ich das nicht. Aber ich begreife auch nicht, wie Sie den Vollmar ausschließen wollen. Es ist nicht das nöthige Maaß von Ruhe gehalten worden. Auch begreife ich nicht, wie man einem Genossen die Denkfähigkeit absprechen kann, wie es dem Genossen Werner auf dem Halleschen Parteitag geschehen ist. Eine Meinung kann ich haben, und wenn sie noch so sonderbar ist. Die Stellung Bebel's zu einem Kriege mit Rußland begreife ich nicht, die russische revolutionäre Bewegung ist eine Bourgeoisbewegung. Redner tadelt, daß Genosse Fischer in letzter VerSammlung in die Bresche sprang, damit Baginsti ja nicht nach Brüssel käme. Fischer hat das wohl selbst gefühlt, sonst wäre die heutige Versammlung nicht nöthig gewesen.
Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird abgelehnt. Wengels: Wenn die Opposition immer so spräche wie heute, so hätte ich nichts dagegen. So aber wird seit Jahren systematisch gehetzt.( Stürmischer Beifall und Oho!) Wer Oho schreit, wird sich im Innern sagen müssen: der Mann hat recht. Die Sozialdemokratie ist revolutionär, aber sie weist keine Reformen ab. Parlamentirt man in den Gewerkschaften nicht etwa auch? Die herrschende Klasse will uns in Mißkredit bringen, das soll die Opposition bedenken. Wir haben die Sozialdemofratie zu fördern, aber nicht zu schädigen. Heute sind die Opponenten milde, morgen sind sie wieder Wölfe.( Unruhe und Beifall.)
fann, als der Gesetzgebung. Wir sehen unter den jetzigen An-| Agitation auf. G3 möge ein jeder Kollege, soviel es in seinen hängern der Fraktion viele, welche früher unter dem Sozialisten- Kräften steht, für den Verein wirken. Ferner gelangte zur Mitgefeß gegen dieselbe genörgelt haben. Unsere Opposition aber ist theilung seitens des Vertrauensmannes, daß am 12. Juli, Vorehrlich und wagt sich hervor. mittags, eine öffentliche Versammlung vom Kartell der BauGoldberg ist wegen zu großer Unruhe unverständlich. arbeiter im Saale der Brauerei Friedrichshain stattfindet. Der Hierauf wird über die in voriger Nummer erwähnte Vertrauensmann gab dem Wunsche Ausdruck, es möchten die Resolution, welche die Beschickung des Pariser Kongresses aus- Stuckateure gerade in dieser Versammlung recht zahlreich erspricht und die Delegirten auf das Parteiprogramm und die bis- scheinen. herige Taktik der Partei verpflichtet, abgestimmt. Gegen eine Eine Versammlung fämmtlicher in Berlin lebender verschwindende Minderzahl fand die Resolution Annnahme. Die Delegirtenwahl gab noch zu einer kurzen Debatte Westpreußen tagte am Donnerstag, den 2. Juli, in Gratweil's Bierhallen unter Vorsitz des Genossen Lauschke. Die TagesAnlaß. Witte trat aus finanziellen Rücksichten für die Wahl eines ordnung war folgende: 1. Vortrag über die Parteibewegung. Delegirten ein, Bebel für drei, weil Berlin mit 200 000 Ge- 2. Gründung eines Vereins, um die in Westpreußen wohnenden noffen( inkl. der noch nicht Wahlberechtigten) die Kosten wohl Genossen zu unterstützen. 3. Verschiedenes.- Zum ersten Punkt aufbringen könne, andererseits die Verhandlungen auf einem der Tagesordnung führte der Referent Herr Riesop aus, daß, Internationalen Kongresse der Sprachverschiedenheit halber einem nachdem die Sozialdemokratie in einigen größeren Städten WestDelegirten betreffs der nachherigen Berichterstattung daheim große preußens festen Fuß gefaßt habe, es nothwendig geworden sei, die Agitation auch nach den kleineren Städten sowie auf das Schwierigkeiten bereiteten. platte Land zu tragen. Trotzdem diefelbe auch mit Schwierig feiten verknüpft, müsse auch an dies Werk der Menschenbefreiung herangetreten werden. Wohl in feiner Provinz würden die Arbeiter in so schnöder Weise behandelt, wie dort; nicht allein sei die Nahrungsweise eine sehr traurige, sondern auch in politischer Beziehung bleibe noch recht viel zu wünschen übrig. An der Zeit wäre es, in irgend einer Weise die dort wohnenden Genossen bei der Aufklärungsarbeit die größte Unterstützung zufommen zu lassen.
In der Abstimmung beschloß man mit großer Mehrheit die Entfendung von 3 Delegirten. Als folche wurden bestimmt( wie fchon berichtet): Zubeil, Robert Schmidt und Fräulein Ottilie Bader. ( Ein Antrag der Frau Scherzer, die Arbeiterinnen durch Täterow spricht für die inzwischen wieder eingegangene, eine Delegirtin vertreten zu lassen, war schon vorher angenommen in voriger Versammlung angenommen gewesene Resolution. worden.) Defterreichs, Belgiens Arbeiter haben noch keinerlei Rechte, sie Ein weiterer Antrag, welcher die Ausarbeitung einer sozialmüssen deshalb am 1. Mai in anderer Weise manifestiren, demokratischen Aufklärungsschrift in allen europäischen Sprachen, als wir. sowie eine Uebersehung von Bellamy's Rückblick" für die be Redner macht den Vorschlag, einen Verein ins Leben zu rufen, Niederauer wehrt die Bezeichnung Nörgler" ab. Die treffenden Länder durch den Brüsseler Kongreß beschlossen wissen um sodann mit den in der Heimath wohnenden Bekannten oder Verwandten in regen Verkehr zu treten. Ferner sollen kurz abSozialdemokratie könne nicht mehr nach einem Schema arbeiten. wollte, wurde durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Jeder Genosse, werde bei der Manifestation am 1. Mai Nach einer Auseinandersehung zwischen Franz Berndt und gefaßte Flugblätter, welche die Ziele der Sozialdemokratie in sicherlich an eine allgemeine Arbeitsruhe gedacht haben. Wir dem Vertrauensmann des 6. Wahlkreises, Fischer, wurde die gemeinverständlicher, faßlicher Form darlegen, an die dortigen müssen um den 1. Mai kämpfen. Vollmars Rede wird von den Bersammlung mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Arbeiter verfandt werden. Die Genossen Stubbe, Gruno, Schmidt, Münchener Genossen seiner Person zu liebe hingenommen. Die Sozialdemokratie geschlossen. Mit dem Gesang der Arbeiter: Lauschke, Röhlfe und George begrüßten das neue Unternehmen Genoffen müssen aber selbständig werden. Die Herausgabe einer marseillaise ging die Versammlung auseinander. Resolution zur Maifeier seitens des Parteivorstands war verkehrt, jeder Ort muß bezüglich der Resolution freie Hand haben. Heute können die streitigen Fragen nicht erledigt werden. Es werden noch mehr Versammlungen stattfinden, in welchen die Opposition ihren Standpunkt vertritt.
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Richard Fischer stellt gegenüber Schwabe richtig, daß er nicht von wohlhabenden Genossen gesprochen, welche am 1. Mai allein hätten feiern können, empfiehlt die in voriger Sigung eingebrachte Resolution und erklärt sich für die Absendung von 3 Delegirten nach Brüssel . Ein Antrag auf Schluß der Diskussion findet, nachdem Biester unter großer Unruhe dagegen gesprochen, Annahme.
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mit Freuden. Gen. Lauschke führte noch an, daß auch die oftpreußischen Genossen zum Verein herangezogen werden müssen, Der Fachverein der Stuckateure und Berufsgenossen da die Lage der Arbeiter dieser Provinz eine ebenso traurige ist, hielt am 6. Juli seine Mitgliederversammlung ab. In derselben welch' letzteres auch anerkannt wurde. Man schritt alsdann zur machte der Vorsitzende bekannt, daß das ständige Vereinslokal von Wahl einer Kommission; aus derselben gingen die Genossen jetzt ab bei Seefeldt, Grenadierstraße 33, sich befinde. Genosse Riesop, Lauschke, George, Gruno und Janken als gewählt hervor. Reßler hielt dann einen Vortrag über Zwecke und Biele der Einen unliebsamen Vorfall verursachte die Polizei. Es wurden Fachvereine." An der Diskussion betheiligten sich mehrere Kollegen nämlich die anwesenden Damen vom überwachenden Beamten im Sinne des Referenten. Hierauf gab das Vergnügungskomitee aufgefordert, den Saal zu verlassen; auch ordnete derselbe das die Abrechnung über die Maifeier; danach betrug die Einnahme Schließen sämmtlicher Fenster und Thüren an, widrigenfalls er 187,30 M., die Ausgabe 202,30 m., es blieb also ein Defizit von die Versammlung auflösen würde. Bei alledem handelte es sich 15 M. Bekannt wurde ferner gemacht, daß Billets zu unserm um eine öffentliche Versammlung! Die Versammlung faßte am 1. August in" Sanssouci " stattfindenden Stiftungsfest beim zu dieser Sache nach langer, heftiger Debatte eine Resolution, Komitee zu haben sind und nach Kräften für deren Umsatz zu laut welcher bei dem Herrn Polizeipräsidenten Beschwerde geführt Zur persönlichen Bemerkung erhält das Wort Werner: agitiren ist, damit die Kollegen sich zahlreich einfinden. Unter wird. Mit einem Hoch auf die internationale, revolutionäre, Ich habe gesagt: Wenn die freie Meinungsäußerung in der Gewerkschaftlichem wurde eine bei der Firina Lemke u. Rosenzweig völferbefreiende Sozialdemokratie schloß der Vorsitzende die Ver Sozialdemokratie nicht mehr statthaft ist, dann wäre ich nicht in Pankow vorgekommene Lohndifferenz zur Sprache gebracht, sammlung. Die nächste Versammlung wird genügend bekann mehr Sozialdemokrat. Ich bleibe Sozialdemokrat. Um die Mei- worauf ein Antrag einlief des Inhalts, die Sache der Verwaltung gemacht. nung der Gegner über das Parteiprogramm und die Taktik des Arbeitsnachweises zur Regelung zu überweisen. Die Bescheren wir uns den Teufel. Bezüglich der Gewerkschaften habe sprechung eines Antrages jener Verwaltung, welcher Abänderung ich nur erklärt, daß wenn in den Gewerkschaften fest zusammen- des Arbeitsnachweis- Reglements betraf, wurde bis zur nächsten gestanden wird, man den Unternehmern viel eher etwas abringen Versammlung vertagt. Dann forderte Kollege Schulz zu reger
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