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Rr. 317 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Herrn Schieles dunkle Pläne.

Hände weg von den Einfuhrscheinen!

Einfuhrscheine für Weizen zu erteilen, um den Ueberschuß im Ausland unterzubringen.

Der Reichsernährungsminister Schiele will die finan-| Landwirtschaft im Herbst große Mengen von Weizen auf den Markt ziellen Erleichterungen des Hoover- Feierjahres für Subven- bringt und somit die Preise gedrüdt werden, ist beabsichtigt, im tionen an die Landwirtschaft zu Lasten des Steuerzahlers Herbst ausnußen. Die Reichsregierung muß sich diesen Plänen ent­gegenstellen, wenn sie nicht von allen Göttern verlassen ist. Die kommende Weizenernte wird, da der Anbau von Winterweizen um rund 20 Proz. und der Anbau von Sommer weizen um rund 75 Proz. ausgedehnt worden ist, ungefähr 700-800 000 Tonnen größer sein als 1930, menn nicht noch be­sonders schlechtes Wetter einsetzt. Die Roggen und Haferernte wird dagegen geringer ausfallen, weil die Anbauflächen eingeschränkt sind. Diese Umstellung ist sehr begrüßenswert, da hierdurch die Gewähr gegeben ist, daß eine Wiederholung der Roggenstügungsaktion, die die Reichskasse mehr als 60 Millionen gekostet hat, für das nächste Erntejahr überflüssig wird.

Was für eine Folgerung ziehen aber die agrarischen Interessenten aus dieses Umstellung des Getreidebaues? Sie wollen die Regierung verpflichten, alle Hebel wie Zoll, Bermahlungszwang und Einfuhrfcheine in Bewe­gung zu sehen, um die Weizenpreise auf der gleichen ungeheuren Höhe zu halten wie im Vorjahr. Womöglich soll dieses Jahr an Stelle einer Roggenstüßung eine Weizenstützung inszeniert werden. Keine Forderung der Landbundschreier und ihrer Kon­forten ist unverschämt genug, als daß sie nicht im Reichs ernährungsministerium ein williges Ohr fänden, denn Herr Schiele ist dringend auf Beifall von der Landwirtschaft angewiesen, um seine politische Stellung zu stärken. Es muß daher gleich von Anfang an an die

Unfinnigkeit dieser Pläne und ihre Gefährlichkeit für die Reichskasse festgenagelt werden.

Der Weizenzoll in Höhe von 25 Mart je Doppelzentner, der lediglich für ein bestimmtes Mühlenkontingent bis zur neuen Ernte auf 20 Mart gesenkt ist, verhindert jegliche Ein fuhr von Weizen zur Brotherstellung. Nur der eingeführte Weizen zur Herstellung von feinen Kuchenarten fann eine derartige Zoll­belastung tragen, denn der eingeführte Weizen fostet einschließlich Zoll 360 Mart je Tonne, während zurzeit der Preis für deutschen Weizen zwischen 250 und 260 Mark liegt.

Dafür soll dann im Laufe des Winters oder Frühjahrs wieder Weizen eingeführt werden. Natürlich findet dieser Plan bei dem Getreide handel begeisterte Zustimmung, da dieser selbstverständlich nur das Interesse hat, möglichst viel Auslands­geschäfte zu machen und nicht die geringste Rücksicht auf die hier. durch entstehenden Kosten nimmt.

denn etwas an=

Die Einführung von Exportprämien deres sind die Einfuhrscheine nicht würde für die

Reichskasse aber eine furchtbare Belastung bedeuten. Deutscher Weizen könnte im Ausland höchstens für 80 Mark je Tonne abgesezt werden. Zieht man hiervon noch die Fracht ab, so bleibt ein Erlös von 70 Marf für die Tonne Exportmeizen. Herr Schiele will aber den Weizenpreis im Inland auf 250 Mart halten. Das bedeutet, daß die Zollamter Exportprämienscheine von 180 Mart je Tonne ausgeben müssen, daß also die Reichsfinanzkaffe für jede Tonne ausgeführten Weizen auf 180 Mart 3olleinnahmen ver zichten muß.

Die Wiederaufnahme des Exportprämiensystems bedeutet außer dem, daß Rußland und Polen versuchen werden, durch Unterbietungen feine Einbuße an ihrem Weizenerport zu erleiden, und infolgedessen der Weltweizenpreis noch stärker gedrückt wird und damit die deutschen Exportprämien unzureichend werden und erhöht werden müssen.

Schließlich hat Deutschland angesichts der schweren Lage seiner Exportindustrie auch nicht die geringste Beranlassung, die Länder, die es mit seinem Weizendumping beglüden würde, gegen fich zu verstimmen und wirtschaftliche und politische Folgerun­gen dadurch auf sich zu nehmen.

Die demagogischen Behauptungen des Getrei­behandels und anderer an der Ausfuhr interessierter Kreise, daß durch die Einfuhrscheine gar feine Belastung der Reichsfinanz fasse erfolgt, werden schon dadurch widerlegt, daß, wenn auch im Dieser außerordentlich hohe Zoll hat die Weizeneinfuhr schon Herbst Weizen ausgeführt wird, teine Tonne Weizen mehr ein­bobe bat bie wird, teine om mehr ein im laufenden Erntejahr sehr stark vermindert und wird sie noch geführt wird, als der Bedarf an solchen hochwertigen Weizenforten stärker herabdrüden, wenn im fommenden Erntejahr der beträgt, für deren Einfuhr der hohe Zoll fein Hindernis ist. Wird Bedarf an Weizen zum größten Teil aus eigener Ernte gedeckt also die Erteilung der Einfuhrscheine wieder aufgenommen, so be­werden kann. Nur zur Grießherstellung wird die Einfuhr von deutet das die Zahlung von Exportprämien seitens der Reichs­Hartweizen notwendig sein, und außerdem wird nur eine verhältnis- finanztaffe. mäßig geringe Menge von Weizen für die Herstellung von Kon­ditormaren, also für einen Luguskonsum, eingeführt werden, so Daß jede

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Erhöhung des Bermahlungszwanges überflüffig

Man fabelt bereits aber davon, daß der Vermahlungszwang nicht nur auf 80 Proz., wie zeitweise im vorigen Jahre, sondern jogar auf 90 oder 95 Pro3. erhöht werden soll, wodurch natürlich die Zolleinnahmen zurückgehen, was an gesichts der Finanznot des Reiches nicht zu verantworten ist. Der Reichsfinanzminister wird also diesen von keiner Rücksicht auf die allgemeine Lage des Reiches beschwerten Plänen mit aller Energie entgegengetreten müssen. Noch viel toller sind aber die Pläne, die im Ernährungsministerium von Herrn Schiele ausgebrütet wer­den, das infolge seiner Rostspieligkeit und gänzlichen Unzulänglich teit im vorigen Jahre abgebaute Einfuhrscheinsystem wieder aufleben zu lassen. Da man befürchtet, daß die

Die außerordentlich angespannte Lage der Reichsfinanzen verbietet aber jegliche irgendwie vermeidbare Ausgabe. Besonders ist es völlig ausgeschlossen, daß die Reichskaffe Mittel für ein Weizendumping zur Verfügung stellt. Der Reichs tanzler Brüning hat in seiner Rundfunkrede erklärt, daß die Regierung trog Annahme des Hoover- Planes nicht in der Lage ist, irgendwie an dem gesamten finanziellen Ergebnis der Not­verordnung zu rütteln. Es ist deshalb völlig ausgeschlossen, und es müßte einen Entrüstungssturm der Verbraucher und Steuerzahler entfesseln, wenn jetzt das Reichs­finanzministeruim plötzlich auf die Einnahme aus den Weizenzöffen verzichten will, um ein Weizendumping zu finanzieren.

Hände weg von den Einfuhrscheinen! Der Weizen soll genügt, um jegliche unnötige Einfuhr von Weizen unmöglich zu machen. Damit haben die Verbraucher ein genügend großes Opfer im Interesse der Landwirtschaft gebracht.

Die Reichsbant am 7. Juli.

Freitag, 10. Juli 1931

240 bis 250 mill. Mart vorliegen. Das ist die Summe, in der in den letzten vier Tagen das noch fortdauernde Mißtrauen des Auslandes in die deutsche Wirtschaftssicherheit sich ausgedrückt hat.

Wiederum muß auch hier gesagt werden, daß es kein deuta fcher Staatsbürger nötig hat, sich vor einer Inflation zu fürchten. Der gesamte Papiergeldumlauf der Reichss bant, bei dem es feine Rätsel aufzulösen gibt, war auch am 7. Just mit 4,52 Milliarden niedriger als zur gleichen Zeit des Vor­jahres, wo er 4,89 Milliarden betrug. Allerdings ist der Noten­umlauf gegenwärtig höher, als er ohne die ausländischen Kredit­abziehungen sein würde. Aber die Lage ist ärger, als sie bei einer Inflation zunächst zu sein brauchte. Denn bet einer In­flation gäbe es ja neues Geld und neue Kredite; jetzt fehlen die Kredite aber so sehr und sind zugleich so teuer, daß es gerade des­halb zu schwersten wirtschaftlichen Störungen kommen kann, weil feine Inflation zu befürchten ist.

Eines freilich erflärt sich zwanglos, nämlich die große Dringlichkeit, mit der sich der Reichs bantpräsident Luther jetzt im Ausland um neue Kredite bemühen muß und mit der man um jeden Preis ein Ende der ausländischen Kreditkündi­gungen sehen möchte. Wir glauben allerdings, daß in Deutschland immer noch zuviel verabsäumt wird, um die Kredit­abziehungen des Auslandes endgültig zu stoppen. Wenn Herr Luther nicht nur über das Zustandebringen des Garantiesyndikats erfreut gewesen, sondern zugleich den 1080 deutschen Unternehmern erklärt hätte, daß er rückhaltlos und rücksichtslos die ganze Kraft der Reichsbank für die Reinigung der deutschen Wirtschaft von innen her einsetzen und auch die Reichs­regierung dazu veranlassen werde, so hätte er dem Ansehen der deutschen Wirtschaft im Auslande wahrscheinlich den größten Dienst getan, vergangene Fehler gutgemacht und zugleich neuen Devisen­verlusten am stärksten entgegengearbeitet.

Was wird mit Bergmann?

Wir hatten in lezter Zeit mehrfach Gelegenheit genommen, uns mit der Frage nach dem Schicksal der Bergmann Elektri­zitätswerte 2.-G. zu beschäftigen. Bekanntlich wird das Unter­nehmen von den beiden Elektro- Konzernen Siemens und AEG. beherrscht, die jetzt daran gegangen sind, den Betrieb bei Bergmann zu ,, reorganisieren".

Was aber bringt diese Reorganisation, was bringt sie vor allem für die Belegschaft? Auf der Generalversammlung war davon die Rede, daß verlustbringende Abteilungen still gelegt werden after dag die von ben sollten. Die Gefahr ist groß, daß die Stillegungen von den Groß­aktionären erzwungen werden, im Interesse ihrer eigenen Anlagen, die sie voll ausnutzen wollen.

Die Gerüchte wollen nicht verffummen, und die Bergmann­Belegschaft ist von ihnen aufs höchste beunruhigt, daß man dabei ist, nun auch die Werke Reinickendorf und Rosenthal stillzulegen. Die Deffentlichkeit, die Bevölkerung Berlins , muß bei der fatastro­phalen Arbeitsmarktlage fordern, daß die Verwaltung von Siemens und AEG. sich umgehend zu diesen Gerüchten äußert.

Fröhlicher Kartellkampf.

Gegen das Reichswirtschaftsministerium.

Mit welcher Strupellosigkeit deutsche Kartellorganisa­tionen gegen Gesetz und Anordnungen von Behörden handeln, das wird wieder einmal durch eine Meldung aus Stuttgart betannt. Seit Jahren führen über hundert süddeutsche Kohlen­händler einen Kampf gegen die Kartelldiktatur, insbesondere des Süddeutschen Kohlenwirtschaftsverbandes. Das Reichswirtschafts­ministerium hatte Lieferungssperren der Kartelle gegenüber den Kohlenhändlern für ungesetzlich erklärt und aufgehoben. Die am Behörden haben die betreffenden Organisationen über die Gesetzes= bestimmungen des öfteren unterrichtet. Was aber taten diese? Man verschickte ein streng vertrauliches Rundschreiben und führte die Sperre unentwegt weiter, jahrelang, und tat so, als Aegiſtierten Reichswirtschaftsministerium und Kartellverordnung nicht. Dieſe feinen Praktiken der Kartellorganisationen sind erst jett aufgedeckt worden, als eine Klage vor dem Kartellgericht anhängig gemacht wurde. Die Untersuchungsbehörde ließ durch die Krimi­ nalpolizei Material beschlagnahmen und darunter befand fich auch das streng vertrauliche Rundschreiben!

Notendeckung 43,6 Prozent.- Luthers dringliche Reise. - Die Reinigung.

Der Reichsbantausweis vom 7. Juli durfte zwar mit Spannung erwartet werden, fonnte aber angesichts der täg lichen Information der Deffentlichkeit über die Devisenverluste und die fortdauernde Anspannung des Geldmarftes feine leberraschungen bringen. Es ist nur mit Bedauern festzustellen, daß die Rätsel immer zahlreicher werden, die der Reichsbankaus­weis enthält und daß es die Reichsbankleitung nicht für nötig hält, die Erläuterung des Ausweises entsprechend den durch die Inan­spruchnahme ausländischer Devisenkredite eingetretenen Verände rungen entsprechend zu erweitern und zu ergänzen.

Nach den naften Bilanzziffern

ist in der ersten Juliwoche eine Entlastung der Reichsbant eingetreten. Die Bestände an Handelswechseln und Schecks find um 23,7 mit 2555,0 Millionen Mark niedriger ausgewiesen, der Be­stand an Lombarddarlehen ist um 130,7 auf 224,5 und der Bestand an Reichsschazwechseln um 70,2 auf 3,4 Millionen zurückgegangen. Der hier erscheinende( nominelle) Rückgang der Wechselbestände um 23,7 Millionen wäre an sich schon für die erste Woche nach dem Halbjahresultimo ganz außerordentlich geringfügig. Er spräche an sich schon für die fortdauernde Anspannung auf dem Geldmarkt und bei den Banken. Aber die Reichsbankkundschaft hat auch noch auf dem unverzinslichen Girokonto 55,2 Millionen abge­zogen( Bestand 342,8 Millionen), so daß sich hieraus die fortbe­ftehende allgemeine Kreditanspannung noch deutlicher ablesen läßt. Der Notenumlauf der Reichsbank hat sich um 184,3 auf 4110,4 Millionen, derjenige an Rentenbankscheinen um 17,3 auf 409,3 Mil­lionen Mark verringert.

Tatsächlich sind aber die von der Reichsbant bis zum 7. Juli aufgenommenen Wechselsummen größer als die ausgewiesenen 2555 Millionen. Tatsächlich ist die erhöhte Noten­deckung von 43,6 Prozent nicht aus eigenen Deckungsmitteln der Reichsbant möglich gewesen, sondern aus geborgten.

Die Reichsbank hat von dem früheren 100 millionen Dollar Kredit den Rest, nämlich 104,8 Millionen Mart noch in ihre Deckungsbestände hineingenommen und außerdem aus dem ausländischen Bereitschaftstredit der Golddisfont­

bank( Gesamtbetrag 50 Millionen Dollar oder 210 Millionen mt) den größten Teil. So allein ist die Bermehrung der Devisen­bestände um 71,4 millionen zu verstehen, nachdem ja die erste Juli moche neue Devisenabzüge von rund 200 Millionen Mark gebracht hatte.

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Man sieht an diesem Beispiel, wie weit der Uebermut der deutschen Kartelle geht. Sie fühlen sich als Herren" der Wirtschaft und tun, was ihnen beliebt. Wann endlich wird man an den maß­geblichen Stellen zu der Einsicht kommen, daß hier energisch. Wandel geschaffen werden muß, daß es ohne eine ständige, umfassende Kartellfontrolle nicht weiter geht!

Steigende Roheisenerzeugung im Juni.

Die leichte Befferungstendenz in der deutschen Eisen­industrie wird bei der Roheisenerzeugung für den Monat Juni be. ftätigt. Die arbeitstägliche Gewinnung ist gegenüber Mai von 17 892 auf 19 183 oder um rund 7,2 Proz. gestiegen.

Zusammenbrüche.

Die älteste Bant Ostwestfalens, das Bankgeschäft Ranshoff& Spanden in Paderborn hat die Zahlungen eingestellt. Die Ursache liegt in der schlechten Wirtschaftslage und in der plötzlichen Kündigung größerer Kredite. Es han= delt sich um teine große Summe; die Verbindlichkeiten betragen bis­her etwa 200 000 Mart.

Diese zusätzlichen Auslandskredite, die die Reichsbank in die Notendedung einrechnete, mußten aber auch in irgendeiner Form glattgestellt bzw. bezahlt werden. Nicht viel weniger als 200 mil lionen Mart Inlandswechsel dürften daher sofort an die Golddiskontbant abgegeben worden sein und für den Rest des 100- Millionen- Dollar- Kredits mußte die Reichsbank rund 105 Millionen Mark Inlandswechsel zur Dedung in Reserve stellen. Die tatsächlich von der Reichsbant aufge­nommene Wechselsumme beträgt also am 7. Juli nicht 2555, son­dern mindestens 300 Millionen Mart mehr. Daraus ergibt sich aber, daß in der ersten Juliwoche auf dem Wechseltonto teine Entspannung um 23,7, sondern wahrscheinlich eine zufäßmann in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Diese werden unmittel liche Belastung von über 280 Millionen Mark eingetreten ist. Auf der anderen Seite ist es auch selbstverständlich, daß die De­pisen- und Golddeckung der umlaufenden Noten aus nicht ge borgten Deckungsmitteln erheblich niedriger liegt als die genannten 43,6 Prozent.

Bei den Dedungsbeständen ergibt sich eine kleine Er­höhung der Goldbestände( kleiner Kauf von Russengold) um 0,7 auf 1421,8 Millionen und bei den dedungsfähigen Devisen eine Zu nahme um 71,4 auf 370,9 millionen Mart. Da der Notenumlaufe abnahm und die Dedungsbestände sich erhöhten, zeigt sich gegen über der Vorwoche auch eine Steigerung im Dedungs verhältnis. Die Dedung der Noten durch Gold und Devisen zusammen betrug am 7. Juli 43,6 gegen 40,1 Pro 3. in ber Bormod) c.

Was aus dem Rofenausweis Reichsbanfausmeis nicht ohne weiteres hervorgeht:

Die Devisenverlufte der Reichsbank, die ja bis in die allerlegten Tage fortgedauert haben, sind in dem Ausweis vom 7. Juli quch noch nicht voll enthalten. Die beiden legten Tage vor dem Ausweisdatum fehlen regelmäßig; das waren

diesmal 140 bis 145 Mill. Mart. Am Mittwoch und am Donners: tag, also am 8. und 9. Juli, mußte die Reichsbant mit weiteren 100 bis 105 mill. geradejtehen, so daß bisher von der Reichsbant oh night ausgewiesene Devisenverlufte von

In Frankfurt a. M. ist die Lederfabrik 2. H. Kauf­bar auf die Krediteinschränkung der Gläubiger­banten zurüdgeführt. Die Banfschulden betragen rund 3 Mill. Mart, movon etwa ein Drittel auf das Ausland entfällt. Auch hier scheint eine zureichende Kontrolle der Banken bei der Kreditgewäh­rung gefehlt zu haben. Außenstände und Vorräte werden auf rund 2 Mill. Mark beziffert.

Das rheinisch- westfälische Kohlensyndikat gibt den arbeitstäg­lichen Absatz für Juni mit 194 000 Tonnen an gegenüber 198 000 Tonnen im Mai. Davon gingen in das unbestrittene Gebiet 94 000 Tonnen( 99 000 Tonnen) und in das bestrittene Gebiet 100 000 Tonnen( 99 000 Tonnen). Die Haldenbestände haben sich nicht verändert. Bei den Koksbeständen ist eine feine Berringerung eingetreten.