Großer
Versager: ,, Vorwärts"-Berlin / Ueberraschende Siege in allen Rennen
Bon den Regattatribünen in Grünau wehten gestern die Bundes- und Vereinsflaggen der Arbeiter- Ruderer und Kanufahrer und die schwarzrotgoldene Reichsflagge. Die 2000 Meter lange Regattastrecke war vor dem Ziel flankiert von zahlreichen Segelbooten des Freien Segler- Berbandes", die mit ihren vielen bunten Wimpeln dem Ganzen ein festliches Gepräge gaben. Die auswärtigen Gäste, die aus Hamburg , Stettin , Prenzlau , Dortmund , Leipzig , Wurzen , Magdeburg , Brandenburg , Luckenwalde und Rathenow vertreten waren, standen ihren Mann und konnten eindrucksvolle Siege mit nach Hause nehmen. Am ärgsten enttäuscht hat wohl der größte der Vereine, Vorwärts"-Berlin , der troß seiner zahlreichen Meldungen nicht einen einzigen Sieg für sich buchen fonnte. Man wurde den Gedanken nicht los, daß man im Vorwärts nicht mit dem nötigen Ernst beim Wettkampf war. Der jüngste Bundesgenosse, die Reichsbanner Wassersportabtei lung, hatte Vorwärts abgelöst und die meisten Rennen gemacht.
Den Auftakt der Regatta gaben die Borrennen der Kanufahrer am Sonntagvormittag, die sich durch Uebermeldungen notwendig machten. Die Hauptregatta wurde eröffnet durch eine
Massenauffahrt der Frauen.
merinnen des 1. Kreises führten einen
42er Schwimmreigen
zweiten Platz, den Brandenburg holte. Der Doppelzweier für Junioren gab für Prenzlau , RuKB. 1924 Berlin , 1913 und Vorwärts Berlin ein auseinandergezogenes Rennen, das sicher von Prenzlau gewonnen wurde, es folgten Vorwärts, 1913 und 1924. Einen harten Kampf kostete der Achter für Senioren. Collegia, Reichsbanner, Vorwärts Berlin und Leipzig , sowie die aus dem Junioren- Achter umgemeldete Mannschaft von Saronia- Wurzen fanden sich am Start. Ueber die ganze Strecke ging der Kampf zwischen den beiden Vorwärtsmannschaften. Im Endspurt holte Leipzig aus, Collegia, gefolgt von Reichsbanner, überspurteten die Berliner Vorwärts mannschaft, diese mußte mit einem ferner liefen" ihren langjährigen Achter an Leipzig abtreten. Im Vorjahr unterlagen die Leipziger gegen Vorwärts Berlin nur mit vier Fünftel Sekunde.
Drei Programmnummern waren dem Stilrudern und Paddeln gewidmet.
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Die Kanuwettkämpfe wiesen eine starke Beteiligung auf. Im Kanuvierer für Anfänger trafen Freie Schwimmer Charlottenburg . Reichsbanner, Aufwärts, FTGB. und 1925- Stettin zusammen. Es gestaltete sich ein wechselvoller Kampf zwischen den beiden FTGBMannschaften und Stettin , der schließlich im Endspurt, leider mit sehr schlechter Technik, von den letztgenannten gewonnen wird. Großen Anklang fanden die Sonderveranstaltungen. Die Schwim- Brandenburg, 2 Stolzenhagen- Stettin , FTGB., Schweifsterne, Im Doppelkajak für Junioren starteten 9 Boote, und zwar 2 von Cöpenid, Union und Reichsbanner. Ein geschlossenes Rennen, denn noch am Ziel lagen fast alle Boote in einem Haufen. Union gewann boot kl. IX starteten 6 Boote von 1925- Stettin , Freie Faltbootvor Stolzenhagen 15 mit einer Fünftel- Sekunde. Im Einer- Faltfahrer, FTGB. und Union . FTGB. 3 gewann das Rennen vor Union und Faltbootfahrer 4. Der Doppeltajat für Senioren findet und FTGB. am Start. Union gewinnt das Rennen, als zweiter 1925- Stettin und die Berliner 1924, Cöpenid, Schweifstern, Union geht Stettin durchs Ziel. 1925- Stettin , Reichsbanner, Charlotten burg , FTGB., Aufwärts starten im Kanuvierer für Junioren. Bom lettere fielen aber ab. FTGB. nimmt noch einen kleinen Vorstoß, Start weg gehen Reichsbanner und Charlottenburg in Führung, es gelingt ihm aber nicht, das Reichsbanner einzuholen, das auch der Kämpfer, wird mit Spannung erwartet. Union , FTGB. mit zwei den Sieg einsteckte. Der Kanuvierer für Senioren, das Eliterennen Mannschaften, Reichsbanner und Westerhüsen- Magdeburg sind am Start. Einen scharfen Kampf lieferten sich Westerhüsen , Reichsbanner und FTGB. 4, letztere aber nahmen das Rennen für sich, Reichsbanner mußte sich mit dem zweiten Platz begnügen, dann folgte Westerhüsen .
vor, der prächtige Figuren zeigte. Die Freien Faltbootfahrer Berlin zeigten ihre Künste im Faltbootzweier: Esfimofentern erforderte viel Geschicklichkeit. Tauziehen, Lanzenste che n, in dem eine Mannschaft die andere mit einer Lanze" aus dem Boot werfen mußte, sowie Hände paddeln lösten Lachsalven aus. Nicht zu vergessen ist die Tätigkeit der Arbeiterfamariter und des Rettungsdienstes, die in zwei Fällen gefenterte Boote mit ihren Mannschaften an Land bringen mußten.
Von den Ruderrennen wurde als erstes der Riemenvierer für Junioren in 2 Abteilungen ausgefahren. Die Dortmunder ge= wannen mit 7 Sekunden Vorsprung vor Reichsbanner und Stettin . In der 2. Abteilung sollte der junge Hamburger Verein sein erstes Rennen gewinnen vor 1913 und Stettin . Den Doppelvierer für Junioren, von Butab und zwei Berliner Vorwärtsbooten besetzt, holte sich Butab. Ein schönes Rennen war der Riemenvierer für Senioren. 1925, Stettin , Dortmund , Prenzlau , Reichsbanner und Vorwärts Berlin lieferten sich einen mechselvollen Kampf, den Reichsbanner gewann; Stettin gab nach 1500 Metern auf. Im Riemenvierer für Anfänger fanden sich außer Rathenow die Berliner 1913, Butab, Reichsbanner und zwei Vorwärtsboote am Start. Dieses Rennen ging an die 13er, zweiter wurde Rathenow , dritter Bormärts. Der Achter für Junioren in 2 Abteilungen fand in der ersten Abteilung Reichsbanner, Vorwärts Leipzig, Stettin und Berlin im Kampf. Es war ein geschlossenes Rennen, in dem sich die Boote mit Längenunterschied durchs Ziel drängten in der Reihenfolge Reichsbanner, Vorwärts Berlin, Stettin , Leipzig . In der zweiten Abteilung lieferten sich Brandenburg , Collegia und Vorwärts Berlin ein scharfes Rennen, das von vorn herein für Collegia entschieden par. Brandenburg und Vorwärts fämpften Bord an Bord um den
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Riemenvierer für Junioren, 1. Abt. : 1. Groß( Dortmund ) 8: 48,2; 2. Abt. : 1. Hamburg 8:34. Doppelvierer für Junioren: 1. Butab( Berlin ) 8:51. Riemenvierer für Senioren: 1. Reichsbanner Berlin 8: 07,4. Riemenvierer für Anfänger: 1. 1913 Berlin 8: 39,2. Achter für Junioren, 1. Abt. : 1. Reichsbanner 1. für Junioren: 1. Brenzlau 9: 45,4. Achter für Genioren: 1. Borwäris( Seipsis) 7:42 igen tilrudern( Riemensierer): 1. Vorwärts( Berlin ) 61 Bunkte. Frauen- Stilrudern ( Doppelvierer): 1. Collegia( Berlin ) 67 Punkte, Frauen- Stilpaddeln( Kanuvierer): Union ( Berlin ) und FTGB- Kanubezirk 47 Punkte. Kanuvierer für Anfänger: 1. 1925( Stettin ). Doppeltajat RI. 5 für Junioren: 1. Union( Berlin) 5: 32,2. Giner- Rajat- Faltboot: 1. FTGB.- Kanubezirk 5:29. Doppellajat Kl. 5
für Senioren: 1. Union( Berlin) 5: 35,2. Doppeltajat RI. 4: 1. Reichsbanner ( Berlin ) 5: 47.2. Ranuvierer für Junioren: 1. Reichsbanner( Berlin ) 4: 52,2. Doppeltajat Faltboot RT. 10: 1. Union( Berlin) 5:45. Ciner- Renntajat RI. 1: 1. Reichsbanner( Berlin ) 5:33. Ranuvierer für Genioren: 1. FTGB.- Ranubezirt 5:18.
ein Mittelstürmer den Angriff, der Innenspiel bevorzugte, in der zweiten Halbzeit vertrat ihn ein anderer, der die Flügel mit langen Vorlagen nach vorn warf. Beide Methoden bewährten sich. Ham burg hatte einen sehr schweren Stand und setzte gegenüber der tech nischen und taktischen Ueberlegenheit der Olympiademannschaft sein ganzes Rönnen ein. Schnellere Ballabgabe der Hamburger Stürmer hätte bestimmt zum Erfolg geführt. Auch bei Hamburg waren die Verteidiger und Läufer die stärksten Einheiten. Schließlich konnte die für die Olympiade in Wien bestimmte Mannschaft den Bundesmeister mit 3: 0 geschlagen vom Platz schicken. Schlägt sich die Olympiademannschaft in Wien so wie in Leipzig , dann festigt fie den guten Ruf der deutschen Arbeiterfußballbewegung por aller Welt in der allerbesten Form.
Daß die Berliner im gestrigen Kampf gegen Leipzig wenig| stärksten Einheiten der Mannschaft. In der ersten Halbzeit führte oder gar teine Aussicht auf Geminn hatten, stand wohl bei den 3000 Zuschauern und den Spielern von vornherein fest; daß die Niederlage aber so hoch und so vollständig sein würde, kam doch etwas überraschend. Die Leipziger waren den Einheimischen auf allen Bosten weit überlegen, die Berliner dagegen konnten sich auf dem von dem Gewitterregen, schlüpfrig gewordenen Boden nicht finden. Der Sturm ließ jeden Zusammenhalt vermissen; lediglich Rechtsaußen und Halblinks zeigten einige Ansätze zur Kombination. Von den Läufern konnte nur der Rechte gefallen, während der Linke vollständig versagte; er stand allerdings als Mittelläufer auf verlorenem Posten. Die Verteidigung tonnte gar nicht befriedigen. Der Torwart hatte wohl einige gute Momente, fonnte aber früher bedeutend bessere Leistungen zeigen. Dem für ihn in der zweiten Halbzeit eingesprungenen Ersatztorwart fehlt für derartige Kämpfe die notwendige Ruhe und Ueberlegung. Von der Leipziger Mannschaft einen Spieler hervorheben, hieße den anderen zurücksetzen.
Während die Berliner in den ersten Spielminuten durch Uebers fombination die schwächeren Stellen bet Leipzig feststellen wollten, gingen die Sachsen gleich mit vollem Elan nach vorn. Schon hier zeigte es sich, daß die Leipziger den unsrigen vollkommen überlegen waren. In der 11. Minute verpaßte der rechte Berliner Läufer den Ball, so daß Leipzigs Mittelstürmer mühelos einsenden tonnte. Wohl waren die Berliner einige Minuten die lebendigere Mannschaft, an der ballsicheren Verteidigung prallten aber alle Angriffe ab. Dann waren wieder die Leipziger die Angreifer. In furzen Zwischenräumen gelang es ihnen, den Berliner Torwart noch weitere viermal zu überwinden, während die Berliner leer ausgingen. In der zweiten Halbzeit hatten die Einheimischen zunächst einige glückliche Momente. Eigene Unsicherheit des Sturms und gute Abwehrarbeit der Leipziger Hintermannschaft verhinderten allerdings jeden Erfolg. Erst nachdem die Leipziger in der 10. Minute den sechsten Treffer buchen konnten, kam Berlin zum ersten Tor; allerdings stand Berlins Rechtsaußen in flarer Abseitsstellung. Das schien das Signal für den Angriff zu sein. In der 21. Minute vermochte Halblinks das Resultat sogar auf 6: 2 zu stellen. Bald hieß es wieder 7: 2, dann 8: 2, 9: 2 und in der 30. Minute ging es gar auf 10: 2. Damit hatten die Leipziger genug, so den Berlinern des öfteren Gelegenheit gebend, das Reful tat zu verbessern. Aber erst nach fünf Minuten gelang es wiederum dem Halblinken, eine gute Vorlage von rechts zum dritten Tor einzusenden.
Bei diesem Resultat blieb es dann bis zum Schluß. Dem Ber liner Technifer wäre zu raten, seiner Mannschaft vorher mehr Gelegenheit zu geben, sich einspielen zu fönnen.
70 Jahre MTV. Bernau
25 Jahre Mitglied im Arbeiter- Turn- u. Sport- Bund Am Sonnabend und Sonntag beging der Männer Turn Verein Bernau sein Jubiläumsfest. Die nördlich von Berlin gelegene Stadt selbst macht auf den Besucher noch heute einen recht altertümlichen Eindruck. Umgeben von einer meterdicen Stadtmauer mit Wächtertürmen und Wahrzeichen aus der Hussitenzeit, trägt die Stadt mit ihrem Kopfsteinpflaster und den kleinen Häuschen so recht alle Eigentümlichkeiten unserer Marktstädte. Eine große Sportlerschar aus Berlin und der Umgebung war zu dem Fest des Bernauer Turnvereins geeilt.
Den Auftakt des Festes bildete eine Festversammlung am Sonnabend im Boltshaus. Kreisvorsitzender Reichert überbrachte die Glückwünsche des Bundes und des Kreises. Im Verfolg überreichte er 19 Mitgliedern für ihre 25jährige, aufopfernde Tätigkeit im Bunde und im Männer- Turn- Verein Bernau die Jubiläums- Bundesnadel. Weitere Glückwünsche sprachen die erschienenen Bruder vereine aus. Im Anschluß an die Festversammlung führte die Freie Sport- und Musikvereinigung einen Facelzug der Sportler durch die Stadt nach dem Sportplay, wo mit einem Festspiel Macht euch frei" und Vorführungen der Olympia- llebungen der Sonnabend be schlossen wurde. Am Sonntag früh zunächst großes Wecken durch das Tambourchor. Ab 9 Uhr Vorkämpfe auf dem Sportplatz. Der Nachmittag begann dann mit einem Umzug aller Sportler unter Mitwirkung von 4 Musikkapellen. Zur festgesetzten Zeit traf der lange Zug auf dem Festplag ein. Bei den nun folgenden leichtathletischen Wettkämpfen gab es recht achtbare Leistungen.
100 Meter Männer, Klasse B: Hennig( Moabit ) 11,8; Jörs( Boltssp. Reut.) 12,1. 100 Meter, Jugend 13/14: Lchmann( Ostring) 12,2; Schilbach( Ostring) 12,4. 100 Meter, Jugend 15/16: Fach( Volkssport Wedding) 13; Jigel( FT. Brig) 15. 100 Meter, Frauen: Lemte( Bolfssp. Wedding ) 14; Jungmann( FSp. Tegel) 14,2. 200 Meter, Männer, Klasse A: Tragel( Ostring) 24,5; Franke( Oftring) 25. 800 Meter, Männer, Klasse A: Huwe( AEC.) 2:02; Braun( AGC.) 2:24. 3000 Meter, Männer: Kintscher( Oftring) 9: 34,8; Gennert( AEC.) 9: 52,8. 4x100 Meter, Männer, Klaffe A: Moabit 47,9; Nordring 48,4. Klasse B: Schönow 47,9; Boitesport Neukölln 48,6. Jugend: Voltssport Wedding 49,9; ASB.- Neukölln 50. Frauen: Wedding 57,1; Schönom 59. Olympische Stafette, Jugend: ASV.- Neukölln 4:15; EC. 7 Meter zurück. Frauen: Vo.kssport Wedding 59,2; Edönow 60,3. Schwedenstafette, Männer, Klasse B: Brig 2: 14,5; Boltssport Neukölln 2: 15,7. 10x Runde, Männer, Klasse A: Oftring; ASC. Klaffe B: Schönow ; Reukölln. Handball: Bernau gegen Tegel 3: 3. Kugel
fprung, Männer: Echwarz( Schönow ) 3,03; Strobel( AGB.- Neukölln) 2,8. Soch sprung, Männer: Bärwald( Eberswalde ) 1,65; Schierwagen( VfL.- Ostring 1,65. Speerwerfen, Jugend: Lehmann( Oftring) 46,75; Marciniak( Volkssport Neukölln) 44,63. Weitsprung, Jugend: Geiseler( AEC.) 5,75; Fac)( Boltssport Wedding) 5,47. Kugelstoßen, Frauen: Hainz( Schönow) 8,29; Dumke( Often) 8,25. Hoch sprung, Frauen: Piepenburg( ASV.- Neukölln) 1,35; Weidlich( Moabit ) 1,35.
Gestern hatten die Berliner Rennfahrer des Arbeiterrad- und Kraftfahrerbundes„ Solidarität“ ein Straßenrennen auf der Strecke Köpenid- Gojen- Neuzittau- Friedersdorf und zurück angesezt. Bei schönstem Wetter stellten sich alle gemeldeten Fahrer dem Starter. Als erste wurde um 6.51 Uhr die Jugendgruppe auf die 5 Kilometer lange Strecke geschickt. Ihr folgte die C- Klasse nach 2 Minuten und nach 5 Minuten die B- und A- Klasse. Die Jugend legte gleich ein scharfes Tempo vor, geführt von Gliesche, der die Führung übernahm und sie auch bis zum Ziel nicht abgab, das er unangefochten passierte, dicht von Schlichting und Holzhüter gefolgt. Eine halbe minute später liefen Giesche und Dreistein ein. Die C- Klasse fuhr vom Start ein gleichmäßiges Tempo, das hauptsächlich von Gorize angeschlagen wurde. Das ganze C- Fahrer- Feld hielt bis zum Wendepunkt zusammen. Auf der Rückfahrt mußte Löwe vor Neuzittau wegen Reifenschaden zurückbleiben, schioß sich aber der foigenden Gruppe an. Zum Entspurt rüsteten 12 Fahrer; Christoph ging als Sieger hervor, gefolgt von Rindfleisch und Klöhn. In cer B- und A- Klasse wurde ein schärferes Tempo vorgelegt. Sachtlebens Ausreißversuche scheiterten an der Wachsamkeit der Fahrer. Am Wendepunkt, der geschlossen durchgefahren wurde, hatten die B- und A- Fahrer gegenüber der C- Klasse bereits 2½ Minuten aufgeholt. Herzog und Brause foleten. Die kurvenreiche Strecke, die dur Durchs Ziel ging Sachtleben als Sieger, dem auf Handbreite Balke, Samariter vorbildlich besetzt war, und die Unterstützung der Motorradfahrer sicherten von vornherein einen guten Verlauf des Rennens.
A- Klasse: 1. Eachtleben 1:21:50, 2. Balfe. B- Klasse: Cambleben 1: 21: 50.3. C- Klasse; 1. Christoph 1:26:22, 2. Ridfleisch. Jugend: 1. Gliesche 7:10, 2. Eola hüter, B.
Auf dem Nürburgring
Großer Preis der Motorräder
Nürburgring, 6. Juli. ( Eigenbericht.) Bei schönem Wetter wurde zum fünften Male der Große Preis von Deutschland der Motorräder auf dem Nür= Motorradsportgemeinde ein Stelldichein gegeben. Biel Zuschauer burgring ausgetragen. Wieder hatte sich die internationale bünen, soweit es sich um bezahlte Pläge handelte, waren so gut umsäumten die fast 30 Kilometer lange Rennbahn, aber die Triwie leer. Ist auch das Interesse am Motorradsport sehr groß, so sind doch die Kosten für eine Reise zum Nürburgring zu groß.
Pünktlich um 11 Uhr wurden insgesamt 61 Fahrer in den 4 Wertungskategorien abgelassen. Knapp vier Stunden später hatten die ersten bereits das Ziel passiert. Die stärksten Maschinen starteten zuerst. Runsch auf NSU. legte gleich ordentlich vor und führte das ganze Feld an. Er war schnell, aber nicht schnell genug, als daß es für einen Gesamtsieg ausreichen konnte. Er mußte sich daher mit einem Sieg in seiner Klasse zufriedengeben. Nachdem Bauhofer( DKW ) wegen Tankdefektes ausgefallen war, hatte er in feiner Klaffe feine sehr ernsthaften Gegner mehr. Aber in der 500er Klasse fuhren Woods und Hunt, beide auf Norton, ein ganz famoses Rennen. Sie erzielten sehr bald bessere Zeiten als Runsch; aber erst in der letzten Runde fonnten sie an ihm vorbeiziehen. Um Fingerbreite ging Woods vor Hunt durchs Ziel. Woods, der alljährlich auf dem Nürburgring erscheint, hat heute hier zum erstenmal den Gesamtsieg dieses Rennens davongetragen.
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Auch die Klasse der 350 ccm Maschinen war eine sichere Sache der Engländer, denn hier waren es Tyrell- Smith( Rudge). der Sieger von 1929, und Guthrie( Norton), die sich ganz überlegen behaupten fonnten. Dicht beieinander liegend, mußte Tyrell- Smith einmal vorübergehend seinem Landsmann die Führung überlassen. Aber nicht lange und der junge, sympathische Irländer lag wieder an der Spize, die er dann auch bis zum Schluß behaupten konnte, während Guthrie schließlich noch ausfiel. In der tieinsten Klasse lag anfänglich Geiß( DKW ) in Front, mußte aber bald die Führung an den Engländer Nott( Norton) abgeben. Ein Motorschaden machte dann seiner günstigen Position ein Ende. Dadurch gelang es dem Schweizer Torricelli, der ausgezeichnet fuhr, die Führung seiner Klasse an sich zu reißen und einen schönen Sieg zu
landen.
In allen Kategorien wurden beffere Zeiten herausgefahren als im Vorjahre. Die Steigerung in der Halbliterklasse ist nur minimal, brachte es doch Woods nur auf 106,5 Stundenkilometer gegenüber 106,3 Stundenkilometer des Vorjahrsiegers. Sehr bemerkenswert die große Steigerung in der 350er Klasse; hier blieb Tyrell- Smith mit 105,1 Stundenkilometer nur um weniges hinter dem Gesamtfieger zurück. Runsch( NSU) brachte es auf einen Gesamtdurchschnitt von 104,9 Stundenkilometer und Torricelli ( Buch) in der erheblich, haben doch von 61 Gestarteten nur 26 das ganze Rennen 250er Klasse auf 96,7 Stundenkilometer. Der Ausfall war sehr in der vorgeschriebenen Zeit beendet. Die Maschinendefekte waren außerordentlich zahlreich.
Fritz Wittekind.
Die Bilanz von Cleveland
Schmeling erhielt 445 000 Mark
Beim Weltmeisterschafts - Borkampf in Cleveland beliefen sich die genauen Gesamteinnahmen auf 349 414 Dollar oder 1 667 539 Mart. Von dieser Summe gingen an staatlichen und städtischen Steuern 75 704 Dollar( 317 957 Marf) ab, so daß noch 273 710 Dollar( 1 149 582 Marf) zur Verteilung übrigblieben. Den Löwenanteil von dieser Summe erhielt natürlich Weltmeister Schmeling, der 106 138 Dollar oder 445 780 Mart in Empfang nehmen konnte. Ihm persönlich dürfte kaum die Hälfte davon übrigbleiben, denn sein sehr geschäftstüchtiger Manager Joe Jacobs wird ihm, abgesehen von seinem prozentualen Gewinnanteil, noch eine hübsche Spesenrechnung für Trainingskosten und ähnliche Dinge überreichen. Außerdem muß Schmeling seine Gage in Amerika versteuern. Der unterlegene Young Stribling mußte fich mit 33 168 Dollar oder 139 305 Mart begnügen. Den Veranstaltern bleibt also ein Restbetrag von 134 404 Dollar( 564 497 Mark), von dem alle entstandenen Infosten für die Riesenreflame und das übrige Kampfprogramm gedeckt werden sollen. Da diese aber mindestens mit 200 000 Dollar zu veranschlagen sind, bleibt ein Defizit von etwa 65 bis 70 000 Dollar.
Der Manager des italienischen Borers Carnera teilt mit, daß Schmeling am 17. September gegen Carnera antreten soll. Diese Mitteilung wurde von dem Manager Schmelings, Joe Jacobs, bestätigt. Der Ort des Treffens steht noch nicht fest.
Olympiamannschaft- Bundesmeister 3: 0 Nachdem am Sonnabend die Olympiadeauswahlmannschaft A in Chemniz vor Tausenden von Zuschauern über die Auswahlmannschaft B einen 6: 2- Sieg errungen hatte, stand der Bundesmeister Lorbeer am Sonntag in Leipzig vor seiner schwersten Aufgabe. Die Olympiademannschaft begann mit verblüffend genauem und schnellen Zuspiel und mit großartiger Ballbehandlung. Beides behielt fie bis zum Schluß bei. Verteidigung und Läuferreihe sind die| stoßen, Männer: Grch( Bernau ) 10,54; Wegener( Oftring) 10,52. Stabhoch stilſtaffel als auch das Wasserballspiel mit 4: 3 gewannen.