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Fahrt wird dadurch auf diesen Strecken besonders gefährlich. Am| Letztere wurde alsbald durch einen Schlauch aus der Wasser-| Großschlächter bezahlte sofort seine Schuld, worauf das Pfand Freitag gerieth an solchem Seeinhaufen bei dem Versuch einen leitung herbeigeführt; der Taucher kam mit seinen Sicherheits- objekt freigegeben wurde. fahrenden Pferdebahnwagen zu besteigen, ein Mann zu Falle und Apparaten", sprach ein stilles Gebet, fletterte dann auf einer erlitt dabei blutende Verlegungen im Gesicht. Aepfel und Birnen mit Monogramms, Bildern, AufLeiter in das Faß und die Meereswogen" beleckten seine Brust, als er sich auf dem Grund befand. Wenn schon dies gewagte schriften, Zeichnungen und dergl., welche das Sonnenlicht darauf Im Inseratentheil des Berliner Tageblatts", dem Unternehmen" allseitige„ Bewunderung" hervorrief, so sollte dies hervorgebracht hat, werden vermuthlich schon in diesem Herbst Hauptbestandtheil dieses nicht illustrirten Wigblattes,( Nummer noch gesteigert werden, als der Kampf mit dem Hai begann. hier auf dem Markt erscheinen. Der naheliegende Gedanke nämvom 9. Juli) findet sich folgende Annonze: Das Wasser rauschte, der Taucher verschwand, indem er sich auf lich, die farbenbildende Wirkung der Sonnenstrahlen für diesen Gutfituirte Person wünscht auf ehrenhaftem Wege eine die Knie niederließ, ein mit einem Messer bewaffneter Arm hob 3weck zu benutzen, kommt erst jetzt in der Praxis von den ObstDekoration oder einen Ehrentitel zu erlangen. Briefe fich empor, fuhr blitzschnell hernieder, und das Ungeheuer war züchtern zur Ausführung, und zwar in folgender Weise. Man unter Chiffre J. K. 6100 an die Expedition des Berliner überwunden. Die zweite gleiche Vorstellung rief einen derartigen befestigt durch einen Klebestoff oder Gummiringe an der der Tageblatts" Berlin SW." Enthusiasmus bei den Zuschauern hervor, daß die Polizei sich Sonne zugekehrten Seite der Früchte Schablonen aus dünnem Für diese flache und findische Eitelkeit des schamlosesten ins Mittel legen mußte, und der kühne" Mann alsbald ins Blech oder Papier mit dem gewünschten Bilde. Der unter derselben befindliche Theil der Frucht bleibt dann infolge der Bes Geldprozenthums ist allerdings das Berliner Zage: Meer der Vergessenheit tauchte. blatt der allergeeignetste Ablagerungsort! schattung heller, während alles Uebrige, also auch der Name in Unter dem dringenden Verdachte der vorfählichen den normalen dunkleren Farbentönen der Frucht erscheint. BeDas Personal der Ludw. Löwe'schen Fabriken in Brandstiftung ist ein Korbmachermeister aus Neu- Weißensee in sonders geeignet für diesen Zweck find solche Sorten von Berlin und Martinikenfelde feierte gemeinsam mit den Familien das Moabiter Untersuchungsgefängniß eingeliefert worden. Der- epfeln, Birnen oder Pfirsichen, welche von Natur eine lebhafte, am Sonnabend den 4. Juli im Sternecker- Etablissement zu selbe betrieb sein Geschäft in einem Haufe der Königs- Chauffee, rothe Farbe haben. Die Manipulation iſt 4-8 Wochen vor der Weißensee das diesjährige Sommerfest. Trotz des ungünstigen zwischen der Elsaß - und Lothringerstraße. Am Mittwoch Abend Reisezeit der Früchte- also jezt auszuführen. Wer daher Wetters waren doch 10 bis 11 000 Personen insgesammt an- gegen 11 Uhr entstand in seinem im Keller belegenen Laden ein einen Garten mit Obstbäumen fein eigen nennt, tann jetzt noch wefend und das bekannte gute Einvernehmen zwischen Arbeit- Schadenfeuer, welches bald bemerkt und von der schnell herbei- diesen hübschen kleinen Scherz machen und wird seine Freude geber und Arbeitnehmer zeigte sich auch hier wieder einmal im geeilten Feuerwehr so schnell gelöscht wurde, daß sich unverkenn- daran haben.
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vollen Maße, denn wie verlautet, soll die Direktion der Gesell- bare Spuren vorsäglicher Brandstiftung unzweifelhaft feststellen
Polizeibericht. Am 9. d. M., Vormittags, fiel ein Arbeiter schaft 800 M. für das Vergnügen hergegeben haben. Es kam ließen. Unter anderem zeigte es sich, daß die halbverkohlten oder im Hause Potsdamerstraße Nr. 138a in der Trunkenheit von der immerhin auf den Kopf der Betrag von acht Pfennigen! noch gar nicht angebrannten Korbwaaren mit Petroleum getränkt Treppe und erlitt so bedeutende Verlegungen am Kopfe, daß er Erwägt man, daß die Aktien der genannten Fabriken schon waren. Der Verdacht der Thäterschaft konnte sich nach Lage 18 pet. Dividende gaben, so findet sich in diesen beiden Beträgen der Sache nur auf den Besitzer des Geschäfts richten, der denn nach der Charitee gebracht werden mußte. die richtige Werthschäßung zwischen Kapital und Arbeit. auch verhaftet und während der Nacht im Amtsgefängniß internirt wurde.
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Gerichts- Beitung.
Wenig angenehm ist für die Passagiere der Ningbahnzüge in der Richtung Potsdamer Bahnhof- Rixdorf die Be- Selbstmord im Thiergarten. Durch zwei kurz hinternuzung der Station Tempelhof ; man ist dort den Unbilden einander folgende Schüsse wurden gestern Morgen furz nach der Witterung- namentlich im Winter in einer Weise aus- 4 Uhr Passanten des Thiergartens erschreckt. Der Richtung der gefeßt, die nicht mehr ganz schön ist. Müssen doch die Passa Schüsse folgend, fanden sie in der Nähe des Schlosses Bellevue Zwei verwegene Einbrecher standen gestern in den Persiere, die in Tempelhof aussteigen, im Freien so lange warten, einen jungen, etwa 25jährigen Mann vor, der sich mittelst sonen des Möbelpolirers Otto Baltruzatis und des bis der Zug abgefahren ist. Hierzu kommt, daß für die Sicherheit Revolvers zwei Schüsse in die Brust beigebracht hatte. Der Schuhmachers Ferd. Hübscher vor der zweiten Straffammer des Publikums absolut gar keine Vorkehrungen getroffen sind. Lebensmüde, dessen Hand noch krampfhaft den Revolver um des Landgerichts I . Der Leztgenannte ist erst am 26. März aus Im Rücken die freien Schienen, vor sich den abfahrenden Zug, schloß, erlag nach wenigen Minuten seinen Verletzungen. In den dem Zuchthause zu Brandenburg entlassen worden, hat hier seine muß man so lange stehen, bis letzterer vorüber ist und hat dann Taschen des mit einem dunkelblauen Ueberzieher bekleideten Selbst- früheren Strafgenossen aufgesucht und sofort neue Einbruchs noch 2 Schienenftränge zu überschreiten, bevor man sich in wirk- mörders wurden noch einige Patronen vorgefunden, während diebstähle mit ihm verabredet. In der Nacht zum 20. April licher Sicherheit befindet. Wie leicht kann da ein Unglück ge- man weder Geld noch Legitimationspapiere bei der Leiche vor- wurde dem Laden des Kaufmanns Jänchen ein Besuch abgestattet. Die beiden Angeklagten öffneten die Thür schehen wir erinnern an Steglitz !- Warum fann die fand. Die letztere wurde nach dem Leichenschauhause geschafft. es Hauses Großbeerenstraße 27 mittelst Nachtschlüssels. Um in den Keller des Station der vom Potsdamer Bahnhof kommenden Züge nicht nach der gegenüberliegenden Seite( südlich vom Bahnkörper) ver- Abermals ein Opfer unsinniger Wetten. In einer an Kaufmanns Jänchen zu gelangen, mußten sie zunächst in den legt werden? Es wären dann mit einem Schlage alle Unzu- der Frankfurter Chauffee belegenen Gastwirthschaft waren am Reller des Kaufmunns Lesse bringen. Dies gelang ihnen da träglichkeiten vermieden. Donnerstag Abend mehrere junge Leute anwesend, die des Guten durch, daß sie einfach die Thürfüllung ausschnitten und durch etwas zu viel gethan hatten. Giner derfelben, ein in Rummels die Deffnung frochen. Im Lesse'schen Keller fanden die Ange Bei polizeilichen Siftirungen wird oftmals mit der Freiburg wohnender Former, verspürte noch Appetit auf die gerade lagten ein ansehnliches Weinlager vor, mit kundigem Blicke heit der Bürger in einer Weise umgegangen, daß man zweifeln fertig gewordene frische Blut- und Leberwurst, die der Wirth aus wußten sie die beste Marke herauszusuchen und führten sich muß, ob dieses Verfahren mit dem gefeßlichen Schutz der persön- der Küche hervorbrachte und auf den Ladentisch stellte. Trotzdem erst zwei Flaschen zu Gemüthe, um sich für die fernere Arbeit lichen Freiheit vereinbar ist. Wiederholt haben wir über ihm von seinen Kollegen hiervon abgerathen wurde, brüstete er zu stärken. Sie durchbrachen dann einen Lattenverschluß, ge Siftirungen aus geringfügigen Ursachen berichtet, wo die Leute fich dennoch damit, daß er noch eine Unmasse davon vertragen langten in den Jänchen'schen Reller und von diesem durch die stundenlang auf der Wache aushalten mußten. Nicht beffer tönne. Als dies bestritten wurde, erbot er sich, in einem Zeit- Fallthür in den Laden. Sie erbrachen die Rasse, fanden aber scheint es in der Umgebung Berlins zu stehen. Vor einigen raum von einer halben Stunde die ganze auf dem Zeller besind nur fünf Mark kleines Geld vor. Aergerlich traten sie den Tagen wurde in Friedrichshagen ein dortiger Einwohner, der fiche Wurst: es waren sechs große Blut- und zehn fleine Rückzug an; sie wollten nun wenigstens von dem guten Wein so feine eigene Wohnung hat und Familienvater ist, wegen einer Leberwürfte, ohne Brot zu verzehren und dazu eine so viel mitnehmen, wie sie schleppen konnten. Die Zeit war geringfügigen Sache arretirt und zwar in der Nacht. Troydem große Weiße zu trinken. Die Wette, die um eine Lage ihnen aber vorausgeeilt, Kaufmann Jänchen, der früh aufstand, nun der Arrestant sofort seine Wohnung angab und der Nacht- Bier und sechs Mark ging, wurde angenommen. Hierauf fegte erblickte Licht in dem Keller und schlug Lärm. Die Diebe flüch= wächter am Sonntag Morgen dem Amtsvorsteher hierüber be- sich der„ Nenommir- Esser" an den Tisch, ließ sich den auf- teten über den Hof und benutzten eine Leiter, um über die Mauer richtete, schien dieser Herr keine Zeit dafür zu haben. Der gehäuften" Teller herüberreichen und begann seine Arbeit. Beider nach dem Nebengrundstück zu gelangen. Hübscher hatte dabei Arrestant mußte 36 Stunden in Haft bleiben; man hatte es sollte der junge Mann seine Waghalsigkeit mit dem Leben be- noch die Frechheit, auf dem Kanime der Mauer stehend, dem ihn auch nicht für nöthig befunden, die Frau des Verhafteten, welche zahlen. Er hatte bereits die Hälfte vertilgt und war eben im verfolgenden Jänchen die Leiter gegen den Kopf zu werfen. Auf keine Ahnung von dem Schicksal ihres Mannes hatte und des- Begriff, die zweite Hälfte in Angriff zu nehmen, als er vom dem Nebengrundstücke wurden die beiden Einbrecher ergriffen. halb in Angst und Sorge lebte, zu benachrichtigen. Jetzt hat Stuhle bewußtlos zur Erde fant; stromweise floß ihm das Blut übscher wurde zu acht, Baltrusatis zu drei Jahren derfelbe wegen seines Verbrechens ein Strafmandat über 3 Mart aus Mund und Nase. Noch ehe ein Arzt erschien, hatte der Buchthaus verurtheilt. erhalten. Man fragt sich doch mit Recht, wie es möglich ist, daß waghalsige junge Mann feinen Geist ausgehaucht; ein Schlagfluß in einem fo tleinen Ort wie Friedrichshagen 36 Stunden nöthig hatte seinem Leben ein Ende gemacht. find, um die Personalien eines dort wohnenden Mannes festzustellen. Es fragt sich doch in der That, ob diese Art des Verfahrens mit Arrestanten nicht als strafbare Freiheitsberaubung zu
erachten ist.
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Mit der Frage, ob der Polizei das Recht zusteht, die Entfaltung und Weihe einer rothen Fahne zu verbieten, hatte Ein Bubenstück, ähnlich dem früher hier öfter vorge fich fürzlich das Ober- Verwaltungsgericht zu Altona zu be fommenen muthwilligen Zerschneiden von Garderoben- Gegen- fchäftigen. Der dortige sozialdemokratische Wahlverein ständen in Lokalitäten und auf der Straße, wurde vorgestern Abend absichtigte, die während des Sozialistengesezes in Amerika aufim Bellealliance- Theater- Garten vollführt. Zwei junge Leute, die bewahrte Parteifahne im Februar 1891 in Altona zu entfalten Auf dem Meeresgrunde. Vor einiger Zeit fam ein ziemlich nahe dem Podium, wo die Vorträge stattfinden, ihren und zu weihen. Durch ein polizeiliches Verbot wurde der Taucher bei dem Polizeipräsidium um die Erlaubniß ein, auf Platz genommen hatten, verließen den letzteren während einer Verein hieran verhindert. Der Oberpräsident bestätigte dies dem L.'schen Grundstück in der B.straße gegen Entgelt auftreten Bause, um im Garten ein wenig zu promeniren, ließen jedoch, Verbot mit der Begründung, daß die rothe Fahne das Symbol zu dürfen und hob in seinem Gesuch ausdrücklich hervor, daß um sich die Stühle zu sichern, ihre Ueberzieher zurück. Als sie der Barrikadenherrschaft und des politischen feine Arbeiten auf dem" Meeresgrunde" überall die größte An- nach beendeter Vorstellung ein in der Nähe gelegenes Restaurant Schredens sei und daß durch die Entfaltung der Fahne der erkennung gefunden hätten. Die Polizei entsprach dem Wunsch, besuchten, bemerkte der Eine, daß der Ueberzieher seines Be- sozialdemokratischen Partei die Gemüther zu Gewaltthätigkeiten Um dies zu hindern, habe die Polizei und es erstand auch bald ein stattliches Belt inmitten des Bau- gleiters mehrere verdächtige Flecken zeigte. Eine genaue Unter- angereizt würden. das Verbot erlassen müssen. Gegen diesen Bescheid plazes, zu dessen Betreten ein Mann mit heiferer Stimme unter fuchung ergab, daß derselbe mit einer äßenden Flüssigkeit beHinweis auf ein Bild einlud, welches den Kampf eines Tauchers goffen und erheblich beschädigt war. Dieselbe Entdeckung wurde des Oberpräsidenteu beantragte der Rechtsanwalt Arthur mit einem Saifisch darstellte. Außerdem wollte der Waffer- auch an dem Paletot des Andern gemacht. An eine Ermittelung Stadthagen als Vertreter des sozialdemokratischen Wahlvereins aut Altona mann" nach verschiedenen anderen Richtungen hin seine Leistungen des betreffenden Thäters war nicht mehr zu denken. Hoffentlich die Entscheidung des Ober- Vervorführen. Wenn auch die vorhandenen zahlreichen Sandhausen gelingt es aber, im Wiederholungsfalle des Schuldigen habhaft waltungsgerichts. Derselbe vertrat im Termin den Standin der Umgebung des Zeltes die Dünen am Meeresstrande einer zu werden. punkt, daß die rothe Fahne doch nicht auf Menschen eine aufeinigermaßen kühnen Phantasie ersehen fonnten, so blieb es reizende Wirkung ausüben könne, sondern höchstens auf Büffel. unferem Berichterstatter unerfindlich, in welcher Weise das Großes Luffehen erregte vorgestern die zu Pfändungszwecken Durch die Verfügung der Polizei werde die Verfassung verletzt. Meer geschaffen werden follte. Die Aufklärung ließ nicht lange erfolgte Ansiegelung von drei ausgeschlachteten Kälbern eines Dafür, daß eine unmittelbare Gefahr für Ruhe, Ordnung und auf sich warten. A13 er mit anderen Zuschauern den hiesigen Großschlächters auf dem Großfleischmarkt an den sieben Sicherheit des Publikums durch Entfaltung der rothen Fahne Arbeitsplatz" des Tauchers betrat, fab er ein leeres Weinfaß Stadtbahnbögen von Seiten eines Gerichtsvollziehers, der in Be- vorgelegen habe, spreche nichts. Das Oberverwaltungsgericht hob in den Erdboden eingegraben; das Publikum befand sich am gleitung von drei Schuyleuten erschienen war. Der Gegenstand, das polizeiliche Verbot auf, da dasselbe allerdings mit den Strande des Meeres. Es war aber gerade Ebbe," so hieß es, um deswillen die Pfändung erfolgte, betrug nur 88 M., während Artikeln 29, 30 und 34 in Widerspruch stehe. Das altpreußische bei Eintritt der„ Fluth" werde auch der Taucher erscheinen. Die der Werth der gepfändeten Kälber sich auf 270 m. belief. Der Gesetzbuch bedrohe nur denjenigen mit Strafe, wer böswillig oder
Er stieg mühsam die vier Treppen zu seiner Hofwohnung empor. Auf sein Klingeln öffnete eine bleiche, trant aussehende Frau.
Die Kinder schrieen:" Papa- der Papa kommt!" Und sie klammerten sich an ihn. Er schüttelte traurig den Kopf.
Sie wischte die Thränen, die ihr über die Backen rannen, mit dem Zipfel der Küchenschürze fort und trug das Essen auf.
Wassersuppe. Dann Bellfartoffeln und Salz. Böttcher schlürfte mühsam die Suppe hinunter. Dann stand er auf.
Die Kinder aßen ruhig weiter. Es schmeckte ihnen
so gut.
Nach dem Essen sprangen sie auf und rannten zum Spiel hinunter in den Hof
" Ich habe heute das letzte Stück ins Leihhaus ge tragen," sagte die Frau.
Er blickte stumpf vor sich hin.
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Warum? Db wir nun ein paar Tage länger leben, oder nicht-". Anton!"
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Was willst Du? Renne ich nicht Trepp' auf, Trepp' ab, Tag für Tag? Hat die Gesellschaft ein Einsehen? Bin ich nicht wie verfehmt? Ich will so gerne arbeiten und nirgends nirgends bekomm' ich etwas! Das ist zum Verrücktwerden!"
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Es wird besser werden." " Das sagst Du immer
werden."
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davon können wir nicht satt
" Bist Du denn schon zu Otto gegangen?" " Schon dreimal. Aber er war nie zu sprechen. She malige Freunde sind überhaupt nie zu sprechen. Heut' Nachmittag soll ich nochmal kommen."
Er legte sich auf's Sopha, um die paar Stunden in brütendem Nachfinnen hinzubringen. Unaufhörlich peinigte ihn der Gedanke:" Schaff' Brot, schaff' Brot." Auch in's Bimmer war die schwüle Hize gedrungen.
Wie gelähmt lag Böttcher auf dem Sopha. Kaum athmen konnte er mehr. Nur von Zeit zu Zeit stöhnte er laut auf. Und heiße Thränen rannen über seine Wangen. Des ist etwas Furchtbares, einen Mann weinen zu sehen.
Am Fenster saß seine Frau und las in ihrem Gesang buch, denn sie war sehr fromm. Als sie aber heute an das Lied fam:" Wie groß ist des Allmächtigen Güte", da entglitt das Buch ihren Händen. Sie weinte laut auf. Vom Hofe her tönte jauchzendes Kindergeschrei Böttcher erhob sich endlich. Er reinigte sorgfältig seine Kleider.
Viel Glück, Anton."
Er schüttelte wehmüthig den Kopf.
" Leb wohl, Luise... Und Du bist mir auch nicht böse, daß ich- daß Ihr durch mich so elend nun da steht?" ,, Auton, ich habe Dich noch immer so lieb"... Auf dem Hofe küßte er die Kinder lange und heiß. Komm' bald wieder, Papa"...
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Er ging die Hagelsberger Straße bis zur Möckernstraße, dann diese hinunter bis zum Kanal. Diesen schlenderte er langsam entlang, bis zur Lühowbrücke.
Ueber diese ging er in die Hohenzollernstraße. Vor einem der prächtigsten Häuser macht er Halt. Hier wohnte er, sein ehemaliger Schulfreund, Otto
Brandel.
Sehr reich war er geworden. Wodurch?
So indiskrete Fragen stellt man in Berlin selten. Der Zweck heiligt die Mittel. Und der Zweck heißt, der Erfolg à tout prix.....
Mit dicken Smyrnateppichen waren die Marmorstufen belegt.
Eine liebliche Kühle empfing den Eintretenden. Ueberall trat ihm ein aufdringlicher Lurus entgegen. Diesmal wurde er vorgelassen, in das verschwenderisch reich eingerichtete Arbeitszimmer. Mit kostbaren Möbeln war es
ausgestattet, werthvolle Delgemälde hingen an den Wänden. Durch die dichten Gardinen drang das Sonnenlicht nur spärlich in den Raum.
Welch' ein Unterschied, diese Männer. Hier der untersegte, wohlbeleibte Börsenmann, mit dem feisten Gesicht, in dem nur das Laster seine Furchen einges graben, die fleischigen Hände mit der dicken goldnen Uhrfette spielend und ihm gegenüber der große, engbrüftige Mann mit dem blassen Gesicht und den tief liegenden müden Augen, umzogen von dunklen Rändern... Gram und Sorge hatten seine Gestalt gebeugt, seine Stimme flang zitternd und demüthig.
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man
Herr Brandel hatte vieles Bedauern für Böttcher. Jetzt sei gar nichts zu machen vielleicht später die Geschäfte ständen augenblicklich sehr schlimm. müßte sich eben gedulden... so rasch ginge das überhaupt nicht. Böttcher nickte ganz apathisch mit dem Kopfe. Früher hätte er sich über solche Erbärmlichkeit aufEs war ihm jezt Alles ganz gleich geworden. Mit einem melancholischen Lächeln verließ er das Haus. In den Thiergarten ging er. Sezte sich da auf eine Bank. Als es dunkel wurde, machte er sich auf den Heimweg.
geregt.
Den Kanal ging er entlang.
Wenn er todt wäre- ob man da für seine Frav sorgen müßte?
Er starrte ins Wasser.
Wie träge und schmutzig es dahin floß. Gerade wie sein Leben.
Immer dunkler wurde es.
Er ging über die Schöneberger Brücke. Wieder dachte er: wenn ich todt wäre. Er sah in's Wasser.
Hände das Geländer.
Fieberhaft umkrampften seine
Vor den Augen schwindelte es ihm. Ihm war's, als sähe er da unten einen Tisch reichlic
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