Einzelbild herunterladen
 

Beginn des Saison- Ausverkaufs.

Aushilfspersonal wird selten eingestellt.

werden.

Nicht minder traurig sieht das Bild im städtischen Nach= weis für Fachgruppen aus; auch hier sind die Nachfragen

Der diesjährige Saisonausverkauf steht im Zeichen der erhöhten| Angesteliten zu arbeiten; geht nun der Arbeitnehmer darauf nicht Wirtschaftskrise, verbunden mit Geldknappheit und Kapitaldroffelung. ein, dann läuft er Gefahr, überhaupt nicht wieder angenommen zu Die Geschäftswelt, die den Ereignissen mit einiger, allzu berechtigter Besorgnis entgegensieht, hofft, durch ganz besonders niedrige Preis­gestaltung die geschwächte Kaufkraft des Publikums beleben zu fönnen. Und man wiegt sich in dem Glauben, vorausgesetzt, daß Banken und Sparkassen ihre Kassen ausgiebiger öffnen, doch noch ein leidliches Geschäft zu machen. Die Devise heißt notgedrungen: Heraus mit der Ware um jeden Preis und einer wird der anderen zu überbieten suchen; eigentlich kann man hier besser von einem gegenseitigen Unterbieten sprechen.

-

Die schlechte Kaufkonjunktur sucht ihre Opfer aber auch vor allem unter den Arbeitnehmern. Mit jedem Jahr in diesem naturgemäß ganz besonders wird der Bedarf an Aushilfs personal zu den Saijonausverkäufen geringer und die Möglich­feit, wenn auch nur für ganz kurze Zeit, Geld zu verdienen, schmilzt mehr und mehr. So ist die Entlastung des Arbeitsmarktes nach dieser Richtung hin kaum merklich, während auf der anderen Seite durch den fortwährenden Abbau des ständigen Personals die Er­werbslosenziffer sich ganz ungeheuerlich vergrößert hat. Es gibt Großbetriebe, die mit 3000 Angestellten ihre Betriebe eröffneten und heute mit 1200-1300 arbeiten; vielfach wird Freitag und Sonn­abend, den beiden Hauptverkaufstagen, aus dem Heer der Entlasse­nen, ein kleiner Aushilfsstamm beschäftigt. Der wird dann auch, bei besonderen Gelegenheiten, wie beispielsweise den Ausverkäufen, herangeholt, so daß neues Aushilfspersonal wenig oder gar nicht an die Reihe kommt.

Von informierter Seite wurde festgestellt, daß vielfach mit Personal, das zu den diesjährigen Ausverkäufen aushilfsweise ver­pflichtet wurde, bereits wieder Verhandlungen wegen Rückgängig machung des Engagements gepflogen werden, weil die Arbeitgeber wieder ängstlich wurden und es vorziehen, mit den vorhandenen|

Zwei Unterschlagungen.

Für Veruntreuung von Falschgeld 1 Jahr Gefängnis.

Zwei Anklagen hintereinander vor dem Schöffengericht Berlin­Mitte. Dieselben Richter. Die eine Anklage gegen einen kleinen Justiz angestellten wegen Unterschlagung von 60 Mark beschlagnahmten Falsch geldes. Die andere gegen einen Bankbuchhalter. Unterschlagung: 80 000 Mart. Ein Jahr Gefängnis für den ersten; ein Jahr drei Monate für den zweiten.

Natürlich: der kleine Justizangestellte war durch Handschlag und Eid sozusagen als Beamter verpflichtet worden; also war er ganz was anderes als der Buchhalter einer Privatbank. Das Strafgesetz macht hierin strenge Scheidung. Beide beriefen sich auf in der Art, wie der eine und der andere der Not" zu steuern

ihre Not, beide hatten Schulden und doch

versuchte.

-

welch' Unterschied

Der kleine Justizangestellte W. hatte nach dem Tode seines Pflegevaters dessen Schulden übernommen; es waren 1500 Mark. Seitdem kam er aus den Schulden nicht heraus. Er heiratete, kleidete sich auf Abzahlung ein, erhielt bei seiner vorgesetzten Behörde Vor­schuß, ein Gläubiger, dem er einen Mantel abgekauft hatte, bestand aber auf dem Offenbarungseid; ihn leisten, hieß den Dienst verlieren, und da geschah es eines Tages. W. packte in den Rucksack 40 Akten, in denen sich von der Polizei eingelieferte falsche Zwei und Fünfmarkstücke befanden, verbrannte die Aften, entnahm seinem Schatze zwei Fünfmarkstücke und begab sich mit seinem Schwager zu einem Altkleiderhändler, um einen Anzug zu kaufen. Vom Preise von 18 Mark handelte man 8 Mart ab, der Altkleiderhändler erkannte die Fünfmarkstücke als falsch und erhielt statt ihrer richtiges Geld. W. bezahlte darauf von dem falschen Geld zwei Mollen. Der Altkleiderhändler hatte aber die Polizei be­nachrichtigt, der Schatz wurde beschlagnahmt, W. kam ins Gefängnis.

Auch der Buchhalter der Preußischen Boden­Kredit Aktiengesellschaft K. hatte Schulden. Mit der Krankheit der Großmutter begannen sie. Die Großmutter starb, die Schulden blieben. Im Jahre 1929 geschah es. K. verfiel auf eine verwickelte Kombination mit Pfandbriefen, die er auf den Namen eines Schulfreundes kaufen ließ und die er hinterher ver­kaufte, um den Erlös einzustecken. Er legte sich sogar in seiner Bank ein fingiertes Konto an. Die Einzelheiten, wie er das machte, sollten besser nicht geschildert werden, sonst findet K. noch Nachahmer. Bei der ungenügenden Kontrolle, die in diesem wie bereits in manchem anderen Falle die Gerichtsverhandlung offenbarte, würde eine detaillierte Darstellung nur zu ähnlichen Manipulationen anreizen. K. enthob aber in schneller Aufeinanderfolge Summen von 2000, 5000, 7000 Mart, er heiratete, mietete sich eine Fünfzimmerwohnung, faufte fich für 20 000 Mark Möbel, machte Reisen u. a. m. In 1% Jahren will er 80 000 Mark durchgebracht haben bloß für seinen soliden Haushalt. Im Dienst war er bescheiden, fleißig, nie­mand merkte etwas. Aber eines Tages verschwanden aus dem Schrank eines Kollegen 300 Mark; bald darauf aus der Brieftasche eines anderen Kollegen 200 Mart. Sie erstatteten Anzeige, lenkten den Verdacht auf K. So famen seine Verfehlungen ans Tageslicht. Auch R.s Karriere ist zu Ende.

-

nach Personal sehr gering, am besten läßt sich noch die Schuh- und Konfektionsbranche an. Bei den Puhmacherinnen ist der Bedarf gegen sonst auf mindestens die Hälfte zurückgegangen und auch in der Anfertigung der sogenannten ,, Anreißer"-Ware, die aus billig­stem Stoffmaterial zu Hundelöhnen hergestellt wurde macht sich ein starker Rückgang bemerkbar. In der Wäschebranche blieb der erhoffte Aufschwung in der Herstellung besserer Wäschestücke aus und damit auch die Beschäftigungsmöglichkeit für diesen Artikel; aus­schließlich Wäschenäherinnen für billige Kunstseidenwäsche haben zuweilen noch Arbeit, denn billig ist und bleibt die Devise. In der Herstellung des Mittelgenres in der Konfektion macht sich ein auf­fallend starkes Auslandsgeschäft, hauptsächlich nach den nordischen Nachbarstaaten, bemerkbar.

Die Flucht in die Sachwerte, die mit der Kapitalsperre psychosen­artig einsetzte, hat manchem Unternehmer eine vorzeitige, ganz bedeutend hohe Verkaufskonjunktur geschaffen und ihre Läger auf diese Weise vor dem offiziellen Termin gelichtet. Wie unbedacht und unzweckmäßig dabei gehandelt wurde, erhellt aus der Tatsache, daß Käufer, die als Genossenschaftsmitglieder ihr Sparguthaben in Sachwerte umwandelten, jetzt an das Unternehmen das etwas naive Anfinnen stellen, die Ware wieder zurückzunehmen. Da findet z. B. einer, daß er sich mit 55 Hemden denn doch allzu reichlich eingedeckt hat, der zweite hat die Freude an dem gekauften Brillantring wieder verloren, Uhren, Wäsche und alles mögliche möchte man wieder in Bargeld umtauschen. Es wurden ganze Zimmereinrichtungen gekauft, für die der Käufer weder Verwendung noch Platz hat und bei der Lieferung blieb nichts anderes übrig, als die neuen Sachen auf den Boden zu stellen.

darin hatte der Staatsanwalt recht, nicht aber die persönlichen; die blieben in Dunkel gehüllt. Die Frage des Vorsitzenden an den einen wie an den anderen: ,, Erklären Sie, wie Sie das tun konnten". blieb unbeantwortet...

waren.

Erdbeben in Italien .

Nur leichte Schäden, keine Menschenopfer.

-

Rom , 31. Juli. 3m Umbrien wurden im Laufe des Mittwoch mehrfach Erd­flöße verspürt, die zum Teil von unterirdischem Grollen begleitet reiche Häuser beschädigt und einige eingestürzt. Zum In Poggio di Olricoli, Narni und in Calvi find zahl­Glück scheint das Beben keine Menschenopfer gefordert zu haben. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist nur eine Person verletzt worden. Ein Kind, das von den Trümmern eines ein­stürzenden Hauses begraben wurde, konnte unverletzt geborgen

werden.

Die Hizewelle in Amerika .

New York , 31. Juli.

In den Staaten des Westens und Mittelwestens herrscht immer noch eine Hige mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius. Die Zahl der Todesfälle beträgt 80, wovon die Mehrzahl aus Kalifornien ge­meldet wurden. In den Staaten Nord- Dakota, Süd- Dakota , Nebraska , Jowa und Michigan sind die Heuschrecken zu einer wahren Landplage geworden, während in den Staaten Montana und Idaho durch die große Hize Waldbrände verursacht wurden.

Sturz aus dem fahrenden Wannseezug.

Zwischen den Stationen Zehlendorf und Schlachten­see ereignete sich gestern nachmitag ein schwerer Unglücksfall. Während der Fahrt öffnete sich plötzlich die Tür eines Abteils 2. Klasse des Wannseezuges und eine Reisende, die 18jährige kauf­männische Angestellte Hella Wagner- Schapira aus der Wins­straße 22 in Berlin N. stürzte kopfüber auf das Nachbargleis. Der Bug wurde sofort zum Halten gebracht und das Zugpersonal sorgte für die sofortige Ueberführung der Schwerverletzten ins Lichter­ felder Kreiskrankenhaus. Von der Reichsbahn und von der Krimi­nalpolizei ist inzwischen eine Untersuchung über den eigenartigen Vorfall eingeleitet worden.

Allgemeine Wetterlage.

31. Juli 1931, abdis.

43

W

없었다.

21

Modrid 755

23024

Ofes

20

Lening

0

Owolkenlos, heirer. halb bedeckt wolkig, bedeckt Regen Graupein Schnee, Nebel, GewitterWindstille

Ueber Mitteleuropa bestehen zur Zeit nur sehr geringe Luftdruck­unterschiede. Daher waren schon am Freitag die Winde in Deutsch­ land recht schwach und auch unbestimmt. Zu meßbaren Niederschlägen kam es nur in Ostpreußen . Die Temperaturen erreichten in Mittel­ deutschland bis zu 26 Grad. Ein flaches Hoch hat sich über den süd­lichen Ostseeländern und Westpolen ausgebreitet, während ein Tief am Westausgange des englischen Kanals erschienen ist; es scheint sich aber mehr nach Südosten zu entwickeln, so daß unsere Wetterlage zunächst nicht von ihm beeinflußt werden dürfte. Das Wetter wird vorläufig mehr von dem nordöstlichen Hoch bestimmt werden.

*

-

Wetteraussichten für Berlin . Warm, teils heiter, teils woltig, feine nennenswerten Niederschläge, schwache Luftbewegung. Für Deutschland . Allgemein ziemlich warm, im Westen aufkommende Ge­witterneigung, im übrigen Reiche vorwiegend trocken.

SAJ

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin

Finsendungen für diese Rubrik nur an das Jugendfetretariat. Berlin SW 68. Lindenffrafie 3

Wochenendkursus des Bezirksausschusses im Vortragssaal des PV. , Linders straße 3. Beginn 19 Uhr. Thema: Falkenarbeit". Referent Karl Schäffec

Nürnberg.

Borsigendenkonferenz Montag, 3. August, 19% Uhr, im Fraktionsfaal der Partei im Preußischen Landtag, Prinz- Albrecht- Straße. Ohne Ausweis und Alle Gruppen melden fich zur Flugblattverbreitung am Dienstag bei den in Frage kommenden Abteilungsleitern der Partei.

Mitgliedsbuch kein Zutritt. Alle Abteilungen müssen unbedingt vertreten fein.

Abteilungsleiter, rechnet die Reichsjugendtag- Plaketten abl

Heute, Sonnabend.

Bantow, R. F.: Flugblattverbreitung 18 Uhr Marktplay. Werbebezirt Neukölln: Arbeitsfahrt des Bildungsausschiffes nach Riders dorf. 17 Uhr 20 Uhr Bhf. Neukölln.

Morgen, Sonntag, Kundgebung mit der Partei. Gegen Krieg und Kriegshehe, für Frieden und Bölferverständigung! 14% Uhr im Stadion Neukölln, Oderstraße( U- Bahnhof Leinestraße).

Alle Abteilungen gehen sofort nach Ankunft ins Stadion hinein.( keine Demonstration vor und nach der Kundgebung, tein geschlossener Einmarsch.) Alle Fahnen mitbringen. Die Fahnenträger treffen sich vor dem Eingang des Stadions( Oderstraße) pünktlich um 14 Uhr.

13

Treffpunkte der Abteilungen und Werbebezirke:

-

Köllnischer Part: 13 Uhr Köllnischer Park, Rote Ede". Sasenheide: 13% Uhr Hermannplaz. Südwesten: 13 Uhr Belle- Alliance- Play. Brik: Uhr Rathaus Brig. Renkölln V: 13 Uhr Reuterplay. Renkölln IX; 14 Uhr Bhf. Hermannstraße. Pantow, R. F: 13 Uhr U- Bhf. Vinetastraße. Hermsdorf : 12%, Uhr Jugendheim. Reinickendorf - Ost: 12% Uhr Geebad. Reinickendorf - West: 12% Uhr Volkshaus. Tegel : 12% Uhr Schlieperstraße. Wittenau : 12% Uhr Sauptstr. 13. Arnswalder Plak 11: 13% Uhr Danziger Ede Greifswalder Straße. 10% Uhr Funktionärsigung bei Erna Ebel, Elbinger Str. 70.- Werbebezirk Lichtenberg : 12% Uhr Bhf. Stralau- Rummels. burg.

Saison- Ausverkauf im Teppichhaus Fischer u. Wolff. Billigkeit, Qualität und reiche Auswahl fennzeiomen den heute beginnenden Saison- Ausverkauf des bekannten Teppichhauses Fischer u. Wolff, Spandauer Str. 10, Ecfe Raiser­Wilhelm- Straße. Außergewöhnlich herabgefeßte Preise in sämtlichen Abteilun gen, Teppichen, Brücken, Möbel- und Läuferstoffen, in Dekorationen, Gardinen, Decken( Tisch, Diwan-, Steppdecken), bieten günstigste Eintaufsgelegenheit. Winzerfest im Rose- Garten. Das traditionelle Wingerfest mit Tang int Freien, Riefenfeuerwert, neuen Beleuchtungseffekten, findet im Rose- Garten Dom 3. bis 5. August, nchmittags 5% Uhr, statt. Das vollkommnen neue Tirsch in ihrem Efetsch Tonfilmfimmel". Abends 8% Uhr Uraufführung der Operette von Hanns Defner und Sarrn Waldau Panne um Mitternacht" mit Hilde Hofer, Loni Pyrmont , Blanta Berbenji, Karl. Güllich, Kurt Mifulsti, Hans Rose.

Die Ankunft der Roten Falten aus der Lübecker Bucht erfolgt Bariete Programm bringt u. a. Willn Rosen und Bruno Kajmer mit Liſt heute, Sonnabend, 14.59 Uhr, auf dem Lehrter Bahnhof . Die Falken scheiden schmer von ihren Freunden, aber sie freuen sich auf das Wiedersehen mit den Eltern. Darum: Genossen und Genoffinnen, seid, wenn ihr Zeit habt, alle am Bahnhof.

Das Naturtheater Friedrichshagen bringt heute, Sonnabend, den 1. August, und Sonntag, den 2. August, abends 7 Uhr, Schillers Die Räuber" mit Fackelbeleuchtung und Waldhornmusik zur Aufführung. Beginn 7 Uhr.

Etwas stimmt bei beiden nicht. Die tatsächlichen und Genosse Richard Ebert, einer der Sänger des Ebert- Manz­rechtlichen Verhältnisse lagen klar ausgebreitet vor den Richtern- Quartetts, begeht heute sein 40- jähriges Parteijubiläum.

Auch ich

Schöne weiße Zähne ut möchte nicht ver

Anerkennung und vollste Zu friedenheit über die Chlorodont- 3ahnpaste" zu übermitteln. Ich gebrauche Chlorodont" schon seit Jahren und werde ob meiner schönen weißen Zähne oft beneidet, die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer Chlorodont Bahnpaste erreicht habe." C. Reichelt, Sch... Man verlange nur die echte Chloro­bont Zahnpaste, Tube 54 Pf. u. 90 Pf., und weise jeden Ersatz dafür zurüd.

Am Sonnabend, dem 1. August 1931, beginnt unser großer

INVENTUR- VERKAUF

In allen Abteilungen unübertroffen billige Preise

K

B

GKONSUM- WARENHAUSER

B S: Oranienstr. 164-65 N: Reinickendorfer Str. 21 N: Brunnenstr. 188-90, Spezialhaus für Herrenbekleidung Frankfurter Allee 60

K

G