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Mord an einem Förster

Wo blieb die Leiche des Erschlagenen?

Ein Opfer feines Berufes wurde vor mehr als 12 Jahren der| dann der Polizei mit, als er auch anderen Leuten schon davon berichtet staatliche Förster Wilhelm Rudolph   von der Försterei Tam- hatte. Als man in dem Stubbenloch; nachgrub, war die Leiche bach- Diethar3, füdwestlich von Ohrdruf   in Thüringen  . Wenn wieder verschwunden. Es lag darin nur ein. Bleistift. auch einwandfrei feststeht, daß der Beamte im Dienst von Wild- den die Familie Rudolph als Eigentum des Försters erkannte. Die und Holzdieben in bestialischer Weise ermordet worden ist, so Gerüchte im Orte kamen jedoch nicht zur Ruhe. Es hieß dann, daß konnte doch die Leiche trotz aller Nachforschungen bisher nicht ge- der Leichnam in einem etwa 30 Meter tiefen Weiher versentt funden werden. worden sei. Der Schwager des Erschlagenen, ein Schmied, der früher bei der Marine gedient hatte, meldete sich freiwillig, um den Weiher abzutauchen. Er beschaffte sich einen Taucheranzug und stieg hinab. Ob nun die Leute, die den Apparat oben bedienten, nicht genügend damit Bescheid wußten oder ob sie absichtlich fahrlässig waren, wird man kaum jemals erfahren. Als der Tauchende empor­gezogen wurde, war er in dem Anzuge erstickt. Das Ver­brechen hatte also indirekt ein zweites Opfer gefordert. Dann wollten einige Leute wieder wissen, daß der Förster von seinen Mördern in einem frischen Grabe, das zur Nachtzeit wieder auf­gegraben worden wäre, mit beigesetzt worden sei. Aber Nach­grabungen haben keine Spur erbracht. Es scheint, daß dieses Ver­brechen ungefühnt bleiben soll. Im Dorfe heißt es aber auch jetzt noch, daß einige der Ohrenzeugen der Schüsse an dem Karfreitag die Mörder kennen und nur deshalb nicht mit der Wahrheit heraus­fommen, weil sie die Rache fürchten.

Rudolph war nach Beendigung des Weltkrieges in sein altes Revier in Tambach zurückgekehrt. Er fand den früher reichen Wild­bestand an Rot- und Schwarzwild von den Dieben arg reduziert und paßte ihnen scharf auf die Finger. Die Wilderer, die ihre Ein­nahmequelle plötzlich versiegen sahen, sparten nicht mit Drohungen gegen den Beamten und fündigten ihm an, daß sie ihn beseitigen würden, wenn er sich im Walde sehen lasse. Am Karfreitag, dem 18. April 1919, hörten etwa 12 Leute, die mit Stubbenroden im Walde beschäftigt waren, plötzlich mehrere Schüsse fallen und dann ein jammervolles Stöhnen und Schreien. Wie sie später er­klärten, hatten sie sich wohl gedacht, daß die Schüsse dem Förster gegolten hätten, sich aber aus Furcht vor den Wilddieben nicht zur Hilfe herangetraut. Als die Försterei endlich von dem Verbrechen erfuhr, war die Leiche des Erschlagenen verschwunden. Am Tatort ergab die Besichtigung, daß der Förster ohne Zweifel von mehreren Tätern heimtüdisch überfallen sein mußte. Nach einem Schuß wurde ihm mit dem Kolben seines eigenen Karabiners der Schädel ein­geschlagen, und zwar mit solcher Wucht, daß der Kolben splitterte. Spuren auf dem Waldboden ließen auch deutlich erkennen, daß der Mann, der noch gelebt haben muß, etwa 70 bis 80 Meter weit von den Mördern geschleift wurde. Sein Hut, der ihm vom Kopfe ge­fallen war und noch dalag, war von zwei Messerstichen durchbohrt. Wohin die Leiche geschafft worden war, konnte man nicht ermitteln. Der damals 16 Jahre alte Sohn des Gemeuchelten nahm die Nach­forschungen auf und fand die Radspur eines Handwagens, in der Holzsplitter lagen. Diese Splitter stammten von dem Kara­binerkolben. Es war nun nicht mehr daran zu zweifeln, daß das Opfer mit dem Handwagen abgefahren worden war. Ein Jahr| darauf glaubte ein Mann, der durch den Tambacher Forst ging, in jener Gegend an einem zugeschütteten Stubbenloch starken Leichengeruch zu verspüren. Leider teilte er seine Wahrnehmung erst

Bernard Shaw   traf heute vormittag, von Moskau   fommend, in Berlin   ein. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße   hatte sich eine größere Menge von Preffephotographen und Freunden des Dichters eingefunden, die aber zu ihrem Leidwesen feststellen mußten, daß Bernard Sham bereits auf dem Schlesischen Bahnhof  den Zug verlassen hatte und von dort nach seinem Berliner   Hotel gefahren war.

Konforistin unter Spionageverdacht verhaftet. In Bad Warmbrunn   im Riefengebirge wurde die 23jährige Kontoristin Schiffner unter dem Verdacht der Spionage verhaftet und in das Hirschberger Untersuchungsgefängnis eingeliefert.

21. Abteilung. Berichtigung! Treffpunkt zur Kund­gebung 12% Uhr, nicht 13% Uhr, bei Kroll, Utrechter Straße 21.

Theater der Woche.

Bom 2. bis 10. August.

Theater mit festem Spielplan:

Komische Oper: Frauen haben das gern. Deutsches Künstlertheater: Abgemacht Kuß  . Theater am Kurfürstendamm  : Die schöne Helena. Rose Theater: Madame hat Ausgang. Rose- Theater( Gartenbühne): Panne

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um Mitternacht. Theater in der Klosterstraße: Büchse der Pandora. Wintergarten, Plaza, Stala: Reichshallen Theater: Stettiner Gänger. Internationales Varieté. am Rottbusser Tor: Alles für euch, schöne Frauen.

Naturtheater Friedrichshagen: 1., 2. Räuber.

Nachmittagsveranstaltungen:

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Theater

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Role­

Rose- Theater: 9. 14 und 17% Uhr. Madame hat Ausgang. Theater( Gartenbühne): Konzert und Varieté. Theater in der Klosterstraße: Wintergarten: 2, 9. 15% Uhr. Erdgeift. 17% Uhr. Büchse der Bandora. 2., 8., 9. Jnternationales Barieté. Plaza, Stala: Internationales Barieté.

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Erstaufführungen der Woche: Montag. Rose Theater: Panne um Mitternacht.

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Wetter für Berlin  : Bei östlichen Winden vorwiegend heiter und warm. Nur vorübergehend Bewölkungszunahme. Für Deutsch­ land  : Im Osten vielfach bewölkt, stellenweise Regen. In Süd­ deutschland   Gewitterneigung. In allen anderen Teilen des Reiches vorwiegend heiter und warm.

Berantwortl. für die Redaktion: Herbert Lepère, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode,

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