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Nr. 329* 43. Jahrgang
i. Beilage des Vorwärts
Kreitag, 47. Iuli 4931
kerlin de�vakrt die Ruhe. Lohnzahlungen glatt erfolgt. Stiller Donnerstag-Nachmittag.
Obgleich die Reichshauptfladl da» Zentrum des wirlschoft- iichen tirisenhcrdes bildet, hat seine Bevölkerung am gestrigen kritischen Donnerstag eine bemerkenswerte Ruhe bewahrt. Diel dazu beigetragen hat die Sicherung der fälligen Lohnzahlungen. Wie uns auf Anfrage vom Deutschen Metallarbeiterverband mitgeteilt wird, liegen auf dem Nerbandsbüro keine Beschwerden über nur teilweise erfolgt« oder völlig ausgeblieben« Lohnzahlungen vor. Auch die führenden Metall- konzerne wie Siemens und die AEG. haben ihre laufenden Ber- bindlichkeiten gegenüber den Belegschaften reibungslos erfüllt. Das gleiche wird uns vom Gesamtverband und von der Bau- gewerkschaft Berlin   mitgeteilt, eben wie in der Metall- industrie sind also auch im Verkehrs- und Baugewerbe keine Klagen über Nichtzahlen fälliger Löhne laut geworden. In der ch o l z- industrie erfolgen die Lohnzahlungen im allgemeinen erst am Freitag, und hier erwartet man keine Schwierigkeiten. Soweit der Deutsch  « cholzarbeiterverband an seine Mitglieder Arbeitslosen- oder Jnvalidenunterstützung zu zahlen hatte, sind auch diese Summen gestern anstandslos ausgezahlt worden. Im übrigen hatte sich das Stadtbild schon im Lause der Mittags- stunden erheblich beruhigt. Räch und nach verschwanden die.Schlangen" vor den Filialen der Städlischen Sparkasse, ebenso lösten sie?» die zahllosenDiskutierklubs", die dem Stadtbild de» Vormittags ein besonderes Gepräge gaben, auf. Die großen Ansammlungen vor den Sparkassensilialen in den Morgenstunden waren in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß viele Spar- konteninhaber den genauen Text der verschiedenen Notverordnungen nicht auseinanderhielten und somit glaubten, es würden auch Aus- Zahlungen für private Zwecke vorgenommen. Nachdem sich die Schlangestehenden von der Zwecklosigkeit ihres Bemühens überzeugt hatten, zogen sie wieder ab. Wild« Gerüchte über Tumulte vor den Sparkassenfllialen, die gestern vormittag an verschiedenen Ecken der Stadt austauchten, stellten sich schnell als vollkommen au» der Lust gegriffen heraus. Wesenllich zur Beruhigung haben auch die Aus- Zahlungen de» Postscheckamts beigetragen. Wer gestern im Besitz eine» gespickten Postscheckkonws war, konnte einen Barbetrag bi, zu 10000 M. ohne weiteres abheben. Ebenso zahlten die Geldbrief- träger in normaler Weise ihre Beträge au». Vorzeitig beendete Ferienreisen. Ein etwas stille» Bild machen dagegen die großen Bahnhöfe der Reichshauptstadt. Hier hat sich, desgleichen an den Schaltern de« Mitteleuropäischen Reisebüros, die Zuspitzung der Krise merklich ausgewirkt. Wenn auch von einem panikartigen Zurückgehen des Reiseverkehr», wie am Anfang der Woche, nicht mehr die Rede sein kann, so hat doch der Personenverkehr noch nicht sein normale» Bild wiedergewannen. Durchschnittlich sind, die Züge mit 00 Proz. besetzt. Bei der Unsicherheit im geschästlichen Leben werden, Augenblicklich nur unausschiebbare Reisen unternommen, ganz abgesehen davon. daß es den bresten Massen der Arbeitnehmer nach den Lohn- und Gehaltsabzügen an Barmitteln für größere Reisen fehlt. So mußten zum Beispiel von der Reichsbahn in Aussicht genommene Wochen» »ndfahrten nach ferneren Gegenden wegen zu geringer Teilnehmer- zahl abgesagt werden. Der Lebensmittelmarkt bietet da» üblich« Bild, auch die Zufuhren von Au»land»obst und -gemüse, da» in Devisen bezahlt werden muß. sind glatt erfolgt. Fälle wie am Montag und Dienstag, wo Schlächtereien schon in den Mittagsstunden ihre gesamten Vorräte an Speck, Schinken und
einigermaßen haltbarer Wurst ausverkauft hatten, sind gestern nicht mehr zu beobachten gewesen. Das Publikum hat sich schnell genug davon selbst überzeugt, daß von einem Stocken der Lebensmittel, Versorgung Groß-Berlins nicht im geringsten die Rede sein kann. Es steht auch zu hoffen, daß der heutige Biehmarkt glatt vonstatten geht, wo es bekanntlich am Dienstag zu Zwischenfällen mit den Viehhändlern kam, die das Lebendvieh nur gegen bar an die Engrosschlächter abgeben wollten. Später hat man jedoch auch am Dienstag Vieh gegen Schecks verkauft. Einen überraschenderweise guten Geschäftsgang hatten in den letzten Tagen Möbel-, Konfektions- und Wäsche- g e s ch ä f t e. Wer noch rechtzeitig bis zum vorigen Sonnabend Gelder bei Banken und Sparkassen abgehoben hatte, macht« aus Angst vor einer zweiten Inflation die berüchtigteFlucht in die Sachwerte". Es fragt sich, wer bester gefahren ist, derjenige, der sich wahllos Sachwerte anschaffte oder diejenigen� die ihr Geld auf ihren Konten ließen, um ruhigere Zeiten abzuwarten, denn die be- sonnenen Konteninhaber kommen jetzt in den Genuß bettächtlich ge- stiegener Zinssätze. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die ruhige Lage zweifelw» bewirkt wurde durch die reibungslose erfolgte Auszahlung an die Lohn-, Gehalts-, Arbeitslosenunterstützung»- und Rentenempfänger. Die Vorgänge bei den Banken haben die breiten Massen unmittelbar nicht betroffen, in größerem Umfange auch die Vorgänge bei den Sparkassen nicht. Das ist ein beredter Beweis dafür, wie verarmt der überwiegende Teil der Berliner   Bevölkerung ist.
Fahrt vorsichtiger! Wieder 35 Tote und 4424 Verletzte in Verlin. Mit der erhöhten Zunahme der Kraftfahrzeuge in Verlin und ihre stärkere Benutzung auch zu Ausflügen forderten die Verkehrs- Unfälle im Monat Juni eine erhöhte Anzahl von Opfern. Die Statistik im Juni für Berlin   zählt 2543 Verkehrsunfälle, an denen 5081 Wegebenutzer beteiligt waren(2745 Unfälle im Vormonat die Zahlen in Klammern geben immer die Vergleichszahl des Vor- monats an). Dabei entfallen auf die 44 908 Personenkraftwagen 1225(1345), auf 10 004 Last- und Geschäftswagen einschließlich Elektrokarren 505(559), auf Last- und Geschäftskraftwagen mit An- hängern 52(50), auf die 1741 Zugmaschinen 9(0), auf die 8895 Kraft- droschken 705(742), auf die 788 Kraftomnibusse 57(82), auf 41 94? Krafträder und Kleinkrafträder 048(710), auf die 2118 Triebwagen und 1820 Anhängern der Straßenbahn 172(105), auf di» Hand- wagen 44(48), auf die Treträder 889(952) und auf di« Fußgänger 502(547). Auf die einzelnen Tage der Woche verteilen sich die Unfälle folgendermaßen: Sonntag 252, Montag 421. Dienstag 343, Mittwoch 293, Donnerstag 293. Frestag 380, Sonnabend 407. Bei der Verteilung dop Unfälle auf hi« einzelnen Gtundtm entsyllen di« wenigsten auf die Stunde Lwijchen �4 und S.jjijx moraen»(17) und die meisten auf die Stunde zwischen 10 und 17 Uhr(228). Bei den Unfällen wurden im MonatJuni25 männliche und 5 weibliche Personen g e t ä t« t sowie 700 männliche und 405 weib- lich« Personen perletzt. An den Folgen der in den Vormonaten erlittenen Verletzungen sind im Monat Juni 5 Personen gestorben. Die meisten Ursachen zu den Unfällen waren zu schnelle» Fahren (190), Außerachtlassen de» Vorfahrtsrechts 159, vorschriftswidriges Einbiegen 144, Unterlassen de» Warnungszeichens(05) und Fahren auf falscher Straßenseite 05. Durch Unachtsamkeit oder Spielen auf der Fahrbahn wurden 159 Unfälle herbeigesührt. Diese hohe Zahl müßte die Eltern veranlassen, die Kinder über die Gefahren de» Spielens auf der Straße und Fahrbahn aufzuklären. Wegen Fahr-
losfigkeit wurden 12 Personen die Führerscheine entzogen. Durch Trunkenhett des Fahrers wurden 37 und durch Trunkenheit von Fuß- gängern 12 Unglücksfälle herbeigeführt. Flucht in die Sachwerte. Kauflustige Verliner. Die unbegründet« Inflatlonsangft wir leiden ja unter Erschomungen, die Zeichen für das Gegenteil einer Inflation sind(Geldknappheit, sinkende Preise, hohe Zinssätze) hat in den letzten Tagen zu einer starken Umsatzbelebung im Berliner  Einzelhandel geführt Die Flucht aus der Mark in die Sachwerte hat also wieder eingesetzt. Das hat das eine Gute, daß das Geld wieder in denVerkehr kommt und so etwas zur Ueberwindung der Zahlungsmittelknappheit beiträgt. Man darf auch annehmen, daß die Geschäftsleute das eingenommene Geld zum großen Teil sofort bei den Banken einzahlen, da sie fast alle bei diesen v e r- schuldet sind und jetzt für ihre Bankschulden sehr hohe Zinsen zahlen müssen(mindestens 15 Prozent). Es wurden nicht nur lebenswichtige Dinge wie Möbel, Kleidung, Wäsche, Schuhe usw., sondern auch wertvolle Gegenstände als Anlagew«rtel--wie Teppiche, Pelze und ähnliches ge- kauft. Und bezeichnend genug, von letzteren wurden gerade Waren in hohen Preislagen besonders gefragt. Seit langer Zeit ist ts wieder üblich geworden, daß die geforderten Preise ohne w e i- teres gezahlt wurden! In der T e x t i l b r a n ch e wurden, gegen olle Kaufgewohn- Helten, schon jetzt Wintersachen gekauft, und zwar vor ollem teure Stücke. Die Ucberlegung, daß die Preise wohl nicht wetter sinken werden, da der Preisrückgang der Rohstoffe zum Stillstand gekommen ist, dürfte dabei wohl keine Rolle gespielt haben. Vom Schuhwarenmarkt wird berichtet, daß sich Angstkäufe namentlich in Arbeitervierteln bemerkbar gemacht hätten. Auch die Möbelbranche hatte am Montag und Dienstag einen'starken Käuferandrang zu verzeichnen. Ganz vorsichtige Leute machten sofortige Lieferung zur Bedin- gung. Ob das lebhafte Montagsgefchäft der Warenhäuser auf Angstkäufe zurückzuführen ist, ist schwer festzustellen, da die Warenhäuser Sonntags durch Zeitungsreklame stets Sonderangebote machen. Vielfach wurde did Feststellung gemacht, daß Käufer ohne b e- stimmte Wünsche in den Geschäften erfchienen: sie wollten eben nur ihr Geld anlegen und kauften dann allerlei zusammen, was sie gerade fanden. Verhandlungen über den VVG.  -Kredii. Bürgermeister Dr. C l s a ß und Sladkkämmerer A s ch halten am Mittwochnachmitlag die erste Besprechung mit dem Treuhänder der vanat-vonk. Die gesetzlichen Bestimmungen und die zahlung»lechnlschen Schwierigkeiten verhindern zur Zeit die ursprüng. lich in Aussicht genommene Regelung.<£» ist vereinbart worden, dauernd miteinander in Zählung zu bleiben uyd die Verhandlungen fortzusetzen, sobald die Situation weiter geklärt ist.
Straube der Schauspieler. Lüneburg  . 10. Juli. In' der Donnerstagoerhandlunz des Schsuenprozesse» ruchm nochmal» kurz der Staatsanwalt da» Wort. Er änderte seinen Strafantrag gegen Scherka von vier auf drei Monate Gefängnis und beantragte gegen Rump einen Monat Gefängnis. Der Verteidiger Dr. Löwenthal zeichnete das Bild Straubes, dessen schauspielerische Kraft so groß gewesen sei, daß sich das Landesjugendamt Berlin   jahrelang habe täuschen lassen: er kritisiert« das völlig unzureichende Beschwcrdeverfahren, durch das
Von ULF uno F. PETROW Der Dampfer pfiff zum zmeitenmol. Die Wolken ver- zogen sich erschreckt, hie Sonne wurde blutrot und versteckte sich hinter dem Horizont. Vn der Stadt entzündeten sich die Lampen und Laternen. Der betäubte einsame Worobjew schrie irgend etwas, man hörte ihn aber nicht. Das Knirschen des Krans begrub alle andern Töne. Ostop Bender liebte gewisse Effekte. Erst knapp vok l>em dritten Pfeifen, als Worohiew nicht mehr daran zweifelte, daß«r seinem Schicksal überlassen sei, tat Ostap, als be- merke er ihn. Warum stehen Sic da wie ein Bräutigam? Ich dachte. Sie feien längst auf dem Dampfer! Gleich wird man die vampferstiege abnehmen! Laufen Sie rasch! Meine Herren, lassen Sic diesen Bürger durch! Hier ist der Passierschein!" Dem Weinen nahe betrat Worobjew den Damofer. Ist das Ihr Junge?" fragte der Wirtschastsverwalter Jawohl", sagte Ostap,gefällt er Ihnen nicht? Em iypischer Junge. Wer behaupten wollte, er sei ein Mädchen, der werfe den ersten Stein auf mich." Der Dicke entfernte sich brummend. Nun, Kissa". bemerkte Ostap,von morgen an werden wir arbeiten müssen. Ich hoffe, daß Sie Farben zu mischen verstehen. Ich bin Maler und Sie mein Gehilse. Wenn Sie denken, daß dem nicht so ist. so laufen Sie schnell wieder ans Ufer."_ Schwarzgrüner Schaum kam unter dem Kiel   hervor. Der Dampfer erzitterte. Das Geräusch der kupfernen Becken. Flöten. Kornette, Trombonen und Basse einte sich harmonisch zu einem wundervollen Marsch, die Stadt drehte sich vor den Blicken, schaukelte aus und nieder und verschwand hinter der linken Bordfeste des Dampfers. Der Dampfer, immer noch zitternd, wandte sich nach der Strömung hin und lief in die Dunkelheit. Ostap lag auf einem Ledersofa in der Kajüte erster
Klasse, betrachtete den mit grünem Leinen überzogenen Kork- gürtel und befragte Worobjew.Können Sie zeichnen? Schade. Ich kann es leider auch nicht. Und können Sie Buchstaben malen? Auch nicht. Das ist sehr schlimm! Wir sind doch in der Eigenschaft als Maler hergekommen! Nun, zwei Tage werden wir unsere Untauglichkeit in dieser Be- ziehung verbergen können, dann aber wird man uns hinaus- werfen. In diesen zwei Tagen werden wir alles, was wir für unsere Zwecke brauchen, unternehmen müssen. Unsere Position ist schwierig. Ich habe in Erfahrung gebracht, daß sich die Stühle in der Kajüte des Regisseurs befinden. Es ist aber schließlich und endlich nicht so gefährlich. Die Haupt- fache ist, daß wir auf dem Dampfer sind. Bevor man uns hinausbefördert, müssen wir all« vier Stühle durchsucht haben. Für heute ist es schon zu spät. Der Regisseur schläft bereits in seiner Kajüte." Die Ziehung. Am andern Morgen war der Reporter Persizki der erst« auf Deck. Er hatte sogar bereit» eine Dusche genommen und sich zehn Minuten lang gymnastischen Uebungen gewidmet. Di« Menschen schliefen noch, der Fluß aber lebte wie am lichten Tag. Flöße riesengroße Balkenflächen mit Häuschen daraus schwammen vorbei. Persizki nahm den Gucker und blickte nach dem Ufer. Barmino". las er drüben auf einem Schild- Die Leute auf dem Dampfer wurden wach. An einem dünnen Seil befestigt, flog dos Tau ans Ufer. Hierauf wurde das dicke Seil aufs Schiff gezogen. Die Dampferschrauben drehten sich mit rasender Geschwindigkeit, die halbe Breite des Flusses war schaumbedeckt. DerSkrjabin  " erzitterte von den heftigen Stößen des Motors und drückte sich mit der ganzen Bordseite ans Koiufer. Es war sehr früh, und man beschloß, um zehn Uhr mit der Ziehung zu beginnen. Die Bürotätigkcit aus demSkrjabin  " mar genau so ge- regelt wie auf dem festen Land, sie begann um neun Uhr. Niemand änderte hier seine Gewohnheiten. Der auf festem Land zu spät in» Büro kam. kam auch hier zu spät, obwohl er unter demselben Dach schl'es. Die nackten Fußsohlen des großen Kombinotors wurden fast versengt, während er einen langen schmalen Leinen- streifen entlang schritt. Er war damit beschäftigt, eine Devise aufzumalen, deren Text er auf einem Stückchen Papier  notiert hatte. Alles für die Ziehung! Jeder arbestende Mensch muß di« Vbstgotionen der Staatsanleihe i» sein« Tasche haben!
So sehr der große Kombinator seine Kräfte anstrengte, die mangelnde Begabung kam doch an den Tag. Die Auf- schrift kroch schräg nach unten, und da» Stück Leinwand schien für immer verdorben. Nun drehte Ostap mit Hilfe seines Jungen Kissa den Stoff auf die andere Seite und begann von neuem zu malen. Jetzt war er etwas vorsichtiger. Bevor er die Buchstaben zu zeichnen begann, zog er zwei parallele Linien mit einem mit Kreide bestäubten Spagat. Er schimpfte auf den unschuldigen Worobjew und de-- gann die Worte zu malen. Worobjew erfüllte gewissenhaft die Pflichten des Ge- Hilfen. Er lief um heißes Wasser hinunter, erhitzte den Leim, nieste dabei, schüttete die Farben in den Eimer und blickte unterwürfig in die Augen des strengen Malers. Die fertige Devise trugen die Konzessionär« hinunter, als sie trocken mar, und befestigten sie an Bord. Der Dicke, der Ostap ausgenommen hatte, lief ans User und pruste von dort aus die Devise. Die Buchstaben waren von verschiedener Stärke und neigten gegen eine Seite. Der Dicke dachte bei sich, daß sich der neue Maler mit all seiner Selbstsicherheit immerhin etwas mehr Mühe hätte geben können. Es war aber kein anderer Ausweg, man mußte damit vorlicb nehmen. Um halb zehn kam das Orchester ans Ufer und begann befeuernde Märsche zu spielen. Auf die Musck hin liefen die Kinder von ganz Barmino zusammen, und hinter ihnen kamen Männer und Frauen aus den Obstgärten herbei. Das Orchester spielte so lange, bis die Mitglieder der Ziehimgs- kommiffion an Land kamen. Das Meeting begann. Die Mitglieder des Kolumbus-Theaters sahen vom Dampfer auf die Versammlung hin. Man sah die weißen Kopftücher der Frauen, die sich ängstlich in einiger Entfernung vom Danspfer hielten, di« unbewegliche Menge der Bauern, die dem Redner lauschten, und den Redner selbst, der von Zeit zu Zeit lephast gestikulierte. Dann spielt« die Musik. Das Orchester wandte sich um und begab sich, ohne das Spiel zu unterbrechen, zur Dampserstiege. Das Volk zog ihm nach. Einen Moment!" rief der Dicke vom Bord.Genossen, wir werden gleich di« Ziehung der Anleihe vornehmen. Des- halb ersuchen wir alle, den Dampfer zu besteigen. Nach Be- «ndigung der Ziehung wird eine Vorstellung stattfinden. Darum bitte ich Sie. nach Beendigung der Ziehung nicht weg- zugehen, sondern sich am Ufer zu versammeln und von dort au» zuzusehen. Die Schauspieler werden auf dem Deck feWaas"(Fortsetzung folgt.)