Rr. 337 48. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Mittwoch, 22. Juli 1931
Legenden müssen zerstört werden!
Die Geschichtsfälschung über die Ursachen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs hat begonnen.
Vierzehn Tage lang haben sich unsere deutschen Wirtschafts- Die gegenwärtige Katastrophe aber begann ziemlich genau mit führer, die sonst so tapfer zu reden wußten, in die Mauselöcher dem 15. Mai, als man in Deutschland eine Diskontfenfung erwartete, verkrochen. Die furchtbaren Schläge des Nordwolle- Standals und der beginnende Run des Auslandes auf seine Guthaben diese Disdes Zusammenbruches der Darmstädter und Nationalbank waren fontfenfung aber unmöglich machte. Am 15. Mai war nämlich zuviel. Es ging wie 1918 beim politischen Zusammenbruch, die bestimmten Kreisen des Inlandes und sehr bald auch bestimmten Berantwortlichen waren verschwunden und schwiegen. Die Anklagen Kreisen des Auslandes die gefährliche Lage des Nordwolle- Konzerns der Arbeiterschaft, die zu diesen Anklagen legitimiert ist, da sie alle bekanntgeworden, und da der Nordwolle- Konzern erheblich an das Sünden der Wirtschaftsführung zu büßen hat, haben die Verantwort- Ausland verschuldet war, diese Berschuldung zugleich über die Darmlichen aus ihren Verstecken wieder hervorgeholt. Das Ergebnis ist, städter und Nationalbank erfolgt war, wurde der offene Ausbruch daß die wirtschaftliche Geschichtsfälschung und Leder wirtschaftlichen Vertrauenstrife des Auslandes gegenüber Deutschgendenbildung über angebliche Ursachen des Zusammenbruchs, land unvermeidlich. Was sich von Mai bis Mitte Juli abspielte, die die wirklichen sein sollen, begonnen haben.„ Legenden zerstören war nur noch die Offenbarung der Zustände, die bis Mitte Mai in ist ein patriotisches Berdienst", mit diesem Sprichwort der alten Deutschland eingetreten waren. Der Zusammenbruch der DesterRömer müssen wir es halten, wenn die Wege zur zukünftigen Ge- reichischen Kreditanstalt ließ es nur noch als möglich erscheinen, daß jundung Deutschlands nicht schon vor dem Beginn der notwendigen der Zusammenbruch der Nordwolle und die Gefährdung der Danat Reinigung im Wirtschaftsleben wieder verschlossen werden sollen. auch an den deutschen Großbanken nicht spurlos vorübergehen könne. Die Deutsche Allgemeine Zeitung" hat vor kurzem ein Inter - Nur dadurch ist es auch zu erklären, daß das Hoover Feier view mit dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht ver- jahr das Mißtrauen des Auslandes so unzu öffentlicht. Dr. Schacht äußerte sich auch über die letzten Ursachen reichend bremsen fonnte, wie es schließlich geschehen ist. der gegenwärtigen schweren Erschütterung der deutschen Wirtschaft. Frankreichs Widerstände kamen nur erschwerend hinzu. Durch fortschreitende Sozialisierung und Staatsbürokratisierung bringe die deutsche Wirtschaft jene Elastizität nicht mehr auf, die die Voraussetzung für geordnete Finanzverhältnisse in einem so stark industrialisierten Land wie Deutschland bildet. Hierin liege auch eine Erklärung für die Schwierigkeiten der Darm städter und Nationalbant(!). Das ist die Auffassung des ehemaligen Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht, den einflußreiche Kreise in Deutschland am liebsten zum Wirtschaftsdiktator gemacht hätten.
Daß durch fortschreitende Sozialisierung und Staatsbürokratisierung der deutschen Wirtschaft die Elastizität in einem solchen Maße genommen sei, daß beim Privatfapital feine geordneten Finanzverhältnisse mehr möglich seien und auch der Danat - 3ufammenbruch hier seine Ursache habe, ist eine Legende.
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Die Elastizität in der Wirtschaftsführung war in Deutschland so wenig vom Staate behindert, daß auf weitesten Gebieten Kar= tellbildungen und Monopolpreise möglich waren, deren Existenz zur Verschärfung und Verlängerung der Depression in erster Linie beigetragen haben. Darüber ist heute in der Wissenschaft kein Streit mehr. Die staatliche Steuerpolitik segte der privatwirtschaftlichen Elastizität so wenig Schranken, daß durch Selbst finanzierung in der Schwerindustrie die schwersten Kapitalfehlleitungen möglich geworden sind. Bei den Banken bestand eine erstaunliche Elastizität im Wettlauf um Kapitalanlagen. Ihre Elastizität war durch den Staat nicht beschränkt, nur die Kontrolle und der Weitblick der Banken selbst für die Sicherheit der Anlagen hat gefehlt.
Wo hat der Staat die Elastizität der Darmstädter und Nationalbant bei dem Aufbau großer Konzerne und bei dem Erwerb von Attienpaketen gehindert, mas meist durch kurzfristige Kredite geschah mit der Folge, daß diese Kredite einfroren und die Danat zahlungsunfähig wurde? Hat der Staat die Nord= deutsche Wolltämmerei veranlaßt, auf unsolider Basis 240 Millionen Kredite in Anspruch zu nehmen, wobei durch das Bersagen der Bankenkontrolle 80 Prozent der Kredite gefährdet werden konnten? Ist das bei der Favag, bei Karstadt geschehen? Die Behauptung Schachts ist eine unwahrheit und eine Fäl schung des Tatbestandes.
Freilich gab es eine Zeit, wo der ehemalige Reichsbankpräsident Dr. Schacht selbst im Namen des Staates die Initiative der Wirtschaft gehemmt hat. Das ge= schah durch die Politik der Berhinderung von Auslandsanleihen in erster Linie zu politischen Zweden mit der Folge, daß nicht nur der öffentliche, sondern auch der private Rrebit Deutsch lands erschüttert wurde, und daß eine uferlose Vermehrung der kurzfristigen, statt der gesunden langfristigen Auslandsverschul dung eintrat. Herr Schacht ist also auch nicht berufen, über die Gefährdung der Elastizität in der deutschen Wirtschaftsführung
zu sprechen.
Benn für die Bergangenheit hinsichtlich der staatlichen Wirtschaftspolitik etwas festzustellen ist, so dieses: Es gab nicht zu niel, sondern zu wenig Staatstontrolle in der deutschen Wirtschaftsführung. Das gilt sowohl für die monopolistische Politik auf dem Gebiete der Produktionskartelle als auch für die ſyſtemlose Kapitallentung durch die poaten deutschen
Banken.
Auch der Verein der Stahlindustriellen Nordwest hat seine Beauftragten vorgeschickt, um die Geschichte des jezigen Zusammenbruchs zu fälschen. Wir sprechen von dem Offenen Brief an den Reichskanzler Brüning , den Dr. Reichert, deutschnationaler Reichstagsabgeordneter und Geschäftsführer des Vereins der Stahlindustriellen Nordwest in der Deutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht hat. Außer durch das Tributsystem fei die gegenwärtige Katastrophe durch die lang- und furzfristige Auslandsverschuldung Deutschlands zu erklären, die untragbare Zinszahlungen zur Folge habe. Auch diese Behauptung über die Ursachen der gegenwärtigen Katastrophe ist eine Legende.
Die wirtschaftliche Vertrauenskrise, die zu einem Run der ausländischen Banken auf ihre deutschen Devisenguthaben geführt hat, besteht längstens seit 1931. In den Jahren 1929 und 1930 find nur noch sehr wenig langfristige Auslandsanleihen nach Deutschland gefommen. Die kurzfristige Verschuldung ist in diesen Zeiten gewachsen, weil die langfristige durch Schacht verhindert wurde. Daß fein Anzeichen einer Vertrauensfrise bis zum Jahre 1931 vorlag, ergibt sich aus der Tatsache, daß die kurzfristige Verschuldung, 1929 und 1930 weiter zunehmen konnte.
Allerdings hatte schon seit dem September 1930 eine politische Bertrauenstrife eingesetzt, die sich immer schärfer auswirken fonnte. Die nationalsozialistische Welle, nationalistische Filmverbote, Stahlhelmparaden und die Seedt- Reden untergruben die politische Vertrauensatmosphäre in Europa . Dafür tragen in erster Reihe die Leute um Dr. Reichert die Verantwortung. Diese politische Vertrauenstrise wirkte sich im Herbst 1930 in etner Diskonterhöhung und im Verlust von einer Milliarde Devisen aus. Sie blieb in den ersten fünf Monaten 1931 in ihren Wirkungen labil, aber doch bedrohlich.
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Die lang- und furzfristige Verschuldung Deutschlands kann also die gegenwärtige Katastrophe nicht ursächlich herbeigeführt haben. Herr Dr. Reichert macht die Symptome verantwortlich für die Krankheit.
Wir wollen uns heute auf die Klarstellung dieser beiden Fälle von versuchter Geschichtsfälschung beschränken. Wir werden die Legendenbildung weiterhin mißtrauisch beobachten und für ihre rechtzeitige Zerstörung Sorge tragen.
Was sich wirklich in der gegenwärtigen Wirtschaftskatastrophe Deutschlands enthüllt, das sind schwerste Fehler im Aufbau des Wirtschafts- und Kreditsystems,
deren Ursachen in der Vergangenheit liegen, deren Auswirkungen die Deffentlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat und die sich nun heute in einer Gefährdung der deutschen Gesamtwirtschaft äußern.
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Der eine Krantheitsherd liegt bei den Kartellund monopolistischen Industrien. Diese Industrien find zu Rentnerindustrien geworden, bei denen alle Kapitalisten und Banken zu Unrecht Sarauf spekulieren, daß es wegen der hier vorliegenden Marktbeherrschung zu einem wirklichen Kapitalrisiko nicht mehr tommt. Die Attien dieser Industrien haben für die Banken und die Spekulanten den Charakter festverzinslicher Papiere angenommen, die in sich einen Anspruch auf Renten| tragen. Man hat aber übersehen, daß in diesem festen Renten
| anspruch eine Störung der Markt- und Wirtschafts= geseze begründet ist und daß die Behauptung der Kartellindustrien, ihre Marktbeherrschung widerspreche nicht den Grundsägen der freien Wirtschaft, eine gefährliche Fiftion ist. Die Störung der Markt- und Wirtschaftsgeseze verlangt eine volkswirtschaftliche Kompensation durch eine weitgreifende und planmäßige Staatstontrolle bei der Preisbildung und in der Kapitalvermen= dung bei den Kartell- und Monopolindustrien. Der zweiter Krankheitsherd liegt in dem industriellen Finanzierungssystem, wie es von den deutschen Großbanten durchgeführt wird. Wir sind nicht der Meinung, daß es ein Fehler sei, daß die deutschen Großbanten als Depositenbanken zugleich auch) Kapitalanlage oder Investitions= banken sind. Die tiefere Ursache für das Versagen der deutschen Großbanken liegt in erster Linie bei der mangelnden Staatskontrolle über die Kartell- und Monopolindustrien. Beil Kohle, Eisen, Kali, Kunstseide, Stickstoff. 3ement durch ihre monopolistische Organisation rentner- und risikolose Industrien in der Vergangenheit zu sein schienen, weil die deutschen Großbanken miteinander um die Wette liefen bei der Kreditgewährung an diese Industrien, deshalb kam es zu jenen Fehlinvestitionen auch auf der Grundlage furzfristiger Auslandskredite, die der gegenwärtigen Katastrophe ihren Stempel aufdrücken.
So kam es auch zu der Bernachlässigung und schlech= teren Behandlung aller anderen Industrien bei der Kreditgemährung, bei denen das Kapitalrisiko den Großbanken zu groß und zu unkontrollierbar erschien. Die Mißhandlung des Aktionärs und des Kapitalmarktes in Deutschland , wie sie durch die Konzern- und Trustverwaltungen sowie durch die Großbanken erfolgte, war nur eine Begleiterscheinung dieses schwersten Fehlers im deutschen Kredit- und Wirtschaftssystem. Den Widersprüchen im deutschen Banken- und Wirtschaftssystem fann man aber wiederum nur dadurch begegnen, daß der zentralen Kapitalfammlung, wie sie durch die deutschen Großbanken erfolgt, eine staatliche Kontrolle der Kapitalleitung und Rapitalverwendung übergeordnet wird.
Solchen Notwendigkeiten in der deutschen Wirtschaftspolitik darf durch Legendenbildung über die Ursachen der gegenwärtigen Katastrophe der Weg nicht verbaut werden. Die deutsche Wirtschaft ist tatsächlich viel mehr wert, als das Ausland heute glaubt und die schlechte privatkapitalistische Wirtschaftsordnung es erscheinen läßt. Die organisierte Arbeiterschaft muß und wird deshalb ihrerseits alles daran setzen, den gegebenen Notwendigkeiten zur Durchführung zu verhelfen, nachdem von den Privattapita.. listen Einsicht und Umkehr nicht zu erwarten ist.
Kreditkrise und Staatskontrollet 65000 Tonnen Tragfähigkeit, barunter drei Schiffe für fran
Prof. Wagemann schreibt im letzten Wochenbericht des In ftituts für Konjunkturforschung unter anderem fol
gendes:
zösische Rechnung. Der Auftragsbestand ist mit wachsender Verschär fung der Krise zurückgegangen, so daß auch die Belegschaft sehr eins für englische Rechnung) mit zusammen 44 000 Tonnen Tragstart verringert wurde. Zurzeit sind drei Tantmotorschiffe( davon 71 500 Tonnen Schiffsraum in Arbeit waren. Der Konkurrenz fänt- fähigkeit im Bau, während zur gleichen Zeit des Vorjahres noch tampf um die Aufträge ist nach Mitteilung der Verwaltung sehr scharf gewesen; doch habe bisher der Bremer Bultan auch bei den billigsten Angeboten immer noch ver. Dient.
,, Die Konsequenz der Entwicklung ist, daß die Kredite bei fämt lichen Banken zu gleicher Zeit einzufrieren drohen, daß also von den führenden Kreditinstituten weder einzelne geopfert werden können, ohne das ganze Kreditwesen ins Wanten zu bringen, noch einzelne sich aus einem Zusammenbruch retten können. halten, wenn man für ein gleichmäßiges Vertrauen zu Einen völligen Zusammenbruch des Kreditwesens kann man nur aufallen führenden Kreditinstituten sorgt, d. h. wenn aus dieser Ge wird. Eine Abwicklung, die ja nur allmählich erfolgen kann unter meinhaftung auch eine ausdrückliche Gemeinbürgschaft der Voraussetzung, daß die tatsächlich immobilisierten Gelder auch als solche behandelt werden, fegt eine gemeinsame Blanung voraus. Der Mobiliarkredit ist durch diese Entwicklung eine öffentliche Angelegenheit geworden, ebenso wie im vorigen Jahrhundert das Notenbankwesen und wie es schon seit langem zum größten Teil der Immobiliarkredit ist. Auch der Mobiliarkredit verlangt eine zentralisierte Kontrolle und jedenfalls eine weit stärkere Beherrschung durch das Ben tralnoteninstitut, als es bisher der Fall war.
Letzten Endes find es Fehler des Kreditsystems, die die jezige Situation herbeigeführt haben, Fehler, die durch eine durchgreifende Reform zu beseitigen sind. Die Aufgabe, die hier zu lösen ist, ist außerordentlich groß. Es handelt sich aber und darin liegt ein starkes Argument für eine hoffnungsvolle Betrachtung der gegenwärtigen Lage nicht um den Mangel von wirtschaftlichen Kräften und Entwicklungsmöglichkeiten, sondern nur um Organi= fationsschwächen, die ein fester Wille zu überwinden ver
mag."
Nicht alles in Bremen ist pleite! Bremer Bulfan zahlt wieder 8 Proz. Dividende. Der Bremer Bankier J. F. Schröder ist an der Aufgabe, eine Sanierung der deutschen Werftinduſtrie durch Aufbau eines großen Werfttrusts( Deschimag ) herbeizuführen, gescheitert. Gescheitert vor allem deswegen, weil er immer nur an die zusam mengebrochenen Unternehmen herankommt, weil die gefunden deutschen Werftunternehmen außerhalb seiner Kombinationen blieben. Die von Schröder unabhängige Bremer Vulkan und Ma= schinenfabrik in Begefad, die Bremer Konkurrenz der De schimag, verteilte für das Geschäftsjahr 1930 wieder( wie seit 1926) eine Dividende von 8 Pro 3. Die Mehrheit des 10- MillionenMart- Kapitals besitzt die Familie Thyssen.
Der Rohgewinn ist von 1929 zu 1930 von 3,74 auf 3,39 Millionen Mark zurückgegangen. Weniger starf war der Rückgang des Reingewinnes, der sich von 1,0 auf 0,98 Millionen Mark ermäßigte, da nicht nur die Abschreibungen( 0,82 gegen 0,87 Millionen Mark), sondern auch die Steuern und die sozialen Lasten niedriger als im Vorjahr waren. Der Wert der Anlagen wird mit 6,02( 6,74) Millionen Marf ausgewiesen. Mehr als doppelt so hoch find die flüssigen Mittel( Bantguthaben, Kasse. Devisen, furzfristige Forderungen), die sich von 13,1 auf 14,3 Millionen Mark erhöhten.
Fertiggestellt wurden im Berichtsjahr sieben Reubauten
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deutschen Werstindustrie nicht allgemein so fatastrophal iſt, Der Abschluß des Bremer Vulkan zeigt also, daß die Lage der wie man manchmal annehmen könnte.
Verlust Abschluß bei Büssing.
Absatz auf die Hälfte zurückgegangen.
Die Automobilwerte H. Büssing A.-G. in Braun
ich weig schließt das Geschäftsjahr 1930 mit einem Berlust von 0,6 Millionen Mart ( im Vorjahr fleiner Gewinn) ab. Der Umfag ist von 34 Millionen Mart im Jahre 1929 auf 17 millionen Mart im Jahre 1930 zurüd gegangen. Freilich war der Abjatrüdgang mengenmäßig nicht so start, da die Preise nicht unerheblich infolge der starken Konkurrenz gesenkt wurden. Dieser schlechte Ausfall hat seine Ursache in dem Geschäftsrückgang für Schwerlastwagen; im Jahre 1930 iſt eine starte Umstellung der Abnehmer vom schweren auf den leichten und schnellen Lastwagen erfolgt.
Die Abschreibungen wurden etwas erhöht, von 0,54 auf
0,58 Millionen Mark. Die Bilanzziffern für die Anlagen sind
faum verändert; aber die Vorräte werden mit 5,0 Millionen Mart nicht unwesentlich niedriger als im Vorjahr( 6,2 Millionen Mart) ausgewiesen. Die Forderungen sind von 1,4 auf 1,3 Millionen, die Schulden von 7,1 auf 6,7 Millionen Mark zurüdgegangen.
Im Herbst vorigen Jahres hat die Büssing A.-G. gemeinfam mit der Nationalen Automobilgesellschaft, Oberschöneweide , die Büssing- NAG. Vereinigte Nuzkraftwagen A.-G. gegründet, in die beide Gründerunternehmen ihre Lastwagenfabrikation einbringen werden. Die Beteiligung der Büssing A.-G. ist in die Bilanz mit 2 Millionen Mart, der Hälfte des Ka= pitals des neuen Unternehmens, eingesetzt worden. Dafür werden unter den Baffiven Einbringungsverpflichtungen ebenfalls in Höhe von 2 Millionen Mark ausgewiesen. Der Geschäftsgang im neuen Jahr hat sich nicht gebessert.
Mehr Silbergeld.
Erhöhung der Münzenausgabe um 50 Prozent. Eine Berordnung vom 18. Juli hat das Münzgesetz vom 30. Auguft dahin geändert, daß das Münzenausgaberecht des Reiches und der Reichsbank von 20 auf 30 Martje Kopf der Bevölkerung erhöht worden ist. Es wird also bald mehr Silbergeld in Deutschland geben, und die Lohn- und Gehaltszahlun gen werden mehr in Münzen als in Noten erfolgen. Man will mit dieser Maßnahme der Knappheit an Zahlungsmitteln begegnen, die durch die Geldhamsterei in den letzten Work noch so empfindlich verschärft worden ist.