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,, Kameradentreue".

Erlebnisse eines vom Tode auferstandenen GA.- Mannes. Die Hitler - Blätter sind täglich mit Aufrufen angefüllt, die zu Gelbfpenden für Gefangene und verwundete SA. - Leute auffordern. Treue um Treue", so heißt es da ,,, kein SA.- Mann soll das Gefühl der Verlassenheit bekommen." Danach müßte also jeder Berlegte oder wegen Ausschreitungen ins Gefängnis gefeßte SA.­Mann sicher sein, daß die Partei, die schließlich an seinem Schicksal in erheblichem Maße mitverantwortlich ist, ihn in jeder Hinsicht stügt. Wie es aber mit der Kameradentreue der nationalsozia­listischen Bonzen in der Pragis bestellt ist, zeigt der Fall e'nes Pots­damer SA.- Mannes, der eine geradezu unglaubliche Gewissen­Lofigkeit der beteiligten nationalsozialistischen Stellen enthüllt.

Dieser SA.- Mann wurde vor etwa 1% Jahren in Potsdam von Kommunisten überfallen, schwer mißhandelt und in den Kanal geworfen. Eine hinzueilende Schupoftreife zog den fast Bewußtlosen aus dem Wasser. Monatelang lag der Verlegte, dem faft sämtliche Zähne im Unterfiefer ausgeschlagen waren, im Krankenhaus. Als er nach seiner Genesung wegen der SA.- Ber­ficherung bei dem Gau Brandenburg vorstellig wurde, kam man zunächst mit Ausflüchten. Eine Rückfrage des Betreffenden in München ergab aber, daß das Geld längst nach Berlin über miesen sei. Erst auf mehrfaches scharfes Drängen erhielt der Mann in fleinen Raten die Versicherung ausbezahlt. Das ganze Berhalten der Gaustelle ließ darauf schließen, daß mit den überwiesenen Ber­ficherungsgeldern offenbar Mißbrauch getrieben worden war. Es tommt aber noch schöner. Derfelbe SA.- Mann wurde im vergangenen September bei der Wahlpropaganda in No­mames wiederum von Kommunisten überfallen, mit Hartholz

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tippen niedergeschlagen und derart zugerichtet, daß er in be: denklichem Zustande in das Krantenhaus Now awes eingeliefert wurde. Am 12. September zwei Tage vor den Reichstagswahlen!- wurde von den nationalsozialistischen Partei­stellen die Nachricht verbreitet, der schwerverlette SA.- Mann M. sei gestorben. Die Folge war, daß mit dem angeblichen Tode des M. die letzten Tage vor der Wahl noch wüsteste Agitation ge­trieben wurde.

Auch an ebenso aufreizenden wie gefühlvollen Nachrufen fehlte es nicht. So schrieb ,, Der Beobachter":

,, Seine Tat war unsere Tat und unser Kampf war sein Kampf. Wir werden seiner nie vergessen. Solange die alten Eichen und Fichten der Mart im Winde causchen, solange ein deutscher Bauer noch seinen Pflug in die Erde sezt, solange wird dauern unser Dank für den Heldentod unseres SA.- Kame­raden."

Wäre der Verwundete wirklich nach Walhall eingegangen", so wäre ihm also nach den gefühlvollen Worten des ,, Beobachter" ewiger Dant gewiß gewesen. Da M. aber nicht daran dachte, für Hitlers Ruhm und Ehre zu sterben, sondern eines Tages als Wiedergenesener, wenn auch halber Krüppel, im Partei büro erschien, wendete sich das Blättchen schnell. Hatte man dem Toten ewige Dankbarkeit geschworen, so hatte man für den Leben­den auch nicht das geringste übrig. Jede Instanz drückte fich von der Unterstützung des Arbeitslosen und zunächst auch kaum Arbeitsfähigen, bis dem M. bei so ausgeprägter Kameradentreue der Geduldsfaden riß und es zu stürmischen Auftritten und zu sammenstößen tam. Die Folge war, daß der noch vor wenigen Monaten so gefeierte SA.- Held in großem Bogen aus der SA. und der Partei herausflog.

Dieser Fall fennzeichnet die Gewiffenlosigkeit und den nicht zu überbietenden 3ynismus, mit dem in der Hitlerpartei

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Menschenleben und Menschenschicſale aufs Spic gesetzt werden. Widerlichste helbenanbetung macht im nächsten Augenblid einem Fußtritt Blak, sobald der Held" der mächtigen Bonzokratie unbequem wird. Selten ist wohl mit dem Wort Treue um Treue" schändlicherer Mißbrauch gea trieben worden, als in der Nationalsozialistischen Partei, wo die prassenden und in Palästen wohnenden Führer die SA .- Leute wohl für ihre Interessen sich faputt schlagen lassen, ihnen aber in dem Augenblick die falte Schulter zeigen, wo es gilt, nun auch ihrerseits die Kameradschaftstreue praktisch zu beweisen.

Bestrafter Hetzer.

Gefängnis für Naziagitator.

Görlik, 3. Juft.

Das frühere Hamburger Bürgerschaftsmitglied, der Schriftsteller Wilhelm Hüttmann, der sich jetzt in Oppeln befindet, hatte sich wegen Vergehens gegen das Republikschuh­gesez zu verantworten, weil er als Redner in verschiedenen Ver­fammlungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei die republikanische Staatsform verächtlich gemacht, die Reichs­farben beschimpft und die Reichstagsmitglieder beleidigt hatte.

Der Angeklagte gab die ihm zur Laft gelegten Ausdrücke zu, er­flärte jedoch, sie in einem ganz anderen Zusammenhang gebraucht zu haben. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten des Bergehens gegen das Republitschutzgesetz für schuldig und beantragte eine Gefängnis­strafe von fünf Monaten. Das Urteil lautete auffieben Wochen Gefängnis.

( Gewerkschaftliches siehe 2. Beilage.)

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