rach TUID
Kollega Schiebermann einen verwidelten Rechtsfall far zu machen, wurde er jählings unterbrochen.
Mathias Salvermoser rief ihn mit lauter Stimme an.
,, Des is g'scheit, daß i Eahna siech. Jetzt hab i Eahna do no derwarten finna. I bi beim Wirt g'sessen neben an Landg'richt." Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sie in die Kanzlei kommen follen."
,, Scho. Aba, i hab leicht g'wart; i hab halt a paar halbe mehra trunken."
Diese Versicherung war überflüssig, denn Salvermoser roch so start nach Bier, daß man es weithin merken fonnte. Er hielt sich mit einiger Mühe aufrecht und faßte beim Reden den Sachwalter am Rod, um sich zu stüßen. Tulpenstock war sehr peinlich berührt. Da er jedoch dem Bolte, welches Rechtshilfe sucht, im allgemeinen geneigt war und sich nur ungern dazu verstand, seinen Schutz zu verweigern, beschloß er, den Detonomen zwar anzuhören, aber möglichst schnell abzufertigen. ,, Erzählen Sie mir halt, was Sie auf dem Herzen haben, und fpäter fommen Sie in mein Büro."
Sehg'n G', des is a Wort". lallte Salvermofer:., i hab's glei g'fagt, der Tulpenstod, hab i g'fagt, des is halt a Mo, der wo...
jag' i. Han?"
nicht zu Mittag gegessen."
Schon gut, schon gut! Erzählen Sie nur rasch! Ich habe noch ,, Ah, des macht nig. Bassen S' auf, i erzähl's Eahna ganz g'nau. Also i geh beim Unterwirt aussa, net? Und da steht a Holzhaufa,
net, oha!" Salvermoser stolperte nach vorwärts und mußte sich
wieder an dem Rechtsvertreter einhalten.
,, Mein Lieber, gehen Sie jetzt und erholen Sie sich." Na, na, Herr Dofta. Sebg'n S', Sie fan a so g'führiger Mo, ich muß' s Eahna glei perzählen. I fimm nacha viel liaba." ,, Also meinetwegen; nur rasch, rasch!"
Ja, und da bin i beim Unterwirt aussa, und da steht a Holzhaufa, net? Ja, und des han i o'gfchaut. A schön's Holz is g'wen, lauter feichtene und buachene Scheiteln. Do hob i mir denkt, was werd jetzt dös Holz fosten, net? Sie, Herr Dofta! Dha!" Tulpenstock wurde nervös.
,, Entweder erzählen Sie mir den Vorfall, oder..."
Es timmt scho. Passen S' nur auf, Herr Dokta. Also, i ziag a Scheitel aussa, und wia'r i' s o'schaug, geht g'rad der Brunner Peter daher. Ja, und nacha hat er g'sagt: ,, Was tuast denn du do?" Nig". hob i g'sagt, und nacha hab i eahm a biffert am Kopf aufig'haut."
,, Mit dem Holzscheit? So? Und warum?"
Ja, es is ganz floa g'wen. Und überhaupts hon i cahm gar net treffen wollen. I ho mir denkt, i hau in d' Luft, daß er der= schridt. Aba, er muaß g'rad nei'g'rennt sei. 3 glaab, daß er des mit Fleiß to hot. Sie, Herr Dotta, oha! Moanen S', daß i freig'iprocha mer?"
Tulpenstoß war über diese Frage etwas erstaunt; aber da er einem Klienten nicht gerne die Stimmung verdarb, fagte er: Freigesprochen? Hm, ja, wer weiß? Wir müssen eben abwarten."
Ja, passen auf, Herr Dofta. Mir macha de G'schicht a so: bal i frei mer, zahl i Cahna, und bal i g'straft mer, nadha triag'n Sie nig."
Was fällt Ihnen ein? Ich lasse mir doch feine Bedingungen ftellen."
,, So, Sie mögen des net?" fragte Mathias Safpermoser und blinzelte wieder mit dem linten Auge. Jezt fenn i mi scho aus. Bal Sie a richtige Fiduz auf mein Prozeß hätt'n, nacha redeten Sie ganz anderst. Na, mei Liaba! Do geh i qua an andern."
Henry de Forge: Mein Freund
Heute habe ich meinen früheren Schultameraden Urbain Badour getroffen. Wir haben ihn immer ein bißchen von oben herab angesehen, weil wir sein stubenhockeriges Wesen, die ewige peinliche Sorge um seine Ruhe und überhaupt seine vorzüglichen bürgerlichen Tugenden" nicht vertragen fonnten. Wenn man, wie mir, 26 Jahre alt ist, muß man doch ein bißchen fidel sain, sich in der Welt umsehen und überall mitmachen!
Urbain war schon immer schrecklich ruhig und ordentlich und tat alles nach langweiligem Schema. Sein Leben war so sorgfältig aufgebaut wie seine Bibliothek und das Innere seiner Schränke. Er hatte keine Leidenschaften, schien zu feiner Begeisterung fähig zu sein und erklärte selbst, daß er seine Ruhe haben wollte, solange er auf dieser Welt weilte. Seine Freunde haben sich schon heiser geredet:„ Mit deiner Art wirst du keine Frau glücklich machen; sie müßte genau so langweilig sein wie du! Die Mädchen von heute find anspruchsvoll. Sie haben das brausende Tempo der Zeit in den Gliedern. Wenn du so weitermachst, erstarrt nicht nur dein Hirn, sondern auch dein Herz."
Einer nach dem anderen hatte sich mit der Zeit von ihm zurück gezogen. Selbst die einst seine besten Freunde und am nachsichtigsten gewesen waren: so auch Pierre Le Halan, sein Bertrauter und Kamerab bei der Arbeit. Urbain versant immer mehr in seine Stumpfheit, und bas man bedenke! in einem Alter, wo er das schönste Leben mit den reichen Kräften der Jugend hätte ge nießen fönnen.
Von Ollo Burgemeister
Draußen an der meiten Nordsee , zwischen die Dünen gebettet,| an einen festen Fahrplan gebunden und überdies auch teurer und liegt 3 and poort, der Badeort, den man mit der elektrischen umständlicher ist. Außerdem zieht sich eine große Auto und FahrSchnellbahn Amsterdam- Harlem- Zandvoort vom Zentrum der radstraße von Amsterdam nach Zandvoort hin, und wenn man beholländischen Hauptstadt aus in einer Stunde erreicht. In nicht sehr denkt, daß Amsterdam etwa 260 000 Radfahrer zählt, so kann man fern zurückliegenden Tagen, wo es noch als das ausschließliche Vor- wohl begreifen, daß Zehntausende es sich die Mühe nicht verdrießen recht der begüterten Schichten galt, sich der frischen Seeluft und des lassen, mit dem Rade den Sonntagsausflug nach Zandvoort zu Spieles der Wellen zu erfreuen, waren Zandvoort wie das dem machen. Hat man einmal die ununterbrochene Kette von Radfahrern Haag vorgelagerte Scheveningen die Treffpunkte eines internatio- gefehen, die vormittags diesen Weg in der Richtung nach der See nalen Genießerpublikums. Das Aufkommen einer Arbeiterkultur in zurücklegen und nachmittags von 4 Uhr an langfam wieber heimHolland rief auch in der niederländischen Arbeiterschaft das Bedürfnis zukehren beginnen, dann wird man die genannte Zahl keineswegs nach einer freien und großen Natur, wie sie die See dem bewundern übertrieben finden. Schön sieht es aus, wenn dann Tausende und den Besucher bietet, wach, und mit dem schnellen Wachstum Amster Tausende von jungen Burschen Hand in Hand mit ihrem Mädel dams in den Nachkriegsjahren übernahmen die Amsterdamer Ar nebeneinander her radeln. Das ist ein typisches Bild des modernen ausgezeichnet geeignet, und wenn auch den reaktionären Kreifen des beiter die Weekend- Gepflogenheit der Londoner . Zandvoort ist dazu Holland. familien an den dazu freigegebenen Teilen des Strandes ein Dorn fleinen Plages die wachsende Zeltstadt der Amsterdamer Arbeiter im Auge ist, so wissen doch die Geschäftsleute diese reellen Besucher nach Gebühr zu schätzen. Amsterdamer Proletariats, der sich das Bergnügen des Lagerns oder Dennoch ist es nur immer erst ein beträchtlich kleiner Teil des Kampierens im Dünensand erlauben kann. Der Hauptschwarm der Ausflügler find die Tagesbesucher, die an schönen Sommertagen in den überfüllten Zügen seit den frühen Morgenstunden anrollen, um abends vor dem fleinen Bahnhof in langer viergliedriger Reihe ge= duldig auf einen Platz im Zuge nach Amsterdam zu warten. Meistens wird das Warten mit gutem Humor hingenommen, auch wenn es anderthalb Stunden und länger dauert, bis man sich an das Gitter der Absperrung vorgeschoben hat, wo Zug um Zug die lebende Fracht gierig in sich verschlingt. Längst läßt man zwischen Bandvoort und dem nahen Harlem einige Züge pendelt, um eine schnellere Beförderung des Harlemer Bublifums zu ermöglichen, das auch an Wochentagen mit leichter Mühe den Zandvoorter Strand erreichen kann. Auch Harlem mit seinen 112 000 Einwohnern ist eine Großstadt, für die im kleineren Maßstab dasselbe wie für Amsterdam mit seinen mehr als 760 000 Seelen im großen gilt.
Die elektrischen Schnellbahnzüge bewältigen wohl einen großen Teil, aber doch nicht den ganzen Verkehr zwischen Amsterdam und Bandvoort. Hinzu kommt der Eisenbahnverkehr, der allerdings mehr
Ja, da war Pierre ein ganz anderer Kert! Lebensfroh, geistes: sprühend, allen Genüssen ergeben, ohne Sorge für den nächsten Tag. Er hatte ein entzückendes junges Mädchen geheiratet, eine reizende Puppe, die sein tolles Leben teilen mußte. Im Winter ging's zu 5- Uhr- Tees, ins Theater, in Nachtbars, auf die monbänsten Feste. Im Sommer gab's Reifen, Gartenfeste, Ausflüge zu Wasser und zu Lande. Man steckte in fortwährendem Trubel.
Urbain wurde gelegentlich aus Höflichkeit eingeladen. Aber er fonnte sich natürlich in dieser Gesellschaft nicht mohl fühlen. Nach bem er einmal gefommen war, mies er die Einladungen stets zurüd. Nicht einmal die hübsche junge Frau lockte ihn! Berächtlich hatte er uns erflärt,„ Die Leute versinten ja im Sumpf!"
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Dann aber brausen daneben auf der großen Autostraße die zahlabsehbarer Zug, als wenn da draußen in der Ferne eine festliche losen Motorfahrer und Automobile einher, gleichfalls ein schier unBegebenheit wäre, die sie alle um jeden Preis noch rechtzeitig erreichen müßten. So mögen an schönen Sonntagen wohl fast 200 000 ist weit genug, um ihnen allen Raum zu bieten. Neben diesem Menschen da draußen Frische und Erholung suchen, und der Strand bunten Leben tritt der Badegast von außerhalb mehr und mehr zurüd, zumal da auch die Zahl der Amsterdamer Familien, die ihren Urlaub in Zandvoort verleben, immer größer wird.
So hat Amsterdam sich Zandvoort erobert, Amsterdam , das durch seine geographische Lage so arm an geeigneten Massenerholungsstätten ist. Die Zuiderseeküste hat keinen Strand, wenn man nicht gerade nach dem ziemlich entfernten Muiden an der Südküste der Zuidersee fahren will, und selbst hier ist sie an Großartigkeit und Schönheit nicht entfernt mit der Nordsee zu vergleichen. Zandvoort ist kein Badeort im alten Sinne des Wortes mehr, wenn es auch alle Kennzeichen einer Bäderstadt an der See hat; es ist die Lunge der holländischen Hauptstadt geworden, die nur den einen Nachteil hat, daß sie immer noch zu schwer und für große Familien zu teuer zu erreichen ist. Der durch die diesjährigen Wahlen wieder gesteigerte sozialdemokratische Einfluß im Amsterdamer Gemeinderat und im nordholländischen Provinziallandtag in Harlem wird indessen dafür zu sorgen wissen, daß das liebliche Zandvoort eine uneingeschränkte Domäne der erholungsbedürftigen Amsterdamer Arbeiterschaft wird.
doch selten. Begleite mich! Und verhöhne deinen alten Kameraden nicht mehr! Die Beständigkeit meines Charakters und meine Lebens ruhe haben mir ein großes Glück geschenkt!"
Wir trennten uns nicht weit von seiner Wohnung. Nach ein paar Schritten traf ich- Madame Le Halay, die, als sie mich ers tannte, zusammenschreckte und bei meinem Gruß tief errötete.... ( Berechtigte Ueberfegung von Urfet Ellen Jacoby.)
F
Ich hatte mich schon längst von diesem Tugendbold zurückgezogen. Run führte uns nach vielen Monaten der Zufall zusammen. Höflich, doch nicht ohne Spott, fragte ich: Nun, mie geht's, Musterreichert wird. Es handelt sich um das Tocharische, die Sprache der der Tugend? Bist du glücklich? Hast du dein Herz schon verloren?" Zu meinem größten Erstaunen antwortete Urbain:„ Es ist untergebracht." " Nicht möglich! Du bist verheiratet?" „ Nein ich habe eine Freundin."
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Ich hätte am liebsten laut aufgelacht! Urbain Badour. Wie? Beitrechnung. Nach der Entzifferung und lebersetzung dieser bedeutWas? Wen hatte er ba in sein ödes Leben gezogen?
Ich fragte einfach: Hast du dich so geändert, Junge?" Sein bißchen. Ich bewahre meine Eigenheiten. Ich liebe die Stille in meinen Räumen, den sicheren Rhythmus der Ordnung Du wirst dich wundern, wenn ich dir fage, daß ich gerade des halb von der gewählt wurde, die mich liebt. Dies kann ich ihr glauben, denn sie ist zuerst zu mir gekommen! Sie ist eine fluge, feinfühlige Frau, die in dem Leben, das sie führt sie ist verheiratet, eine große Sehnsucht nach Ruhe verspürt. Diese Sehn sucht hat sie zu mir geleitet. Das Bürgerliche meiner Natur hat sie angezogen. Die feierliche Stille und Eraktheit meiner Umgebung." Mir drehte sich alles im Kopfe. Also," rief ich, wenn ich richtig verstehe, handelt es sich um etwas ganz ungewöhnliches: sonst nimmt eine Frau einen Liebhaber, um sich von der Langeweile ihres ehelichen Heims zu zerstreuen. Diese nimmt einen, weil der Gatte ihr zu aufregend ist und sie sich in dem einförmigen Leben ihres Liebhabers ich will nicht sagen: langweilen aber aus ruhen will!"
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" So ist es! Sie ist sehr eigenwillig und handelt eben nach dem Gefühl, ganz gegen die Gesetze der Logit. Uber du mußt entschuldigen. Gerade jezt habe ich ein Rendezvous mit der Dame. Du weißt, welchen Wert ich auf Bünktlichkeit lege. Wir sehen uns
Eine neue indogermanische Sprache Die Professoren E. Sieg Göttingen , B. Siegling- Berlin und B. Schulze- Berlin haben nach langjähriger Arbeit eine Grammatit einer neuentdeckten indogermanischen Sprache fertiggestellt, durch die unsere Kenntnis vom Wesen des Indogermanischen bedeutend beindo- skythischen Locharer, die bei der großen Turfanexpedition von Grünwedel und Le Coq bei Ausgrabungen gefunden wurde. Man entdeckte uralte Bergamentrollen, auf denen sich unbekannte Schrift. zeichen einer rätselhaften Sprache befanden. Die Texte stammten nach der Untersuchung ungefähr aus dem 6. Jahrhundert unserer samen Denkmäler einer alten indogermanischen Kultur stellte man fest, daß es sich um eine Sprache handelte, die zu den westindogermanischen oder Zentrumssprachen gehört; zu denen unter an derem auch das Germanische, Griechische usw. gehören. Zahlreiche Beröffentlichungen über diese neue Sprache in der Preußischen Akademie und in wissenschaftlichen Zeitschriften dienten der Erforschung dieser neuentdeckten Sprache in den letzten Jahren. Der indp germanische Sprachschah ist in verhältnismäßig furzer Zeit um zwei bedeutsame Glieder bereichert worden, denn auch die hethische Sprache, deren rätselhafte Bilderschrift vor Jahren eine wissenschaftliche Sensation ähnlich dem Funde der tocharischen Sprachdenkmäler bildete, gehört aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu den indoger. manischen Sprachen. Die Entzifferung, Ueberfegung und wissen. schaftliche Durcharbeitung des Tocharischen erfolgte durch die oben. genannten dret deutschen Gelehrten, die jetzt ihr Werk durch die Bere öffentlichung der ersten Grammatik der tocharischen Sprache zum Abschluß gebracht und der allgemeinen Forschungsarbeit zugänglich gemacht haben. Diese Sprachdenkmäler, die durch einen glüdlichen 3ufall erhalten geblieben find, gehören einem uralten indogermanischen Bolt an, das seit langer Zeit untergegangen ist, aber nach den Funden schon in alten Seiten eine hohe Kultur gehabt haben muß.
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