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Werkszeitungen.

Spekulation auf die Dummheit ihrer Leser.

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,, Die Gegner des kapitals( gemeint find die Gegner des fapitalistischen Wirtschaftssystems)... verlangen deffen Teilung, um durch diesen Plazwechsel" den sog. Besizlosen" eine verbesserte Lebenshaltung zu ermöglichen."

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Jeder Arbeiter, der mit einer Werkszeitung bedacht wird, muß von vornherein wissen, daß diese Wertszeitung im Interesse des Unternehmers für ihn zurechtgemacht wird, darauf berechnet, ihn zu verwirren und zu verdummen. Dann sind derartige Geistes­produkte ungefährlich. Wenn die Arbeiter diese Blättchen mit der Nach der Verhöhnung der sogenannten" Besiglosen und ihres ihnen gebührenden Verachtung behandeln, dann können die Unter- gefunden Menschenverstandes reitet der Schreiber eine Attacke gegen nehmer ihr Unkostenfonto entlasten, indem sie ihre Werkszeitungen den Teilungspopanz, den er an die Wand gemalt hat. Gegen die eingehen lassen. Demokratisierung der Wirtschaft wird der Mißerfolg der Sozialisie­Bor uns liegt eine wertszeitung für Bergbau- rungskommission nach Kriegsschluß ins Feld geführt, also zu einer Aktiengesellschaft Lothringen in Bochum , Gewerk- 3eit, als wir vor dem großen Trümmerhausen standen, der allerdings schaft Herbeder Steinfohlenwerke in Bochum , Gewerkschaft des Stein- nicht zu sozialisieren war. Es ist das zweifelhafte Verdienst der fohlenbergwerks Graf Schwerin in Castrop - Raugel, Eisen- und privaten Unternehmer, insbesondere in der rheinisch- westfälischen privaten Unternehmer, insbesondere in der rheinisch- westfälischen Hüttenwerke A.-G. in Bochum , Chemische Werke Lothringen G. m. Schwerindustrie, durch ihre ausschweifenden Annektionspläne zur b. H. in Gerthe ". Also auch hier Rationalisierung, damit die Sache Kriegsverlängerung beigetragen und diesen Trümmerhaufen ver­nicht zu teuer wird. Das Blättchen erscheint im Industrieverlag größert zu haben. und Druckerei- Akt.- Ges. Hütte und Schacht in Düsseldorf . Ob es nicht,

mit den Namen arderer Unternehmungen versehen, auch noch für deien Arbeiter ausgegeben wird, sei dahingestellt.

Der Leitartikel dieser Werkszeitung vom 25. Juli behandelt den Kampf um das Kapital. Der ungenannte Verfasser geht ohne Ilmschweise gegen den Margismus ins Zeug: Das Streben der sozialistischen Wirtschaftsform, das in Privathänden befindliche Ka­pital in die Hände der Gesellschaft zu ,, legen", beruht im Grunde genommen... auf einer falschen Vorstellung über das Wesen und die Rolle, die das Kapital im modernen Wirtschaftsleben zu spielen berufen ist."

Anstatt auf die gegenwärtige Krise einzugehen, den Zusammen­bruch des Nordwolle- Konzerns, die Stillegungen und Arbeiter entlassungen im Ruhrbergbau, geht der Verfasser bis auf Plato zurück, machte bei dem, bekannten schwedischen Gelehrten Professor Cassel" eine Anleihe und kommt dann auf Eugen Richter zurüd, den er zwar nicht nennt, aber zitiert:

Regelung der Kohlenwirtschaft.

Die Bergarbeiter Internationale fordert Verständigung. Das Erefutivkomitee der Bergarbeiterinternationale, das dieser Tage in Wien zusammengetreten war, hat sich von neuem energisch für Wirtschaftsverständigung im Rohlenbergbau eingesetzt. Die Berichte über die Lage der Kohlenindustrie der ver­schiedenen Länder ergaben ein trostloses Bild. Geradezu erschütternd wirkte der deutsche Bericht.

In einer besonderen Entschließung verlangt die Berg­arbeiterinternationale, unter Ausnügung der bereits vom Völkerbund geleisteten Vorarbeiten eine Regelung der Kohlenwirt= schaft zur Eindämmung des immer bedrohlicher werdenden inter­nationalen Krisenherdes im Kohlenbergbau durchzuführen. Die ange­schlossenen Landesorganisationen werden von der Internationale auf­gefordert, für eine schnelle Ratifizierung des Genfer Ueber­einkommens zur Bereinheitlichung der Arbeitszeit in den Gruben einzutreten..

Bei den Berliner Besprechungen Macdonalds und Hendersons mit dem Reichskanzler wurde auch das Uebereinkommen zur Regelung der Arbeitszeit im Steintohlenbergbau be­rührt. Der Reichsarbeitsminister nahm an dieser Erörterung des Ab­tommens nicht teil. Ein Teil der Presse deutet diesen Umstand dahin, daß eine Ratifizierung zur Zeit nicht beabsichtigt sei. Demgegenüber wird von maßgebender Stelle betont, daß zunächst einmal der amt­liche Text des Uebereinkommens in Berlin vorliegen müsse. Danach werde ein authentischer deutscher Text von einer besonderen Ueber­schungskommission angefertigt und wenn das erledigt sei, sei zunächst noch zu prüfen, welche Abänderungen in der deutschen Gesetzgebung durch das Uebereinkommen notwendig werden. Erst dann könne die Ratifizierung in Gang fommen.

Gewiß kann die Ratifizierung nicht übers Knie gebrochen werden,

trotzdem: Tempo, Tempo!

SAISON­AUSVERKAUF

Wir wollen aber mit dem ungenannten Falschmünzer dieser Wertszeitung nicht streiten, sondern lediglich an einem gelegentlichen Beispiel zeigen, was hinter diesen Wertszeitungen steckt.

Die Zechen fügen dieser Ausgabe ihrer Werkszeitung noch ein besonderes Flugblatt bei, worin gegen die Kundgebung der sozial­demokratischen Parteiinstanzen vom 14. Juli polemisiert wird, wozu u. a. ein Zitat des Deutschen " vom 16. April 1930 herhalten soll. Schließlich werden folgende Säge als Trumpf auszuspielen versucht:

,, Auf menschliche Dummheit spekulierend. suchen jetzt die dafir Verantwortlichen die Aufmerksamkeit von sich abzulenken, indem sie die Unternehmer schmähen, die doch den schwersten Schaden von der unsinnigen Politik haben, die ihre Anfläger getrieben haben. Eie möchten ihren Platz auf der Anklagebank dem Kapitalismus ein­räumen."

Genoffe Schulz ist auch in Groß- Mühlenbeck( Kreis Nieder­barnim), wo er seit längerer Zeit wohnt, für unsere Partei als Vorsitzender der Ortsgruppe eifrig tätig. Seine Frau, Genossin Marie Friedrich- Schulz, ist dort Vertreterin im Gemeinde­parlament.

Zu seinem Jubiläum unsere besten Glückwünsche!

Generalversammlung der Maschinisten.

Weihnachtsunterstützung der Ausgesteuerten.

Auf der Generalversammlung der Maschinisten und Heizer am Sonntag erstattete Genosse Reinefeld zunächst den Bericht von der Generalversammlung des Verbandes. Die Entschließungen der Generalversammlung( Einführung der 42- Stunden- Woche für die in fontinuierlichen Betrieben Beschäftigten) sowie die Nicht­bewilligung weiterer Mittel für die technische Nothilfe und Auf­hebung der Verordnung des Reichspräsidenten vom 10. November 1920 wurde einstimmig gutheißen.

In dem Geschäftsbericht, den Reinefeld anschließend gab, wurde festgestellt, daß im abgelaufenen Quartal, mit Aus­nahme kleinerer Industrien, weitere Lohnreduzierungen

nicht vorgenommen wurden. Einzelne Bezirkstarife konnten neu sowie Lohnverträge) seien bisher von den Unternehmern nicht vor­abgeschlossen werden; Kündigungen von Tarifverträgen( Mantel­

genommen. Leider sei zu verzeichnen, daß durch weitere Stillegungen die Arbeitslosigkeit innerhalb der Organisation im abge= laufenen Quartal noch gestiegen ist. Durch Klage vor dem Arbeitsgericht bzw. Landesarbeitsgericht konnten verschiedene Ko!- legen wieder in Arbeit gebracht werden, andere Kollegen erhielten Abfindungen bis zum Betrage von 1400 mark.

Der Kassenbericht wurde von Ruckstuhl gegeben, aus dem hervorging, daß die Mitgliederzahl, umgerechnet nach dem Marken­umfaß, gegenüber dem 1. Quartal nicht gehalten werden konnte. Die Ausgaben für die erwerbslosen, franken und invaliden Kollegen haben sich gegenüber dem Borquartal noch erhöht.

Ein Antrag, daß zwecks Unterstügung der Ausgesteuerten zu Weihnachten 4 Marten á 50 Pfennig für das Jahr 1931 zu fleben

Die Spekulation auf die Dummheit ist einzig Sinn und Zweck sind, wurde einstimmig angenommen. der Werkszeitungen.

25 Jahre Verbandsangestellter. Paul Schulz, Tariffekretär des Gesamt- Verbandes.

Aus der Berliner Straßenreinigung wurde am 1. August 1906 der Obmann des Arbeiterausschusses gewählt, um in der Ortsver waltung Berlin des Gemeindearbeiterverbandes als Agita­tionsleiter zu wirken. Die Wahl erwies sich insofern als be­sonders glücklich, als Schulz bereits vorher in den Gasbetrieben tätig war und auch sonst die Nöte und Schwierigkeiten eines städti­schen Arbeiters der Vorkriegszeit am eigenen Leibe hinreichend

fennen gelernt hat.

Bei der Berliner Straßenreinigung stand damals noch ein blauer" Hirsch- Dunckerscher Verein in Blüte, der von der Direktion fünstlich gepflegt und gehätschelt wurde, als Gegengewicht dem roten Berband" gegenüber. Aber unter dem planmäßigen Einwirken des Kollegen Schulz gelang es bald, den blauen Verein in den Hinter­grund zu drücken.

Dann bearbeitete Paul Schulz insbesondere auch die Seftion der Gasarbeiter und später die Gruppe Gesundheitswesen, deren glangvoller organisatorischer Aufstieg allerdings in der Haupt­sache in die Nachkriegszeit fällt. 1919 wurde Paul Schulz auf dem Verbandstag in Nürnberg zum Vorstandssekretär des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter gewählt, wo er sowohl die Reichs­sektion Gesundheitswesen als auch die Tarifabteilung leitete. Als sich dann 1920 der neue Arbeitgeberverband der Kommunen und Kommunalverbände bildete, war Schulz der berufene Vertreter der Arbeitnehmer sowohl im Zentralausschuß für Gemeindetariffachen als auch bei den zentralen Verhandlungen um den Manteltarifver­trag für das Reich. Auch die Rechtsschutzabteilung sowie die Ver­bandsstatistik standen unter seiner Leitung.

Beim Zusammenschluß zum Gesamtverband übernahm Schulz das Tariffekretariat, wo er auch heute mit seiner großen Arbeitskraft wirkt. Stets aber hat er über den Rahmen seines Arbeitsressorts hinaus die allgemeinen Verbandsfragen durch die mannigfaltigen Anregungen nach besten Kräften gefördert.

Tack

Tarifgehälter in Nordwest. Neuer Angestelltentarif.

Mit der Neuregelung der Tarifgehälter der Angestellten in Nord­meft ist ein alter und langwieriger Konflikt nunmehr bereinigt. Die Vereinbarung bedeutet nicht etwa einen neuen Schritt vorwärts auf dem verhängnisvollen Weg des Lohnabbaus; sie gehört sozusagen noch zur alten Lohnabbaukampagne. Die Neuregelung bringt in verschiedenen Punkten eine Verbesserung des Schiedsspruches vom 22. April. Die Gehälter werden um 6 bis 8 Proz. gekürzt, bei Kurz­arbeit soll eine weitere Kürzung um 4 bis 7 Proz. eintreten.

Entscheidend war bei dem Zustandekommen der Vereinbarung

für die Angestelltenorganisationen die Beseitigung des tariflosen

Zustandes. Tariflosigkeit bedeutet gerade in diesen Tagen nid; ts anderes als eine Auslieferung der Angestellten an die Willkür des Unternehmertums.

Syndikalistische Streikmethode.

Beim Streif in Katalonien .

Madrid , 31. Juli.

In Katalonien ist es zu neuen Ausschreitungen Streifender ge fommen. Im Zentrum von Barcelona wurden nicht strei­fende weibliche Telephonangestellte von streifenden Syndikalisten tät­lich angegriffen. Die Angreifer versuchten, ihnen die Kleider Dom Leibe zu reißen und die Haare abzuschneiden. Das Ueberfallkommando mußt eingreifen und die Akteure durch Schreckschüsse vertreiben. Mehrere Telephonkabel sind erneut zer­stört worden.

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