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Die Not der Katzenfreundinnen. 35 Mark unter falschem Namen erbettelt. Ein Bild tiefsten sozialen Elends entrollte ein« Verhandlung vor dem Schöfsengericht Berlin-Mitte. Anfang dieses Jahre- wurden zal)sreiche Pfarrer Berlins angerufen und um Unterstützung einer notleidenden Konzertsänge. rin gebeten. Der Anruf erfolgte angeblich von einer Frau v. Sauden im Auftrag« des„Künftlerdienft�. Man glaubte anfänglich, daß man es mit einer raffinierten Schwindlerin zu tun habe; wie sich dann aber herausstellte, hatten die Pianistin und Musiklehrerin S. und die Konzertsängerin f)., zwei Frauen in vorgerückten Jahren, die einst bessere Tage gesehen hatten, aus bitterster Not gehandelt. Sie waren jetzt angeklagt wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Frau H. war aus ihrer Wohnung hinausgesetzt worden und von der anderen Angeklagten, die selbst in größter Not war und�nur von Unterstützungen lebte, aufgenommen worden. Sie hatten nichts zu essen und, wie sie versicherten, hätte sie die Not ihrer hungemden Katzen am meisten gejammert. Jede von ihnen hatte nämlich fünf Katzen zu betreuen, die sie auf der Straße aufgelesen hatten, weil sie ausgesetzt worden waren,. Der Staatsanwalt ließ die Anklage wegen Urkundenfälschung fallen und glaubte, daß den Angeklagten mit einer Geldstrafe wenig geholfen sei. Er beantragte daher wegen Betrugs je drei Tage Gefängnis mit Bewährungsfrist. Das Schöffengericht»er- urteilte die Angeklagten zu je 6 Mark Geld strafe oder einen Tag Gefängnis und stellte ihnen auch Rätenzahlungen in Aussicht. Im ganzen hatten die beiden bedauernswerten Frauen durch ihren verkappten Bettel 3 5 Mark erhalten.
Jugendliche Gäste aus England. Die Vertreter der Berliner Schulbehörden hatten gestern die Freude, 20 junge Gymnasiasten und 3 Lehrer aus der Industriestadt Sheffield um 22 Uhr auf dem Bahnhof Fried- richstrahe zu begrüßen. Unsere englischen Gäste werden in chohenlychen auf der Aufbauschule, die unter der besonderen Betreuung des preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und der Berliner Oberschulbehörde steht, ihre Ferien zusammen mit deutschen Kameraden verleben. Oberstudien- rat Fischer sprach Begrüßungswort« im Namen des Magistrats. Ein englischer Lehrer dankte, ein Vertreter der englischen Botschaft sprach weitere Worte freundlichster Begrüßung. Die Jugend aus Sheffield wird sich jetzt mit Deutschen und Franzofen zusammen- finden, und es besteht kein Zweifel, daß diese Zusammenarbeit fruchtbar sein wird. Wie wir erfahren, wird am kommenden Donnerstag der preußische Minister füh Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zu- fammen mit dem Oberbürgermeister Dr. Sahm, sowie dem eng. fischen und dem spanischen Botschafter den Aufbauschulen in Hermsdorf und Hohenlychen einen Besuch abstatten.
Selbstmord oder Unglücksfall? Auf einen Selbstmord oder einen Unglücksfall beim Baden dfutet ein Kleiderfund, der an der S ch i ll i n g s b r ü ck e gemacht wurde. Am Donnerstag abend gegen 11 Uhr fand ein Arbeiter auf dem südlichen Ufer gegenüber dem Restaurant„Böhmer- wald* eine blaue Kniehose, einen grauen ärmellosen Pullover, ein Paar gute Strümpfe mit rotem Rand und ein Paar neue schwarze Badeschuhe. In der Hosentasche befanden sich Gutscheine ver- schiedener Berliner Firmen, die Badeschuhe tragen mit Bleistift die eingezeichneten Buchstaben B. P. Mitteilungen zur Feststellung des Eigentümers der Sachen erbittet die Vermihtenzentrale des Polizei- Präsidiums._ Der Reichsbund der Sriegsbeschädiglen. Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen ruft zu Montag, dem 27. Juli, nachmittags 5 Uhr, zu einer Protest Versammlung in Kliems Festsälen, Hasenheide, auf. Der Bundesvorsitzende des Reichsbundes, Kamerad Hans N o a, wird über die Auswirkung der Notverord- n u n g in der Lebenshaltung aller Arbeitnehmer, deren Einkommen aus öffentlichen Mitteln fließt, berichten.
dem 4. August Rote Fahnen Im LahntaL Deutsche , Ocstcrrcidicr, Franzosen, Dänen und Polen als Freunde.
Bon Berlin kommend, steigt man in der oberhes-sischen Stadt Gießen in eine kleine Nebenbahn um, die von hier aus bis zu dem alten Bischofssitz Limburg führt. Mühsam schlängelt sich die Linie am vielfältig gewundenen Ufer der Lahn entlang, oft muß sie sogar in kürzeren Tunnels durch die sich ihr entgegenstemmenden Berge geführt werden. Dies Land ist fruchtbar, und der gebirgige Boden bringt nicht nur eine gute Ernte, sondern enthält auch noch reich« Mincralschätze. Di« Eisenwerke von Buderus in Wetzlar sind bekannt, und selbst in den vielen anderen winzigen Ortschaften stehen klein« Fabriken und Mormorwerkstätten. Es sind nur wenige Kilometer bis zum Rhein , und abseits vom großen Touristenstrom verbirgt sich in diesem reizvollen Seitental«in« abgeschlossene, stille, paradiesische Schönheit. Mitten drin liegt die große Kinderrepublik Lahntal . Schon vom Zug aus kann man die weite Zeltstadt sehen: ein buntes Gewimmel von Gelb, Grün, Orange, Blau und viel Weiß. Große Spitzzelte, wie das englische Militär sie hat, und kleine Hauszelte in geschlossenen Gruppen heben sich leuchtend vom satten Grün der Täler und Wälder ab. Darüber wehen viel« rote Fahnen und Wimpel. Von Villmar aus, dem nächsten größeren Dorf, kommen wir durch einen steilen Waldweg zunächst zum Naturfreundehaus. Am Eingangstor mit der blau- roten Inschrift: Kinderrepublik Lahntalhalten uns«in Jung« und ein Mädel mit roten Binden am blauen Kittelarm an:„Ausweise bitte, wir sind hier Wache." Drohend legt sich ein Balken quer über unseren Weg. Erst noch langen Verhandlungen, nachdem wir uns gründlichst legitimiert hatten, bekommen wir freie Passage. Das alles wird von zehn- bis zwölfjährigen Kindern ausgeführt, die ihre Sache so ernst nehmen, daß kein Erwachsener zu helfen braucht. Sie liegen auf der Lauer und fangen jeden ab, der unberechtigt ins Lager will. In dem Haus ist das Hauptquartier der Lagerleitung: Küche, Büro, Zeitungsverlag, alles in wenigen Togen durch gemeinsame Arbeit entstanden. Der Präsident H. Kraft aus Frankfurt a. M. «mpfängt uns, in der Badehose dasitzend, in scin«m Büro. Trotz des Sonntags hat er keine Ruhe. Er muß telephonieren, Lebens- mittel reklamieren, Post fertig machen, nach dem Essen schauen und doch immer noch für alle gleich hilfsbereit sein. Wir hören, daß das Lager über 800 Gäst« haben wird, wenn alle Gemeldeten vollzählig eingetroffen sind. Die deutschen Kinder sind meist aus der näheren Umgebung Hessens und Frankfurts , aber einige Sachsen haben sich natürlich auch bis hierhin durchgedrückt. Daneben sind im Austauschverfahren junge Freunde aus allen umliegenden Ländern in dieses im Herzen von Deutschland liegende Lager gekommen. Ueber hundert Dänen, noch mehr Oe st erreicher und viele Polen und Franzosen geben ein internationales Gemisch vieler Sprachen. Aber alle sind in gleicher Kluft: der blaue Kittel mit dem roten Falken«int sie zu einer großen Gemeinschaft. Das Zeltlager liegt auf einem Wiesenplatz jenseits der Lahn . Eine improvisierte Fähre bringt dauernd die Leute von einem Ufer zum anderen. Das Gelände selbst muhte von über sechzig verschiedenen Bauern gepachtet werden; ein erschreckendes Beispiel für die Landzerstückelung in Deutschland . Große Anschläge vor den einzelnen„Dörfern" künden in ver- schiedenen Sprachen die Ergebnisse der neuesten Wahlen an. Ein solches kinderfreundelager ist die Urzell« wirklicher Demo- kralie und ünternationalität. Die Kinder verwalten sich selbst. Ihre Helfer sind nicht über-, sondern nebengeordnet und können nur durch ihre Kräfte und Er- fahrungen hervortreten.
Der Tag beginnt mit gemeinsamen Freiübungen und Massengesang. Dann kommen Spiele, Ausflüge, kleine Arbeiten, Herrichten des Lagers. Trotz wechselndem Klatschregen, kaltem Wind und fliehenden Wolken ist die Bande quietschvergnügt. Das bös« Wetter kann der frohen Stimmung nichts anhaben. Vor dem Po st a m t stehen lange Reihen und warten auf den ersten Gruß aus der Heimat. hier dürfte auch die einzige deutsche Bank sein, die noch voll auszahlt und selbst an einem Sonntag keinen Feiertag hat. Das Arbeits- a m t gar hat Beschäftigung in Menge abzugeben. Aber hier drängelt sichs gar nicht. Was sollen sich auch die glücklichen Be- wohner dieses Jdealstaates nach Arbeit umsehen, wo doch so vor- bildlich für sie gesorgt wird. Da ist als Grundlage das Essen: reichlich und nahrhaft. Die polnischen Kinder sollen zum erstenmal so weißes Brot gesehen haben. Dagegen ist den verwöhnten Dänen der Kaffee nicht stark genug. Aber sonst sind sie alle begeistert von der vorzüglichen süddeutschen Küche. Die tüchtigen Frauen an den Riejenkesseln schwitzen aber auch den ganzen Tag, um all die hungrigen Mäuler, die in dem als Speiseraum eingerichteten Bierzelt Hallo schreien, zu befriedigen. Noch weniger aber fehlt es an Unterhaltung. An schönen Tagen wird natürlich vor allem in dem niedrigen, klaren Wasser der Lahn gebadet und auf den weichen Wiesen in der heißen Sonne gesaulenzt. Der nahe Wald birgt viele Geheimnisse und wie schön ist es, nach Herzenslust darin herumstrolchen zu können. Die kleinen schlanken Körper werden rasch braun und abgehärtet. Ver- gessen sind die steinernen Höhlen daheim, und nur ein Wunsch be-. herrscht die frohen Herzen: daß es immer so bleiben möge. Trotz krachendem Donner und niederströmenden Güssen aber hiellen die tapferen Scharen der Blaukittel mit ihren vielen roten Wimpeln aus, bis die einzelnen Führer ihr Treuegelöbnis abgelegt hatten und mit der Internationale und einem trotzigen „Freundschaft" all der übrigen Lager und demonstrierenden Kindersreunde gedacht war. st. m. Berufung Giraubes. Wiederaufrollung des Scheuen»Prozesses. Der im Lüneburger Fürsorgeprozeß wegen Zöfacher Miß. Handlung zu zwei Iahren Gefängnis verurleille Anftallsleiler S l r a u b e hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. so daß der ganze Scheuen-Prozeß noch einmal aufgerollt werden wird. Auch wenn der gegebene Tatbestand hier oder da im Laufe dieses Berufungsverfahrens, in dem die bisherigen angeklagten Fürsorgezöglinge als Zeugen auftreten werden, in einem anderen Licht erscheinen sollt«, so wird die vom preußischen Wohlfahrts- Ministerium geplante Neuordnung der Fürsorge» erziehung nach wie vor Notwendigkeit bleiben. Oberregierungs- rat Kurt Kämper , der Referent für Fürsorgeerziehung im preußischen Wohlfahrtsministerium, verlangt in einer program- matischen Erklärung, daß die Fürsorgeerziehung in Zukunft mehr vorbeugenden Charakter tragen und auf Anordnung der Fürsorgeerziehung nach vollendetem 18. Lebensjahr verzichtet werden soll. Im übrigen soll die Aussicht über die Fürsorge- anstallen, die im Fall Scheuen zweifellos versagt hat, v e r s ch ä r s t und der Rechtsweg der Beschwerde für die Zöglinge ausgebaut werden. Auch ist eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Für- sorgeverbänden und Jugendämtern geplant, wie überhaupt von allen im Fürsorgewesen tätigen Personen«in größeres Maß von pädagogischem Wissen und Können verlangt werden soll.
Ich hin glücklich dass ich SchwarzWeiss entdeckt Habel Ich will nicht von der billigsten Massen- Ware enttäuscht werden, aber auch nicht mehr ausgeben als unbedingt erforderlich ist. Nun habe ich nach langem Suchen endlich die richtige Zigarette gefunden.
SchwarzWeiss ist Ja auch viel mehr als eine landläufige 4 Pfennig Zigarette; vor allem ist sie mild, aromatisch und bekömmlich. Noch jemals 5 Pfennig anlegen? Kommt nicht in Fragel Füry mich gibt's nur noch die gute SdumzTMssli
wohlgemerkt: echt macedoniachl