210 000 Mart zurückgelegt werden konnten. Für die neue Ge= fchäftsperiode find noch größere Anforderungen an die finanzielle Leistungsfähigkeit des Verbandes zu erwarten.
In Ulm tagte in der vergangenen Woche der Verbandstag| Mart, die Ausgaben 1 206 779, so daß für Kampfzwede rund der freigewerkschaftlichen Hutarbeiter. Der Verband hat sich, wie der Verbandsvorsitzende Bröfide berichtete, trotz der Krise verhältnismäßig gut gehalten. Die Mitglieder zahl ging unter dem Druck der Arbeitslosigkeit seit dem letzten Bericht um 1438 Einstimmige Annahme fand ein Antrag der Verbandsleitung, zurüd. Dem Eintritt von 9324 Mitgliedern standen 10 758 wonach zu gegebener Zeit die 3 usammenlegung der Ver Austritte gegenüber. Die Zahl der Bollarbeiter ging von bandszeitung des Deutschen und des Desterreichischen Huts 59 Prozent im Jahre 1928 auf 49 Prozent im Jahre 1930 zurüd.arbeiterverbandes vollzogen wird. Mit Mehrheit wurde ein AnDie Zahl der Arbeitslosen stieg von 26 Prozent im Jahre trag Schreiter Dresden angenommen, durch den ein besserer 1928 auf 32 Prozent im Jahre 1930. Kurzarbeiter wurden Schutz der als Betriebsräte tätigen Verbandsfunktionäre gewährgezählt im Jahre 1928 15 Prozent und 1930 19 Prozent. leistet werden soll.
Der Verband hatte in der Berichtszeit 41 Tarifbewegun gen durchzuführen: 1928: 22, 1929: 10 und 1930: 9; unter den in den beiden ersten Jahren durchgeführten 32 Tarifbewegungen war nur eine Abwehrbewegung; die übrigen waren Angriffsbewegungen. Die sozialen Bestimmungen in den Manteltarifen wurden restlos erhalten, sogar an einigen Stellen Verbesserungen erzielt. Neben dem Kampf um Ausbau und Sicherung der Tarifverträge mußte eine scharfe Abwehr gegen den Abbau der übertariflichen Lähne durchgeführt werden. Unter den
Berufskrankheiten der Hutmacher
find die gefährlichsten die Qued silbervergiftungen; im Jahre 1928 famen 45, 1929: 47 und 1930: 25 Fälle vor. Schwere Erkrankungen, die zum Teil den Tod zur Folge hatten, sind eben falls zu verzeichnen. Sie traten ein durch Vergiftungen infolge von Säuren und Gasen. Brösicke schlcß seinen Bericht mit einem Appell an die Hutarbeiterschaft, gerade jezt den legten Mann aufzubieten, um die Reihen des Verbandes zu stärken.
Der von Müller erstattete Rassenbericht zeigte folgen des Bild: Die Beitragseinnahmen gingen infolge der Arbeitslosigfeit beträchtlich zurück, während die Unterstützungsausgaben fräftig gestiegen sind. Die Ausgaben für Unterstützungen an Erwerbslose und Kranke erreichten eine Höhe, wie sie der Verband in früheren Strifenjahren nie gekannt hat. Die Einnahmen betrugen 1 447 458
Arbeitgeberverband aller Behörden.
Goll demnächst gegründet werden.
Die Bertretungen der Verwaltungen und öffentlichen Betriebe des Reiches, der Länder und der deutschen Gemeinden hatten vor Burzem im Reichsfinanzministerium Verhandlungen, in denen der Zusammenschluß der Hoheits- und Betriebsverwaltungen, also jämtlicher Behörden des Reiches, der Einzelländer, der Gemeinden und Gemeindeverbände ufm., zu
einem Reichsarbeitgeberverband
erörtert wurde. Dem Vernehmen nach ist eine Kommission eingesetzt worden zur Ausarbeitung der Sagungen. Die Aussprache mird Ende August oder Anfang September fortgesetzt. Dann erst ist mit der offiziellen Gründung des Arbeitgeberverbandes zu rechnen. Ueber den 3 wed dieses Zusammenschlusses verlautet zunächst noch nichts, doch scheint dabei insbesondere an eine einheitliche Linie für die Tarifgestaltung der Arbeitnehmer in der öffentlichen Verwaltung bzw. an eine zentrale Einwirkung bei weiteren gesetzgeberischen Maßnahmen gedacht worden zu sein.
Druck auf die Löhne der Gemeindearbeiter. Ohne Rücksicht auf den Tarifvertrag.
Die Gemeindearbeitgeberverbände in den Bezirken Rhein- Main , Baden und Rheinpfalz fordern eine fofortige Herabsehung der Löhne der Gemeindearbeiter auf Grund der Notverordnung. In allen drei Bezirken bestehen Tarifverträge, die bis zum 30. September laufen. Der Bezirksverband Rhein- Main ordnete an, daß mit Wirkung ab 2. August die Löhne der Gemeindearbeiter um 4 bzw. 6 Proz. abgebaut werden. Die Verhandlungen des Gesamtverbandes mit dem Bezirksverband waren ergebnislos. In der Pfalz wurden die Verhandlungen bis zum 7. August vertagt. In Baden wird morgen Dienstag verhandelt.
Dieser Lohnabbauvorstoß in der Südwestecke des Reichs be schwört ernste Gefahren herauf. Die von ihm betroffenen Gemeindearbeiter denken nicht daran, einfach zu Kreuze zu kriechen. Der Lohnabbauvorstoß steht auch im Gegensatz zu den Empfehlungen des Reichsverbandes kommunaler und anderer öffentlicher Arbeitgeberverbände. Der Hauptausschuß der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt a. M. hat sich einstimmig gegen das Vorgehen feines Arbeitgeberverbandes ausgesprochen.
20 Tote beim Kircheneinsturz.
Katastrophe während des Gottesdienstes in Portugiesisch Angola .
London , 20. Juli. Bei einem Gottesdienst in der Kirche von Loando ( Portugiesisch- Angola) stürzte am Sonntag ein Teil des Chores ein und begrub einen Teil der Gemeinde unter sich. Aus den Trümmern wurden bisher 20 Tote geborgen. Im ganzen wurden 200 Personen als berleht gemeldet, von denen sich 80 im Krankenhaus befinden.
Polarfahrt des Eisbrechers, Malygin".
Mosfau, 20. Juli.
Der Eisbrecher Malygin" hat seine Fahrt in die Arktis angetreten. An Bord befinden sich außer dem General Nobile, der nach Amundsen und den Resten seiner verunglüdten Expedition fuchen will, ausländische Reisende und Vertreter der ausländischen und der Sowjetpreise.
Der Eisbrecher trägt 12 000 Briefe mit sich, die dem ., Graf Zeppelin" in der Polarzone übergeben werden sollen.
„ Die Lüneburger Heide und der Alpenpark in den Hohen Tauern" lautet das Thema des Vortrages, den Herr Rudolf Haeselbarth unter Vorführung von zahlreichen Lichtbildern am Mittwoch, 22. Juli, abends 8 Uhr, im Verein von Freunden der Treptow - Sternwarte hält. Gäste haben gegen Lösung einer Karte
Zutritt.
=
Zur Frage der
Verbandsfit- Berlegung von Altenburg nach Berlin
bzw. Luckenwalde waren die Delegierten nicht einheitlicher Auffassung. Trotzdem wurde ein Antrag auf Sigverlegung nach Berlin
angenommen.
Eine eingehendere Ausspräche erfolgte beim Kapitel Inva Tidenunterstützung. Am 1. Januar 1930 wurde die Versicherung eingeführt. Die Unterstützungssumme dürfte nach vorausfichtlicher Berechnung 50 000 bis 55 000 Mart pro Jahr betragen. Der Verbandsvorstand schlägt vor, vorerst an den bisheri gen Sägen feine Aenderungen vorzunehmen und eventuell nach genauer Uebersicht über den Stand und die Leistungsfähigkeit der Kasse eine Erhöhung durchzuführen. Der Verbandstag beschließt im wesentlichen im Sinne der Vorstandsvorschläge. Angenommen wird auch ein Antrag, wonach den Mitgliedern nach 52 Wochen Invalidität das 60fache des zuletzt geleisteten Beitrags als Sterbegeld ausgezahlt wird.
Durch einen besonderen Beschluß wird der Verbandsvorstand vom Verbandstag beauftragt, neben dem Kampf um die gesetzliche Festlegung der 40- Stunden- Woche alle Maßnahmen zu ergreifen, um auch bei den künftigen Tarifverhandlungen für die vom Verband umfaßten Berufsgrupen die 40- Stunden- Woche zu erzwingen. Die Wahlen zum Verbandsvorstand ergaben: 1. Vorsitzender Bröside, 2. Vorsitzender Hermann, Kassierer Müller und Redakteur Staub.
Brandkatastrophe im Dorf.
Sechs Tote, 20 Schwerverletzte in der Ortschaft Vaszecz. Prag , 20. Juli.
Der Brand, der fast die ganze Ortschaft Bafzecz vernichtete, wütete ununterbrochen bis Sonnabendabend. Er hat 6 Menschenleben gefordert. Bier kinder, die allein zu Hause waren, verbrannten, ebenso zwei Männer, die bei den Rettungsarbeiten ohnmächtig wurden und in die Flammen fielen. 18 Schmerverletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Die gesamte Habe der Bevölkerung, 130 Rinder, 120 Pferde und 160 Schweine, außerdem viele landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, fielen den Flammen zum Opfer. Nach einer Schähung der Bezirkshauptmannschaft beträgt der Schaden 35 Millicmen Kronen, movon nur 5 Proz. durch Versicherung gedect find. Insgesamt sind 3400 Menschen obdachlos geworden. Lebensmittel und 20 Eisenbahnwagen mit Holz für Wohnbaraden find bereits an der Unglücksstelle eingetroffen. Ueber die Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt, doch wird Brandstiftung angenommen, da an drei verschiednen Ortsteilen zu gleicher Zeit Feuer ausbrach. Ein Feuerwehrauto stürzte auf der
Fahrt zur Brandstelle in einen Graben, wobei fünf Feuerwehrleute leicht und zwei schwer verletzt wurden.
Wie aus Quito gemeldet wird, hat sich in Mittel- Ecuador ein schweres Erdbeben ereignet. Die Hauptstadt der Provinz Léon , Latacunga , die südlich von Quito liegt und etwa 10 000 Einwohner zählt, soll stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Ein Teil der Stadt soll zerstört sein. Der Präsident von Ecuador und der Innenminister haben sich sofort an die Unglücksstelle begeben. Die 3 ahl der Toten ist bisher noch nicht bekannt.
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Rückschau.
Die Jugendstunde brachte ein Dreigespräch Jugendliche in der Fabrit". Ein Erwachsener stellte Fragen, soweit es nötig war, die Unterhaltung anzuregen. Die Aussagen zum Thema machten die Jugendlichen. Aus den Berichten der beiden jungen Menschen sprach Freude an ihrer Arbeit. Aber Freude an der Lehrzeit befundete nur der eine, der in einem gewerf. schaftlichen Betriebe Lehrling ist; hier kann er sich wirklich als Teil eines großen, werteschaffenden Ganzen fühlen. Der andere dagegen mußte berichten, daß er mit 16 Jahren für falsch aus= geführte Arbeit oder Werkzeugschäden Ohrfeigen bekam. Erst in der Zusammenarbeit mit den Gesellen wurde das Verhältnis besser. Hier hilft der Lehrling, den Akkordlohn des Gesellen zu verbessern; menn er selber auch noch feinen materiellen Gewinn von seiner Arbeit hat, so fann er doch schon errechnen, wieviel er dem andern nügt. Beide Jugendliche, die durch ihre flaren Aussagen sehr deutliche Bilder ihrer Lehrzeit entwarfen, waren sich darin einig, daß fie selber direkt noch nicht dazu beitragen können, Arbeitsverhält nisse zu bessern, da es ihnen hierzu an Wissen und Erfahrung fehlt. Aber der Anschluß an die gewerkschaftliche Organi. fation gibt ihnen doch die Möglichkeit, nach Kräften dazu beizutragen und später vollwertige Mitkämpfer der Arbeiterschaft zu werden.
Eine Unterhaltung zwischen M. M. Gehrke und Lisa Matthias Zwei Frauen reisen im Auto durch die Welt" war so oberflächlich, daß es für die Funkhörer nicht das mindeste Interesse hatte.
Ueber„ Das schöne und das häßliche Kind" sprach Dr. L. Glatt. Seine Ausführungen zeigten, wie wichtig es ist, die Kinder vor einer Ueberwertung der Schönheit zu schützen, wenn man ihnen nicht schweren Schaden fürs Leben zufügen will. Ein Kind, das erfährt, daß es durch seine Schönheit überall Vorteile hat, entwickelt sich sehr leicht zu einem haltlosen Menschen, der immer ohne eigene Mühe Gewinn sucht. Umgekehrt wird ein Kind, das von der Bedeutung der eigenen Häßlichkeit überzeugt ist, verschlossen und lebensfremd: oft ist es schwer erziehbar, weil es unter der Bevorzugung der hübscheren Kinder schwer leidet.
Heute abend, 8.45 Uhr, spricht im Programm der Deutschen Welle Felig Stöffinger über Das Rinderelend in Tes. Rußland" nach bolschewistischen Quellen.
Montag, 20. Juli.
16.00 1. a) Glasunow: Variationen Fis- Moll; b) Rinkens: Toccata und Fuga ( Horst- Gebhardi, Flügel). 2. Mussorgsky: Lieder( Adelheid Holz, Sopran). 3. a) Loeillet : Sonate F- Dur; b) Niemann: Allemande , op. 39; c) Blumer: Tarantella , op. 46( Kurt Pfefferle, Flöte; am Flügel: Julius Bürger). 17.00 Olympia- Vorprüfung der Leichtathleten.( Heinrich Troßbach.) 17.20 Dr. Martin Gumpert : Soziale Kosmetik.
17.40 Renato Mondo liest eigene Novellen.
18.00 Prof. Dr. Julius Wolf: Weltwirtschaftskrise und kapitalistisches System. 18.30 Unterhaltungsmusik.
19.55 Mitteilungen des Arbeitsamts. 20.00 Wovon man spricht.
20.30 Tages- und Sportnachrichten. 20.40 1. Rathaus: Kleines Vorspiel.
2. Höffer: Marsch aus der Partita"
3. Mozart: Sinfonie G- Moll K.-V. 550. 4. Schubert: Sinfonie B- Dur( Kam merorchester Michael Taube).
22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik.
Königswusterhausen.
17.00 E, Oprée: Chemisch - physikalische Schülerübungen. 17.30 Purcell, ein Klassiker der englischen Musik. 18.00 P. Dr. Stephanus Hilpich: Das katholische Mönchtum. 18.30 Prof. Dr. H. Großmann: Die chemische Produktion Deutschlands . 18.55 Wetter für den Landwirt.
19.00 Dr. M. H. Boehm: Volksgedanke und Weltanschauung. 19.25 Dr. Burckhardt: Viehverkäufe und Absatzschwierigkeiten. 20.00 Königsberg : Konzert.
20.45 Felix Stößinger : Das Kinderelend in Rußland , nach bolschewistischen Quellen.
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Berantwortl. für die Redaktion: Serbert gepère, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch . bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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