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Zwei Großfeuer

In Schöneberg und Moabit

In den frühen Bormittagsstunden war die Berliner Feuerwehr | alarmiert. Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten waren erst gegen in Schöneberg und in Moabit faft zu gleicher Zeit mit der Bekämp- 2 Uhr beendet. Die Entstehungsursache des Großfeuers fonnte noch fung zweier Großfeuer beschäftigt. nicht geflärt werden.

Kurz nach 29 Uhr brach in der Gußtomstraße 7 in Schöne­ berg , einer Querstraße der Gustav- Freytag- Straße, im Vorderhaus­dachstuhl Feuer aus. Unter Leitung des Baurates Braun er= schienen vier Löschzüge an der Brandstelle. Das Feuer muß offen­bar die ganze Nacht unbemerkt geschwelt haben, denn als die ersten Löschtrupps nach oben vordringen wollten, hatten die Flammen be­reits auf die beiden angrenzenden Dachstühle der Seitenflügel übergegriffen. Die starke Berqualmung des ganzen Gebäudes brachte die Mieter der oberen Stockwerte in Ge­fahr. Unter großen Schwierigkeiten konnten die Bedrohten jedoch unversehrt ins Freie geleitet werden. Die Bekämpfung des Brandes erfolgte über zwei mechanische Leitern und von den Nach­bardächern aus, die eine Zeitlang durch starken Funkenflug sehr be­droht waren. Da bei dem Riesenumfang des Brandes Zwischen­fälle nicht ausgeschlossen schienen, wurde der Rettungswagen nach

ulian Besteiro Fernández Andrés Saberit Colomer indrés Ovejero Bustamante José Sanchis Banús Trifon Gomez San José Alejandro Lerroux Garcia

Castrovido Sanz

Regierung ohne Sozialisten.

Ministerdiskussion in Spanien .

Madrid , 1. Juli( Eigenbericht).

Der Finanzminister erklärte, daß die Sozialisten sich feires- falls an einer Regierung Zerroug beteiligen würden. Eine solche Regierung müsse infolgedessen Anlehnung nach rechts suchen.

Berroug antwortete in einer Presseerklärung, daß er bei der Kabinettsbildung dort Unterstützung suchen werde, wo er es für richtig halte. Er bedauere außerordentlich die Erklärung des Finanzministers, da er eine Teilnahme der Sozialisten an der Re­gierung für unerläßlich halte.

Der Verfassungsentwurf.

Madrid , 1. Jufi.

Die mit der Ausarbeitung der spanischen Verfassung betraute Kommission hat ihre Arbeiten so gut wie vollendet. Der Ver­faffungsentwurf ficht den unitarischen Charakter der spa­nischen Republik vor. Jeçliche Adelstitel werden abgeschafft. Die Freiheit der Religionsausübung, der Presse, der Gewerkschaften und die Berpflichtung, dem Vaterland zu dienen, werden hervorge. hoben. Das Recht des Eigentums wird anerkannt. Der Volks­schulumterricht ist obligatorisch. Der Senat soll aus 260 mit gliedern bestehen und alle vier Jahre erneuert werden. Die Rammer foll 466 Abgeordnete umfassen. den Frauen wird das Wahlrecht zuerkannt. Die Wahlfähigkeit für Spanier bei­derlei Geschlechts tritt mit dem vollendeten 23. Lebensjahr in Kraft. Der Berfassungsentwurf schlägt vor, daß das Mandat des Präsi­denten der Republik , der von Kammer und Senat gemeinsam gewählt wird, auf sechs Jahre erteilt wird. 3um Prä­sidenten der Republik tönnen nicht gewählt werden Mitglieder des Klerus und Mitglieder des ehemealigen Königshauses.

Die Anhalter Bestechungsaffäre. Eine Erklärung der Preußag.

Zu den Behauptungen in der Presse über Stimmenfauf bzw. Bestechung von Abgeordneten teilt die Preußag( Preußische Berg­werfs- und Hütten- A.- G.) mit, daß fie allen diesen Vorgängen vo 11­fommen fernste he. Bereits im Herbst vorigen Jahres habe die Preußag, als in einem westdeutschen Blatt ähnliche Behaup­tungen auftauchten, energisch dagegen Stellung ge­nommen. Diese Behauptungen seien völlig unwahr. Die Preußag habe mit einer Geldhergabe an Abgeordnete nichts zu tun; sie habe Abgeordneten weder Zuwendungen noch Versprechungen gemacht. Der Vorstand, und zwar jedes einzelne Mitglied, sei bereit, diese Erklärung eidlich zu erhärten.

Das preußische Staatsministerium hat bekanntlich vor einigen Tagen gleichfalls erklärt, daß die Behauptung von der Bestechung von Abgeordneten durch die Preußag jeder Grundlage

entbehre.

Wie unsere Leser wissen, ist die Barzahlung an die beiden Hausbesizerabgeordneten von Anhalt von der Berliner Bant für Handel und Grundbesig erfolgt, deren Aufsichtsratsvor sitzender der in schärffter Opposition zur Preußischen Regierung stehende wirtschaftsparteiliche preußische Landtagsabgeord­nete Ladendorff ift. Angesichts dieser Tatsache mutet es seltsam an, wenn die Wirtschaftspartei jeßt es auch noch für nötig hält, die beiden verurteilten Anhaltiner, nicht etwa Herrn Ladendorff, von sich abschüttelt.

Die Todesstrafe für Schwangere. Das Oberhaus nahm in dritter Lesung die bereits vom Unterhaus gebilligte Vorlage an, wonach eine schwangere Frau, die für schuldig erkannt wird ,,, ein mit dem Tode zu bestrafendes Verbrechen begangen zu haben", statt mit dem Tode Durch lebenslängliche Zwangsarbeit bestraft werden soll.

Karofferiewerf in Flammen.

Bon dem zweiten Großfeuer wurde die Karosseriefabrik der Firma Gebrüder Schwarze in der Waldenser Straße 3 in Moabit heimgesucht. Die Fabrik besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, in dessen Obergeschoß sich die Büro- und Lagerräume befinden. Um 10 Uhr loderten aus dem Sattlerei­lager plötzlich die hellen Flammen empor. Das Feuer fand an den Ledervorräten, Verpackungsmaterialien, Regalen reiche Nahrung und Ledervorräten, Berpadungsmaterialien, Regalen reiche Nahrung und dehnte sich mit rasender Schnelligkeit auf die anschließenden Büro­räume aus. Fast fluchtartig mußten die Angestellten ihre Arbeits­räume verlassen. Die Feuerwehr hatte große Mühe, den Brand unter Einsatz von 8 Schlauchleitungen auf seinen Herd zu beschränken. Der Schaden ist sehr hoch, da wertvolle Ledersachen vernichtet wor­den sind. Auch in diesem Falle konnte die Ursache des Schaden­feuers noch nicht ermittelt werden.

Wahlbild

daß man glauben sollte, er habe in Notwehr gehandelt. Er zer schlug sich selbst die Brillengläser und brachte sich Wunden im Ge ficht bei. Trotzdem wurde einwandfrei festgestellt, daß er nicht in Notwehr gehandelt hat. Günther wurde noch am gleichen Abend vom Landjäger verhaftet und nach Liegnig gebracht.

600 Hitzetote in Amerika .

New Bort, 1. Juli.

Die furchtbare Hizewelle in den Bereinigten Staaten dauert mit unverminderter Heftigkeit fort. Die Gesamtzahl der Personen, die bisher direkt oder indirekt der Hizewelle zum Opfer fielen, hat sich bereits auf über 600 erhöht. Während der letzten 24 Stunden wurden 300 Todesopfer gezählt. Die höchste Zahl hat die Stadt Chikago mit 126. Jm Staate Jo wa sind zahlreiche Biehherden Opfer der Hitze geworden, während in vielen Bezirken der Union die Getreideernte vollkommen vernichtet worden ist. Die Höchsttemperatur im Schatten betrug gestern zwischen 35 und 50 Grad Celsius.

FUNK UND­

AM ABEND

Rückschan.

aus Spanien gleichen Form fort, deren Unzulänglichkeit längst unumftritten' eſt­

Außenminister Lerroux gibt bei den spanischen Wahlen zur Verfassung­gebenden Nationalver Sammlung in einem Wahl­lokal in Madrid seine Stimme ab

Um den Oldenburger Landtag. Auflösungsantrag der Hafenfrenzler abgelehnt.

Oldenburg , 1. Juli( Eigenbericht).

Der Oldenburger Landtag lehnte am Dienstag den An­trag der Nationalsozialisten auf Auflösung des Parlaments ab. Für den Antrag stimmten die Deutschnationalen, die Nationalfozia­listen, das Landvoll und die Kommunisten. Der Landtag vertagte sich nach der Abstimmung auf unbestimmte Zeit, so daß die bisherige Beamtenregierung als gefchäftsführendes Ministerium weiter amtieren wird.

Bulgariens neuer Kurs.

Eine Erklärung Malinoffs.

Alexander Malinoff, ehemaliger und neuernannter Ministerpräsident Bulgariens und Führer des Volksblocks, auf den fich die neue bulgarische Regierung stüßen wird, hat der bulgarischen Telegraphenagentur folgende Erklärungen gegeben:

Der Sieg des Boltsblods bedeutet einen Triumph der Ber­föhnungspolitit, der nationalen Einigung und der rabitalen Reformen. Die aus diesem Block gebildete Regierung wird feinesfalls eine Störung des Friedens dulden. Die geplanten Reformen sollen die schwere finanzielle und wirtschaftliche Lage des Landes erleichtern. Die Regierung des Volksblods wird ein auf­richtiger Freund des inneren und des internationalen Friedens und ein erbitterter Feind aller derer sein, die ihn stören würden. Der Sieg des Blocs bedeutet auch einen Sieg des Konstitutionalismus. So wird die fünftige Regierung streng auf das Grundgeset des Landes achten und seine Bestimmungen durchführen, sie wird fich als strenger Wächter der bestehenden politischen und sozialen Ordnung betätigen und sie befestigen, indem sie alle für die ruhige Entwicklung des Landes gefährlichen Experimente ablehnt. Der Volksblock hat den Sieg bei den Wahlen errungen, weil das Volk durch seine Vermittlung alles mögliche und Vernünftige versuchen will, um im internationalen Plan zu guten Beziehungen zu allen Nachbarländern zu kommen und die Freundschaft, das Vertrauen und die Unterstützung der fremden Mächte zu gewinnen. Daher wird auch die Außenpolitik der Blockregierung bestrebt sein, die Ziele zu erreichen, welche das Volt selbst bestimmt hat.

Bluttat eines Gutsbesitzers.

Furchtbarer Arbeitermord auf Schloß Jannowik. Liegnig, 1. Juli. ( Eigenbericht.) Gestern abend verursachte eine schwere Bluttat auf Schloß Jannowit große Aufregung.

Der Gutsbesizer Robert Günther war mit dem Oberschweizer in einen Wortwechsel geraten. Plöglich lief er aus dem Kuh­stall, holte sich ein Jagdgewehr und lief wieder in den Kuhstall zurück. Als der Oberschweizer bemerkte, daß jemand leise in den Ruhstall getreten war, wandte er sich um und sah den Lauf des Gewehrs auf sich gerichtet. Er warf sich schnell zu Boden, so daß der gleich darauf frachende Schuß in die Wand ging. Der Unterschweizer, der sich ebenfalls im Ruhstall befand, eilte, als er dies alles sah, nach vorn, um aus dem Schußbereich zu kommen. Die zweite Kugel, die der Gutsbefizer abgab, traf jedoch den fliehenden, an der ganzen Sache vollständig unbeteiligten Unterschweizer. Der Schuß ging in die Lunge und führte sofort den Tod herbei. Der Oberschweizer fonnte sich in Sicherheit bringen.

Als die ruchlose Tat des Gutsbesizers im Orte bekannt wurde, zog eine Menge in maßloser Empörung vor das Schloß und ver= langte die Verhaftung des Mörders. Als Günther sah, was er an­gerichtet hatte, versuchte er, sich Verwundungen beizubringen, fo

Die Funtstunde" seht ihre Städtebilder unentwegt in der steht. Der Querschnitt durch Stettin " mar einschläfernd lang­weilig. Statt daß eine Stadt lebendig gemacht wurde, brachte man eine Folge von Lesebuchartikeln für die Oberstufe, in denen eine ge­drängte Uebersicht aller offiziell erwähnenswert erscheinenden Lat­sachen aus Stettin gegeben wurde, und die höchstens ein sehr chr= geiziger Schüler freiwillig lesen würde. Natürlich kann man das soziale und wirtschaftspolitische Bild einer Stadt auch in sachlichen Borgängen umreißen, aber niemals in einer Häufung von Stich)= worten, sondern nur in der sinnvollen Auswahl charakteristischer Züge. Auf keinen Fall jedoch ist es nötig, für solche Vorträge das Mikrophon von Berlin fortzubewegen; selbst wenn die einzelnen Aus­führungen infolgedessen nicht von ihren Verfassern selber abgelesen werden können, ist das weiter fein Unglück. Die anschauliche Re­portage aber braucht lebendige Einzelheiten; Alfred Braun begriff diese Notwendigkeit früher so gut und stellte seine Berichte darauf ein. Es ist nicht recht zu verstehen, weshalb er jegt immer wieder versagt. Oder werden die offiziösen" Ausführungen feinen Re­portagen aufge zwungen?

Mittwoch, 1. Juli.

Berlin .

16.05 Aktuelle Abteilung. 16.30,, Jungsegler heraus!"( Studienrat Fr Augener.)

Tes.

16.50 Bücherstunde. Reisen in Deutschland. ( Am Mikrophon: Prof. E. Fader.) 17.05 Unterhaltungsmusik.

18.30 Rechtsanwalt Dr. Fritz Weinberg: Wie sichert sich der Hypotheken­gläubiger bei der Beleihung.

18.55 Volkslieder.( Valerie Lindner; Flügel: Ben Geysel.)

19.25 Wovon man spricht.

19.50 Ballettmusik. Dir.: Dr. Ernst Römer.( Kammerorchester. Am Cembalo: Gertrud Wertheim.)

20.50 Tages- und Sportnachrichten.

21.00 Frankfurt a. M.: Hörmodell II.

22.30 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. an Tanzmusik.

16.00 Hamburg : Konzert.

Königswusterhausen.

17.00 Hermann Hasenauer: Lebendige Elternabende.

17.30 Dr. Rudolf Felber: Musik im Märchen.

18.00 Dr. Richard Gerlach : Beobachtungen an Eidechsen.

18.30 Dr. Konrad Dürre und Dr. Johannes Günther: Freilicht- Theater. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.

19.00 Ob.- Reg.- Rat Dr. Hamburger: Das neue Preußische Polizeiverwaltungs­gesetz.

19.20 Alfred Mühr : Tragikomödien des Alltags.

19.40 Min.- Rat Hans Goslar : Die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Reichsverfassung und in der staatsbürgerlichen Praxis. 20.00 Leipzig : Aus der Oper Der Goldschmied von Toledo" von Jacques Offenbach .

Wetter für Berlin : Fortdauer des heiteren und warmen Wetters. Für Deutschland : Ueberall warm und im größeren Teile des Reiches beständig, nur im Süden und Westen auftommende Gemitterneigung. Berantwortl. für bie Redaktion: Serbert gepere, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Budh bruderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin E 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

Theater. Lichtspiele usw.

Mittwoch, 1. 7. Mittwoch, 1.7.

Staats- Oper

Unter d. Linden 303. A.-V.

20 Uhr Der

Städt. Oper

Bismarckstr.

Ge­

Zigeunerbaron schlossen

Ende 222 Uhr

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Platz der Republik 20 Uhr Besonders ermäß. Preise

Fidelio Deffenti. Kartenverkauf

( am Gendarmenmarkt). 260. A.-V.

20 Uhr

Das Nürnbergisch Ei

Ende g. 222 Uhr Ende g. 221/2 Uhr

Staati. Schiller- Theater, Charltbg

20 Uhr

Der Richter von Zalamea Ende nach 22 Uhr

Reichshallen- Theater Stettiner Sänger

Zum Schluß

,, Alles verrückt!" Anfang

Uhr

Preise 60 Pfennig bis 2 Mark

Volksbühne Theater am Bülowplatz. 8 Uhr

Lumpazi­vagabundus

Deutsches Theater

8 Uhr

Der Hauptmann von Köpenick

v Carl Zuckmayer

Regie: Heinz Hilpert

Kurfürstendamm Theater

Bismarck 449 8 Uhr Die schöne Helena von Jacques Offenbad Regie: Max Reinhardt

Komische Oper

Friedrichstr. 104

812 Uhr

Frauen haben

das gern...

Musikal. Schwank von Arnold Musik v. Walt. Kollo

Die Komödie Sommerpr. 0.50-7.00

Täglich 82 Uhr Dienst

am Kunden

von Curt Bois und Max Hansen Regie: Hans Deppel

Metropol- Theater

Täglich 84 Uhr

Die Toni

aus Wien Mady Christians , Michael Bohnen

HAUS VATERLAND

KURFURST 7460

Das

P

Vergnügungs Restaurant Berlins

BETRIEB

KEMPINSKI