig unwahr. Die Preußag habe mit einer Geldhergabe an Abgeordnete nichts zu tun; sie habe Abgeordneten weder Zuwendungen noch Versprechungen gemacht. Der Vorstand, und zwar jedes einzelne Mitglied, sei bereit, diese Erklärung eidlich zu erhärten.
Das preußische Staatsministerium hat bekanntlich vor einigen Tagen gleichfalls erklärt, daß die Behauptung von der Bestechung von Abgeordneten durch die Preußag jeder Grundlage
entbehre.
Wie unsere Leser wissen, ist die Barzahlung an die beiden Hausbesizerabgeordneten von Anhalt von der Berliner Bant für Handel und Grundbesig erfolgt, deren Aufsichtsratsvor sitzender der in schärffter Opposition zur Preußischen Regierung stehende wirtschaftsparteiliche preußische Landtagsabgeordnete Ladendorff ift. Angesichts dieser Tatsache mutet es seltsam an, wenn die Wirtschaftspartei jeßt es auch noch für nötig hält, die beiden verurteilten Anhaltiner, nicht etwa Herrn Ladendorff, von sich abschüttelt.
Die Todesstrafe für Schwangere. Das Oberhaus nahm in dritter Lesung die bereits vom Unterhaus gebilligte Vorlage an, wonach eine schwangere Frau, die für schuldig erkannt wird ,,, ein mit dem Tode zu bestrafendes Verbrechen begangen zu haben", statt mit dem Tode Durch lebenslängliche Zwangsarbeit bestraft werden soll.
Karofferiewerf in Flammen.
Bon dem zweiten Großfeuer wurde die Karosseriefabrik der Firma Gebrüder Schwarze in der Waldenser Straße 3 in Moabit heimgesucht. Die Fabrik besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, in dessen Obergeschoß sich die Büro- und Lagerräume befinden. Um 10 Uhr loderten aus dem Sattlereilager plötzlich die hellen Flammen empor. Das Feuer fand an den Ledervorräten, Verpackungsmaterialien, Regalen reiche Nahrung und Ledervorräten, Berpadungsmaterialien, Regalen reiche Nahrung und dehnte sich mit rasender Schnelligkeit auf die anschließenden Büroräume aus. Fast fluchtartig mußten die Angestellten ihre Arbeitsräume verlassen. Die Feuerwehr hatte große Mühe, den Brand unter Einsatz von 8 Schlauchleitungen auf seinen Herd zu beschränken. Der Schaden ist sehr hoch, da wertvolle Ledersachen vernichtet worden sind. Auch in diesem Falle konnte die Ursache des Schadenfeuers noch nicht ermittelt werden.
Wahlbild
daß man glauben sollte, er habe in Notwehr gehandelt. Er zer schlug sich selbst die Brillengläser und brachte sich Wunden im Ge ficht bei. Trotzdem wurde einwandfrei festgestellt, daß er nicht in Notwehr gehandelt hat. Günther wurde noch am gleichen Abend vom Landjäger verhaftet und nach Liegnig gebracht.
New Bort, 1. Juli.
Die furchtbare Hizewelle in den Bereinigten Staaten dauert mit unverminderter Heftigkeit fort. Die Gesamtzahl der Personen, die bisher direkt oder indirekt der Hizewelle zum Opfer fielen, hat sich bereits auf über 600 erhöht. Während der letzten 24 Stunden wurden 300 Todesopfer gezählt. Die höchste Zahl hat die Stadt Chikago mit 126. Jm Staate Jo wa sind zahlreiche Biehherden Opfer der Hitze geworden, während in vielen Bezirken der Union die Getreideernte vollkommen vernichtet worden ist. Die Höchsttemperatur im Schatten betrug gestern zwischen 35 und 50 Grad Celsius.
FUNK UND
AM ABEND
Rückschan.
Außenminister Lerroux gibt bei den spanischen Wahlen zur Verfassunggebenden Nationalver Sammlung in einem Wahllokal in Madrid seine Stimme ab
Um den Oldenburger Landtag. Auflösungsantrag der Hafenfrenzler abgelehnt.
Der Oldenburger Landtag lehnte am Dienstag den Antrag der Nationalsozialisten auf Auflösung des Parlaments ab. Für den Antrag stimmten die Deutschnationalen, die Nationalfozialisten, das Landvoll und die Kommunisten. Der Landtag vertagte sich nach der Abstimmung auf unbestimmte Zeit, so daß die bisherige Beamtenregierung als gefchäftsführendes Ministerium weiter amtieren wird.
Eine Erklärung Malinoffs.
Alexander Malinoff, ehemaliger und neuernannter Ministerpräsident Bulgariens und Führer des Volksblocks, auf den fich die neue bulgarische Regierung stüßen wird, hat der bulgarischen Telegraphenagentur folgende Erklärungen gegeben:
Der Sieg des Boltsblods bedeutet einen Triumph der Berföhnungspolitit, der nationalen Einigung und der rabitalen Reformen. Die aus diesem Block gebildete Regierung wird feinesfalls eine Störung des Friedens dulden. Die geplanten Reformen sollen die schwere finanzielle und wirtschaftliche Lage des Landes erleichtern. Die Regierung des Volksblods wird ein aufrichtiger Freund des inneren und des internationalen Friedens und ein erbitterter Feind aller derer sein, die ihn stören würden. Der Sieg des Blocs bedeutet auch einen Sieg des Konstitutionalismus. So wird die fünftige Regierung streng auf das Grundgeset des Landes achten und seine Bestimmungen durchführen, sie wird fich als strenger Wächter der bestehenden politischen und sozialen Ordnung betätigen und sie befestigen, indem sie alle für die ruhige Entwicklung des Landes gefährlichen Experimente ablehnt. Der Volksblock hat den Sieg bei den Wahlen errungen, weil das Volk durch seine Vermittlung alles mögliche und Vernünftige versuchen will, um im internationalen Plan zu guten Beziehungen zu allen Nachbarländern zu kommen und die Freundschaft, das Vertrauen und die Unterstützung der fremden Mächte zu gewinnen. Daher wird auch die Außenpolitik der Blockregierung bestrebt sein, die Ziele zu erreichen, welche das Volt selbst bestimmt hat.
Bluttat eines Gutsbesitzers.
Furchtbarer Arbeitermord auf Schloß Jannowik. Liegnig, 1. Juli. ( Eigenbericht.) Gestern abend verursachte eine schwere Bluttat auf Schloß Jannowit große Aufregung.
Der Gutsbesizer Robert Günther war mit dem Oberschweizer in einen Wortwechsel geraten. Plöglich lief er aus dem Kuhstall, holte sich ein Jagdgewehr und lief wieder in den Kuhstall zurück. Als der Oberschweizer bemerkte, daß jemand leise in den Ruhstall getreten war, wandte er sich um und sah den Lauf des Gewehrs auf sich gerichtet. Er warf sich schnell zu Boden, so daß der gleich darauf frachende Schuß in die Wand ging. Der Unterschweizer, der sich ebenfalls im Ruhstall befand, eilte, als er dies alles sah, nach vorn, um aus dem Schußbereich zu kommen. Die zweite Kugel, die der Gutsbefizer abgab, traf jedoch den fliehenden, an der ganzen Sache vollständig unbeteiligten Unterschweizer. Der Schuß ging in die Lunge und führte sofort den Tod herbei. Der Oberschweizer fonnte sich in Sicherheit bringen.
Als die ruchlose Tat des Gutsbesizers im Orte bekannt wurde, zog eine Menge in maßloser Empörung vor das Schloß und ver= langte die Verhaftung des Mörders. Als Günther sah, was er angerichtet hatte, versuchte er, sich Verwundungen beizubringen, fo
Die Funtstunde" seht ihre Städtebilder unentwegt in der steht. Der Querschnitt durch Stettin " mar einschläfernd langweilig. Statt daß eine Stadt lebendig gemacht wurde, brachte man eine Folge von Lesebuchartikeln für die Oberstufe, in denen eine gedrängte Uebersicht aller offiziell erwähnenswert erscheinenden Latsachen aus Stettin gegeben wurde, und die höchstens ein sehr chr= geiziger Schüler freiwillig lesen würde. Natürlich kann man das soziale und wirtschaftspolitische Bild einer Stadt auch in sachlichen Borgängen umreißen, aber niemals in einer Häufung von Stich)= worten, sondern nur in der sinnvollen Auswahl charakteristischer Züge. Auf keinen Fall jedoch ist es nötig, für solche Vorträge das Mikrophon von Berlin fortzubewegen; selbst wenn die einzelnen Ausführungen infolgedessen nicht von ihren Verfassern selber abgelesen werden können, ist das weiter fein Unglück. Die anschauliche Reportage aber braucht lebendige Einzelheiten; Alfred Braun begriff diese Notwendigkeit früher so gut und stellte seine Berichte darauf ein. Es ist nicht recht zu verstehen, weshalb er jegt immer wieder versagt. Oder werden die offiziösen" Ausführungen feinen Reportagen aufge zwungen?
Mittwoch, 1. Juli.
16.05 Aktuelle Abteilung. 16.30,, Jungsegler heraus!"( Studienrat Fr Augener.)
Tes.
16.50 Bücherstunde. Reisen in Deutschland. ( Am Mikrophon: Prof. E. Fader.) 17.05 Unterhaltungsmusik.
18.30 Rechtsanwalt Dr. Fritz Weinberg: Wie sichert sich der Hypothekengläubiger bei der Beleihung.
18.55 Volkslieder.( Valerie Lindner; Flügel: Ben Geysel.)
19.25 Wovon man spricht.
19.50 Ballettmusik. Dir.: Dr. Ernst Römer.( Kammerorchester. Am Cembalo: Gertrud Wertheim.)
20.50 Tages- und Sportnachrichten.
21.00 Frankfurt a. M.: Hörmodell II.
22.30 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. an Tanzmusik.
Königswusterhausen.
17.00 Hermann Hasenauer: Lebendige Elternabende.
17.30 Dr. Rudolf Felber: Musik im Märchen.
18.00 Dr. Richard Gerlach : Beobachtungen an Eidechsen.
18.30 Dr. Konrad Dürre und Dr. Johannes Günther: Freilicht- Theater. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.
19.00 Ob.- Reg.- Rat Dr. Hamburger: Das neue Preußische Polizeiverwaltungsgesetz.
19.20 Alfred Mühr : Tragikomödien des Alltags.
19.40 Min.- Rat Hans Goslar : Die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Reichsverfassung und in der staatsbürgerlichen Praxis. 20.00 Leipzig : Aus der Oper„ Der Goldschmied von Toledo" von Jacques Offenbach .
Wetter für Berlin : Fortdauer des heiteren und warmen Wetters. Für Deutschland : Ueberall warm und im größeren Teile des Reiches beständig, nur im Süden und Westen auftommende Gemitterneigung. Berantwortl. für bie Redaktion: Serbert gepere, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Budh bruderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin E 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
Theater. Lichtspiele usw.
Mittwoch, 1. 7. Mittwoch, 1.7.
Staats- Oper
Unter d. Linden 303. A.-V.
20 Uhr Der
Städt. Oper
Bismarckstr.
Ge
Zigeunerbaron schlossen
Ende 222 Uhr
Staats- Oper Staatl. Schausph.
( am Gendarmenmarkt). 260. A.-V.
20 Uhr
Das Nürnbergisch Ei
Ende g. 222 Uhr Ende g. 221/2 Uhr
Staati. Schiller- Theater, Charltbg
20 Uhr
Der Richter von Zalamea Ende nach 22 Uhr
Reichshallen- Theater Stettiner Sänger
Zum Schluß
,, Alles verrückt!" Anfang
Uhr
Preise 60 Pfennig bis 2 Mark
Volksbühne Theater am Bülowplatz. 8 Uhr
Lumpazivagabundus
Deutsches Theater
8 Uhr
Bismarck 449 8 Uhr Die schöne Helena von Jacques Offenbad Regie: Max Reinhardt
Komische Oper
Friedrichstr. 104
812 Uhr
Die Komödie Sommerpr. 0.50-7.00
Metropol- Theater
Täglich 84 Uhr
Die Toni
HAUS VATERLAND
KURFURST 7460
Das
P
Vergnügungs Restaurant Berlins
BETRIEB
KEMPINSKI