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Nr. 351 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts Donnerstag, 30. Juf

Rußlands Außenhandel.

Juli 1931

Sie sind erheblich herab­

| Auslandsmartt befanntgegeben. gesetzt worden. Die Kaltsalpeterpreise wurden um etwa 10 Proz., die Preise für schwefelsaures Ammoniak um nicht weniger als 35 Pro 3. ermäßigt. Diese Kampfpreise richten sich in erster Linie gegen die europäischen Konkurrenten, die gleich der deutschen nünftige Maß hinaus erweiterten. Auch diese Kämpfe der Stick­stoffindustrie sind ein Zeichen für die unsinnige Kapitalver schwendung in der Privatwirtschaft.

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Das heutige Sowjetrußland kauft weniger von Deutschland als das zaristische. Industrie ihre Anlagen weit über jedes wirtschaftlich ver­

Dieser Tage erschien ein Bericht der Forschungsstelle, lands endlich ist, einer weit verbreiteten Anschauung entgegen, für russische Wirtschaft an der Universität Bir- beträchtlich zurüdgegangen, selbst wenn man bedenkt, daß mingham, das reiches und gut gewähltes Material über den das jetzige Polen einen bedeutenden Teil der deutschen Ausfuhr Außenhandel der Sowjetunion bringt. Angesichts der landläufigen nach Rußland aufgenommen hat. An der Einfuhr nach Rußland falschen Auffassungen, welche über die Handelsbeziehungen Ruß - war Deutschland 1913 zu 47,5 Prozent beteiligt, 1930 lands mit der übrigen Welt herrschen, und weiter wegen der Be - nur noch zu 23,7. Der Wert der deutschen Ausfuhr nach Rußland deutung, die der Handel mit Rußland im besonderen für Deutsch - betrug 1913 652 millionen Rubel, 1930 nur 250. land hat, verdienen die dort gezogenen, quellenmäßig belegten Ver­gleiche mit der Vorkriegszeit Beachtung.

Rußlands Ausfuhr betrug 1913 1520, feine Einfuhr 1374 Millionen Rubel. Die entsprechenden Ziffern für 1930 find 1036 und 1059. Die Ausfuhr bleibt um 31,9, die Einfuhr um 23 Pro3. hinter der Borkriegszeit zurück. Dabei ist zu berücksichtigen, daß sich die Ziffern für das Jahr 1913 auf Vorkriegsrußland beziehen, also auf ein bedeutend größeres

Gebiet. Die Sowjetwirtschaftler nehmen an, daß auf die ver­lorenen Gebiete( Polen , die Randstaaten und Bessarabien ) etwa 20 Pro 3. des Außenhandels entfielen, was annähernd, wenigstens für den Gesamtumfang, richtig sein dürfte.

Für einzelne Waren ist diese schematische Korrektur nicht anwendbar. So wäre es z. B. falsch, den Getreide­export zu Vergleichszweden einfach um ein Fünftel zu reduzieren. Die abgetretenen Gebiete führten, Bessarabien ausgenommen, fein Getreide aus, sondern deckten ihr Getreidedefizit aus dem jezigen Unionsgebiet. Aehnliche Berechnungen wären für jeden einzelnen Exportposten anzustellen, sind aber mangels jeder Unterlage un­durchführbar. Im folgenden werden daher die unforrigierten Borkriegsziffern angeführt. Der Wert wird bis 1923/24 in Vor­friegsrubel, von dann an in Tscherwonegrubel gegeben, die nicht genau übereinstimmen. Schließlich führt die Sowjetunion in ihrer Ausfuhrstatistik Gold und Platin nicht mehr an. Trotz dieser Un­zulänglichkeiten ist die Entwidlungsrichtung recht gut feststellbar.

Ungleich stärker als der Gesamterport ist der Export von land­wirtschaftlichen Produkten zurüfgegangen, und zwar sowohl wert- wie mengenmäßig:

1913 1930

Die Bedeutung, welche besonders in der jetzigen Weltfrise der Handel mit Rußland hat, ist gewiß sehr groß. Dennoch foll man nicht vergessen, daß Rußland heute ungleich weniger in Deutschland kauft als vor dem Krieg. Das ist wichtig gegenüber der Phrase:" Sowjetrußland gibt den deutschen Arbeitern Arbeit und Brot." Das zaristische Rußland war für die moderne Welt ein polifischer Schandfled. Gegenüber den kommu­ nistischen Phrasen ist aber festzustellen, daß das zaristische Rußland den deutschen Arbeitern doch noch mehr Arbeit und Brot gegeben

hat, als das heutige Sowjetrußland.

140 Millionen statt 80.

M.

Der Skandal um die Staatskontrolle bei der Akzept und Garantiebant.

Das Mißverhältnis zwischen dem tatsächlichen Risikoanteil des Reiches und der dem Reich zustehenden Vertretung im Aufsichtsrat, von dem wir gestern sprachen, wird durch neuere Mitteilungen geradezu zu einem öffentlichen Standal. Die Frant­furter Zeitung" teilt über den Vertrag des Reiches mit furter Beitung" teilt über den Vertrag des Reiches mit den Gründerbanten Einzelheiten mit. Danach wird das Reich nicht 80 Millionen, sondern 140 Millionen des 200- Millionen­Kapitals zeichnen. 70 Pro3. Reichsrisiko stehen also nur etwa 14 Proz. Reichskontrollrechte im Aufsichtsrat gegenüber. Auf 30 Proz. Bantenrisiko kommen 70 Proz. Kontrolle. Die Einzah lungen sollen folgendermaßen erfolgen:

1. Einzahlung 25 Proz.= 50 Mill. M., davon Reich 20 Mill. M.

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Ausfuhr in Millionen Tonnen Weizen Gerste Butter Eier Flachs Hanf 3329 3927 78240 305 68 2531 1181 11 53 6

2.

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3.

50 25

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= 100 50

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10

Bon Weizen und Gerste wurde 1930 mengenmäßig wenig mehr als die Hälfte dessen ausgeführt, was 1913 ausgeführt worden ist, wertmäßig ist der Rückgang infolge der abnorm niedrigen Ge­treidepreise auf dem Weltmarkt noch größer.

Der Rüdgang der Butter, Eter- und Viehausfuhr war in den letzten zwei Jahren besonders start. Den Grund hat man in den Massenschlachtungen zu suchen, zu denen die Zwangskollettivifierung geführt hat. Der Bestand an Großvieh war 1930, 1929 gleich 100 gefeßt, nur noch 77, an Schafen und Ziegen 68, an Schweinen 60.( Der sinkende Eierexport erklärt sich nicht etwa durch eine Verbrauchssteigerung in den Städten, sondern durch einen erhöhten Konsum des Dorfes, wo die jetzt fehlenden Milchprodukte wenigstens zum Teil durch Eier er­setzt werden.) Es wird Jahre brauchen, um die Viehverluste wieder gut zu machen.

Ob es Rußland gelingen wird, den Getreiderport in den nächsten Jahren zu steigern, ist heute noch nicht zu sagen. Jedenfalls ist eine Steigerung des landwirtschaftlichen Exports, wenn über­haupt, nur durch Getreiderport möglich.

Der Anteil landwirtschaftlicher Produkte an der Gesamt­ausfuhr ist von 60 Prozent( 1913) auf 28,5 Prozent zurück­gegangen. Sie haben den ersten Plah den Rohstoffen und Halbfabrikaten abgetreten, deren Anteil von 34,4 auf 62,4 Prozent gestiegen ist.

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Die absolute Zunahme ist nicht so bedeutend von 522 auf 581 Millionen Rubel. es ist aber die Schrumpfung des Gesamt­außenhandels zu berücksichtigen. Innerhalb dieser für den russischen

Export heute entscheidenden Gruppe sind die Hauptposten 013( 1913: 7,6 Millionen Tonnen, 1930: 7,4) und Mineral produkte( Naphtha 1913: 0,9; 1930: 4,7 Millionen Tonnen). Eisenerz ist gleich geblieben, manganerz fant von 1,2 auf 0,8 Millionen Tonnen.) Der Export von Fertigwaren hat zwar zugenommen, von 84 auf 100 Millionen Rubel, ist aber noch immer verhältnismäßig flein.

Zusammen

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.. 140 Mill. M. Anfangs wurde erklärt, daß der Reichsanteil nur 80 Millionen betrage. Zu dieser Rechnung kam man auf folgende Weise: Die einzelnen Gründerbanken sollten übernehmen: DD.- Bant. 20 Mill. Golddiskontbant... 20 Mill. Bank für Jnd. u. Oblig. 12 Rentenb.- Kreditanstalt 12

12

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Dresdner Bank... Commerz- u. Priv. Bant 10 Berl. H. G. Mendelssohn ...

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6

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54 Mill.

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4 M

Preuß. Staatsbank Reichskredit AG. Berkehrskredit AG. Zusammen. Zusammen. Zusammen.. 66 Mill. Demnach blieben für das Reich in der Tat von 200 nur 80 Mil­lionen. In Wirklichkeit sind die Bankbeteiligungen aber nur nominell und Schein. Die nominellen Beteiligungen werden nur zur Hälfte eingezahlt werden, also mit 27 und 33 Millionen, so daß fürs Reich die besagten 140 Millionen Zahlung und Risiko bleiben. Demgegenüber bringt die Reichsregierung es fertig, fich mit 14 Proz. Kontrolle abspeisen zu lassen, statt mindestens 70 Proz. zu verlangen. Wo gibt es in der Privatwirtschaft den Dummkopf, der sich so etwas zumuten ließe!

Bollfrieg mit Chile ?

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Um die Stickstoffzölle.- Kampfpreise auf dem Weltmarkte Die Verhandlungen über die Verlängerung des internatio: nalen Stidstofffartells in Luzern verliefen infolge der chilenischen Forderungen ergebnislos auch die Verständigung der euro päischen Produzenten in Brüssel tam nicht zustande. Während der Luzerner Verhandlungen wurden die deutschen Stick stoff­36lle in Kraft gesetzt; danach hat Chile den Handelsvertrag mit Deutschland gekündigt.

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Flucht unter die Staatsgarantie

Zur Fusion ADCA.= Sächsische Staatsbank.- Weitere Angliederungen?

Creditanstalt in Leipzig ( Adca) mit der Sächsischen Der Zusammenschluß der Allgemeinen Deutschen Staatsbant in Dresden ist überraschend schnell vollzogen worden. Diese verdächtige Eile wird damit begründet, daß die Provinzbanken durch die Gründung der Garantie- und Akzeptbank, an der nur Berliner Banken beteiligt sind, ins Hintertreffen ge= raten seien und deshalb von sich aus etwas zur Stärkung des Ver­

trauens in ihre Kreditwürdigkeit tun müßten. Da aber andere

Provinzbanken bisher keine ähnlichen Schritte unternommen haben, da der Beitritt anderer Institute 3. B. der Sächsischen Girozentrale feineswegs so wahrscheinlich ist, wie zuerst ange= nommen wurde, so müssen für die Fusion wohl andere Gründe maßgebend gewesen sein.

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In den letzten Monaten ist der Deffentlichkeit von den sächsischen Behörden und den sächsischen Wirtschaftsvertretungen immer wieder verkündet worden, daß die Industrie Sachsens in besonderer Notlage sich befinde. Hauptkreditgeber für diese waren aber die beiden fusionierten Banten. Die Sächsische Staatsbank hat erheb­liche Mittel an die Automobilindustrie( DKW. und Horch), an die A.-G. Sächsische Werke, in der Sachsens Stromver­forgung zusammengefaßt ist, gegeben. Bielfach hatte diese Kredit­gewährung durchaus Subventions charatter. Die Adca hat als größte deutsche Provinzbank die Finanzierung der mitteldeutschen Industrie in noch viel größerem Umfange betrieben; so ist teilung, daß die Auslandsverschuldung der Adca gering sei, daß sie sie z. B. der Hauptgläubiger der Mansfeld A.-G. Die offizielle Mit­unter festgefrorenen Krediten nicht mehr als andere deutsche Banken zu leiden habe, will nicht viel besagen. Fest steht, daß ein sehr großer Teil der 202 Millionen Mart= Debitoren festgefroren" sind, wahrscheinlich ist, daß die Adca bei Eröffnung des freien Banken= verkehrs in starte Liquiditätsschwierigteiten hineingeraten wäre.

Diesen Schwierigkeiten beizeiten vorzubeugen, das ist der Sinn dieser Fusion. Wie täme sonst der sächsische Staat dazu, die Garantie für alle Einlagen zu übernehmen, das heißt, Steuer= gelder für die Ausschaltung des von der Adca eingegangenen privatwirtschaftlichen Rififos zu übernehmen! Die Deffentlichkeit, die Steuerzahler müssen daher verlangen, daß die Fusion nicht ein­fach durch eine Summierung der Bilanzziffern stattfindet, sondern daß die Adca eine Sanierungsbilanz vorlegt, in der die uneinbringlichen Forderungen restlos ab= geschrieben sind. Diese Sanierungsbilanz wird die Grund­lage dafür abgeben müssen, was den Aktionären der Adca für die Abgabe ihrer Aktien gegeben wird. Uebrigens ist ein großer Teil des Kapitals der Adca in Händen ausländischer Finanzgruppen.

Die Bilanzen vom 30. Juni dieses Jahres zeigen bei der Ad ca ein Kapital von 40 Millionen Mark, Reserven von 11 Millionen und Kreditoren von 309 Millionen Mart; der Umsatz im Jahre 1930 betrug 22 Milliarden Mark. Das Kapital der Sächsischen Staatsbant beträgt nur 10 Millionen( 1 Million nicht ein­

gezahlt); dagegen sind die Reserven verhältnismäßig höher mit 8,4 millionen Mark. Kreditoren beliefen sich auf 219 Millionen Mart, der Umsatz des Jahres 1930 13 Milliarden Mark. Die Adca hat eine große Zahl von Filialen( 65 eigene Bankgebäude!) und ist maßgeblich beteiligt an der Anhalt- Dessauischen Landes­bank, der Amsterdamsche Credit Maatschappij, Amsterdam , und am Bankhaus J. Liebig u. Comp., Wien . Die Sächsische Staatsbant befigt außer vielen Filialen die Kapital- Mehrheit der Städte= und Staatsbant der Oberlausit in Zittau und ist mit Institut, ob auch die Sächsische Landespfandbriefanstalt und die der Thüringischen Staatsbant eng verbunden. Ob dieses. Thüringische Landes- Hypothekenbank dem neuen Unternehmen an­gegliedert werden, steht noch dahin. Für die speziellen Staatsfinanz­geschäfte des Sächsischen Staates wird ein besonderes In­stitut neu gegründet.

Ford legt still!

Das Memorandum faßt zusammen: Die Richtung, in der sich der Nachkriegserport Rußlands entwickelt, in der Vorkriegszeit. Europa muß seine Auffassung von Rußland gegeben, eine vom deutschen Stickstoffsyndikat, die andere von ,, imaß die Notlage der Autoindustrie wirft. Bis Anfang Septem=

ändern. Es hat aufgehört, die kornfammer der Welt zu sein und iff zu einem in der Hauptsache Holz- und Mineralprodukte aus­führenden Land geworden. Wenn der Induſtrialiſierungsplan ge­lingt, wird man eine Entwicklung der Ausfuhr von Fertigfabrikaten

zu erwarten haben."

Der Industrialisierungsplan hat auch die Einfuhr nach Rußland entscheidend verändert. Der Import von Maschinen, Erzen, Metallen, elektrischen Artikeln ist absolut und relativ be­deutend gestiegen, der aller anderen Waren bedeutend ge­junten. 1913 wurden Maschinen, Erze und Metalle für 316 Mil­lionen Rubel eingeführt, 1930 für 608. Sie machten 1913 23,1 Pro­

zent der Einfuhr aus, 1930 dagegen 57,5. Der Import aller ande­ren Waren wurde sehr stark gedrosselt. Während z. B. 1913 der Anteil der Textilrohstoffe und Textilfabrikate 23,9 Prozent aus machte, war er 1930 nur noch 12,9, was nur zum allerkleinsten Teil dem Wegfall des Luxuskonsums geschuldet ist und auch nicht einer wachsenden inländischen Produktion als vielmehr, bei be­stehendem Bedarf, dem Zwang, diesen Bedarf unberücksichtigt zu laffen, um die Maschineneinfuhr bezahlen zu können.

Mit der Strukturänderung des russischen Außenhandels ändern sich auch die Beziehungen zu den einzelnen Staaten. Am auffälligsten kommt das in dem Import aus Amerika zum Ausdrud, von wo 1913 Waren im Werte von 79 Millionen Rubel eingeführt wurden, 1930 aber von 264( vor allem Maschinen, land­wirtschaftliche Maschinen und Traktoren). Das Sinken der Ge= treideausfuhr zeigt sich an dem Verfall der Ausfuhr nach Hol land, wohin 1913 noch 12, 1930 nur noch 3 Prozent der ruffischen Ausfuhr gingen. Zum Teil wurde das nach Holland verschiffte Getreide nach Deutschland reexportiert. Der Anteil Deutsch­

Nunmehr werden zwei Veröffentlichungen befannt­schlechten Gewissens aussehen. Das Stickstoffsyndikat stellt fest, gebender Seite", die beide ein wenig nach Erleichterung des Einigung der Produzenten vereitelt hätten; jie hätten das Bier- bis daß allein die Chilenen mit übermäßigen Forderungen eine Fünffache ihrer Einfuhr vom Jahre 1930 als Kontingent verlangt, eine Forderung, die unerfüllbar sei. Danach habe man den deutschen Markt durch Zölle geschützt, wie sie andere Länder schon früher eingeführt hätten. Auffälligerweise wird keine Aufklärung darüber gegeben, warum die europäische Einigung nicht zustande ge­

tommen ist.

Die zweite Erklärung befaßt sich mit der Kündigung des Handelsvertrages von Chile . Dieser Vertrag stamme aus dem Jahre 1862; und die chilenische Regierung habe das begreifliche Intereffe, ihre Handelsbeziehungen auf neue Grundlagen zu stellen. Ver­handlungen über ein neues Handelsabkommen würden alsbald aufgenommen.

Ob dieser Grund zur Erklärung ausreicht, mag dahingestellt bleiben. lleberraschend ist immerhin, daß die Kündigung so prompt nach Einführung der Zölle erfolgte. Daß diese Zölle praktisch nur gegen Chile zur Anwendung kommen, fann nicht bestritten werden. Es wäre ein schlechtes Zeichen für die deutsche Handels­politif, wenn es über einem Schutzoll für die rentabelste In duſtrie Deutschlands , die zugleich die technisch best gerüstete der ganzen Welt ist, zu einem Zollfrieg mit Chile kommen sollte. Denn im Jahre 1930 führte Deutschland für 56,4 Mill. Mark Waren aus Chile ein, aber für mehr als 100 mill. Mark( darunter 95 Mill. Fertigwaren) nach Chile aus. Wieder also wäre die ver= arbeitende Industrie durch Maßnahmen zugunsten einer Roh­stoffindustrie benachteiligt.

Das deutsche Stidstofffyndikat hat soeben die Preise für den

Aus New York fommt eine Meldung, die ein bezeichnen des Licht auf die amerikanische Wirtschaftskrise und besonders auf Die Ford- Werke in Köln haben ebenfalls den Betrieb eingestellt, ber werden die gesamten Fordwerfe still gelegt! zunächst für 14 Tage.

Feststellungen des Statistischen Reichsamts ist in ganz Deutschland Deutschlands Kohlenproduktion im ersten Halbjahr 1931. Nach die Förderung von Steinkohlen von 73,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 1930 auf 60,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 1931 zurückgegangen, das heißt um 18 Proz. Weniger start ist die Braunkohlenförderung gesunken, von 71,8 auf 62,5 Millionen Tonnen oder um 13 Proz. Dabei ist zu be­11,8 Millionen Tonnen höher als im Juni vorigen Jahres merken, daß im Juni dieses Jahres die Braunkohlenförderung mit ( 11,7 millionen Tonnen) war. Sehr viel stärker war der Rückgang bei der Rofsproduktion; sie betrug im ersten Halbzahr 1931 nur 11,97 Millionen Tonnen das ist gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres( 17,49 Millionen Tonnen) ein Rückgang um mehr als 30 Proz

M

Halbiertes Kapital bei Frantonia- Schokoladen. Unter Protest wurde die Sanierung der Frantonia Schokoladenwerte 2. G., Würzburg , beschlossen. Die Verwaltung hat tie Attien werden im Verhältnis 5: 1 auf 0,2 Millionen, die übrigen Hälfte des 2- Millionen- Mark- Kapitals in Besiz. Diese 1 Million Attien im Verhältnis 2: 1 auf 0,5 Millionen Mart zusammengelegt. unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre wird das Ka­pital auf 1 Million Mark erhöht. Die neuen Aktien( 0,3 Mill.) und die Verwaltungsaktien( 0,2 Mill.) werden Vorzugs= attien. Sie erhalten 9 Proz. Dividende im voraus, dazu die gleiche Dividende wie die Stammaftien und haben dreifaches wurde. Diese Sanierung ist ein Musterbeispiel dafür, wie die in Stimmrecht! Kein Wunder, daß Protest zu Protokoll gegeben der Verwaltung fizenden Großattionäre ihre Macht zu sichern suchen, ein Beweis für die Dringlichkeit der Aktienreform.

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