Die Wohlfahrtserwerbslosen.

Reichsanstalt fpart, Gemeinden werden belastet.

Die Zahl der in öffentlicher Fürsorge der Gemeinden betreuten Wohlfahrtserwerbslosen ist im Juni wieder ge stiegen, nachdem sich im Mai der erste geringe Ansatz eines Rück­ganges gezeigt hat. Nach der Erhebung des Preußischen Statistischen Landesamtes vom 30. Juni 1931 find in Preußen bei den Bezirksfürsorgeverbänden. 718 065 vom Arbeitsamt an= ertannte Wohlfahrtserwerbslose gezählt worden, gegenüber 707 669 am Ende des Bormonats, so daß sich eine Zunahme um 10 396 Wohlfahrtserwerbslose oder 1,5 Proz.( im Mai Abnahme um 2100) ergibt. Demnach entfallen auf 1000 Einwohner im Staats­durchschnitt 18.8 Wohlfahrtserwerbslose.

Seit September 1930 hat sich die Wohlfahrtserwerbslosenzahl jegt um 270 862 oder 60,6 Proz. erhöht.

Berücksichtigt man auch die vom Arbeitsamt nicht anerkannten unterstüßten Wohlfahrtserwerbslosen( Ende Juni 13 638), bei denen zumeist die Anerfennug nur am Stichtage noch nicht ausgesprochen gemejen ist, so ist die Gesamtzahl der von den preußischen Bezirks­fürsorgeverbänden oder Gemeinden laufend unterstüßten Wohl fahrtserwerbslosen von rund 723 000 Ende Mai auf 732 000 Ende Juni angewachsen. In den freisfreien Städten, besonders wieder in den Großstädten, ist ein weiterer Zugang festzustellen, während in den freisangehörigen Städten noch ein ganz geringer Rückgang zu verzeichnen ist und die Entwicklung in den Landgemeinden tagniert.

Kurze Stillegung der Opel - Werke.

Frankfurt a. M., 31. Juli. ( Eigenbericht.) Die Opel - Werke in Rüsselsheim haben ihren Betrieb mit Rüd­sicht auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise für vier Tage geschlossen. Am Dienstag, dem 4. August, soll die Arbeit wieder aufgenommen Die Erportaussichten werden nach wie vor als gut be­

werden. zeichnet.

„ Großer Sieg" der Stalinhelmisten

Und was dahinter steckt

Groß aufgemacht veröffentlicht das offizielle Stalinhelmblatt eine Entschließung unter der Ueberschrift:" Freigewerkschaftliche SBD- Funktionäre für den roten Volfsentscheid." Die Ent­schließung, die übrigens nur ganz versteckt in der letzten Zeile eine indirekte Empfehlung des Boltsentscheids der vereinigten Reaktion enthält, ist angeblich mit Zustimmung mehrerer SPD - Funktionäre gegen nur drei Stinimen" von einer freigewerkschaftlichen Funk­tionärversammlung der Berliner Müllabfuhr angenommen worden. Darob große Freude bei Hitler, Hugenberg, Seldte und Dingelden. Der Boltsentscheid des Stahlhelms macht reißende Fortschritte.

Wir müssen leider die Freude der Gönner Thälmanns trüben. Wir stellen die Tatsachen fest. 1. Es war gar feine Funktionär­bersammlung, sondern ein Disfutierabend, zu dem der tommunistische Vorsitzende des Betriebsrats die zuverlässigen| Mitglieder der KPD. , die unbesehen alles schlucken, was von Stalin tommt, eingeladen hatte; dazu, um den Schein zu wahren, einige Sozialdemokraten. 2. Anwesend waren von etwa 60 Funktionären 14. Bon diesen 14 stimmten 9 für die Entschließung, 3 dagegen,

2 enthielten sich. 3. Bon den 9( neun), die für die Entschließung| licherweise hat die Mezgerinnung von Apolda es abgelehnt. stimmten, ist nicht ein einziger Mitglied der Sozialdemokratis schen Partei, vielmehr gehören sie sämtlich der KPD. an. 4. Die überwiegende Mehrheit der Funktionäre der Müllabfuhr besteht aus Sozialdemokraten. Sie werden sich den kommunistischen Bor­fizenden wegen seines gemeinen Schwindels einmal vorfnöpfen. Bei diesem Bolksentscheid werden die Hitlerleute seinen Sieg feiern.

Erfolgreicher Schneiderstreit in New York .

New York , 31. Juli. ( Eigenbericht.)

Der New- Yorker Schneiderstreik ist nach Annahme der Streif­forderungen der Arbeitnehmer, wenigstens soweit die Großbetriebe in Frage kommen, beigelegt worden. 20 000 Bekleidungsarbeiter haben inzwischen nach Unterzeichnung neuer Tarifverträge die Arbeit wieder aufgenommen. In den Kleinbetrieben geht der Streif weiter. Die städtischen Behörden haben den streifenden Arbeitern inzwischen polizeilichen Schuß zugesagt.

Streifbrecher, die Verbündeten der KPD . Giegreich wollen sie die Arbeiter schlagen

Apolda , 31. Juli. ( Eigenbericht.)

Im Streit der städtischen Arbeiter in Apolda , der am 25. Juli begonnen hat, haben sich Mitglieder des Stahlhelms, einige Kopfschlächter und der bürgerliche Schwimmverein von Apolda zur Leistung von Streit brecherarbeit zusammengefunden. Obwohl von der gewerk­schaftlichen Streifleitung für die Verrichtung der Notstandsarbeiten in den lebenswichtigen Betrieben Sorge getragen ist, wurde vom Oberbürgermeister für nicht lebenswichtige Arbeiten die Tech­nische Nothilfe eingesetzt, unter der sich fast durchweg Jung stahlhelmer im Alter von 18 bis 25 Jahren befinden. Erfreu­

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dem Ersuchen des Oberbürgermeisters, den Schlachthof durch ihre Lehrlinge reinigen zu lassen, nachzukommen. Der bürgerliche Schwimmverein von Apolda machte bei der Stadt das Angebot, ihm für die Dauer des Streifs das Stadtbad zu verpachten, um es mit eigenen Leuten weiterzuführen. Ueber diesen Vorschlag hinaus erflärte er sich bereit, an Stelle der städtischen Arbeiter den Bades dienst im Stadtbad durch seine Mitglieder versehen zu lassen. Die Gemeinschaft des organisierten Streifbruchs zwischen den Borges nannten dürfte im Zeichen des bevorstehenden Volksentscheids recht lehrreich sein.

September zusammen. Die Zahl der der Maler- Internationale an Die 7. infernationale Konferenz der Maler tritt in Brag Mitte geschlossenen Mitglieder betrug Ende 1930 241 760. 3ugenommen hat die Mitgliederzahl in den Verbänden von Dänemark , England, Holland , Norwegen , Schweden , der Schweiz und der Tschecho flowakei um 2261. In Amerika , Deutschland , Finnland , Desterreich, Ungarn und im Tschechoslomatischen Bauarbeiterverband ist eine Besamtmitgliederabnahme um 11 350 zu verzeichnen. Der Inter­nationale ist auch Jugoslawien beigetreten.

Erntefest bei Leineweber.

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