Zufahrente Hoten. Ja, entweder befamen te gar nichts mehr ober nur noch ein paar Mart. Siehe zweite Notverordnung. Jetzt ging „ Also dafür haben wir unsere gefunden Knochen es natürlich los: draußen gelassen, daß man uns jetzt mit unseren Familien verhungern läßt. Ihr vollgefressenen Bonzen wißt ja gar nicht, wie einem armen Kriegsbeschädigten zumute ist. Eine Schande ist das alles." Und bums, nimmt ein vierzigprozentig Beschädigter, der infolge seiner Verlegung noch an einem bösen Nervenleiden erkrankt ist, seinen Krückstock und will den Beamten über den Schädel schlagen. Im letzten Moment fann der Beamte noch seinen Arm vor= halten. Dann kommen Kriegerwitwen, die werden ans Wohlfahrtsamt verwiesen, weil die zweite Notverordnung den Kreis der Unterstügten so eng gezogen hat, daß sie Busatrente nicht mehr bekom men. Gleich hebt es an:" Darum sind unsere Männer draußen geblieben, daß wir jetzt auf dem Wohlfahrtsamt verrecken können. Am besten, man macht ein Ende." Und Frauen, nichts als Frauen. Am Abend sagten die Männer vom Neuköllner Bezirksamt:„ Wie oft man uns in diesen Tagen Lump, Strold) und Verbrecher genannt hat, wir können das nicht mehr zählen. Als ob wir die Notverordnung gemacht haben."
Dem Richter wird es zu viel.
Oder wenn man wissen will, was die Glocke geschlagen hat in Berlin , dann muß man auf die Amtsgerichte in den Vororten gehen. Da hängen vor den Sizungsfälen ständig Terminzettel, auf denen steht geschrieben: Baugesellschaft Nordpol gegen Lehmann, Schulze, Müller, Schmidt, Kunze und Heinbusch und Kosemund. Gleich eine ganze Latte runter. Das sind alle die jung verheirateten Neubau mieter, die sich in den Vororten vor einiger Zeit eine Neubaumohnung genommen haben. Wunderschön war alles, bis die Männer eines Freitags Feierabend geboten friegten. Dann fonnte man natürlich feine 80 oder 100 M. Miete mehr zahlen, nach drei Monaten kam die Ermission und jetzt stehen die jungen Leute vor dem Richter wegen der nicht bezahlten Miete. Alle haben eine Mietschuld von rund 250 bis 300 M. Fein sehen die jungen Männer und Frauen aus, tipp- toppe Bügelfalte und
140000- M.- Unterfchlagung vor Gericht
Die Aktienversicherungsgefellfchaff ohne ausreichende Kontrolic
Die Kontrollosigkeit der privatwirtschaftlichen Unter| sowohl Kaffe als auch Buchhaltung vereinigt waren und daß er nehmen ist fast sprichwörtlich geworden. Bald zeigte sie dieses, bald jenes Gesicht. Einmal ist es Herr Lahusen, der durch Kapitalflucht und sinnlose Spekulationen dem Staat ungezählte Millionen foſtet, ein andermal ein Direktor oder Kassierer irgendeiner Aktiengesellschaft, der Hunderttausende unterschlägt. Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte verantwortete sich gestern der Chefbuchhalter und Kassierer Fritz Klar von der Deutschen Allgemeinen Versiche rungsgesellschaft A.-G. wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Seiner Firma ist er 140 000 m. zu stehen gekommen.
Die Deutsche Allgemeine Versicherungsgejel fchaft gegen Feuer, Einbruch, Diebstahlversicherung arbeitte mit der Deutschen Landesbank. Als diese von der JG.- Farbenindustrie erworben wurde, stellte die Versicherungsgesellschaft ihre Tätigteit ein und ging in den Befig eines Schweizer Konzerns über, die Tätigkeit wurde im ganzen Umfange wieder aufgenommen, zum Chefbuchhalter und Kassierer der alte Angestellte K. ernannt. Sein alleiniger Vorstand war Direktor Straube. Die gründliche Revision der Bücher am 27. März 1931 ergab ein Manto von 140 000 m. K. wurde gleich darauf flüchtig, stellte sich aber wenige Tage später bei der Polizei und war geständig, die fehlenden Summen gemeinsam mit Direttor S. unterschlagen zu haben. G. war aber S. bereits Mitte November 1930 nach einer langwierigen Krankheit gestorben. Die Untersuchung ergab, daß bei der Versicherungsgesellschaft fast jegliche Kontrolle fehlte. Entgegen der Anordnung der Aktionäre hatte S. die alleinige Postschecktontrollvollmacht; ais der Schweizer Konzern es bemängelte, daß in der Person des K.
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obendrein noch die Handelsvollmacht bekommen sollte, schrieb S. zurück, daß von nun an die Kasse ein anderer Herr erhalten würde; es blieb aber alles beim alten. Wie war aber K. zu seinen Vers untreuungen gekommen und wo waren die großen Summen ges blieben? R. behauptet, Direktor S., der längere Zeit fein Gehalt bekommen hatte, habe nach Erneuerung der Firma von ihm Vorschüsse in Höhe von 5000 m. erhalten. Als sie nicht zurückgezahlt werden konnten, habe S. ihm den Vorschlag gemacht, in der oben geschilderten Weise zu Geldern zu kommen, zwei Drittel erhielt E., ein Drittel er. S. habe ihm ein Horoskop gestellt, daß er eine glückliche Hand habe und so habe er fast jeden Sonntag gewettet. Tatsächlich habe er einmal 12 000, das andere Mal 6000 m. ge wonnen, in der Regel aber verloren, 2000, 4000 M. usw. Er habe feinen Pfennig für sich verbraucht.
Ganz so schienen die Dinge doch nicht zu liegen; K. hatte sich ein Auto gekauft, sich im Grunewald eine Wohnung neu eingerichtet usw. Von S. wurde dagegen behauptet, daß er äußerst einfach gelebt hätte. Allerdings wußte eine Stenotypistin zu befunden, daß er sehr viel telephonierte und im übrigen hauptsächlich Privatbriefe und horojtope dittierte. S., ein schneidiger, hochgewachsener Herr mit Monotel, betrieb nämlich Astrologie. Ob S. an der Beruntreuung der Gelder beteiligt mar, fonnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden. K. erhielt wegen Betrugs und schwerer Urfundenfälschung ein Jahr Gefängnis. Zu seinen Gunsten wurde die Kontrollojigteit der Versicherungsgesellschaft in die Waage geworfen.
Die Leiche wurde von der Feuerwehr ins
Lackschuhe, so wie sie den Hinumel voller Geigen einzogen, fie Umtausch ausländischer Zahlungsmittel.henbachkrankenhaus gebracht. Die Chauffeure beider Fahrzeuge
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fönnen ja die Lackschuhe auch nicht auffressen, das macht nur Chap lin. Wo wohnen Sie denn jetzt?" fragt der Richter. Im Keller." ,, Haben Sie Arbeit?"" Nein."„ Ertennen Sie die Schuld an?" " Ja." Wie wollen Sie denn nun abzahlen?" Herr Rat, wir haben doch kein Geld."„ Ja, aber Sie müssen doch.. Und dann waren wir alle Zeugen, wie der Richter explodierte und sich, der nur noch Not und Elend sieht, Luft machte:„ So fann das ja nicht mehr weitergehen. Da baut sich einer eine ganze Straße voll
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Häuser, schließt fünfjährige Mietverträge ab, wälzt das glatte Rifits auf die Mieter ab, nirgends ist die Rede davon, wie es in zwei
oder drei Jahren aussieht, nur der Mieter hat immer zu zahlen, nein. Aber was soll ich machen? Schreiben Sie: In der Klage. sache Baugesellschaft Nordpol erscheint für die Klägerin..." Weiß der Teufel, wo die Baulöwen ihr Geld von den ermittierten Arbeitslosen herholen wollen.
Feuer im Untersuchungsgefängnis.
Der Dachstuhl des Beamtenhauses in Flammen. Durch ein größeres Feuer wurde gestern abend der Dach stuhl des Beamtenwohnhauses im Untersuchungsgefängnis Moabit nahezu völlig zerstört.
Die Gefahr wurde kurz nach 18 Uhr bemerkt, als aus den Bodenluken bereits die hellen Flammen emporschlugen. Starte Rauchschwaden, die einen Teil des Untersuchungsgefängnisses einhüllten, gaben dem Gerücht Nahrung, daß im Gefängnis Feuer ausgebrochen sei. Da der Umfang des Brandherdes nicht gleich zu erfennen war, eilten vier Löschzüge unter Leitung des Branddirektors Berg an die Brandstelle. Bei der starken Berqualmung fonnten die Löschtrupps nur mit Sauerstoffapparaten aus
gerüſtet nach oben vordringen. Unter Einſatz von mehreren Schlauch
leitungen gelang es, das Feuer schon nach halbstündiger Tätigkeit zu lokalisieren.
Vorschriften für Reisebüros, Hotels und Wechselstuben.
Zur Notverordnung über den Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln hat die Reichsbank eine Bekanntmachung erlassen. Danach dürfen private Wechselffuben, Reisebüros und Hotels sowie Bahnhofswechselstuben der Deutschen Berkehrskreditbank 2.-G.( Reichsbahn ) inländische Zahlungsmittel gegen ausländische und umgekehrt Zug um Zug umtauschen. Der bei einer oder mehreren Wechselstuben erworbenen ausländischen
Gesamtbetrag der für Rechnung ein und derselben Person oder Firma Zahlungsmittel darf innerhalb einer kalenderwoche 100 Reichsmart nicht übersteigen. Die Wechselftuben, Reisebüros und Hotels sind verpflichtet, den täglichen Ueberschuß n ausländischen Zahlungsmitteln, soweit er nicht in Scheidemünzen besteht, an die Reichsbank bzw. einer anderen Bank binnen drei Tagen abzuliefern, wenn die Reichsbank dieser anderen Bank die Befugnis zum An- und Berkauf von ausländischen Zahlungsmitteln verliehen hat.
Diese Befugnis wird in derselben Bekanntmachung allen Kreditinstituten, die ein Reichsbankgirokonto befizen, verliehen. Sie können ausländische Zahlungsmittel und Forderungen in ausländischer Währung fommissionsweise faufen und verfaufen. Diese Kreditinstitute haben die eingehenden ausländischen Zahlungsmittel unverzüglich der zuständigen Reichsbankanstalt zuzuführen.
Todesfahrt im Auto.
Direktor des KdW. tödlich verunglückt.
Bei einem Zusammenstoß an der Ede Bamberger und Mozstraße zwischen einem Privatauto und einer Autodroschte wurde gestern abend der 45jährige geschäftsführende Direktor des Edw., Emil Waila, so schwer verlegt, daß er kurz darauf starb.
Das Privatauto, das vom Prager Plaz tam, wurde beim Ein
biegen in die Mohſtraße seitlich von der Autodroite gerammt. Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß der Privatwagen umstürzte und Direktor Waila auf den Fahrdamm geschleudert Die Entstehungsursache des Feuers, das eine riesige Schar wurde, wo er mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Als Neugieriger angelodt hatte, ist noch ungeflärt. ein Arzt zur Hilfe geholt wurde, war Waila seinen Verlegungen
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VON
1. ILF UND F. PETROW
Der Brief Water Fedors, den er in seinem möblierten 3immer in Batu an seine Frau in die Bezirksstadt N. schrieb: Meine teure liebe Katja!
Mit jeder Stunde nähern wir uns unserm Glück. Ich schreibe dir in meinem möblierten Zimmer, nachdem ich in meiner Angelegenheit überall gewesen bin. Die Stadt Baku ist sehr groß. Man sagt, daß es hier auch Naphtha gibt, doch müßte ich mit der elektrischen Bahn hinfahren, und ich habe fein Geld. Die malerische Stadt liegt am Kaspischen Meer . Das Meer ist wirklich sehr groß. Die Hize hier ist unerträglich. Ich trage den Mantel über einem Arm, den Rock über dem andern, und mir ist immer noch heiß. Auch schwigen mir die Hände. Ich muß oft Tee trinken. Und ich habe fast fein Geld. Es macht aber nichts, mein Täubchen Katerina Alereewna, bald werden wir eine Menge Geld besigen. Wir werden reisen und dann werden wir uns in Samara, neben unferer Fabrit niederlassen und werden Wein trinken.
Ach Liebste, ich habe vergessen, dir von zwei schrecklichen Fällen, die mir in Batu zugestoßen sind, zu berichten. 1. habe ich den Rock deines Bruders, des Bäckers, ins Kaspische Meer fallen lassen und 2. hat auf dem Markt ein Kamel auf mich gespuckt. Diese beiden Ereignisse haben mich sehr irritiert. Warum lassen die zuständigen Organe ein derartiges Benehmen gegen Reisende zu, um so mehr, als ich das Kamel nicht angerührt habe, ihm hingegen nur Angenehmes erweisen wollte ich habe es mit einem Stöckchen im Nasenloch gefigelt. Den Rod haben eine Menge Menschen mit Mühe herausgefischt und er war ganz mit Naphtha getränkt. Ich weiß nicht, was ich deinem Bruder, dem. Bäder, sagen soll. Mein Täubchen, halte vorläufig den Mund. Ist Ewigneem noch immer bei uns zu Mittag?
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Ich habe diesen Brief noch einmal durchgelesen und sche eben, daß ich dir von der eigentlichen Angelegenheit noch nichts berichtet habe.
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blieben unverletzt. Beide Autos wurden so schwer beschädigt, daß sie abgeschleppt merden mußten. Von der Kriminalpolizei ist sofort eine Unter juchung über die Schuldfrage eingeleitet worden.
Falscher Kriminalbeamter gefaßt.
Anhalter Bahnhof . Dort versuchte ein Mann, der sich für Ein aufsehenerregender Borfall ereignete fich gestern auf dent einen Kriminalbeamten ausgab, einem Malerehepaar eine Anzahl Bilder zu ,, beschlagnahmen", konnte aber festgenommen werden. Das Ehepaar hatte mehrere Bilder bei sich, die es an Bekannte verkaufen wollte, um Bargeld zu erhalten. Während das Paar noch auf dem Bahnsteig auf den Zug wartete, trat ein Mann heran und mies eine Marte vor, die wie eine Polizeimarfe aussah. Der Beamte" era flärte, er gehöre zur Hamburger Kriminalpolizei und sei auf der Suche nach Bilderdieben. Er verlangte, daß ihm die Gemälde einzeln vorgezeigt würden, damit er das Signum prüfen könne. Seien die Bilder als gestohlen gemeldet, so müsse er sie beschlagnahmen. Ehe
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mit den Gemälden
ve feinen Schwindel aber noch durchführen und lagnahmen. The verschwinden konnte, war ein wirklicher Beamter der Bahnhofsmache auf das Treiben aufmerksam geworden und sah sich den ,, Kollegen" näher an. Die angebliche Polizeimarfe ermies sich als eine grobe Fälschung, der falsche Beamte wurde festgenommen und wird dem Polizeipräsidium eingeliefert werden.
Im Wasserkübel ertrunken.
Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete fich heute mittag gegen 13 Uhr auf dem Grundstück Ingelstädter Straße 14 zu Kaulsdorf . Dort hatte der bei seinen Eltern wohnende 3 Jahre alte Rudolf Roering, als er sich an einen aufgestellten, etwa
80 Zentimeter tiefen Waſſertübel zu schaffen machie, das Gleich gewicht verloren und war in den Kübel gefallen. Trotzdem das Kind nach kurzer Zeit aus dem Wasser wieder herausgeholt werden fonnte, hatten die Wiederbelebungsversuche eines herbeigerufenen Arztes feinen Erfolg mehr.
Die fühle deutliche Stimme des großen Kombinators wirfte wie immer magisch. Worobjem streckte seine Hände die Hosennähte entlang und schwieg.
Der Ingenieur Bruns ist tatsächlich bei der Naphtha- Ge-| als schlüge er sich in seiner Verzweiflung mit den Ohren auf sellschaft angestellt. Nur ist er momentan nicht in der Stadt die Wangen. Baku anwesend. Er ist in die Stadt Batum auf Urlaub ge= fahren. Die Reise von hier bis Batum foftet fünfzehn Rubel und einige Ropeten. Schide mir telegraphisch zwanzig Rubel hierher und ich werde dich von Batum aus über alles telegraphisch informieren. In der Stadt erzähle, daß ich immer noch in Woronesch , am Lager der franken Tante weile. Dein emiger Gemahl Fedja.
P. S. Während ich diesen Brief zur Post trug, wurde mir aus meinem möblierten Zimmer der Ueberrod deines Bruders, des Bäckers, gestohlen. Ich bin verzweifelt! Noch gut, daß es Sommer ist. Bitte aber deinem Bruder nichts zu sagen.
Die Bertreibung aus dem Paradies Worobjem nahm das flache hölzerne Kästchen in seine zitternden Hände. Ostap durchwühlte in der Dunkelheit immer noch den Stuhl. Der Leuchtturm erglänzte. Ein golldener Lichtstreifen fiel auf das Wasser und schwamm darauf.
3um Teufel!" sagte Ostap.„ Es ist nichts mehr da!" Worobjem kniete atemlos beim Stuhl und steckte die Hand bis zum Ellbogen unter den Siz. Er fühlte die Sprungfedern mit Fingern. Es war nichts Hartes mehr da. Ein übler Staubgeruch ging vom Stuhl aus.
,, Nichts mehr?" fragte Ostap. ,, Nein."
ぬ か
Da hob Ostap den Stuhl in die Höhe und warf ihn meit meg über Bord. Man vernahm ein dumpfes Auftlatschen. Die Ronzeſſionäre bebten it per nächtlichen feuchten Luft. Ent mutigt fehrten sie in ihre Kajüte zurück.
tommen."
milon adam
,, So," sagte der Bruder ,,, etwas haben wir jedenfalls beWorobjem nahm das Kästchen aus der Tasche und soh es staunend an. ,, Geben Sie her, rajch! Was starren Sie es so an?" Das Kästchen wurde geöffnet. Auf seinem Boden befand sich eine patinierte Kupferplatte mit der Aufschrift: Meister Gambs beginnt mit diesem Sessel eine neue Möbelserie. Petersburg 1865 Ostop las diesen Satz laut vor. Wo sind aber die Brillanten?" fragte Worobjem. Sie sind außerordentlich wizig, mein teurer Stuhljäger, mie Sie sehen, find Brillanten nicht da."
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EN HOT
Es war schmerzlich, Borobjem anzusehen. Sein schütter nachgewachsener Schnurrbart bewegte sich, die Gläser des 3widers waren angelaufen. Es hatte irgendwie den Anschein,
,, Schweig nur, du Treuerfahne Kissa, schweig! Wir werden noch einmal über den blöden achten Stuhl lachen, in dem wir ein dummes Täfelchen gefunden haben. Nur Mut. Es sind noch drei Stühle da. Neunundneunzig Prozent Chance."
Im Laufe der Nacht bildete sich auf der Wange des bes trübten Worobjem eine vulkanische Hitzblase. Alle Leiden, alles Mißlingen, all die Qual der Jagd nach den Brillanten ging scheinbar in diese Blase über, die perlmutterweiß, rot und blau erglänzte.
,, Machen Sie das absichtlich?" fragte Ostap.
Worobjem seufzte tonvulsivisch auf und ging, ein bißchen gebeugt wie eine Fischkanne, die Farben holen. Man begann mit den Borbereitungen für das Transparent. Die Konzessionäre arbeiteten auf dem oberen Dec.
Und so begann der dritte Tag der Reise. Gleich am Morgen entspann sich ein furzer Kampf zwischen dem Blasorchester und dem modernen Theaterorchester um die Bläge für die Probe.
Nach dem Frühstück näherten sich von zwei verschiedenen Richtungen gleichzeitig die feisten stattlichen Mitglieder des Blasorchesters und die schmächtigen Ritter der Esmarchfannen dem Achterdeck. Galkin setzte sich als erster auf eine Bank, die an Achtersteven stand. Its seiter lief per tornettbläser
am
hinzu.
,, Der Platz ist besezt", sagte Galkin düster. Bon mem?" fragte der Kornettist bisfig. ,, Bon mir, Galfin."
,, Und nom mem noch?"
Bon Baltin, Maltin, Tschalkin und Saltind." Der Plaz gehört uns."
"
Bon beiden Seiten tar Sufturs heran. Ohne zu einer Uebereinstimmung gefangen zu fönnen, blieben beide Orchester auf dem Platz und spielten beide hartnädig drauf los. Die Tone, die nur eine Elektrische, die auf Glas fährt, hätte repro. duzieren fönnen, zogen über den Fluß hin. Das Blasorchester fpielte einen Marsch des Kegsholmer Leibregiments, das andere Orchester einen Negertanz ,, Die Rehe am Zambesi- Fluß." Dem Radau wurde durch die persönliche Intervention des Vor fizenden der Ziehungskommission ein Ende gemacht. ( Fortsetzung folgt.)