Feierlicher Protest. Jählings packt mich ein(Srahnsen Und es überläuft mich kalt: Nicht mal vor den Herr'n Laihusen Macht der Staatsanwalt jetzt Halt! Aus dem Schlosse Hohenhorst« Hat er sie hinweggerafft, Und bei Hunger und bei Dorste Schmachten sie in Kerkerhaft. Was hat dem Formaljuristen Plötzlich das Genick gesteift, Daß er an zwei frommen Christen Bester Herkunft sich vergreift? Di« Justiz gibt eine Blöße Hier sich, die gen Himmel schreit: Denn ein Diebstahl solcher Größe Grenzt bereits an Ehrlichkeit. Sicher darf der Staat nicht dulden Einbruch, Portemonnaiediebstahl. Aber die Nordwolle-Schulden— So entsteht doch Kapital! Ja, ich ftage Sie: Wo bliebe Des Besitzes Majestät, Wenn es auch dem großen Dieb« Plötzlich an den Kragen g«hts Sinnlos, sperrt zu kleinen Lumpen Ihr die Bremer ins Verließ! Schickt sie, Geld für uns zu pumpen, Statt des Brüning nach Paris ! Wer die Danat ausgesogen Und selbst Goldschmidt reingelegt, Sicherlich und ungelogen Siegreich der auch Frankreich schlägt! Kreuz wendedich Rückwärts, Leierkasten und EK. II.
Das rasende Auto. Gerichtliche Aufklärung grundloser Beschuldigungen. Bor dem Vertehrsgericht des Schöffengerichts Berlin-Mitte hatte sich heute der Ajährige Volontär Harald T e ch e r t wegen fahrlässiger Körperverletzung zu oerantworten. Es handelt sich hierbei um den Autozusammenstoß, bei dem auch der Präsident des Norddeutschen Lloyd , Dr. H e i n e ck e n, erheblich ver- leßt wurde. Der Fall hatte dadurch besonderes Aufsehen erregt, daß der Führer des Lastkraftwagens, mit dem das Privatauto zusammen- gestoßen war, gegen Dr. Heincckcn Schadenersatzansprüche erhoben hatte und auch eine Strafanzeige erstattete, indem er behauptete, daß Dr. Hei necken am Steuer gesessen habe. Diese Behauptung hat.der Anzeigende aber nachher zurückge- nommen, denn durch Augenzeugen wurde bei den gerichtlichen Er- Mittelungen festgestellt, daß diese Beschuldigungen falsch gc- wesen waren. Nicht Dr. Heinecken, sondern der Angeklagte hatte den Wagen gefahren. Die irrtümliche Annahme war dadurch ent- standen, daß bei dem Zusammenstoß die Insassen des Privatautos infolge des starken Anpralls durcheinandergeworfen und daß Dr. Heinecken nachher bewußtlos und blutüberströmt neben dem Steuer am Boden gesunden worden war. Der Angeklagte selbst war nach dem von ihm angerichteten Unheil ver- schwunden und er hatte auch zunächst aus Furcht vor Strafe de- hauptet, daß er den Wagen nicht gefahren Hab«. Jetzt hat er es aber gestanden, er behauptet nur. daß er an dem Unglück insofern keine Schuld habe, als fein Wagen infolge der Feuchtigkeit ins Schleudern geraten fei. Der Angeklagte hatte einen vor ihm fahrenden Bollewogen überholt und war gleich darauf mit dem ihm entgegenkommenden Lastkraftwagen zusammengestoßen. Die Anklage legt ihm«in Verschulden zur Last, weil er bei dem Ueberholen eine übergroße Geschwindigkeit entwickelt hatte. Zu der Verhandlung sind eine Reihe von Augenzeugen ge- laden, jedoch ist Dr. Heinecken nicht als Zeuge vorgeladen, fondern von den Insassen des Autos nur Generaldirektor Kossoda, der neben Dr. Heinecken saß. Raubüberfall auf eine Kassenboiin. Aktentasche mit �300 Mark Inhalt geraubt. halle, 1». 30(1 Eine Kassenbotin des Magistrats, die Gelder zur Verwaltung de, Gertraudensriedhofs brachte, wurde gestern kurz vor dem Haupt- portal de, Friedhof» überfallen. 3hr wurde die Aktentasche mit 1300 Mark Inhalt, die in Lohntüten verpackt waren, geraubt. Die Räuber bedienten sich eine» Auto», mit dem sie entkamen. Neue Krawalle an der Ruhr. Wieder Schießerei in Gelsenkirchen . Gelsenkirchen . IS. 3uli.(Eigenbericht.) Am Freitagabend kam es hier wieder zu schweren Zu- sammenstößen zwischen kommunistischen Vemonstrantea, Erwerbslose» und der Polizei. Als etwa 1000 junge Burschen wieder den Versuch machten, in Geschäfte einzudringen um zu plündern, schritt die Polizei ein. Aus der Menge wurde aufdiePolizeigeschossen. Ein Polizei- beamter wurde verwundet. Die Polizei zog darauf Derstär- kungen heran. Bei einer neuen SSuberungsaktion wurde sie an der Ecke Margareten » und Florastrahe von der Menge wieder an- gegriffen. Die Polizei machte jetzt ebenfall» von der Schuß» waffe Gebrauch. Drei Demonstranten wurden schwer ver- letzt. Später fand man im kommunistischen Voltshaus zwei weitere Verletzte, die sich verborgen gehalten hatten. m e n.(eniatxrdgovcumlhwybfskpz chckj ssssisthq.äöützll ,7(!— Insgesamt wurden in der Nacht 33 Personen sest- genommen. Di« von zahlreich«» Beamten der Kriminalpolizei unterstützt« Schutzpolizei konnte die Ruhe gegen 1 Uhr vollständig wicher herstellen. Weitere Festnahmen stehen am heuttgen vor, piittag»och
Merkwürdiges Land, merkwürdige Demokratie! Monatelang haben wir kämpfen und ein neues Gefetz schaff«» müssen, um den Film„Im Westen nichts Neues" wenigstens in geschlossenen Kreisen aufführen zu können. Die öffentliche Aufführung ist nach wie vor verboten. Wer den Film sehicn will, muß«iner Organisa- tion angehören, bei deren Mitglieder dieser Film keinen Ausbruch von Tobsuchtsanfällen veranlaßt. Das Geschrei der Strohe und einig« Mäuse haben genügt, um dem Großteil des deutschen Volke» diesen im Grunde harmlosen, keineswegs provokatorischen, aber die Wahrheit über den Krieg verkündenden Film vorzuenthalten. In demselben Mozartsaal aber, in dem seinerzeit die Premiere dieses Films stattfand, wird öffentlich und sogar für Jugendliche ein Film zur Verherrlichung des Faschismus und Militarismus auf- geführt! Und noch dazu ist es«in italienischer Film, der unter dem Decknamen„Dos neue Italien" sich versteckt und angeb- lich ein Tatsachenbericht über das achte Jahr des Faschismus geben will. In Wirklichkeit aber Ist dieser Film die maßloseste Propaganda für den italienischen Faschismus und seinen Götzen Mussolini , und er klingt aus in einer endlosen Parade, worin die ganzen Herrlich- keiten des italienischen Machtdünkels in pompösester Form vor- geführt werden. Wir kennen den Text, wir kennen die Melodie: wir haben im alten Deutschland von diesem Plunder der Paraden, der kaiserlichen Kostümmaskeraden und der Ansprachen an die Hurra- kanaille gerade genug gehabt. Aber auf dem Umwege über Italien soll offenbar dieser Film für die Hitlerei Agitation leisten. Die Film- zensur hat diese Herausforderung des deutschen Volkes glatt durch- gelassen. Alle die Argumente, die gegen die öffentliche Aufführung des Films„Im Westen nichts Neues" vorgebracht wurden, sind hier mit einem Male haltlos geworden. Die öffentlich« Ruhe und Ord- nung wird hier offenbar nicht gestört werden, obwohl schon gestern bei der Premiere Schreie laut wurden, die ein deutsches Erwachen verlangten und Heilrufe auf Hitler ausboten. Merkwürdige» Land, merkwürdige Demokratie! Wenn man die Verdienste de» Faschismu » um den Aufbau eines neuen Italiens vor Augen führen wollt«, müßte man Statistiken geben, die zeigen, wieviel mehr Straßen, Eisenbahnen, Schiff«, Moschinen im neuen Italien hergestellt werden, wieviel mehr für Kultur und Unterricht und Wohlfahrtspflege geschieht. E» müßte gezeigt werden, wie das Niveau der Masse gehoben ist, vor ollem auch wie die Masse reif gemacht ist zur Selbstverwaltung und Mit- schöpfung. Davon ist natürlich keine Rede, es werden nur Schau- gerichte serviert, e» wird ein« ins Unendliche verlängert« Wochen- schau präsentiert. Aber was will das beweisen, daß stattliche Häuser gebaut, Sümpfe trockengelegt werden und fleißig Sport ge- trieben wird! Solche Bilder können aus jedem Land vorgeführt werden, ohne daß damit eine wirtschaftliche Blüte oder gar ein kultureller Ausstieg bewiesen würde. Nicht gezeigt aber wird, wie der Faschismus alle politischen Freiheiten in den Boden gestampft hat. wie er die Freiheit des Wortes, der Versammlung und der Koalition vernichtet hat und«ine Tyrannei errichtet hat, die den Arbeiter zum Sklaven degradiert. Nicht gezeigt wird, mit welchem Terror der Faschismus jede anders Meinung unterdrückt, ihre Ver- treter ins Gefängnis oder in die Deportation führt oder zur Flucht ins Ausland treibt. Die Kanone, der Dolch und der Meuchelmord am Gegner(Matteotti ) sind heilig gesprochen. Wehe dem, der die Hand nicht hochhebt zum Faschistenruf und zur vergötzenden Anbetung Mussolinis!
Die Freunde des alten Italien erkennen das Land und die Menschen in diesem faschistischen Italien nicht wieder. Wenn dieser Amerikanismus die Wesensart des Volkes umändern sollte, so wird es alle die Eigenschaften, durch die es sich um die Kultur der Mensch- heit verdient gemacht hat, verlieren und ein Ameisenhaufen werden, der Güter produziert. Bezeichnenderweise kommt in dieser ganzen Heerschau der wirtschaftlichen Renommage auch nicht eine Szene vor, in der auch nur im entferntesten das Wirken des Geistes ficht- bar wäre. Armes Italien , wenn das deine Zukunft ist, armes Deutschland , wenn die Verehrer der Blechmusik und des Hurra- schreiens unser Vaterland dazu degradieren könnten! Die Filmzensur hatte vorgeschrieben, daß diese Italienparad« für Jugendliche nur zugelassen wird, wenn man einen deutschen Kulturfilm hinzufügt. Als solche Beigab« wurde uns ein hübscher M a s u r e n f i l m mit stillen landschaftlichen Reizen gespendet. Besser zu dem italienischen Vorbild aber paßte die zweite Zugabe, die Vorführung eines pommerschen Heldenhains mit Runensteinen und verstiegenen Symbolen aus dem Nibelungenzeitalter, der an nationaler Verrücktheit das denkbar Möglichst« leistet. G. B e c c e hat den Italienfilm mit einer aufpeisschendsn Musik untermalt, die immer wieder die Faschistenhymne al» Leit- thema verwendet. o. „Halleluja." Der große Negerfilm. Als dieser Negerfilm erstmalig vor einem Kreise von Inter- essenten gezeigt wurde, war gleich jeder von der überragenden Be- deutung des Werkes überzeugt. Doch machten die Nur-Geschäfts- leute Einwände mannigfacher Art. Sie erzählten wieder, daß das Filmpublikum unheilbar verkitscht wäre und man ihm unmöglich einen Film bieten könne, der außerhalb der europäischen und ameri- konischen Gefühlswelt lieg«. Doch ergaben die Berliner Urauffllh- rung und die vielen weiteren Aufführungen«in wesentlich anderes Bild. Inzwischen ist eine geraume Spanne Zeit vergangen, aber „Halleluja" blieb unvergessen, und das Stammpublikum der Ka- mera, das seinem Theater gegenüber die eigenen Wünsche äußern darf, verlangte erneut nach„Halleluja". Und nun sieht man wieder auf der Leinwand King V i d o r s einzigartige Reportage. Dieser Regisseur wuchs unter Negern auf, darum fühlte er die Berufung in sich zu diesem Film. Er und drei bekannte Negerfchauspieler sind besessen von Ihrer Aufgabe, Ihre Kunst ist konzentriertes Gefühl. Aus dem echten Milieu wächst die Größe ihrer Leistung, die sich wiederum ins Ganze einfügt und es nicht einen Augenblick erdrückt. Wir sehen nicht den feuilletonistisch ausgenutzten zufälligen Eindruck, wir bemerken nicht angelesene Ge- danken, die in eine Serie schöner Bilder komponiert wurden, wir erleben Negerleben in seinem Ueberschwang der Gefühle. Was bei uns albern ist, ist bei ihnen heiliger Ernst. Sie fallen von einem Extrem ins andere, kennen keine Hemmungen, keinen Uebergang, sind ganz Gefühl. Tiergleich können sie dem Augenblick leben. Tanz ist bei ihnen keine erlernte Kunst, Tanz ist bei ihnen Lebcnselement. Er ist Selbsthilfe der Primitiven. Sie sind rührend naiv: da läßt sich z. B ein Negerpaar, das schon elf Kinder miteinander hat, trauen, weil die beiden überzeugt find, daß sie eine glückliche Ehe miteinander führen werden. Doch über alle auch dort üblichen For- malitäten hinweg predigt diese wunderbare Figur der alten Neger- mama das Hohelied der Mutterliebe. e. b.
Oer Zahresbenchi des Volkschores. Der Berliner Bolkschor(Dirigent: Dr. Ernst Zander) versendet seinen 8 7. Jahresbericht. Zum ersten Male seit seinem Be- stehen hat es auch dieser größte aller Berliner Arbeiterchöre nicht vermocht, ein eigene« Chorkonzert mit Orchester und Solisten zu veranstalten. Während früher die Volkschor-Konzert« stet» überfüllt waren, ist in den letzten Jahren, besonders infolge der Mufiküber- fütterung der großen Massen durch Rundfunk, die Hörcrzahl für künstlerische Konzerte so stark verringert, daß jedes große Konzert ein Defizit von mehreren tausend Mark bedeutet. Der Volkschor mußte sich daher aus unbegleitete A-cappella-Sonzerte und auf Mitwirkungen beschränken, die so zahlreich waren, daß an die Mit- glieder oft starte Anforderungen gestellt werden mußten. Auch der I u g e n d chor wie der Kinder chor des Volkschors, die beide unter Leitung von Walter H ä n e l sich günstig entwickelt haben, sind mehrfach in der Oeffentlichkeit hervorgetreten. Von mehreren Seiten, insbesondere von der Stadt Berlin , hat der Bolkschor im abgelaufenen Jahre Zuwendungen erhalten, die es ihm ermöglichten, trotz der großen Arbeitslosigkeit feine wich- tige kulturelle Mission in der Arbeitermustkpslege in vollem Um- fange zu erfüllen. In den schweren Zeiten, mit denen auch der Volkschor in allen feinen Abteilungen hart zu kämpfen hat, sollte er von allen Genossen und Genossinnen, deren Musikoerständnis und Musitbegeiftervng von dem Surrogat der Rundfunkmusik nicht be- friedigt wird, nach Kräften unterstützt werden. Die aktive Teil- nähme am Gesang und innerlichem Erleben eines Kunstwerkes kann durch kein passives wahlloses Hören ersetzt werden. Wer darum Lust und Stimme zum Singen hat, der melde sich in den Chor- proben, Freitag abends von 8 bis 10 Uhr. in der Aula Koppen- strah« 76(beim Schlesischen Bahnhof ), in denen Männer und Frauen vom 18. Jahr an aufgenommen werden. Monatsbeitrag einschl. Sängerzeitungen 1,10 Mark(Arbeitslose frei). Zuhörende Mit- glieder zahlen den halben Beitrag. Der Jugendcho.r(14— 13 Jahre) übt jeden Donnerstag von 8 bis 10 Uhr in der Aula, An- dreasstr. 16a, der Kinderchor«bendafelbst. Donnerstags von 146 bis'-48 Uhr. — Im August wird der Bolkschor beim Inter - nattonalen Textilarbeiter-Kongreß da« Lied vom Arbeits» mann von Gerster zur Berliner Erstausführung bringen.
Giudie und Bild. Unter diesem Titel eröffnete das Kupfer st ichkabinett (das jetzt im Sommer Dienstags und Freitags auch bis 7 Uhr abends geöffnet ist) eine vielseitig fesselnde Ausstellung. Original- Zeichnungen, die das Kabinett selbst besitzt, sind da neben Reproduktionen derjenigen Kunstwerke gehängt, für die jene Vorstudien und Skizzen den alten Meistern gedient haben. Es sind stolze Reihen edelsten Besitzes, die der Betrachter da studieren. in denen er in die Werkstatt der großen Meister«indringen kann. Mit Dürns Aposteltöpfen für die Münchener Tafeln, mit Grüne- wald» Studien für die Verkündigung des Isenheimer Altar » setzt e, in Deutschland «in; in Jtali«n folgen Montegna» tanzend« Muf« für den Parnaß de» Louvre, Rassael» Kinder für sein«„Madonna �mtt dem Tuchfenster'; und cm» den Niederlanden sind Breugel»
Vorlag« für den Stich des Alchymisten Rubens' ruhende Frau für den Madrider Liebesgarten, Rembrandts Entwurf für die Staal- m«est«rs zur Stelle. Schon diese paar Namen mögen einen Begriff geben, in welcher geistigen Höh« sich das künstlerrfch« Bild dieses Ausftellungsfaales IMt. Von ersten Eingebungen des Bildgedankcns, wie ihn etwa Rembrandt für sein jetzt in der N«mes-Auktion versteigertes Fabius Maximus -Bild festhält, geht es zu den durchgcführtesten Vorlagen, die der unmittelbaren Uebertragung auf di« Bildtafel oder die Mauer des Fresko dienten, bis zu Naturstudien, deren Formgehalt Genaueres bietet als die Ausführung im fertigen Werke— gerade bei Grünewalb, zum Beispiel seiner imposanten Zeichnung eines Männerkopfe», den er für den Johannes seiner jetzt in Karlsruhe be- findlichen Kreuzigung umgearbeitet hat, läßt sich das verfolge». Und wie vieles ist auf dem Wege von dem vorbereitenden Papier bis zum fertigen Werke an Ideen liegen geblieben: etwa in der Wochen- stube, in der Dürers Marienleben beginnt, oder in den intimen Studien der großen italienischen Wandmaler wie des Tiepolo wird eine Ahnung solch unausgeschöpsten inneren Reichtums deutlich sichtbar. Ailmgagen sind Löhne. In Filmkreisen ist Beunruhigung ent- standen wegen der Auszahlung der Tageshonorare. Aus Anfrage der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehörigcr bei der Reichs- konzlei erklärt diese, daß Tageshonorare unter den Begriff Löhne fallen, somit auszuzahlen sind. Sollten sich irgendwo Schwierig- keiten ergeben, ist die Vermittlung der Handelskammer anzurufen. Domorganist Walter Fischer ist im Mter von 59 Iahren ge- starben. Er hat sich um die Einführung der modernen Orgelmusik in den verschiedenen Kirchen, an denen er tätig war— zuletzt in der Domkirche—, verdient gemacht. Ein Standortskatalog der polisifchen Tageszeitungen, die in deusschen Bibliotheken nachweisbar sind, wird vom Deutschen In- ftttut für Zeitunx�kunde in Berlin vorbereitet. Fragebogen, die zu diesem Zweck an die Deutschen Bibliotheken versandt wurden, ver- anstalten Erhebungen über etwa 30tX> deutsche Zeitungstitel. Glockenmuseum in Laucha . Die alte Glockengießerstadt Laucha erhält demnächst ein Glockenmuseum. Der aus Hessen gebürtige Meister Johann Georg Ulrich hat die Glockengießerei im Jahre 1732 in Laucha begründet, und seitdem haben über 5000 Glocken die Werkstätten der Familie Ulrich verlassen. Das Gießeveigebäude steht aber schon seit einigen Jahren leer: um es nicht weiter un- benutzt stehen zu lassen und um dem Gründer der Glockengießerei ein würdige» Andenken zu schaffen, foll es jetzt als Museum ein- gerichtet werden. Palästina wird cleklrilizierl. Am Jordan werden drei große Wasserkraftwerke errichtet, der See Genezareth zu einem Staubecken umgebaut, um da» Gefälle de« Flusses zwischen feinem Ursprung am Hermon bi» zum Toten Meer , zusammen 1000 Meter Höhenunterschied auszunützen. Dadurch werden dauernd fünf Mllionen Tonnen Wasser täglich verfügbar. Das erste Werk in Jisr-el- Mujameh, das durch einen Kanal mit dem Parmuk, dem Nebenfluß des Jordans, verbunden ist, wird setzt vollendet. Es Ist in Privat- besitz und llefert 18 000 kS. Dt» v»ll»bllhn« hat einen neuen Prospekt herausgebracht, der in über- �chtlicher Form nicht nur alle« Wissenswerte über die Bedingungen der Mitgliedschaft und de» Iheaterbeiuchs enthält, sondern auch einen Ueher- blick über die geplanten künstlerifchen Leistungen gibt. Der Prospekt ist te lämtlichen 200 ZshlfUgco d« Pollsbuhu« vchÄLich.