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Konflikt in der Schwerindustrie.

Um Lohn, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen.

Erhaltung des Rahmentarifvertrages für ein Jahr

nicht zu teuer erfauft war, zumal die Unternehmer bereits ange­fündigt hatten, daß sie das Lohnabkommen zum 30. September zum Zwecke des Lohnabbaues fündigen würden.

fich aber so aus, daß die Arbeiterschaft im Buchbruca gemerbe die schwersten wirtschaftlichen Schädi gungen zu erleiden hat. Die im Buchdrudgewerbe beschäf tigten Arbeiter sind nach dem Arbeitsvertrag gezwungen, alle Druckerzeugnisse, ganz gleich welcher politischer Richtung diese dienen, herzustellen. Die Buchdruckereiarbeiter haben feinerlei Einfluß auf den Inhalt dieser Druckerzeugnisse und müssen daher auch jedwede

Die

Bei Zeitungsverboten hat die Arbeiterschaft die schwersten wirtschaftlichen Schädigungen zu tragen, während die Kreise, die die Verbote verschulden, meistens ohne oder doch nur mit verhältnis­mäßig geringen wirtschaftlichen Schäden davonkommen. Redakteure, die doch in allen Fällen das Verbot einer Zeitung verschulden, erleiden keine wirtschaftlichen Schäden, und so geht es ebenfalls mit allen andern von den Verlagen angestellten Personen. Hauptleidtragende bei Zeitungsverboten sind die bei der technischen Herstellung der Zeitungen beschäftigten Buchdruckereiarbeiter: Seger, Druder, Stereotypeure und Hilfsarbeiter.

Gestern nachmittag fanden die Nachverhandlungen im mit der Borverlegung des Ablauftermins des Lohnabkommens die Berantwortung dafür abzulehnen. Reichsarbeitsministerium über den Lohnschiedsspruch Nord­west statt. Das Arbeitsministerium bemühte sich, den Schiedsspruch zu einer freien Vereinbarung umzugestalten. Die Gewert schaften waren an sich bereit, dem grundsäglich zuzustimmen, menn eine Berbesserung des materiellen Inhalts des Schiedsspruchs, namentlich für die Hilfsarbeiter, deren an sich niedrige Löhne um 5 Pfennig pro Stunde gesenkt werden, von den Unternehmern zu gestanden würde. Die Unternehmer boten nach langwierigen ge­trennten Verhandlungen nur eine ganz minimale Senkung des Lohnabzugs für die Hilfsarbeiter an, so daß die Gewerkschaften aller Richtungen das Angebot ablehnten. Nach dem Vorschlag der Unternehmer würden höchstens etwa 3000 Arbeiter eine Ermäßigung von 1 Pfennig Lohnabzug gegenüber dem Schiedsspruch erhalten haben. Die Gewerkschaften hätten aber durch die Zustimmung zu einer freien Vereinbarung die an fich untragbare und zu meit gehende Lohnfenfung anerkennen müssen.

Einen Vermittlungsvorschlag der Gewerkschaften, monach für die am schlechtesten entlohnten Hilfsarbeiter eine Ermäßigung des Lohnabzugs nach dem Schiedsspruch um 2 Pfennige pro Stunde ein­getreten wäre, lehnten die Unternehmer ab. Damit waren die Berhandlungen gescheitert. Der Reichsarbeitsminister wird nunmehr über den Antrag der Gewerkschaften

auf Berbindlichkeitserklärung des Schiedsspruchs zu ent­fcheiden haben.

Die Unternehmer der nordwestlichen Eisen- und Stahlindustrie find in der Deffentlichkeit noch nie wegen Bescheidenheit aufgefallen. Die Aussperrung, die sie im Herbst 1928 gegen den vom Reichs­grbeitsministerium für verbindlich erklärten Lohnschiedsspruch durch führten, ist noch in aller Erinnerung, obwohl dieser Gewaltatt bald drei Jahre zurückliegt. Die Forderungen die die Nordwestlichen den Metallarbeiterverbänden unterbreiteten, nachdem sie den Rahmentarif zum 31. Mai d. 3. gefündigt hatten, waren gleichfalls nicht bescheiden. Sie verlangten u. a. die Abschaffung der sozialen Zulagen, wie z. B. des Hausstands- und Kindergeldes, die Be­schränkung des Urlaubs auf höchstens 6 Tage, die Senfung des Affordrichtsahes von 15 auf 10 Prozent, die Kürzung der Zu­fchläge für Ueberarbeit und noch einiges mehr. Alles in allem liefen die Forderungen der nordwestlichen Eisen- und Stahlindustriellen auf einen

Abbau des Rahmentarifvertrages um 50 Prozent hinaus. Die Verhandlungen über die Erneuerung des Kahmen­tarifes führten schließlich zu dem Ergebnis, daß der alte Bertrag unverändert bis zum 31. Mai 1932, also um ein Jahr ver. längert wurde. Diesen Erfolg mußten die Metallarbeiterverbände allerdings gegen die Konzession eintauschen, sich mit einer Ber­fürzung der Geltungsdauer des Lohnabkommens um zwei Monate einverstanden zu erklären. Der Ablauftermin des Lohnabkommens für die nordwestliche Eisen- und Stahlindustrie wurde vom 30. September auf den 1. August vorverlegt. Wenn die Rote Fahne" gestern davon faselt, daß diese Ber­einbarung ein Geheimabkommen sei, von dem die Mitglieder der Berbände und noch viel weniger die Arbeiteröffentlichkeit etwas er fahren habe, so seien die kommunistischen   Gewerkschaftsstrategen nur daran erinnert, daß wir im Abend" vom 18. Mai d. 3. über diese Bereinbarung berichteten und daß auch die Funktionäre der organisierten Metallarbeiter der Gruppe Nordwest dieser Verein barung zugestimmt haben. Die Führer der Metallarbeiter gemerfschaften und deren Mitglieder waren sich darüber klar, daß

Wirtschaftsführung!

Aufgekauft ftillgelegt.

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Nienburg   a. d. S., 28. Juli. Die Concordia, Portlandzement und Kalta merte A.-G. Nienburg a. d. S., beabsichtigt, ihren Betrieb vor­läufig still zulegen. Die Stillegung soll in etwa vier Wochen erfolgen. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Betriebes läßt

fich noch nicht voraussagen. Die vorläufige Stillegung foll auf Grund einer Vereinbarung vorgenommen werden, die die Gesellschaft mit dem Norddeutschen Zementverband getroffen hat.

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Vor wenigen Tagen berichteten wir, daß wider Erwarten der Verbandsvertrag des Norddeutschen Zementfartells verlängert mor­den ist, obwohl seit Monaten alle Beteiligten aufs Plazen des Kartells gerüstet waren. Die Verlängerung fam dadurch zu­stande, daß die drei Außenseiter, die bisher das Kartell rüd­fichtslos unterboten hatten, dem Verband beigetreten waren. Noch nicht eine Woche später tommt obenstehende Nachricht, daß eins der Außenseiterwerke still gelegt wird.

Der Schluß ist sehr einfach: das Kartell hat sich die Beseitigung der Außenseiterkonturrenz etwas fosten lassen, d. h. es hat die Außenseiter einfach aufgetauft. Wieder einmal ist die Kapital. verschwendung in der deutschen   Zementindustrie an einem Beispiel festgestellt. Die Kosten tragen natürlich die Arbeiter und die Verbraucher. Der Norddeutsche Zementverband hat die Produk tion der billigen Zementsorten eingestellt, was einer Verteuerung des Bementbezugs um etwa 20 Broz. gleichfommt. So sieht die Kapital politik der deutschen   Wirtschaftsführer aus!

Nochmals freiwilliger Arbeitsdienst.

Was ist er nicht und was ist er?

Was ist der freiwillige Arbeitsdienst nicht? Er ist weder Ar­beitszwang noch modernes Sflaventum, nicht Soldatenspielerei und

nicht die Schaffung einer Prätorianergarde der wirtschaftlichen und

fozialen Reaktion', meder amtliche Förderung des Lohndruds noch öffentliche Organisierung von Streifbrechern noch schutzlose Aus­beutung der Arbeitskraft."

Diese Definition des freiwilligen Arbeitsdienstes nach der negativen Seite hat in gewissem Sinn offiziellen Charakter. Sie stammt von Oberregierungsrat Benda- Berlin, der in dem soeben erschienenen neuesten Reichsarbeitsblatt( Heft Nr. 21) eine Art Ge­leitwort zur Verordnung über die Förderung des freiwilligen Arbeitsdienstes veröffentlicht. Die Arbeitsämter und vor allem die Arbeiter selbst wissen jetzt also, was der freiwillige Arbeitsdienst nicht sein soll.

Bon besonderem Interesse in den Ausführungen Bendas ist die Unterstreichung der Freiwilligkeit des Arbeitsdienstes. Er sagt: Nichts tennzeichnet besser die Verwirrung der Begriffe als pas Wort von der freiwilligen Arbeitsdienst pflicht', das in legter Beit des öfteren zu lesen mar. Sie ist freiwillig im Beginn; niemand hat Nachteile vom Arbeitsamt zu gewärtigen, wenn er ihr

Die Bereinbarung über die Verlängerung des Rahmentarifes enthielt u. a. aud) die Bestimmung, daß über den Neuabschluß des Lohnabkommens bereits Mitte Juli verhandelt werden müsse. Diese Verhandlungen haben auch stattgefunden und nach ihrem Scheitern zu dem Schiedsspruch geführt, der eine Kürzung des Stundenlohnes des 21jährigen Facharbeiters von 78 auf 75 Pfennig, und eine Senfung der übrigen Löhne im Höchstfalle bis zu 5 Pfennige pro Stunde vorsieht. Dieser Schiedsspruch ist von den Metallarbeiterverbänden angenommen worden,

von der Delegiertenkonferenz des Deutschen Metallarbeiter­verbandes mit Zweidrittelmehrheit

und ohne äußerst stürmische Auseinandersegungen oder nach ftürmischen Auftritten", wie die bolſchemistische Presse ihren Lesern berichtet. Nach der Ablehnung des Schiedsspruches durch die Unternehmer haben die Metallarbeitergewerkschaften die Verbind lichkeitserklärung des Schiedsspruches beantragt.

Schließlich ist von den Metallarbeiterverbänden das Arbeits­zeit abfommen, das neben Rahmentarif und Lohnabkommen dringend notwendige Berfürzung der Arbeitszeit in der läuft, zum 1. Ottober gefündigt worden, in der Absicht, endlich die nordwestlichen Eisen- und Stahlindustrie herbeizuführen. Die Arbeitszeit beträgt in der nordwestlichen Eisen- und Stahlindustrie mit Einschluß der weiterverarbeitenden Industrie zur Zeit

für ungefähr 38 Proz. der Arbeiter 57 Stunden je Woche, für etwa 32 Proz. 52 bis 54 Stunden, für annähernd 24 Proz. 48 Stunden und für etwa 6 Proz. noch 60 Stunden.

Unser Ersuchen geht nun zunächst dahin, daß von Zeitungs­verboten nur in den allerdringendsten Fällen Ge­brauch gemacht und die Verbotsdauer nicht allzu lange ausgedehnt wird, damit die für die Buchdruckereiarbeiterschaft daraus ent= stehenden Schäden möglichst ferngehalten werden. Das Verbot einer Zeitung soll doch eine Bestrafung des Herausgebers, des Verlegers und der Redakteure sein. Das Berbot in seiner jezigen Form trifft aber diese nicht, sondern den völlig unschuldigen Arbeiter, der meist mit der fürzesten tariflich zulässigen Frist entlassen wird und auch noch die vor dem Bezuge der Arbeitslosenunterstützung liegende Wartezeit durchzumachen hat.

In Fällen, wo sich nach Ansicht der Behörden ein Berbot nicht umgehen läßt, muß dafür gesorgt werden, daß die schuldlos brotlos gewordenen Arbeiter von Reichs megen eine Unter hilft, und daß den Arbeitern sofort nach der Entlassung die Arbeits­st ügung erhalten, die ihnen über die Verbotsdauer hinweg­lofenunterstützung gewährt wird.

Ein Pyrrhussieg.

Nach dem Textilstreit in Nordfrankreich.

Der Ausgang des Streits der Tertilarbeiter in Mit diesen skandalösen Arbeitszeiten muß endlich aufgeräumt Nordfrankreich ist zwar eine Niederlage für die Arbeiter und werden! ein Sieg des Konsortiums", der Unternehmerorganisation, die unter Führung des Herrn Ley steht, aber dieser Sieg ist zu teuer erfauft, um ein Erfolg zu sein.

mentar der fommunistischen Welt am Abend". Da heißt es Bon einer nicht zu überbietenden Unwissenheit strogt ein Rom­wörtlich:

"

,, Die Unternehmer haben es jetzt jederzeit in der Hand, die Tarife zu irgendeiner Zeit zum Zwede des Lohnabbaus zu fün­digen, und zwar nicht nur in Nordwest, sondern im ganzen Reich. Damit haben die Gewerkschaften sich selber als Totengräber des Tariffystems enthüllt, nachdem sie schon durch die Zustimmung der Sozialdemokratie zur Aufrechterhaltung der Notverordnung, die bekanntlich ebenfalls umfangreiche Lohnabbaumaßnahmen unter offenem Bruch der Tarife vorsieht, den Unternehmern die Bahn freigegeben haben zu einer neuen General offensive auf die Löhne."

Ueber die 3medlüge, die Sozialdemokratie habe ihre Zu­ftimmung zur Aufrechterhaltung der Notverordnung gegeben, brauchen wir fein Wort zu verlieren. Was die Behauptung bes trifft, die Unternehmer hätten es nunmehr in der Hand, je der zeit im ganzen Reich die Tarife zu tündigen, sind wir bereit, jederzeit 1000 Mark dem zu zahlen, der den Nachweis er bringt, jemals einen größeren Blödsinn veröffentlicht zu haben. Geüfzend werden die Unternehmer feststellen, daß zwar ihr Wunsch der Vater dieses fommunistischen Blödsinns, dieser aber leider ein unerreichbares Ideal ist.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  Sonnabend, den 1. August 1931, im Saal des Film­und Bildamtes der Stadt Berlin  , Levetzowstr. 1-2

Der Streit hat zehn Wochen gedauert. Wenn das Konsortium die Absicht hatte, dem Lohnabbau auch in Frankreich   eine Gasse zu bahnen, so ist sein Sieg zu fostspielig, um zur Nachahmung zu reizen.

Bemerkenswert ist dabei, daß der Lohnabbau als wirt= fchaftliches Glaubensbetenntnis zur Heilung der Krise, wie er in Deutschland   seit Jahr und Tag gepredigt wird, in Fran? reich bislang unbekannt geblieben ist. Wohl gab es und gibt es auch in Frankreich   als Folge der Krise einen Lohnabbau. Doch ist dieser mehr eine Einzelerscheinung. Wenn ein Arbeiter oder An gestellter, der arbeitslos ist, wieder in Stellung tritt, dann begnügt er sich manchmal mit ungünstigeren Lohnbedingungen.

Als Kollektiverscheinung fennt man den Lohnabbau in Frant reich nicht. Auch die Schwerinduſtriellen haben ihn niemals in Frankreich   ihren Mitgliedern empfohlen oder den Versuch gemacht, unter Ausnutzung der Krise eine allgemeine Kürzung der Löhne durchzusehen. Unbekannt sind in Frankreich   auch die Unternehmer­syndizi und Professoren, die die Herabsetzung der Löhne als Voraus fezung für die Steigerung des Absages empfehlen. Es gibt auc feinen Arbeitsminister in Frankreich  , der dieses Attentat auf den ge funden Menschenverstand zur politischen Glaubenslehre erhebt.

Wenn jezt etwa die Hälfte der 130 000 Arbeiter, die in Nord­frankreich gegen das Diftat des Konsortiums gefämpft haben, sich nunmehr unter dieses Diktat beugen müssen, so fönnen sie es immer­hin in dem Bewußtsein tun, daß ihr hartnädiger Widerstand zweifel­Los verhindert hat, daß andere Unternehmergruppen dem Beispiel der nordfranzösischen Textilindustriellen folgen werden. Wohl gibt es in Frankreich   auch bürgerliche Blätter, die ganz affenfundig mit ihren

ANTIKRIEGSVERANSTALTUNG Sympathien auf der Seite der Textilindustriellen standen. Die große

Film: ,, Die Somme  ." Martha John, Rezitationen Kostenbeitrag 30 Pfennig

Kapelle Schacbethal, Musik Einlaß 19 Uhr, Beginn 1912 Uhr

fernbleibt; jeder kann sich die Arbeit frei auswählen, die ihm liegt. Freiwillig in der Fortseßung: Wem die Arbeit nicht zu­fagt, wer mit Unterkunft oder Verpflegung nicht zufrieden ist, mem die Kameraden nicht passen, oder wer sonst Gründe zur Abwehr hat, tann fortgehen, ohne daß das Arbeitsamt ihm Schwierig. feiten bereitet. Hier liegt ein grundlegender Unterschied nicht nur gegenüber der Arbeitsdienstpflicht, sondern auch gegenüber der Pflichtarbeit, die die Unterſtüßung an die Bedingung fnüpf:, gegenüber der Notstandsarbeit, die der Unterſtützte bei Strafe daß der Unterstützte gemeinnüßige zusätzliche Arbeit leistet, aber auch des Unterstützungsverlustes annehmen muß, wenn nicht einer der

besonderen gesetzlichen Ablehnungsgründe gegeben ist."

Vielleicht ist das Wort von der freiwilligen Arbeits­dienstpflicht weniger ein Produkt der Verwirrung der Be­griffe, als vielmehr ein Ausdrud, der sehr treffend die ganze Situation des Kampfes um den Arbeitsdienst fennzeichnet. Man darf nicht vergessen, daß vor der Entdeckung des freiwilligen Arbeits­dienstes die Arbeitsdienstpflicht das Lieblingsthema der schimpften. Arbeitsdienst pflicht sie wollte man haben, und sie Leute war, die mit Vorliebe über die Faulheit der Arbeitslosen will man auch heute noch, wenn sie auch zunächst infolge der Kosten nicht in großem Stil durchgeführt werden konnte. Der freiwillige Arbeitsdienst ist nichts anderes als eine Art Rüd zugsstellung der Propagandisten der Arbeitsdienstpflicht. Die Freiwilligkeit des Dienstes ist kein Zugeständnis an die Gegner der Arbeitsdienstpflicht, sondern Taktif.

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Buchdrucker zu den Zeitungsverboten. Eingabe des Verbandsvorstandes an den Innenminifter.

Die durch Zeitungsverbote entstandenen Schädigungen der Buchdruckereiarbeiterschaft haben den Vorstand des Buchdrucker­verbandes veranlaßt, an den Reichsinnenminister eine Eingabe zu richten, der mir folgendes entnehmen:

In den letzten Monaten haben die Verbote von Zeitungen und Zeitschriften erheblich zugenommen. Durch die Verordnung des Herrn Reichspräsidenten vom 17. Juli 1931 zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen wird die Zahl der Verbote von periodisch erscheinenden Druckschriften voraussichtlich eine weitere Steigerung erfahren. Wir verkennen nicht, daß in politisch unruhigen Zeiten, wie den gegenwärtigen, besondere. Maßnahmen getroffen werden müssen, die zur Erhaltung des republikanischen Staatswesens und feiner Einrichtungen für notwendig gehalten werden.

Die Verbote der periodisch erscheinenden Druckschriften, ganz besonders die Berbote von Tageszeitungen auf längere Zeit, wirfen

Mehrheit der bürgerlichen Blätter, vor allem aber die Blätter, die eine große Auflage haben, standen mit ihren Sympathien ganz un­verhohlen auf der Seite der Streifenden.

Wenn die Kommunisten, die in Nordfrankreich noch einigen Anhang haben, auch den Versuch machten, durch Klamauf und

Straßentrawalle die Führung an sich zu reißen, so hat die erdrückende nicht gefümmert. Nur so war es auch möglich, mit Hilfe einer groß­zügigen Unterſtügungsaftion den Widerstand der Arbeiter bis zu einem Punkte aufrechtzuerhalten, wo der Sieg des Konsortiums ein Pyrrhussieg werden mußte.

Mehrheit der Streifenden sich um die Parolen der Kommunisten

Zur Beilegung des Tarifffreits im Schneidergewerbe ist vom Reichsarbeitsministerium Dr. Brahn   als Schlichter bestellt

worden.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

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Heute um 19 Uhr tagen die Gruppen: Baumschulenweg  : Jugendheim Baumschurlenweg, Ernststr. 16: Tagespolitische Fragen. Weißensee  : Gruppenheim Weißensee, Bartstr. 36: Die französische   Kommune. Humboldt: Jugendheim Graum. Ede Lorgingstraße: Die Burschen gestalten den Abend aus. Rorbring: Schule, Sonnenburger Str. 20: Berliner   Sachen. Südwesten: Jugendheim Nordstr. 11( Fabrifgebäude): Der JGB. Neukölln: Jugendheim Bergstr. 29( Hof): Gewerkschaftliche Tagespolitit. Jugendheim Lindenufer 1: Pazifismus und Wehrhaftigkeit. Hauptstr. 15( Gartenhaus): Zeitschriftenschau.

Spandau  :

Schöneberg  :

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Mittwoch, finden folgende Beranstaltungen statt: Gesundbrunnen  : Jugendheim Schönstedtstr. 1: Antitriegsabend. Schönhauser Vorstadt: Jugendheim der Schule Kastanienallee 81: Brettspielabend. Rorbost: Jugend­heim Danziger Str. 62: Bortrag: Wir sind gegen Krieg", Ref.: Löwi. Reinidendorf: Jugendheim Lindauer Str. 2( Barade): Fideler Abend, Leitung: Buhle. Stralau: Jugendheim der Schule Goßlerstr. 61: Brettspiele und Lese­Abend. Oberspree: Schule in Niederschöneweide  , Berliner   Str. 31, Eingang Hasselwerder Straße: Arbeitsgemeinschaft: Angestelltenbewegung", Leiter: Holz. - Röpenid: Jugendheim Dahlwiger Str. 15( Gasanstalt, am Bahnhof Köpenid): Lese- Abend. Reukölln: Jugendheim Böhmische Str. 1-4, Ede Kannerstraße: Singe- Abend, Leiter: Weißstod. Südost: Jugendheim Wrangelstr. 128: Wir üben Stegreiffpiele. Schöneberg  : Jugendheim Hauptstraße 15( Sofgebäude Eachsenzimmer). Vortrag: Nie wieder Krieg". Referent: Krug. Charlottenburgo Jugendheim Spielhagenstraße 4: Bortrag: Rüstet die Welt ab?", Referent: Jul. Diederich. Spandau  : Jugendheim Linden­rfer 1: Die Jugend ist gegen Krieg". Botsdam- Rowawes: Jugendherberge in Nowawes  , Priesterstraße: Antikriegsabend. Sportabteilung: Uebungs. abend, 20 Uhr, in der städtischen Turnhalle, Prinzenstraße. Spiele im Freien ab 18 Uhr auf dem Sportplaz Friedrichshain.

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Berantwortlich für Politit: Tr. Curt Geyer  ; Wirtschaft: G. Klingelhöfer;

Gewerkschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Frik Rarstädt; Anzeigen: Sh. Glode; sämtlich in Berlin  .

Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin  . Drud: Vorwärts- Budbruderet

and Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin   SW. 68, Lindenstraße 3 Sierzu 2 Beilagen.

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