.
Nr. 305 48. Jahrgang
des Vorwärts Freitag, 3. Juli 1931 1. Beilage des Vorwärts
set melgeleri ne
Der Scheuener Fürsorgeprozeß
Ein vorläufiger Rückblick
Bon den für die Schmurgerichtsverhandlungen im Scheuener| das Können von Straube zu schwer erziehbar waren, sei es, daß Fürsorgeprozeß vorgesehenen Tagen ist ein Teil vorüber. Ueber alle Gründe auf sie zutrafen. das poraussichtliche Strafmaß ist noch nichts zu sagen. Das fürforgerische Problem aber liegt bereits offen. Es gibt dafür drei Faktoren: die ,, Burschen", wie sie genannt werden und wie sie sich selbst nennen, Straube und Scheuen, das Berliner Landesjugendamt.
Der preußische Wohlfahrtsminister hat in diesen Tagen einen Erlaß herausgegeben, der Dunkelarrest, Kahlscheren, Ueberarbeit verbietet, beffere Schulung des Erzieherpersonals norfieht und die Aufhebung der Fürsorgeerziehung neu regelt. Der Erlaß geht auf die Initiative der sozialdemokratischen preußischen. Landtagsfraktion zurüd. Es wird über all diese Dinge noch mehr zu sagen sein. Heute nur noch das eine: die tonfeffio= mohin es führen kann, wenn nicht ganz streng mit dem alten Geist nellen Organisationen fönnen aus Scheuen auch lernen, mirtlich aufgeräumt wird. Nicht auf neue Worte, auf echte neue Gesinnung tommt es an. Hedwig Wachenheim .
zu beffern und dann um ⁄2 Uhr in einer Wirtſchaft Bier trant, so Zuchthaus für Schießhelden.
Kommunisten zu hohen Strafen verurteilt.
Das Zusammentreffen dieser Jungen mit ungeeigneten Erziehern mußte zur Katastrophe führen. Straube war dazu ein kleiner Mann. Er hat immer dann geprügelt, wenn er enttäuscht oder persönlich angegriffen war, so Leppien, wenn er versprach sich Bon den 34 Burschen, die, je nachdem, ob„ Aufrührer" oder Baehr, wenn er Erfaz für einen von Straubes Hunden zerrissenen " Topffrazer", das sind in der Sprache der Jungen solche, die Mantel forderte, so Krüger, wenn er durch Diebstahl den Betrieb angeben und dafür die Töpfe austraßen dürfen, rechts und erschwerte. So ließ er die Jungen nach Fluchtversuchen fahlscheren. links vom Gericht ſizen, hat keiner ein richtiges Elternhaus gehabt. So bewaffnete er einen Teil der Jungen mit Hackbeil und Harke, Fast alle sind psychisch in Unordnung, einige weniger, die meisten als er sich bedroht fühlte, so zog er Ledebur noch mit dem Gummimehr. Sehr viele sind geistig schwach. Manche haben geiftestrante fnüppel ein paar über, als dieser schon die tödliche Wunde von dem Angehörige. Sie find alle schwererziehbar, einige so schwer, mit der Harte bewaffneten Schulz empfangen hatte, mit den Worten: daß die Hoffnung auf Erziehungserfolg gering ist. In ihnen Kom- Du bist auch dabei! Mit dir habe ich mich ja heute noch aus= munisten zu sehen, ist verfehlt. Alle Eigenschaften der Jugendlichen gesprochen." So wurden die Jungen gepeinigt, die nach der Revolte sind bei ihnen psychopathisch ins Extrem gesteigert, die Kamerad ausgefragt waren und zurückgebracht wurden. Die Jungen mußten schaftlichkeit, die Neigung zur Bildung sich heftig befehdender Grup- Straube aber immer wieder enttäuschen, weil sie spürten, daß er schaftlichkeit, die Neigung zur Bildung sich heftig befehdender Grup in Niedrigkeiten mit ihnen einig war. Bezeichnend ist für ihn, daß pen, die Front gegen die Erwachsenen, der Geltungsbetrieb, der Gefolgschaftseifer, die Unſtetigkeit. Sie neigen in diesen Dingen zu Sache, vor der kein Lehrer geschützt ist, Salonlude nannte, und er Jungen, die ihm schmeichelten und dann über ihn lachten, eine Erzessen. Sie sind labil. Unter denen, die Aufrührer verprügelt Unter denen, die Aufrührer verprügelteinen homosexuellen Zögling vor allen anderen Sonja rief. Schließwegen Waffenmißbrauchs zu neun Monaten Gefängnis. haben, sind frühere Kommunisten, unter den Aufrührern solche, die noch vor kurzem Topffrazer maren. Kurz nach der Revolte haben Schwerverprügelte Briefe an das Landesjugendamt geschrieben, sie wollten Straube wiederhaben, am vierten Gerichtstag brach unter allen, einschließlich der Topftraher, eine Art Massenpsychose gegen Straube aus. Von besonderen Berliner Eigenschaften ist außer einer gewissen Ungeniertheit und den größeren Erfahrungen, die Jungen mitbringen, die sich in Berlin verborgen und in der Berliner Unterwelt gelebt haben, nichts zu merken. Diese Jungen hätten charakterlich sichere, gut geschulte Erzieher gebraucht, eine Umgebung, die auf sie eingestellt ist, und Ruhe. Was haben sie gefunden?
Die Zustände in Scheuen.
Scheuen war ursprünglich ein Kinderheim. 1926 wurde daneben ein Erziehungsheim gegründet. Die Burschen sollten dort auf einem Gut als richtige Landarbeiter beschäftigt und zum llebergang ins freie Beben vorbereitet werden. Eine Mädchenhaus haltungsschule auf demselben Gelände sollte die Gefahren der männlichen Abgeschlossenheit aufheben und den Jungen in der Freizeit die Möglichkeit zum Umgang mit Mädchen geben. Als Erzieher wurde der Leiter des Kinderheims, Straube, ein früherer Bolts schullehrer, der feinerlei Erfahrung mit Schulentlaffenen hatte und im Lauf der Zeit auch keinerlei Ausbildung erhielt, angestellt. Ein Arzt stand ihm nicht zur Seite. Zunächst war ein Erzieher da, der in der Jugendpflege Erfahrung hatte. Als dieser Scheuen elma Als dieser Scheuen etwa 1928 verließ, weil er das Prügeln mißbilligte und das Landesjugendamt auf seine Anzeige bin nicht einschritt, wurde ein erfahrener Erzieher nicht mehr eingestellt. Steben strict ein ten nier Landwirte, die wie er für den landwirtschaftlichen Betrieb tüchtig arbeiteten, von Erziehung aber überhaupt nichts mußten. Auch sie erhielten feinerlei Belehrung. Die Zusammensetzung der Jungen veränderte sich auch mit der Zeit. Scheuen brauchte Land wirtschaftliche Arbeiter. Infolgedessen wuchs die Zahl der Unter. gebrachten allmählich von 30 Jungen auf 55. Man schichte vom Bandesjugendamt schließlich in den letzten drei Jahren Jungen, die für Scheuen ungeeignet waren, sei es, daß sie nicht in die Landwirtschaft oder überhaupt aufs Land paßten, sei es, daß ihre Arbeitsfähigkeit für die Stetigkeit der Arbeit nicht ausreichte, die Scheuen brauchte, fei es, daß ihre psychische Belastung fie für die Freiheiten, die Scheuen gab, ungeeignet machte, fei es, daß sie für
[ 34
le
Aube
2
VON
1. ILF UND F. PETROW
So verging eine halbe Stunde. Der Ingenieur rieb seinen Körper gegen die weißgetünchte Wand, stöhnte und machte einige Male den Versuch, die Tür zu erbrechen. Dabei beschmutzte er sich und sah furchterregend aus. Schtutin beschloß, foste es was es wolle, zum Hausmeister hinunterzusteigen. Es blieb nichts anderes übrig, nichts anderes, als sich beim Hausmeister zu verstecken.
Er froch schwer atmend am Geländer entlang hinunter, dabei deckte er sich mit einer Hand zu, so wie es Männer machen, die nackt ins Wasser steigen. Nun befand er sich auf dem Treppenabsatz zwischen dem achten und neunten Stod
werf.
Seine Gestalt war von den bunten Rhomben und Quadrat scheiben des Fensters farbig beleuchtet. Eben wollte er sich weiter hinunterschleichen, als er eine Wohnungstür fnarren hörte. Ein junges Mädchen mit einem kleinen Koffer in der Hand war aus der Wohnung getreten. Das Fräulein machte einen Schritt vorwärts. Ernst Pawlowitsch lief wie rasend die Treppe hinauf und befand sich wieder auf seiner Plattform. Er wurde vor Herzklopfen fast taub.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis er sich etwas erholt hatte und zu einem neuen Versuch schreiten konnte. Diesmal beschloß er, ohne auf etwas zu achten, in einem Zug hinunterzulaufen und sich in der Hausmeisterwohnung zu verstecken.
Er versuchte es auch. Das Mitglied des Verbandes der Technifer und Ingenieure sprang still heulend vier Stufen weit. Auf dem Treppenabsatz des sechsten Stockwerkes blieb er stehen und hier lauerten neue Qualen. Jemand kam die Treppe herauf.
Unerträglicher Junge!" hörte man eine Frauenstimme, die infolge des Echos im Treppenhaus noch verstärkt war. Wie oft habe ich ihm gesagt..."
Ernst Bawlowitsch folgte nicht mehr seinem Berstand, nur noch dem Instinkt und floh wie der Kater, den die Hunde jagen, zurüd ins neunte Stockwerf hinauf.
lich hat er, um als Erzieher(!) in Scheuen zu bleiben, vor Frau Weyl und Knauth die schwerverletzten Jungen, die ihn in für fie bezeichnender Weise auch nicht verrieten, verborgen.
Die Fehler, die das Landesjugendamt machte, find offenbar. Zunächst ist fraglich, ob für Berliner Jungen ein landwirtschaftlicher Betrieb überhaupt das richtige Uebergangsheim ist. Dann waren zu wenig Erzieher in Scheuen, und die Erziehereigenschaften dieser Erzieher waren ungenügend für Schulentlassene überhaupt, und erst recht für die Burschen, die man nach Scheuen fandte. Zur Belehrung der Erzieher geschah nichts. Man hat schwere Psychopathen nach Scheuen geschickt, weil die Bedürfnisse Scheuens und nicht die Erziehungsbedürfnisse der Jungen maßErziehungseinfluß brauchen, von Heim zu Heim, von Lehrstelle zu gebend waren. Man hat die Jungen, die einen regelmäßigen Lehrstelle und zwischen Heimen und Lehrstellen hin- und hergeschickt. Der schwerbelastete Griesbach hat sicher nicht ohne Schuld des Bandesjugendamtes seinen Aufenthalt in 9 Jahren 77mal gewechselt. und schließlich hat man, obwohl man wußte, daß Straube ungeeignet war und prügelte, ihn nicht entfernt.-
Der
Das Berliner Tageblatt" hat den Richtern in Scheuen mangelndes Interesse vorgeworfen. Das trifft nicht zu. Borsigende ist gut vorbereitet und hat pädagogisches Berständnis. Borsigende ist gut vorbereitet und hat pädagogisches Berständnis. Der Staatsanwalt ich menschlich nett mit den Jungen. Freilich haben beide nicht den Ehrgeiz nach politischem Erfolg, wie der vom Tageblatt fo gelobie Rechtsanwalt 23ment bag, wie der munistischen Redakteur von Berlin am Morgen" im Prozeß der Stadträtin Weyl vertreten hat und vor dem Reichsgericht vertreten wird. Die Kommunisten haben sich in dieser Sache wahrhaft nicht zu rühmen. Sie putschen die Jungen auf und machen sie zu ihren Helden, wenn das Unglüd passiert ist. Helden für politische Kämpfe aber sind diese kranken Jungen wirklich nicht.
*
Das Unrecht, das diesen Jungen geschehen ist, wird auch von uns bekämpft. Hätte das Berliner Jugendamt nach den Richt linien der Arbeiterwohlfahrt zur Fürsorge erziehung gearbeitet, es hätte genau das Gegenteil von dem getan, was geschehen ist. Das Nähere geht ja aus der Kritik hervor.
Das Schwurgericht III verurteilte in dem Prozeß gegen die sechs kommunisten wegen des Schießüberfalles auf nationalsozialisten am 13. April in der Wilhelmsaue die Hauptangeklagten 2 dh ten berg und Hoffmann wegen gemeinschaftlichen verfuchten Totschlages in zwei Fällen, Waffenvergehens und Waffenmißbrauchs zu je vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Chrverlust. den Angeklagten Steinheuer wegen verfuchten Tolfchlages, Widerstandes, Waffenvergehens und Waffenmißbrauchs zu einem Jahr neun flagten Wetzel wegen Bergehens gegen das Schußwaffengesetz und Monaten 3uchthaus und fünf Jahren Ehrverluft, den AngeZwei Angeklagte wurden freigesprochen. Der Staatsanwalt hatte für Achtenberg und Hoffmann je fünfundeinhalb Jahre Zuchthaus
beantragt.
Die hohen Anträge des Angeflagevertreters und die harten Strafen werden verständlich, wenn man sich die besonderen Tatumstände dieses Falles ins Gedächtnis zurückruft. Aehnlich wie in Röntgental waren auch hier die Kommunisten vor dem Verfammlungslokal der Nationalsozialisten in Wilhelmsaue anscheinend mit der Absicht erschienen, von ihren Waffen, die sie verabredungsgemäß mitgebracht hatten, Gebrauch zu machen. Dort schossen sie in das Lokal Edelweiß", hier feuerten sie auf Nationalsozialisten, die ahnungslos des Weges famen. Selbst der Verteidiger der Angeflagten mußte in seinem Plädoyer zugeben, die Nationalsozialisten hätten in keiner Weise auch nur irgendeinen Grund zur Schießerei gegeben.
Motorboot in Brand!
Der Bootsführer schwerverlett ins Krankenhaus gebracht.
Im Schuppen des Dr. Fraen fel am Kirchweg in Cladow befand sich an Bord, das Feuer schlug auf den Schuppen über. Der geriet gestern abend ein Motorboot in Brand. Der Bootsführer herbeigerufenen Feuerwehr gelang es, den Brand zu löschen und den verlegten Bootsführer zu bergen. Dieser wurde mit schweren Brandwunden ins Krankenhaus gebracht. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt.
Borussia auf einem zweiten Motorboot ein Brand. Bei den LöschFast zu gleicher Stunde entstand in Tegelort beim Bootshaus arbeiten versant das Boot. Bei diesem Umfall sind Menschen, erfreulicherweise nicht zu Schaden gekommen.
Junglehrer obfiegt gegen Preußen.
Wie die Allgemeine freie Lehrergewerkschaft, Berlin , mitteilt, ist gestern vor dem Landgericht I in Berlin die Entscheidung in der Klage des dissidentischen Junglehrers Staates gegen die Zulässigkeit des Rechtsweges wurde abgewiesen. gegen das Land Preußen gefallen. Der Einspruch des und die Klage selbst zugunsten der dissidentischen Junglehrer entschieden. Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen.
Als er sich wieder auf seiner schmutzigen Plattform mit| der fnochigen Brust zu Boden. Ostap fiel schweißbedeckt hin. den nassen Fußspuren befand, begann er still zu weinen, riß Es war sehr heiß. Das weiße Pferd wieherte laut, es bat sich an den Haaren und schwenkte den Oberkörper tonvulsivisch förmlich um Entschuldigung. Ostap hatte sich rasch erhoben. hin und her. Die heißen Tränen drangen in die Seifenkruste Sein mächtiger Leib war unverlegt. ein und ließen wellenförmige Spuren zurüd.
,, Mein Gott !" sagte der Ingenieur. Mein Gott! Mein Gott!"
Für ihn war alles tot und zu Ende. Und doch hörte er deutlich den Lärm der auf der Straße vorbeifahrenden Lastautos. Also irgendwo gab es doch noch eine Art Leben! Er stachelte sich noch einige Male auf, hätte hinunterlaufen mögen; er vermochte es aber nicht mehr. Seine Nerven waren total erschlafft. Er war gefangen.
,, Sie taffen einen Dred hinter sich, wie die Schweine!" vernahm er die Stimme einer alten Frau von unten her.
Der Ingenieur lief zur Wand und stieß einige Male mit dem Kopf dagegen. Das Bernünftigste wäre selbstverständlich gewesen, so lange zu schreien, bis jemand fam und ihn aus diesem elenden Zustand befreite, auf die Gefahr hin ins Gefängnis zu kommen. Ernst Bawlowitsch aber hatte alle Ueberlegung vollständig verloren und irrte schwer atmend auf der Plattform umher.
Er war verloren.
Ein Gespräch mit dem nadten Ingenieur.
Der große Kombinator hatte Ernst Pawlowitsch tagsüber nicht angetroffen die Wohnung hatte er versperrt vorgefunden und der Hausherr war wahrscheinlich ihm Büround so beschloß er, gegen Abend zu ihm zu gehen. Indessen irrte er in den Straßen umher. Er lechzte nach Betätigung. Er schritt durch die Gassen, blieb auf den Blägen stehen, machte den Polizisten füße Augen, half den Damen ins Auto steigen und trug ein Gehaben zur Schau, als wäre ganz Moskau mitsamt seinen Denkmälern, Elektrischen, Kirchen Mostau mitsamt seinen Denkmälern, Elektrischen, Kirchen und Bahnhöfen bei ihm zum Rout geladen. Er schritt zwischen den Gästen umher und hatte für jeden ein warmes Wort. Schon etwas ermüdet vom Empfang einer solchen Menschenmaffe, begab sich der große Kombinator gegen sechs Uhr abend zum Ingenieur Schtutin.
Das Schicksal aber wollte es, daß Ostap zwei Stunden lang zurückgehalten wurde, bevor er Ernst Pawlowitsch zu Gesicht bekam, noch ein fleines Protokoll unterschreiben mußte.
Der große Kombinator geriet nämlich auf dem Theaterplaß unter eine Droschte. Ganz unerwartet stürzte sich plöẞlich ein schüchternes weißes Pferd auf ihn und stieß ihn mit
|
Um so mehr Grund, einen Standal zu provozieren. Moskaus liebenswürdiger großartiger Gastgeber war nicht wiederzuerkennen. Er näherte sich vor allem dem alten Droschkentutscher und versette ihm einen Faustschlag in den wattierten Rücken. Der Alte nahm die Strafe gelassen hin. Ein Polizist fam gelaufen.
Ich verlange ein Protokoll!" rief Ostap mit Pathos. Metalltöne flangen in seiner Stimme, der Stimme eines Menschen, der in seinen heiligsten Gefühlen verletzt ist. Ostap stand an der Rampe des fleinen Theaters, dort, wo später einmal dem großen Dramatiker Ostrowsky ein Denkmal er= richtet werden sollte. Er unterschrieb ein Protokoll und gab auch dem herbeigelaufenen Reporter Persizki ein Interview. Persizki scheute keine Mühe. Er schrieb Ostaps Vor- und Zunamen sorgfältig in fein Notizbuch ein und lief weiter.
Ostap ging stolz seines Weges. Er stand noch immer unter dem Eindruck des Unfalls und bedauerte nur, den Kutscher nicht gehörig geohrfeigt zu haben. Er überquerte eine Straße und stieg sodann langsam die Treppe empor, wo Schtufin wohnte. So tam er bis ins fiebente Stockwerk, als plötzlich ein schwerer Tropfen auf seinen Kopf fiel. Er sah hinauf. In dem Moment spritzte ihm ein Bazen schmutzigen Wassers in die Augen.
Für solche Scherze muß geohrfeigt werden!" beschloß Ostap. Er stürzte hinauf. An der Tür der Schtufinwohnung saß, ihm den Rücken zukehrend, ein nackter Mensch auf dem Boden, der mit weißen Ekzemflechten bedeckt war. Er saß auf den Steinfliesen, hielt den Kopf feft umflammert und be= wegte den Oberförper hin und her. Um den nackten Menschen wogte eine Wasserflut, die aus dem Türspalt hervorquoll.
0-0-0", ftöhnte der nackte Mensch. 0-0-0. ,, Sagen Sie mir, was machen Sie hier für Wasserspiele?" fragte Ostap gereizt. Was haben Sie sich da für eine sonderbare Stelle zum Baden ausgesucht? Sind Sie verrüdt geworden?"
"
Der nackte Mensch sah Ostap mit verschleierten Augen an und schluchzte. ,, Hören Sie mich an, Bürger, statt zu weinen, sollten Sie sich reinigen gehen. Schaun Sie nur, wie sie aussehen! Wie ein Pitador!"
,, Der Schlüssel!" mederte der Ingenieur und klapperte mit den Zähnen. ( Fortsetzung folgt.)]