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kann sich kaum etwas Gemütlicheres vorstellen, im Zelt zu liegen, Tas Trommeln des Regens auf dem straffgespannten Zeltdach im Ohr, und sich seinen Träumen zu überlassen. Im übrigen hat eine Wanden rung in wetterfester Kleidung durch den regenfeuchten Wald unge- Heuer viel Reizvolles. Lleber die Ausrüstung seien demjenigen, der eine Zeltreise unternehmen will, um bei schmälstem Geldbeutel seine Ferien in jedem Jahr außerhalb der Steinmauern Berlins   zu verleben, noch einige Winke gegeben. Ein gutes Zelt, möglichst in Hausform und mindestens zwei Meter lang, um genügend Raum für Gepäck zu haben, kostet mit allem Zubehör etwa 60 M. Es wird geraten, dazu ein Vordach zu kaufen, das Schatten spendet, bei leichtem Regen als Unterschlupf dient, bei schweren anhaltenden Regengüssen aber als Ueberdach verwendet wird, um ein Durchsprühen zu verhindern. Der Preis für ein solches Vordach wird sich auf etwa 15 M. stellen. Guten Zeltstosf bekommt man übrigens überall zu kaufen, so daß sich bei Selbstherstellung zum nündesten des Vordaches der Preis verbilligt. Ein doppeltgroßes Vordach, das gleichzeitig Ueberdach ist, wäre natürlich vorzuziehen. Decken, evtl. Betten, sind in jedem Haushalt vorhanden, man soll sehr reichlich davon mitnehmen. Sehr zu empfehlen sind zusammen- legbarc Zeltbettstellen, die in allen möglichen Systemen zu haben sind. Leider stellen sie sich augenblicklich noch teuer, etwa 20 M. das Stück. Notwendig ist noch ein Wassertank zu 10 Liter, zwei Klappstühle, ein Spirituskocher. Die Ausrüstung würoc also etwa 120 bis 130 M. kosten. Für den, der das Zelt eine Reihe von Jahren hindurch aus- nutzen kann, ein« Ausgabe, die sich bezahlt macht. Das ganze Reisegepäck, e, kommen noch hinzu: Küchengeschirr, Hammer, Zange, Nägel, kleines Beil, Handsäge, elektrische Taschen- lampe usw., wird zweckmäßig in zwei bis drei Kisten verpackt, von denen eine als Tisch, eine andere als Wirtschastsschrank usw. dient. Mit übergedecktem billigen Wachstuch hat man gleichzeitig Tischtuch und festen Negenschutz. Wer im Besitz einer Hängematte ist, soll sie nicht vergessen. Ueberhaupt soll man bei der Auswahl des Gepäcks nicht zu ängstlich sein, die Fracht wird nicht viel verteuert und für einen längeren Aufenthalt müsien Bequemlichkeiten vorhanden sein. Ob die Postsachen vom Briefträger bis ans Zelt gebracht werden, erscheint fraglich. Es ist auch nicht zu unbequem, sie als postlagernd ab.zuholen. So bekommt man auch denVorwärts". Und nun viel Glück zur Zeltreise! Der Verfasser liegt bei Erscheinen dieser Zeilen wieder mit seinem Zelt am Strand der Ostsee  .
Oer Griff in den Kassenschrank. Hauptkassierenn, die es von anderen gelernt hatte. Bei einer größeren Eisenfirma, die im Zentrum der Stadt ihre Büros hat, erlebte man eine peinliche Ueberraschung. Seit geraumer Zeit wurden Diebstähle verübt, die man sich nicht erklären konnte. Aus einem eisernen Ka s s e n s ch r a n k, der unter Verschluß gehalten wurde, kamen immer wieder Geldsummen von 300 M., 500 M. abhanden. Anscheinend war der Schrank mit einem Nachschlüstel geöffnet worden, anders wußte man sich die Diebereien nicht zu erklären. Schon vor einem Jahre waren solche Dinge vorgekommen, und auch damals ungeklärt geblieben. Der Geschäftsmann wandte sich schließlich, als es zu arg wurde, an die Kriminalpolizei. Die Be- amten besahen den Schrank genau und rückten ihn ganz von der Wand ab. Dabei machten sie die seltsame Feststellung, daß sich hinten
ein Diebstahl geschah, wurden die Angestellten einer überraschenden Durchsuchung unterzogen. Dabei kam ans Licht, daß die Haupt- k a s s i e r e r i n, die niemand im Verdacht gehabt hätte, d i e Diebin gewesen war. Sic legte auch ein umfassendes G e- si ä n d n i S ab. Im vergangenen Jahre hotte ein Laufjunge das Geheimnis der lockeren Schrauben herausgefunden und Geld stibitzt. Die Kassiererin hatte ihn dabei ertrappt, aber nichts gesagt. Sie hatte statt dessen den Jungen herausgeworfen. In der Zwischenzeit hatte sie für sich und ihren anspruchsvollen Bräutigam mehr Geld gebraucht, als sie verdiente und nun selb st die Geschäfts- lasse geplündert. Bei weiteren Nachforschungen in dem Büro entdeckte man, daß an fast allen Möbeln der ominöse
Die$dilief?ung der KranKeididuser. Keine sofortige Räumung in Charlottenburg   und Zehlendorf  .
Wie wir von unterrichteter Seite zur Schließung der Kranken- Häuser in der Kirchstraße in Charlottenburg   und des Hindenburg- Krankenhauses in Zehlendorf   erfahren, ist eine sofortige Schlie- ßung in diesen Tagen nicht beabsichtigt. Die Maßnahme wird so durchgeführt, daß zurzeit keine Neuaufnahmen erfolgen. Es ist zu erwarten, daß in den nächsten 14 Tagen der größte Teil der Patienten zur Entlassung kommt. Der verbleibende Rest wird dann auf andere Kronkenhäuser übernommen. Die Beratungs- stelle und die Poliklinik, die mit dem Krankenhaus in der Kirchstraße verbunden, aber in Einzelhäusern untergebracht sind, bleiben nach wie vor geöffnet. Die Ausgleichsstellen sind angewiesen worden, die durch die Schließung freiwerdenden Beamten und Angestellten innerhalb der Verwaltung nach Möglichkeit unterzubringen. Bei der gegenwärtigen Finanz- und Kassenlage sieht sich die Stadt Berlin   gezwungen, auf allen Verwaltungsgebieten größt- mögliche Einsparungen vorzunehmen. Werden doch auch Bauten, für die Beträge im Haushaltsplan eingesetzt sind, zurzeit nicht begonnen! Ebenso ist die Schließung von Kronkenhäusern, die übrigens nicht als endgültig zu betrachten ist, da man die Wieder- eröffnung im Bedarfsfalls vorsieht, nicht zu vermeiden. Nachdem die Gesundheitsverwaltung aufgefordert worden war. Vorschläge zu machen, war die Frage zu prüfen, auf welchem Ge- biete des gesamten Gesundheitswesens Einsparungen überhaupt möglich sind. Die Schließung einzelner Abteilungen hätte bei weiterer Ausrechterhaltung des übrigen Betriebes nicht die not- wendigen Ersparnisse gebracht. Die Gesundheitsverwaltung mußte deshalb zur Schließung von kleineren Kranken-
Häusern kommen, bei denen sich eine solche Maßnahme ant ehesten rechtfertigte. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß durch die eintretenden Ersparnisse keine Beeinträchtigung der Säuglings- fürsorge oder der Milchversorgung für die Sinder von Erwerbslosen und Wohlfahrtsunterstühungsempsängern oder der Sozialhygiene eintritt. Die Schließung der beiden Krankenhäuser bringt auch keines- falls eine Benachteiligung der Patienten.
Zurück aus der Kinderrepublik. Eine Stunde lang herrschte gestern nachmittag munteres Treiben am Lehrter Bahnhof  . Tausend Kinder kehrten mit dem Sonderzug aus der Kinderrepublik in der Lübecker Bucht  , wo die Roten Falken sich niedergelassen hatten und aus Blankensee zurück. Man hatte alle Maßnahmen getroffen, damit die Ankunft reibungslos vonstatten gehen konnte. Als der Zug pünktlich 14.57 Uhr einlief, war der Bahnsteig übervoll von Wartenden. Ge- fchwister und Freunde waren in der blauen Falkentracht erschienen und aus den Fenstern des einlaufenden Zuges winkte es blau heraus. Blau wie eine Woge von Kornblumen. Freundschaft, Freundschaft! scholl es durch die Bahnhofshalle.Es war zu schön!" da draußen. sehnsüchtiges Erinnern stieg auf und dann strahlten sie über die braungebrannten Gesichter. Die älteren packten zu, um das Gepäck mittragen zu helfen. Denn außer dem Handgepäck kam ja auch das Lagergepäck mit zurück. Ein Helfer trug nicht weniger als sechs Eimer auf einmal im Triumph von dannen.Die müssen gut aufgehoben werden für das nächste Jahr" bemerkte er.
Kuckuck" des Gerichtsvollziehers klebte. Die un- getreue Kassiererin hatte Steuern und andere Abgaben nicht be- zahlt, das Geld für sich verwendet und Mahnungen entweder in den Papierkorb geworfen oder selbst beantwortet.
Vier Todesopfer einer Kamilieniragödie Kassel  , 1. August. Ja ihrer Wohnung am Kirchweg wurden heule früh der 4Zjährige Prokurist Eckstein, seine 40jährige Ehefrau sowie ihr IZjähriger Sohn und die 7jährige Tochter in ihren Velken liegend erschossen aufgefunden. Aus hinterlafsenen Briefen geht her­vor. daß der Ehemann seine Familienangehörigen und dann sich selbst erschossen hat. weil seine Frau unheilbar erkrankt war. Außerdem scheinen wirtschaftliche Sorgen die Familie in den Tod getrieben zu haben. Gchreckenssahri des Auio-Opfers. Vier Monate Gefängnis für einen Chauffeur. Ein furchtbares Erlebnis, von dem ein Radfahrer am 3. Za- nuar dieses Jahres betroffen wurde, bildete den Gegenstand einer Verhandlung vor der Verkehrskommer des Amtsgerichts Berlin  -
..ch j a u b.t n l o(t�j; iL JL Leh.4UL.2dt. BeornUa. behielten Witte. Der Eheusseur Heinz P i e t s ch hatte sich«gegen einer seltenen das Geheimnis für sich und beobachteten weiter. üfliT setzt wieder''Anksäge, nämlich wegen v o ryä tzl ich e r K ö r p e
n» ctI eh u n g im Beruf, zu oerantworten. Der 24jährige Angeklagte fuhr regen K Uhr morgens über die Berliner Straße in Charlottenburg  . An einer Straßenkreuzung stieß er den Radfahrer nieder, den er nicht bemerkt hatte, da seine Aufmerksamkeit durch«inen anderen Gegenstand abgelenkt wurde. Der Radfahrer wurde auf die Motorschraube geschleu- dert und klammerte sich verzweifelt an, um nicht unter die Räder zu geraten. Statt aber stehen zu bleiben, beschleunigte der Chauffeur sein Tempo zur rasenden Geschwindigkeit und fuhr weiter. Zeu» gen hatten den bestimmten Eindruck, daß er sogar absichtlich in Kurven und Jickzackbeweenngen fuhr, um den Mann vom Kühler abzuschütteln. Tatsächlich verließen dem Verunglückten nach einem
Stück Weges die Kräfte, er fiel zu Boden und blieb bewußtlos auf der Straße liegen. Der Angeklagte raste weiter und fuhr dann, nachdem er seinen Fahrgast abgesetzt hatte, in die Garage. Dort erzählte er seinem Dienstgeber den Vorfall. Der Autounternehmer veranlaßte den Chauffeur, sich auf dem Polizeirevier zu melden. Dort gab Pietsch an, daß er nur den Unfall bemerkt habe, nicht aber den Mann, der während der Fahrt verzweifelt um sein Leben kämpfte. In seiner Bestürzung sei er fort- gefahren, ohne an eine Hilfeleistung zu denken. Der Radfahrer G r i m k a ist wie durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen. Allerdings erlitt er sehr schwere Derletzun- gen, neben einem Unterarmbruch eine Schädelfraktur und Gehirn- erschüttcrung und log mehrere Tage bewußtlos im Krankenhaus. In der heutigen Verhandlung konnte dem Angeklagten der Vorsatz nicht nachgewiesen werden. Er wurde daher nur wegen fahrlässiger Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.
Shaw besucht Bauausstellung. Sonnabend vormittag hat B e r n a r d S h a w, der sich auf der Rückreise nach England knapp einen Tag in Berlin   aushielt, der Bau- ausstellung einen Besuch abgestattet. Shaw, der anfänglich nur eine halbe Stunde für die Besichtigung angesetzt hatte, erklärte im Lause der Führung, daß die Ausstellung ihn ungemein interessiere und daß er somit bis zur Abfahrt seines Zuges bleiben würde. Er äußerte sich eingehend über die verschiedensten Teile der Ausstellung. Sa begrMe...er dasein dx�.Llgllq. I zutage tukabt.. internationale Ba» streben, 1rl4?i g-r M vtnrir tsg e n�fü?'die'grSßi: Masse zu schaffe» und diese möglichst hygienisch auszugestalten. Auch die in der Halle II befindliche AbteilungDie Wohnung unserer Zett" wurde eingehend besichtigt. Shaw interessierte sich lebhaft sür Baustil und Baumaterial. Er sprach die Ansicht aus, daß seinem Gefühl nach die Sachlichkeit von der großen Masse nicht aufgenommen werde, sondern daß man vermutlich bald wieder etwas romantischer in bezug auf die Ausstattung und den Bau der Wohnungen werden würde. Billiger Sonnlag im Zoo. Am heutigen Sonntag, 2. August. kostet der Eintritt in den Zoologischen Garten für Erwachsene nur 50 Pf., für Kinder unter 10 Jahren nur 25 Ps.-. dieselbe Ermäßigung gilt für das Aquarium. Von nachmittag 4 Uhr ab großes Militär- konzert unter Leitung des Obermusikmeisters Verdien.
Von I. ILF UND F. PETR0W
Emen Moment lang war«r unentschlossen, er wußte nicht, mit welchem Stuhl er beginnen solle. Dann näherte er sich wie«in Mondsüchtiger dem dritten Stuhl und schlug grausam mit der Axt in die Lehne. Der Stuhl fiel, unbeschädigt um. Aha!" schrie Vater Fedor,ich werde dir zeigen!" Und er stürzte sich über den Stuhl wie über ein lebendes Wesen. In einem Augenblick war der Stuhl wie Kraut zer- hackt. Vater Fedor hörte nicht die Axtschläge gegen das Holz, den Stoff und die Sprungfedern. Im mächtigen Sturm- gebrüll verloren sich alle Lärmgeräusche, wie in Filz gebettet. Aha! Aha! Aha!" sagte Vater Fedor und schlug mit seiner ganzen Kraft los. Die Stühle kamen nacheinander an die Reihe. Vater Fedors Wut stieg ins Unermeßliche. Auch der Sturm wurde immer rasender. Zuweilen schlugen die Wellen gegen Vater Fedors Füße. An der Vatumküste stand ein winziger Mensch, schwitzte und schlug mit der Axt in den letzten Stuhl. Eine Minute später war alles zu Ende. Verzweiflung bemächtigte sich Vater Fedors Seele. Er warf einen enttäuschten Blick auf den Berg, der aus Stuhlbeinen, Lehnen und Sprungfedern be- stand, und trat einen Schritt zurück. Eine Woge umspülte seine Füße. Total durchnäßt stürzte er auf die Chaussee. Nun überschwemmte eine Welle das Ufer und trug die in Stücke geschlagenen Möbel der Gcneralsfrau Popows mit sich fort. Vater Fedor hat es nicht mehr gesehen. Er ging gebeugt und eine nasse Faust an die Brust pressend die Chaussee entlang. So kam er, ohne rechts und links zu schauen, nach Batmn. Seme Situation war grauenvoll. Fünftausend Kilometer von seinem Heim entfernt, mit zwanzig Rubel in der Tasche. Es war unmöglich für ihn, nach Hause zu gelangen. Vater Fedor schritt über den Markt, wo man ihm im Flüsterton geschmuggeltes Cotypuder, Seidenstrümpfe und vuchumtabak zum Kauf anbot, ging zum Bahnhof und ver- lor sich in der Menge der Träger.
Der traurige Dämon. Drei Tage, nachdem die Konzessionäre das Geschäft mit dem Monteur Metschnikow   abgeschlossen hatten, fuhr das Kolumbus-Theater über Machatsch Kala und Baku   weiter. Während dieser drei Tage warteten die Konzessionäre, nicht befriedigt von dem Inhalt der beiden von ihnen untersuchten Stühle, auf den dritten Stuhl, den ihnen Metschnikow bringen sollte. Der Monteur aber, deprimiert von dem ewigen Genuß von Mineralwasser, verwendete den ganzen Betrag von zwanzig Rubeln zum Kauf von Wodka und geriet in«inen solchen Zustand, daß man ihn im Requisitenraum abgesperrt halten mußte. Ein Hundesohn, dieser Monteur", erklärte Ostap, als er erfuhr, daß das Theater fang- und klanglos auf und davon war.Da soll man noch Vertrauen zu den Theaterarbeitern haben!" Und doch hatten sich die Chancen für das Auffinden des Schatzes maßlos vergrößert. Nach TiflisI" sagte Ostap.Wir dürfen uns nicht auf die faule Haut legen. Wir brauchen Geld für die Fahrt nach Wladikawkas  . Von dort aus werden wir auf der Grusinischen Straße per Auto nach Tiflis   fahren. Wunderbare Ausblicke. Wunderbare Bergluft. Und als Endeffekt hundertfünfzig- tausend Rubel, null, null Kopeken. Es hat einen Sinn, die Sitzung fortzusetzen." Es war aber nicht so einfach, von Pjatigorsk wegzukom- men. Worobjew erwies sich als untalentierter Schwarzfahrer. In Beslan jagte man Ostap, der ohne Fahrkarte fuhr, aus dem Zug hinaus und der große Kombinator lief frech drei Kilometer weit dem Zuge nach und drohte dabei dem völlig unschuldigen Worobjew mit der Faust. Später, als der Zug etwas langsamer fuhr, gelang es Ostap, sich auf eine Waggontreppe zu schwingen. In dieser Stellung verblieb er und betrachtete neugierig das Panorama der kaukasischen Bergkette, das sich vor ihm entfaltete. Es war vier Uhr morgens. Die Berggipfel erstrahlten in dunkelrosafarbencm Sonnenschein. Ostap gefielen die Berge nicht. Zuviel Luxus!" sagte er.Eine wilde Schönheit. Er- findung eines Idioten. Eine unnütze Sache. In Wladikawkas   waren sie gezwungen, einige Tage zu bleiben. Alle Anstrengungen, Fahrgeld zu beschaffen blieben entweder ganz fruchtlos, oder sie gaben ihnen nur die Mög- lichkeit, die Tagesnahrung zu erschwingen. Die Idee, auch hier Zehnkopekenstücke von der Bürgerschaft einzuheben, war aussichtslos. Die kaukasische Bergkette war so hoch und bot
sich von allen Seiten jedem so offenkundig dar, daß man für die Besichtigung kein Geld verlangen konnte. Und anders Naturschönheiten gab es in Wladikawkas   nicht. Genug", sagte Ostap.Es bleibt uns nur ein einziger Ausweg, und zwar zu Fuß nach Tiflis   zu gehen. Wir werden in fünf Tagen zweihundert Werst machen. Tut nichts, Papa- chen. Wundervolle Berglandschaften, frische Luft... Wir brauchen nur etwas Geld für Brot und Touristenwurst. Sie können zu ihrem Wortschatz noch einige italienische Sätze hin- zufügen, machen Sie es, wie Sie wollen, Sie dürfen ober bis zum Abend nicht weniger als zwei Rubel gesammelt haben!.,. Heute haben wir kein Geld für Mittagessen, teurer Genosse. Es tut mir leid. Schlechte Zeiten...!" Früh am anderen Morgen schritten die Konzessionäre über die Terekbrllcke, gingen um die Kasernen herum und be- gannen ihren Marsch auf der Grusinischen Straße. Wir haben Glück, Kissa", sagte Ostap,es hat bei Nacht geregnet und wir werden nicht viel Staub schlucken müssen. Vorsitzender, atmen Sie die frische Luft ein. Singen Sie, tragen Sie kaukasische Gedichte vor. Mit einem Wort, be- nehmen Sie sich so, wie es sich in dieser Lage gebührt." Worobjew aber sang nicht und trug keine Gedichte vor. Die Straße stieg. Die Nächte, die er im Freien verbracht hatte, kamen ihm mit Seitenstechen und Fußschmerzen in Er- innerung, die Touristenwurst verursachte ihm ein ständiges quälendes Sodbrennen. Er ging, auf eine Seite geneigt, hielt ein fünf Pfund schweres Brot in der Hand, das in eine Wladikawkaszeitung gewickelt war, und schleppte leicht den linken Fuß nach. Wieder wandern! Diesmal nach Tiflis  , diesmal den schönsten Weg der Welt. Für Worobjew aber war dieser Umstand gleichgültig. Er sah sich nicht um wie Ostap. Er bemerkte den Tcrek gar nicht, der in der Talestiefe donnerte. Nur die in der Sonne glänzenden Eisgipsel gemahnten ihn an etwas Fernliegendes vielleicht an Brillantenschimmer oder aber an die silbernen Paradesärge Meister Bezentschuks. Ein Personenauto fuhr an den Wanderern vorbei, später ein Autobus mit vierzig Touristen und mindestens hundert Kofiern. Grüßen Sie den Kazbekberg von mir! rief Ostap dem Autobus nach.Küssen Sie ihn auf den linken Gletscher!" Lange noch roch es in den Bergen nach Autos, nach Benzin und erwärmtem Gummi. Die Fuhrwerke der Berg- bewohner fuhren klirrend an den Wanderern vorbei. Zu- weilen kam ihnen eine Drosäste entgegen. (Fortsetzung folgt.)