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2. Beilage zum Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 159.

Versammlungen.

Sonnabend, den 11. Juli 1891.

S. Jahrg.

an und kommentirt gleichfalls Liebknecht's Rede aus dem nur etwas, aber wir haben vorher die politische Macht zu Jahre 1869, und zwar die Stelle, wo es heißt: Unsere Reden erobern, dahin zielt der praktische Kampf, und dabei muß man fönnen die Gegner nicht befehren, welchen Zweck habe nun das dem Verhalten der Gegner und den Machtverhältnissen Die letzte Volksversammlung im Feenpalast Reden? Das Prinzip werde geopfert, und nur der Verrath oder Rechnung tragen. Goldberg fragt, warum man nicht das 18. Jahr wurde vom Einberufer, 3ubeil, um 1/29 Uhr eröffnet. Die Kurzsichtigkeit könne zum Parlamentarismus verleiten. So als Termin der Wahlfähigkeit festsetze. Ja warum dann nicht Nachdem das Bureau aus 3ubeil als Vorsitzendem, Täterow habe Liebknecht   1869 gesprochen. Damals war der Sozialismus das 15.? Die Opposition argumentirt genau wie voriges als Stellvertreter, Niederauer und Frl. Bader als Schrift eine Machtfrage, die nur auf der Straße zu lösen gewesen. So- Jahr; sie reproduzirt jetzt die Argumente der Gegner gegen den führer gebildet worden war, ersuchte Heindorf in sympathisch weit sei die heutige Opposition noch gar nicht gegangen. Also Programmentwurf, wie sie voriges Jahr deren Argumente aufgenommener Rede die Versammlung, einen objektiveren Stand- gerade jene Genossen hätten kein Recht, die Opposition anzu- gegen den Organisationsentwurf sich zu eigen gemacht punkt einzunehmen, als dies in der vorgängigen Feenpalast- Ver- greifen. Grillenberger hat in einer Rede vollständig der Revolution hatte. Die Ziffer 21 als Termin der Wahlfähigkeit, sammlung geschehen wäre; vor Allem soll man Unterbrechungen abgeschworen, Vollmar will eine vollständig gesetzliche Partei, welche der Entwurf des neuen Programms im Gegensat der Redner unterlassen. Das erfordere schon unser Prinzip. Ein eine Partei, welche die Staatsgesetze respektirt; das sei etwas zum alten Programm enthält, ist ein Schreib- oder Satz­anderer Redner ermahnte die anwesenden Zeitungs- Berichterstatter ganz anderes, als was vor zwanzig Jahren gesagt wurde. Die fehler, der von Niemandem rechtzeitig bemerkt wurde. Haben zu unparteiischer Berichterstattung. Fraktion hat sogar beim Arbeiter- Schutzgeseh dafür gestimmt, daß wir übrigens erst die Macht, das 21. Jahr zu erobern, dann

Der Vorsitzende 3ubeil nahm darauf Veranlassung, Berufe, welche nicht in dasselbe einbezogen sind, durch Kabinets- werden wir auch das 20. erringen. Weiter ist es allerdings mög­den Verlauf der letzten Versammlung einer scharfen Kritik ordre, durch die Initiative des Monarchen dem Geseze unter- lich, daß der erste Theil des Programms eher Verwirklichung Das ist nicht demokratisch. Bebel findet als der zweite. zu unterziehen. Trennungspunkte prinzipieller Natur seien stellt werden können.

Wort

Es denkt Nie­

unter den Genossen nicht vorhanden, sondern nur sagt, wir müßten dem Gegner Schritt für Schritt das Terrain Die Sozialdemokratie hat jedoch die allergrößte Ursache, mit Meinungsverschiedenheiten über die Art und Weise der Taktik. abgewinnen. Was haben wir aber durch diese Taktik gewonnen: dem Gange der Entwickelung zufrieden zu sein. Redner ist sich bewußt, daß das Ende der heutigen Ver- Verteufelt wenig. Was auf der einen Seite gegeben wurde, ist mand daran, daß wir unsere Gegner zu Sozialisten machen sammlung nicht ein solches sein wird, wie das ihrer Vorgängerin. auf der andern zehnfach genommen worden. Die Zentralisation können. Aehnliche Bekehrung ist in der Geschichte nie dagewesen. Von einem Referat sei wegen allerfeits genügend vorhandener der Partei ist auch nicht mehr am Platze. Es ist ganz unmöglich, Wir müssen uns so start organisiren, daß uns eines Tages die Kenntniß der Verhandlungsgegenstände abgesehen worden; es daß die Berliner   Genossen immer Rücksicht nehmen sollen auf bürgerliche Gesellschaft nicht mehr widerstehen kann. Wir können handle fich heute einfach um die Frage, ob man den Brüsseler das kleinste Dorf. Die Forderungen müssen von den Zentren aber den Gegner nicht auf einem Boden bekämpfen, wo wir Kongreß beschicken wolle oder nicht. In jeder Beziehung werde des Proletariats durchgesetzt werden. In Berlin   fühlt man etwas verloren wären. An dem Tage, wo man einen Schritt unter­sich eine sachliche Diskussion erzielen lassen. Jeder solle, gleich- anders, als draußen im Land. Das mag unangenehm sein bei nehmen würde, den ich mit meiner Ueberzeugung nicht ver­giltig was für einen Standpunkt er einnehme, sich dem ent- der Landagitation, in solchen Fragen ist aber die Disziplin nicht einbaren könnte, würde ich lieber zurücktreten, als ihn zu Was der Parteitag als Norm feststellt, dem sprechend verhalten und jedes Zeichen des Beifalls oder Miß- angebracht. Genau so ist es mit dem 1. Mai. Es war gesagt billigen. fallens bis zum Schlusse der Ausführungen der Redner auf- worden, daß dort, wo starke Arbeiterorganisationen beständen, hat sich jeder Genosse zu fügen. Wildberger hat Berlin   im Bebel führte die Maßregelungen an, Gegensatz zum letzten Dorf gebracht neben Berlin   giebt es sparen. Die heutige Versammlung sei im übrigen an die Be- gefeiert werden konnte. schlüsse der vorigen nicht gebunden, sondern in ihren Beschlüssen welche bei einer allgemeinen Arbeitsruhe hätten entstehen können. aber noch andere Städte. Wildberger hat ganz vergessen, daß Dasselbe läßt sich aber auch vom Sonntag sagen, denn die Unter- Verlin unter den großen Städten die letzte war, welche sich der souverän. Hierauf wurde in die Verhandlung über den ersten Punkt nehmer wollten so wie so die Fachorganisationen der Arbeiter Sozialdemokratie   anschloß. Was der Parteitag beschließt, das der Tagesordnung getreten:" End giltige Beschluß- zertrümmern, und weil die Maidemonstration sich gegen sie richtet, gilt für Alle, eine besondere Extrawurst kann Berlin   nicht ge­Sonst müßte Berlin   eine besondere Partei fassung über den Internationalen Arbeiter deshalb werden sie diefelbe bekämpfen, auch wenn sie am braten werden. tongreß zu Brüssel  ." Als erster Redner erhielt das Sonntag stattfindet. Bezüglich Bebels Ausschlußdrohung spreche bilden, und das geht doch auch wieder nicht. Wenn die Oppo= ich nicht wie Werner, daß ich nach dem Ausschlusse fein Sozial- fition erwidert, die Bezeichnung Nörgelei" müsse aufhören, so Richard Baginski: Man habe die Berliner   Opposition demokrat   mehr sein würde; ich bin und bleibe Sozialdemokrat, mag sie bedenken, daß die Reden, die wir heute hörten, seit mit den Ausdrücken Revolutionsmacher"," Nörgler" zc. bezeichnet ich spreche das aber vielen ab, die sich heute noch als Alte geriren. Jahren wieder und immer wieder gehört und ebenso ost wider­und bediene sich damit der Manier der Gegner. Der Mächtige Zur Zeit der Frankfurter   Angelegenheit trat Bebel gegen Frohme legt worden sind. Wenn nun in der That kein Friede zu schaffen habe den Schwachen stets Nörgler genannt. Unsere Haltung auf, heute scheint die Richtung Frohme in der Fraktion voll ist, dann kann man doch einer Partei, die man solchermaßen gegen die Fraktion ist durch die Befürchtung veranlaßt, daß die ständig gefiegt zu haben. Damals unter dem Sozialistengeset fritisirt, nicht mehr angehören. Baginsti hat uns mit Bollmar Partei durch den Parlamentarismus in den Sumpf geführt wird. war noch Begeisterung in den Reihen. Heute nimmt man stets in Bezug auf dessen Nede identifizirt. Bollmars Auffassung, als sei Redner zitirt Stellen aus der bekannten Rede, welche Liebknecht Rücksicht auf die alten Gesellschaftsklaffen, auf die nicht sozial- der Dreibund eine Nothwendigkeit, haben wir niemals eingenommen. im Jahre 1869 gehalten hat und in welcher es heißt, daß die demokratischen Volksmassen. Vollmar's Rede soll eine Dummheit Wir haben stets nur gesagt, der Dreibund sei eine nothwendige Sozialdemokratie unter feinen Umständen mit dem Gegner ver- sein; Liebknecht's   Brief im vorigen Jahre nach Kopenhagen   mit Folge von 1870, aber mit der Verständigung über Elsaß- Lothringen  handeln könne; Prinzipien seien untheilbar; wer parlamentire, bem harten Urtheil über die Opposition sollte auch eine Dumm  - fällt der Dreibund. Vollmar's Meinung über innere Politik ist pattire.) Bebel und die Eisenacher überhaupt nahmen damals heit gewesen sein. Weshalb nahm der Parteivorstand nicht Stellung uns unbegreiflich. Warum unterschiebt man dessen Meinung aber Wir haben keine Stellung zu Vollmar's dieselbe Stellung ein. Sie sind deshalb von den Lassalleanern zu Vollmar's Rede? Warum desavouirte er nicht Vollmar's Auf der ganzen Partei? so befehdet worden, wie jetzt die Berliner   Opposition. Noch auf fassung? Wenn bei ähnlichen Anlässen in Frankreich   Ausschluß Rede genommen, weil man uns wieder der Zensur beschuldigt dem St. Gallener Parteitage habe Bebel erklärt, nachdem er dar- des Betreffenden erfolgt ist und in Deutschland   nicht, so ist die hätte. Wir haben auch kein Recht, Jemandem über seine Meinung gelegt, daß es von Nuzen für die Sozialdemokratie sei, Ab- deutsche ſozialdemokratische Partei schon gerichtet. Wenn heute Vorschriften zu machen. Die deutsche Sozialdemokratie soll im geordnete im Reichstage zu haben: es sei ihm nicht unangenehm die Wahl nach Brüssel   beschlossen wird, so sollte man nicht so Ausland in Miskredit gekommen sein, davon ist uns nichts be­gewesen, daß 1887 Mandate verloren gingen; die Neigung vorgehen, wie in Halle. Wenn die Opposition zu Ende ist in fannt. Die Maifeier ist auf den 1. Mai angesetzt worden, weil zu Kompromissen wäre sonst wahrscheinlich gefördert worden Berlin  , dann wird in Berlin   Grabesstille werden. Bebel weiß die Amerikaner diesen Tag schon feiern. Doch wurde nicht be­und das würde zu einer Spaltung in der Partei geführt haben. ganz genau, daß die große Masse von der Sozialdemokratie verdacht, daß dieser Tag in Amerika   gesetzlich eingeführter Feiertag Es sei nach allem unberechtigt, die Opposition mit dem Ausdruck flucht wenig versteht. Die heute in der Opposition stehen, sie ist. Amerika   konnten deshalb ohne Risiko Arbeitsruhe eintreten Nörgler zu bezeichnen. Wer eine freie Meinung hat, darf sie haben unter dem Sozialistengesetz die Partei in die Höhe ge- laffen. In Deutschland   war das schon wegen der Geschäfts­Das vorgeschrittene Hamburg  , frei äußern, ohne daß Jemand das Recht hat, ihn Nörgler zu bracht. Wenn es so weiter geht, ist die Partei in 10 Jahren depression nicht möglich. welches allenfalls die Arbeitsruhe durchgesetzt hätte, schloß nennen. Aber man bekämpfte uns mit denselben Mitteln wie vollständig verflacht.( Beifall.) den rothen Bebel: Wenn Wildberger auf die Neulinge in der Partei sich in diesem Jahre sofort dem Rathe der Fraktion an. der Gegner. Bebel hat sogar- wie der Gegner Lappen gegen uns geschwungen. Er sprach davon, daß unsere Bezug ninunt, fo bat er in seiner Umgebung selbst solche Neu- Wir provoziren feinen Streit, weil wir unterliegen würden, wir Zattit die Bartei dirett vor die Bajonette führe. Die erzieherische linge, die um so radikaler sich geberden, je weniger lange Zeit sie provoziren ebensowenig eine Demonstration, bie biefelbe Folge Wirkung des Sozialistengesetzes kommt hier zu Tage: wenigstens der Partei angehören. Liebknecht's Broschüre aus dem Jahre 1869 hätte. Das ist alles schon oft gesagt worden, aber wenn bie in der Beziehung, daß einzelne Führer von der Ansicht abge- ist gegen mich geschrieben. Damals haben wir im Reichstag   Oppoſition immer dieselben Antlagen bringt, müssen wir auch kommen zu sein scheinen, daß von den herrschenden Klassen gut- Differenzen gehabt über die Taktik. Nach Liebknecht sollten wir nur immer dasselbe erwidern. Bezüglich Frohme's habe ich die Art willig nichts zu erhalten ist. sagt: war hätte es teine Sozialreform gegeben, man betrachtet die vor- hat in den neueren Auflagen jener Broschüre erklärt, daß er nicht aber der Antragsteller der radikalen Frankfurter   Resolution der scheint auch mehr auf den Boden der ersten Auflage steht. Ich frage die alten Erste, welcher sich im Geheimbundsprozeß falvirte. Diejenigen, handenen Gesetze als Zugeständniß. Das der gemeinsame Boden zu sein, auf dem man mit dem Parteigenossen, ob seit den 20 Jahren, seit welcher die Partei welche den Mund recht voll nehmen, sind sehr oft nicht zu Gegner zu verhandeln gedentt. Liebknecht fagt, die Ver- im Reichstag existirt, die Fraktion jemals die damalige Stellung haben, wenn es für das Gesagte einzutreten gilt. Die Bezug­Die nahme auf den Ausschluß eines Genossen in Frankreich   durch die hältnisse hätten sich geändert. Aber hat sich das Ver- Liebknecht's zum Parlamentarismus eingenommen hat. E3 Eisenacher haben nie einen Tag jene Grundsätze zur Nichtschnur dortigen Genossen ist gleichfalls unrichtig. Es handelte sich um und Arbeit geändert? hältniß zwischen Kapital Damit find alle in Bezug auf die Basly, welcher der Kammer dem Programm zu In dem Augenblic, wo die ist viel schroffer geworden; die rapid vorwärts schreitende Ent- der Parteitaktik gemacht. eignung des Mittelstandes hat die Kluft zwischen Arm und Partei gemachten Hinweise auf jene Broschüre hinfällig. Was wider abgestimmt hatte. Bollmar's Standpunkt für unvereinbar mit zialreform etwas? Sie ist ja aus denselben Motiven entstanden der Schärfe ermangeln, so wird der Ton der Reden sehr viel von unseren Prinzipien erklären und Vollmar trotzdem dasselbe Reich immer weiter aufgerissen. Ist denn wirklich an der So- nun den Vorwurf anbetrifft, daß manche Reden im Reichstage Bartei Alters- und Invalidenversicherung hervor.) Das Arbeiterschutz- Gesetz find auch die Temperamente in der Fraktion verschieden. Die Haupt- Das Recht zu sagen was er will, hat jeder. Wäre die Auf­alles soll ein Zugeständniß an die Sozialdemokratie sein? Man Partei spricht. Es war meine Ueberzeugung, daß es ganz gut ge- wegen zu großen Radikalismus ausgeschlossen werden. erhalten, bamit ist aber die auf die Rabinetsordre des politischen Experiments gerathen, und Bamberger   fonnte mit mung der Genossen im Lande konnte deshalb nicht zum Ausdruck ist ebenfalls unrichtig. Es handelte sich darum, dem Bundesrath Recht sagen, daß unsere Partei jeht nicht mehr gefährlich fei und gebracht werden. Die Gefahr der Kompromisse war in jener das Recht zu geben, in gesundheitsschädlichen Betrieben die Bollmar Beit vorhanden. In der Dampferfubventionsfrage stellte es sich Arbeitszeit nach eigenem Ermessen verkürzen zu können. Die fich mit ihr im Reichstage sehr gut auskommen laffe. eingeholt wissen. Jeder Regierung muß man aber so weit ver­beweist, daß Bebel, Liebknecht, Auer ganz dasselbe wie er gefagt heraus, daß die Mehrzahl der Genossen das Verhalten der betr. Freifinnigen wollten hierfür erst die Genehmigung des Reichstags Wenn man mit der Rede des einen oder andern Abgeord- trauen, daß sie auf Grund bestimmter Gesetze und im Rahmen haben. Das von Bollmar Gesagte ist die Konsequenz des Par- Fraktionsmitglieder nicht billigte. lamentarismus.( Redner erwähnt, daß auch die Aeußerung babe neten im Reichstage nicht einverstanden ist, so mag man ihn, nicht derselben besondere Vorschriften erlassen kann. Es läßt sich nicht und jedes im Augenblick der Nothwendigkeit in der vorhergehenden Versaminlung, des aber die Fraktion dafür verantwortlich machen. Wenn wir so han für alles Die industrielle Entwickelung ist zu an Vollmar einen Brief gesandt, in welchem er Für uns war die Frage keine konstitutionelle, feinen solchen Brief erhalten zu haben.)

Bebels

-

er

1887 so wenig

in

Die

letteren Rebe verurtheilt, falsch sei. Bollmar habe erklärt, deln wie die Opposition und Wildberger es wünschen, so verlassen wir ein Gesetz machen. Die Stellung der den Parlamentarismus überhaupt, dann hat die Wahl keinen rapid. Oppofition zum Parlamentarismus ist, daß derselbe lediglich Bwech mehr. Das ist sehr radikal, aber wie weit wir damit sondern eine praktische Frage, und überall für Dasjenige zu stimmen, als Agitationsmittel benutzt werden foll; die sozialdemokra fommen, das ist eine andere Frage. Es ist gefragt worden: wodurch der Arbeiter Vortheil hat, das war unser Standpunkt. tischen Abgeordneten sollen feine Anträge stellen, sondern nur was wurde durch das Parlament erreicht? Der Schwerpunkt Warum hat die Sozialdemokratie die Lassalle  'sche Stimmrechts­schärfste Kritik an den bestehenden Verhältnissen üben. Dann liegt hier nicht in dem, was erreicht, sondern in dem, was ver- Agitation unterstützt? Warum arbeiten die Desterreicher, Bel­find wir eine rein parlamentarische Partei geworden. Bereits ob wir die Kühnemann'sche Angelegenheit vorbrachten oder zu benutzen. Auch der Pariser Kongreß billigte diese Taktik voll­Tattit. Die österreichische Sozialdemokratie ist prinzipieller als§ 153 der Gewerbe Drdnung zu verschärfen. Wenn das Thätigkeit der Sozialdemokratie, einzelne Genossen erklären sie

wären wir mit dem Parlamentarismus einverstanden. So aber hütet wurde.

A

sehen die auswärtigen Bruderparteien argwöhnisch auf diese nicht? Die die deutsche, deshalb wird sie mehr Erfolge haben. Schicken Sie Arbeiterfchutz- Gesetz schlecht aussieht,

wir

Glaubt jemand, es wäre gleichgiltig gewesen, gier 2c. auf das Stimmrecht hin? Um den Parlamentarismus dann nicht gescheut, ständig. Die Freunde im Auslande loben die parlamentarische Majorität hätte sich dann haben alles für Sumpf. Das ist ein starkes Stück. Man hat aus unseren Delegirte nach Brüssel  , welche die deutsche Sozialdemokratie als gethan, um es immer noch möglichst gut zu machen. Ist es Schriften lange Jahre gelernt, wir sind noch die Alten, und so gleichgiltig, daß Fälschung des Zeugnisses durch den Arbeitgeber wie bisher, so werden wir auch weiter marschiren, bis die Goldberg: Wenn ein Delegirter gewählt werden soll, so fünftig mit Geldstrafen bis zu 3000 M. oder mit sechs Monaten Sozialdemokratie die Macht voll und ganz in Händen hat. hat er sich nach den hier gefaßten Beſchlüſſen und dem Partei- Gefängniß bestraft werden kann? Das iſt eine ganz wesentliche( Stürmischer, lang anhaltender Beifall.)

die alte erweisen.( Beifall.)

programm, das von der Fraktion gemacht ist, zu richten. Bebel Errungenschaft.

Wenn ferner die Kündigungsbedingungen

meinte, daß das neue Parteiprogramm einer Kritik gar nicht be- fünftig für beide Theile gleich sein müssen, so ist auch das ein noch, daß er Vollmar den erwähnten Brief wirklich geschrieben, dürfe. Das neue Programm schiebt den Termin der Wahlfähig- Vortheil für die Arbeiter. Die Fraktion hat ihren prinzipiellen wie er durch eine Zuschrift der Frau Vollmar erhärten könne. feit hinaus. Auf der einen Seite nimmt man dem 18jährigen Standpunkt hierin gewahrt, indem sie das ganze Gesetz wegen

die Rechte, auf der andern stellt ihn die Strafrechtspflege ganz der auf der anderen Seite in Betracht fallenden reaktionären,

Der nächste Redner ist

auf seine eigene Verantwortung. Was den Achtstundentag be- arbeiterfeindlichen Bestimmungen in der Schlußabstimmung ab. Reden vorbringt, das ist die Bezeichnung der Opposition als trifft ich würde den sechsstündigen Arbeitstag verlangen, gelehnt hat. Auch die Opposition hätte in dieser Frage anarchistisch, feige wenigstens die Grundsätze dessen hat er

-

wenn es auf mich antäme- so ging im Reichstage die Fraktion keine andere Stellung einnehmen können.

Werner erklärte entwickelt, wenn Sie das auch nicht begreifen.( Stürmische

davon ab. Wir wollen haben, daß die Fraktion nicht so lau türzlich in einer Nede, die Thätigkeit der Gewerkschaften Schlußrufe.) Es heißt, nur ökonomisch gut Gestellte hätten am verfährt, wie jetzt. Ich will Ihnen zeigen, weß Geistes Kind bringe den Arbeitern mehr Nutzen, als der Parlamentarismus. 1. Mai die Arbeit ruhen lassen können, ich war vorher 22 Wochen Herr v. Vollmar ist;[ er hat gesagt: Die Berliner   Radaubrüder Ohne die politische Bewegung ist die Gewerkschaft aber eine arbeitslos und feierte doch. Redner beklagt sich, daß die Redaktion find königlich bayrische Sozialdemokraten.( Gelächter.) Mit tag, überhaupt alle unsere gegenwärtigen Forderungen die erst dem Parteivorstand zur Begutachtung überivies, worauf gehen mich gar nichts an( große Heiterkeit). Seine Anhänger taube Nuß. Wir wissen ferner alle selbst, daß der Achtstunden- des Vorwärts" einen Aufruf, welcher die Arbeitsruhe empfahl, ganz neue Weltanschauung, der Publikation des Aufrufs noch 14 Tage warten, sonst müßte man Goldberg hat Bollmar nichts mehr gemein.( Große Heiterfeit.) Klassenlage nicht von Grund aus umgestalten tönnen. dieser dem Absender des Aufrufs mittheilte, er sollte mit der Nuhe, damit der Gegner uns nicht wieder mit Schmuh bewerfen Sozialismus läßt sich natürlich nicht mit Willen der alten im Hinblick auf die voraussichtlichen Anzapfungen der Gegner tönne; wir wären nicht so weit gekommen, wenn wir den Gegner Gesellschaft und auf deren Boden einführen, das ist so flar wie seitens des Vorstandes den Aufruf kommentiren. *) Liebknecht   wird im Laufe des Sommers über die hier be­wurden beiderseitig die verschiedensten Fragen aufsprochene Rede und über die Taktik der Partei einen Vortrag geworfen. Redner schließt sich Baginsti's Ausführungen halten, R. d. B.

Wildberger( Aha! Gelächter; Heindorf ersucht um Wir haben gewiß eine

nicht ruhig angehört bätten): In der letzten Feenpalast= Ver­sammlung handelte es sich nicht nur um den Brüsseler Kongreß.

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Hierauf wird ein Antrag angenommen, wonach jeder Redner nur 5 Minuten Redezeit hat. Tischler Vogt( Pallisadenstraße): Wenn man Genossen wegen Meinungsverschiedenheiten ausschließen will, so begreife