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Politischer Maffenstreif"

In der Mittagspause, vor dem Betrieb

Das dürftige Ergebnis der kommunistischen Massenstreifparole| der Osram Belegschaft ab, die in der Mittagspause mit gegen die Notverordnung, wonach am 1. Juli während einer halben oder einer Stunde in den Betrieben die Arbeit eingestellt werden sollte, um die kommunistische Parteiagitation zu beleben, stimmt mit der großen Aufmachung in der Roten Fahne" schlecht überein. Immerhin hat die RGO. der KPD . es fertig gebracht, daß bei Hartung Lichtenberg die ganze Belegschaft ausgesperrt wurde und bei Sternberg Borsigmalde die Schmiede. Am gemütlichsten spielte sich die politische Massenstreifattion bei

F

den Erwerbslosen vor dem Betrieb eine Kundgebung durchführte. Um so radikaler zeigten sich die Leiter der Afü- Arbeiteraktion der Baustelle Tempelhof , die alle Arbeiter aufforderten, sich zum Generalstreit fertig zu machen. Das Moskaublatt be= gnügt sich zunächst mit der Forderung, Streifbeschlüsse in allen Be­legschaften gegen die Notverordnung zu schaffen. Die arbeitslosen RGD.- Leute sind jederzeit streitbereit. Die gewerkschaftlich organi­fierte Arbeiterschaft gibt sich nicht zum Spielball der KPD. her.

Ein gestörtes Bockbierfest. Trauriger Abschluß einer allzu heftigen Bierreise.

Wegen versuchten Totschlages hatte sich in vier­fägiger Berhandlung der Marmorschleifer August Trenge vor dem Schwurgericht III zu verantworten. Mitangeklagt waren wegen gefährlicher Körperverletzung ein Anstreicher und ein Schloffer.

Der Anklage lag eine sehr böse Ausschreitung aus reiner Rauflust zugrunde. Die drei Angeklagten hatten mit einem vierten Mann, der bisher nicht ermittelt ist und den sie nur unter dem Namen Kurt tennen wollen, am 1. März eine Bierreise gemacht. In verschiedenen Lokalen hatten sie bereits Streitigkeiten gehabt und sich sehr gewalttätig benommen. Auch auf der Straße wur den Personen mit Schlagringen zu Boden geschlagen. Kurz por der Feierstunde zogen die vier Raufbolde in den Schwarzen Adler" in Weißensee, wo ein Sparverein ein Bodbierfest hatte. Gie benahmen sich auch hier sehr herausfordernd, schlossen die Ein­gangstür ab und es soll auch der Ruf gehört worden sein: Der

"

In einem Betriebe 400 Angestellten gekündigt. liche Abneigung um so mehr verſtärkt wird, je größer der psycho- Laden wird heute jertig gemacht!" Sie verweigerten

Zweihundert bleiben in Stellung.

Wie die Verwaltung der Henschel u. Sohn A.-G. Kassel, deren Werkstätten zur Zeit weniger als ein Drittel beschäftigt sind und deren Arbeiterzahl sich heute auf rund 2000 stellt, mitteilt, muß sie ihre Angestelltenzahl, die heute noch etwa 600 beträgt, in ein einigermaßen angemessenes Maß zu dem verringerten Beschäftigungsgrad des Werkes bringen. Um die notwendigen Maßnahmen bis zum Jahresschluß durch­führen zu können, mußten jetzt schon Kündigungen an etma 400 2ngestellte ausgesprochen werden, die vorsorglich erfolgt sind.

Müffen Vertrauenspersonen häßlich sein?

Eine argliftig getäuschte Unternehmerfeele.

Es ist wohl schon öfter vorgekommen, daß ein Chef, der eine Angestellte schriftlich nach der Photographie engagiert hat, hinterher enttäuscht war, weil die Angestellte auf dem wohlretouschierten Bild vorteilhafter aussah als in Wirklichkeit. Daß aber, wie der ZDA. berichtet, umgekehrt ein Chef von seinem Vertrage zurüdtreten will, meil die Engagierte jünger und hübscher aussieht als ihr Photo dieser erstaunliche Fall mußte kürzlich vor dem Ber= liner Arbeitsgericht verhandelt werden.

Die Angestellte hatte sich nämlich in der Zwischenzeit zwischen Bildofferte und Stellungsantritt einer Schönheitsoperation unter­zogen und war durch eine Nasenkorrektur, wie ihr neuer Chef ver­sicherte, so verschönt und um 20 Jahre verjüngt worden, daß er fie auf dem Bertrauensposten einer Refpeftsperson nicht mehr brauchen fönne. Er fähe sich also quasi arglistig getäuscht und habe das Recht, die verjüngte Angestellte gleich wieder zu entlassen. Da diese aber damit nicht einverstanden war, mußte das Arbeitsgericht den Chef belehren, daß eine Schönheitskorrektur kein Grund zum Rücktritt von einem geschlossenen Vertrage sei. Und warum soll sich nicht auch eine junge hübsche Angestellte Respekt verschaffen können? Allein die Unternehmerspekulation geht dahin, daß der geringe wirtschaftliche Gegensatz zwischen schlecht bezahlten Angestellten und nicht viel besser bezahlten Aufseherinnen durch gegenseitige persön=

Theater, Lichtspiele usw.

Donnerst., 2..7.

Staats- Oper

Unter d. Linden

304. A.-V.

18 Uhr

Götter­

Donnerst., 2.7

Städt. Oper

Bismarckstr.

Ge­

dämmerung schlossen

( Ungekürzte Aufführung)

Ende g. 23 Uhr

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Platz der Republik

20 Uhr Besonders ermäß. Preise Madame

( am Gendarmenmarkt).

261. A.-V. 20 Uhr Geschichte Gottfrie­

Butterfly dens von Berlichingen

Oeffentl. Kartenverkauf Ende g. 2212 Uhr

mit der eisernen Hand Ende g. 232 Uhr

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20 Uhr

Haus Herzenstod

Ende gegen 2212 Uhr

Winter Garten

8.15 Uhr Flora 3434 Rauchen erlaubt

Ballett Eduardowa, 10 Brox, 4 Richys, Mary- Erik- Paul usw.

SCALA

Tagl.

5 und

81/20

H. u. H. WILLIAMS

LEE GAIL­ENSEMBLE 3Whirlwinds usw.

Komische Oper

Friedrichstr. 104

81 Uhr

Frauen haben

das gern...

Musikal. Schwank von Arnold Musik v. Walt. Kollo Sommerpr. 0.50-7.00

Reichshallen- Theater

Anfang

Uhr

Stettiner Sänger

Zum Schluß

,, Alles verrückt!"

Volksbühne Theater am Bülowplatz.

8 Uhr

Lumpazi­vagabundus

Kurfürstendamm­Theater Bismarck 449

8 Uhr Die schöne Helena von Jacques Offenbach Regie: Max Reinhardi

Metropol- Theater Täglich 84 Uhr Die Toni aus Wien Mady Christians , Michael Bohnen

Deutsches Theater

8 Uhr

Der Hauptmann von Köpenick v. Carl Zuckmayer

Regie: Heinz Hilpert

Die Komödie Täglich 8% Uhr Dienst

am Kunden von Curt Bois und Max Hansen

Regie: Hans Deppe

logische Gegensatz ist. Wird diese Unternehmerlogif überspigt, dann dem Kellner die Zahlung der Zeche und fingen mit den anwesenden wird sie zur Quelle betriebsschädlicher Kleinigkeitskrämerei.

Auf dem Rücken der Arbeiter. Stillegung als Kampfmittel gegen Regierung.

Athen , 2. Juli. Die griechischen Textilindustriellen haben beschlossen, ihre Spinnereien und Webereien stillzulegen. Von dieser Stillegung würden 25000 Arbeiter betroffen werden. Der 3med ist, die Regierung unter Drud zu setzen, um eine Ermäßigung gewisser Zölle für Tertilmaren und wichtige Rohprodufte zu erreichen.

Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen in Wien stieg in der zweiten Junihälfte um 530 auf 85 250. Das sind 12488 mehr als im Vorjahr, in dem in der gleichen Jahreszeit die Zahl um 1192 zurückgegangen war.

Die sinkende Kaufkraft

Deutschland

1929

10.90

in

9.79

9.58

1930

9.69

09.43°

--19 31

8.89

8.90 8.92

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8.76 8.78.

8.78

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8.44

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Gästen Streit an, so daß alsbald eine Schlägerei im Gange war. Mit Fäusten, Stuhlbeinen und Schlagringen schlugen Treuge und ,, Kurt" auf die Gäste ein. Treuge 30g schließlich eine Pistole und gab zwei Schüsse ab. Ein Gast wurde schwer verlegt. Nun ver­ließen die vier Störenfriede das Lokal, wobei Treuge mit dem Revolver drohte, um eine Verfolgung zu verhindern. Der Schwager des Gastwirts wollte zum Fenster hinausspringen, um Hilfe zu holen. Treuge gab gegen ihn einen Schuß ab, die Kugel ging aber dicht an seinem Kopf vorbei. Inzwischen mar das Ueberfallfommando herbeigeeilt und fonnte die drei An­geflagten festnehmen.

In der umfangreichen Beweisaufnahme versuchten die An­geflagten den Beweis zu führen, daß sie zuerst angegriffen worden feien und in Notwehr gehandelt hätten. Dieser Beweis mißlang jedoch. Das Schwurgericht verurteilte Treuge zu zwei Jahren Gefängnis unter Aufrechterhaltung des Haftbefehls. Die beiden anderen Angeklagten erhielten wegen gefährlicher Körperverlegung Gefängnisstrafen von zwei bzw. vier Monaten.

Gartenbesitzer schießt auf Schüler.

Ein unerhörter Borfall ereignete sich in der Wormser Straße in Charlottenburg .

früheren Mommien- G

Auf dem Schulhof des früheren Mommsen- Gymnasiums, Wormser Straße 11-12, wo sich jetzt eine Berufsschule befindet, spielten mehrere Berufsschüler Handball. Dabei flog der Ball über die Mauer in das benachbarte Gartengrundstück Wormser Straße S, das einem gewissen Paul Sch. gehört. Als mehrere der Spieler die Mauer überkletterten, um den Ball wiederzuholen, feuerte Sch. aus einem Tesching einen Schuß ab, durch den der 18jährige Harald Limbach aus Charlottenburg , Kirschen- Allee 5, am Ohr ver­let murde. Wie Sch. bei seiner Bernehmung auf dem Polizeibüro aussagte, habe er ständigen erger darüber, daß den spielenden Schülern fortwährend der Ball über die Mauer und in seinen Garten fliege. Aus sinnloser Wut habe er einen Schredschuß abgegeben.

Berantwortl. für die Redaktion: Herbert gepere, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buche druckerei und Berlagsanstalt Vaul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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