Beilage
Mittwoch, 5. August 1931
How Tolin Bar
Der Abend
Shalausgabe des Corward
Der gespaltene Mensch
Vergnügen, Unterhaltung und Sport im„ mechanischen Zeitalter"
Der gespaltene" Mensch
Es ist ein banaler Satz, daß wir in einer Zeit größter Spannungen und Gegenfäßlichkeiten leben. In den großen Städten des Kapitalismus gibt es fast keine Lücke mehr, in welche die Atmosphäre tieffter Unruhe nicht eingedrungen wäre. Sicherheit und. Geruhsamkeit sind Werte, die in einer romantisch verklärten Vergangenheit begraben liegen. Auch heute noch lebt eine alte Generation, die den alten Werten sehnsuchtsvoll nachtrauert. Aber niemand vermag sich dem erregten Rhythmus des Tages zu entziehen. Und schon die Söhne und Töchter der rückwärts gewandten Generation stehen inmitten der komplizierten Mechanik und werden von deren Tempo innerlich angefressen.
punkt, ein Ort der Aussprache. Dann machte es seine individuali-| ungeheuer beschleunigt hat. Vielleicht prägt sich im Jazz am fierende Epoche durch, es grenzte die Menschengruppen voneinander deutlichsten und objektivsten jener Spaltungscharakter und jene ab. Heute ist auch diese Individualisierung überwunden; und das ab. Heute ist auch diese Individualisierung überwunden und das 3wanghaftigkeit aus, der hier als die menschliche Grundlage des typische Nachtlokal entspricht einer kollektivierten, ausgeweiteten Vergnügungsapparates im„ mechanischen Zeitalter" herausgestellt Form der Geselligkeit". werden sollte.
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Jazz und Vergnügungszwang
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Die Geselligkeit" des Nachtlokals entbehrt, jeder Gemütlichfeit" im àlten Sinne. Es gleicht einem Vergnügen, am laufenden Band. Ungeschriebene, aber desto festere Geseze lassen Rädchen um Rädchen dieser Vergnügungsmaschinerie ineinandergreifen, ohne daß die agierenden Menschen sichtbaren Einfluß auf deren Ablauf und Gestaltung hätten. Die Entwicklung geht zweifellos dahin, den zerihn auch in seiner Freizeit völlig zum Objekt der Appa mürbten und entnervten Menschen als aktiven Faktor auszuschalten,
ratur zu machen.
Der heutige Mensch in seiner modernen durchschnittlichen Ausprägung ist das bis in die letzten Widersprüche gesteigerte Resultat der bürgerlichen Gesellschaft. Schon die klassische deutsche Philosophie am Beginn dieser Epoche setzte das neue Verhältnis des Menschen zur fapitalistischen Wirklichkeit in ein theoretisches Weltbild um. Der Der fast hypnotische Zwang, unter dem die Menschen offenbar Mensch war herausgerissen aus dem geschlossenen System der Bestehen, äußert sich auch in den musikalischen und bewegungsmäßigen darfsdeckungswirtschaft. Er war hineingestellt in neue, automatisch Musikalität des Jazz als eine Bereicherung. Es handelt sich nur Linien des nächtlichen Lokallebens. Wir alle empfinden die neue ablaufende Beziehungen. Sein Blick war wohl auf neue Welträume darum, wie es zu einer solchen allgemeinen Anerkennung fam. Der ausgerichtet. Aber in zunehmendem Maße empfand er die ihn umgebenden Tatsachen als wesensfremd, als über ihn hinweggehend. Jazz hat zwei Hauptelemente: er erweckt erstens die Vorstellung Er war vollkommen Objekt der Entwicklung geworden, denn er jener phantastischen ungehemmten Welt, woher er seinen Ursprung hatte seine Verwurzelung mit der Scholle verloren und arbeitete mit hat. Er drängt andererseits den Menschen in unerhört primitiv fremden Werkzeugen. Dieser Entwurzelung- und Enteignungsprozeßheit und die Tatsache des 3wanges ineinander. Der Jazz fremden Werkzeugen. Dieser Entwurzelung- und Enteignungsprozeß mechanische Bewegungen. So greifen die Illusion der Freimachte den Menschen formal frei", d. h. er lockerte die Beziehung machte den Menschen formal frei", d. h. er lockerte die Beziehung ist es auch gewesen, der die maschinelle Entwicklung der Instrumente zum traditionellen Sinn und Ort der Arbeit. Gleichzeitig aber murde durch diese Entwicklung ein Widerspruch aufgerissen zwischen der juristischen Freiheit des einzelnen, nach seiner Fafson zu leben, und dem sozialen Zwang zur Lohnarbeit in dem industriellen System der Warenwirtschaft. Auf dieser Stufe wird dem Menschen der Gegensatz zwischen Freiheit" und" Notwendigkeit" bewußt. Er erlebt ihn allerdings nicht in seiner sozialen Grundbeziehung, sondern in den mannigfachsten Gefühls- und Bewußtseinsfonflitten innerhalb der Zivilisation.
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Der gespaltene" Mensch ist deshalb der Mensch im Kapitalismus schlechthin. Der Mensch zwischen dem ,, Sein" des Alltags und dem Sollen" der sittlichen Normen wie die Philosophen sagen. Oder das Ich" mit seinen Triebfonflikten zwischen den unterbewußten Gefühlsströmungen des Es" und der idealen Moralwelt des ,, Ueber- Ich" wie die moderne Psychologie es formuliert. In der Binchologie ist allerdings aus der einfachen Spaltung zwischen Sein" und„ Sollen" bereits eine dreifache Aufsplitterung geworden. Und in der Tat ist der heutige Mensch im Spätkapitalismus viel fach. gespalten; er ist einer Reihe sich durchkreuzender und einander widersprechender Einwirkungen ausgefeßt. Bergangenheit, Gegenmart und Zukunft sind keine miteinander verbundenen Entwicklungsstufen, sondern treten getrennt voneinander und gegeneinander auf.
Rummelplatz und Nachtlokal
Trennung von der Natur und Zusammenballung großer Massen in industriellen Zentren sind die Voraussetzungen für die fapitalistische Entwicklung. Es find feineswegs nur die Massen der Industriearbeiter, die in den Strudel des Großstadtlebens einbezogen werden. Auch das städtische Bürgertum lebt in diesen Anschauungsstätten, von denen die mächtigen Ausstrahlungen des modernen Klassenfampfes erfolgen. Es bildet sich eine städtische Kultur heraus, die ihren vielfältigen Charakter durch die verschiedenen sozialen Schichtungen aufgeprägt erhält. Jede Gruppe versucht ihr besonderes gesellschaftliches Intereffe auch fulturell durchzusetzen. Und wenn es auch durch die Uniformierung des städtischen Lebens allmählich zu cinem Ausgleich fommt, so bleiben doch neben dem tonangebenden Etil verschiedene gegensägliche Ausdrucsformen erhalten, die aus dem gegensätzlichen Klasseninteresse herauswachsen.
Es ist wichtig, die soziale Funktion des Bergnügens im Kapitalismus zu erkennen. Der bis in die feinsten Berästelungen ausgebaute Bergnügungsapparat der Großstädte zeigt zwei marfante Stellen: er erwedt erstens die Illusion einer freien Welt, die dem Zwang des Alltags entgegengerichtet ist; er gleicht zweitens einem unheimlichen Mechanismus, der alles in seinen Rahnen hineinzwängt, dem niemand entgehen fann. Diese widerspruchsvolle Zweiseitigkeit steht in einem innigen Ergänzungszusammenhang miteinander und wird durch eine elementare Grundfunktion überwölbt: der kapitalistische Vergnügungsapparat ist hauptfächlich ein Flucht apparat. Sein Sinn und sein Aufbau sind darauf eingestellt, eine Psychose des Vergessens und Bersintens im Menschen zu erzeugen.
Ausgleich und Befreiung
Es fommt für uns Sozialisten darauf an, aus diesem ver= frampften Zwangsverhältnis herauszukommen und dabei nicht zu vergessen, daß die mechanischen und maschinellen Elemente der modernen Kultur die Voraussetzung für die sozialistische Lösung sind. Wir brauchen nur den bürgerlichen Sport zu betrachten: Wie von Furien gehegt, wie unter einem unsichtbaren Zwang Gegenteil von Körperkultur ist. stehend, steigern sich diese Menschen in eine sinnlose Erstase, die das
Und doch ist der Sport jener Anknüpfungspunkt, von dem der Ausgleich herbeigeführt werden kann. Der Arbeitersport lehrt, welche Einbruchsstellen durch ihn in den gespaltenen Menschen der Gegenwart vorhanden sind. Gewiß können wir die Spaltung nicht aufheben. Aber wir können einen Ausgleich anstreben, der die auseinandergeratenen Proportionen des menschlichen Lebens zu einer höheren Einheit zusammenführt. Das ist das Problem sozialistischer Menschenbehandlung und Menschengestaltung, das von der Erkenntnis der tiefsten Ursachen aus in Angriff genommen Elemente einer einheitlichen Zukunftskultur bewußt verkörpert und werden muß: Ein neuer sozialistischer Menschenschlag, der die sie in den großen sozialistischen Kampf einsetzt. Leo Friedmann.
Wo sind denn Ihre Arbeitslofen?
Ein Zufallsgespräch mit amerikanischen Studenten
Spät am Abend, nach einem Vortrag, gehe ich in ein AschingerLotal an der Friedrichstraße. Es ist schwül und drückend. Männer ohne Jackett mit zurückgeschobenen Hüten und Frauen in leichten Sommerkleidern sizzen an den Tischen und trinken noch rasch eine Molle, bevor sie langsam weiter nach Hause gehen.
Gerade bricht eine fleine Gesellschaft auf, ich nehme Platz und bestelle eine Kleinigkeit. Dann blättere ich in der Abendzeitung, um vielleicht doch irgendwo einen Lichtstrahl in unserer düsteren Zeit zu entdecken. Aber die Seiten sind angefüllt mit den Beschreibungen der Ministerreisen, den freundlichen Gesprächen der Regierungsoberhäupter und sanften Andeutungen der Wirklichkeit: niemand magt mit einer kraftvollen Aftion an die Wurzel des llebels zu
packen, des deutsch - französischen Mißverständnisses.
Da stören zwei junge Männer meine Besinnlichkeit: ,, Gestatten Sie?" Bitte schön", und ich nehme meine Mappe vom Stuhl meg, um ihnen Platz zu machen.
Musternd sehen mich zwei Augenpaare hinter altmodischen Brillengläsern an. Berliner fönnen das nicht sein, dafür sind sie zu unsicher. Sie sind gut, aber einfach gefleidet. Ich reiche ihnen die Speisekarte. Sie studieren lange, fahren mit dem Finger über die einzelnen Rubrifen, also Ausländer,
Ja, jetzt beraten sie in unverkennbar breitem Amerikanisch, was wohl das einzelne Essen sein möge.
,, Bielleicht fann ich Ihnen helfen?" frage ich auf englisch . ,, Was ist das hier, Leber mit Zwiebeln?" Sonst gibt es amar Gemüse dazu, aber der Ober ist in diesem Fremdenviertel schon an Sonderwünsche gewöhnt. Schön, Bier wollen die durftigen Seelen aus dem Prohibitionslande auch haben.
Dann kommt die sich immer wiederholende Frage: Sind Sie Deutscher ? Woher können Sie so gut englisch sprechen?" Ich erkläre ihnen, daß ich längere Zeit in USA . und Kanada gelebt habe.
,, Well, gerade von da kommen wir eben. Wir sind vor acht Tagen in Hamburg mit dem ,, Albert Ballin " gelandet. Jetzt wollen wir etwas Deutsch lernen und dann einen Kursus auf der Wiener Universität besuchen."
„ Na, da haben Sie gerade eine schlechte Zeit in Deutschland ermischt", antworte ich. Aus welchem Teil der Vereinigten Staaten fommen Sie?"
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Aus dem Mittelmesten."
,, Richtig, genau so sehen sie aus. Brave Söhne, mit strengen, noch etwas bubenhaften Buritanergesichtern. Der Typ des werdenden fleinbürgerlichen Babbit. Sie trinken gerade ein Bier, schlagen an gebotene Zigaretten ab und vertrauen mir später an, daß sie sehr mit ihrem Reisegeld sparen müssen. Aber wir haben noch nichts von Unruhen gemertt", meinen sie. Auf den Straßen ist elegantes Leben. Wir sehen viele schöne Neubauten. Und wo sind eigentlich alle Ihre vielen Arbeitslosen?" Diese Anschauungen und Fragen sind typisch für den reisenden Amerikaner. Sicher geht man auch in den höchsten Banktreisen, deren Urteil für uns einschneidende Konsequenzen haben tann, sehr oft von solchen oberflächlichen Beobachtungen aus. Immer wieder hört man auf Grund persönlicher Betrachtung amerikanische Stimmen, die unsere Krise als nicht so schwer ansehen und glauben, daß wir uns aus eigener Kraft helfen können.
Ob das Element der scheinbaren Freiheit oder das des geheim nisvollen Zwanges in diesem Fluchtmechanismus überwiegt, hängt gleichfalls von der sozialen Schichtung in den Städten ab. Solange das Industrieproletariat noch das Gesicht der Städte bestimmt, sucht es nach großen und freien Kollektivlösungen des Vergnügungsbedürfnisses. Man geht auf die großen Bläge vor der Stadt. Dort tritt sogar eine soziale Mischung zwischen den Proletariern und den mittleren und fleinen Bürgern ein. Der Rummelplatz erinnert an ein ungebundenes, freiheitliches Leben. Die hundert Eindrücke einer folchen Veranstaltung geben den Menschen die Freiheit der Wahl, fich diesem oder jenem Eindruck hinzugeben. Dadurch werden spontane Energien ausgelöst, die in allen anderen Lebensbezirken unterdrückt und eingedämmt werden. Erst allmählich werden die ,, Wo sind die deutschen Arbeitslosen?" Eine gar nicht so lächer Ueberreste aus einer mit der Natur noch stärker verbundenen Zeitliche Frage für einen Amerikaner, der gewohnt ist, daß sich die durch den typisch städtischen Vergnügungsstil verdrängt. Bei Volks- Männer ohne Arbeit an den Straßeneden ansammeln und die fest und Karneval dringen fie manchmal durch. Baffanten belästigen, der die langen Schlangen der Hungrigen vermißt, die in seinem Vaterlande für eine armselige Suppe anstehen müssen.
Heute hat sich der soziale Standort der großen Massen der Bergnügungskonsumenten vielfach verschoben und es ist infolgedessen auch ein Funktionswandel des Vergnügungsapparates eingetreten. Das industrielle Proletariat hat ein eigenes weitverzweigtes Organisationsleben ausgebildet, in dessen Rahmen auch der Bergnügungsbetrieb teilweise befriedigt wird. Die übrige Zeit wird von kino und Schrebergarten beschlagnahmt. Der vorherrschende Bergnügungsbetrieb ist( wie S. Kracauer in seiner Arbeit ,, Die Angestellten" überzeugend nachweist) in erster Linie auf die neuen Massen der Angestellten und die angrenzenden Schichten ausgerichtet. Das„ Café" war ursprünglich ein geselliger Treff
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Ich versuche, den beiden Studenten die Sache flar zu machen: Unsere Erwerbslosen sind oft schon jahrelang ohne Arbeit. Für viele besteht überhaupt faum noch Möglichkeit, jemals wieder unterzukommen. Von dem fläglichen Lohn fönnen sich die Arbeiter fein Sparkonto errichten, und die Regierung muß sie unterstüßen, wenn fie nicht verhungern sollen."
Sie sagen zwar yes, aber verstanden haben sie den Unterschied zwischen der amerikanischen Wechselarbeitslosigkeit und dem deutschen Dauerzustand doch nicht.
Deshalb frage ich sie, ob sie am nächsten Morgen Zeit haben. Ja, sie würden gerne mitkommen, um sich die Verhältnisse anzuschauen.
Eine Stempelstelle in Neukölln. Wir müssen durch einen langen Hof zum Hinterhaus. Früher war darin eine Malzbierfabrit, jezt hat man aus Bretterwänden Zimmer und Kassenschalter eingerichtet. Im dunklen, übelriechenden Raum stehen die langen Reihen und warten auf ihre Unterstügung. Biele der Wartenden sind noch sehr jung, fie fönnen kaum ein paar Jahre aus der Schule fein. Die mageren, erbitterten Gesichter sehen uns nicht gerade freundlich an, als ich den beiden Amerikanern die Einrichtung erkläre.
Schließlich läßt sich doch einer herbei und zeigt uns seine Abrechnung, als er gerade vom Kassenschalter kommt. Mit bitterem Sarkasmus erklärt er uns seine Verhältnisse:
Er ist Maurer , 58 Jahre alt, und hat noch eine Frau zu ernähren. Bisher befam er in der höchsten Lohntlasse 25,20 Mart Unterstügung. Nach der neuen Notverordnung bekommt er aber nur noch 14,63 Mart Saisonarbeiterunterstützung.
,, Wie soll ich da leben und Miete bezahlen?", meint er sorgenvoll, der doch früher gut verdiente.
Teil noch schlimmer sind. Eine Kriegerwitme bekommt im Ich übersetze den Studenten noch einige andere Fälle, die zum ganzen noch möchentlich 1,38 Mart, nachdem man ihre monatliche Rente von 40,30 Mart anrechnet.
,, Well, das ist nicht möglich", wirft Mr. John ein, der sich eifrig alles notiert ,,, das sind gerade 11 Dollar, was die Frau im Monat bekommt."
losen und das Elend, hinter dem der Glanz der City kläglich O dod", sage ich ,,, fehen Sie, hier sind die Schicksale der Arbeitsverblaßt."
Ich spreche mit der Frau, sie nimmt uns mit in ihre Wohnung. Das heißt Wohnung ist zu viel gesagt. Ein flägliches Rellerloch, in dem ein Bett, Stuhl und die blecherne Wasch gelegenheit stehen.
,, hier würde feiner unserer Tramps übernachten", meinen die
Amerikaner. Doch ich bin überzeugt, sie wissen über deren Schicksal genau so wenig Bescheid. Sie geben der Frau einen Dollarschein, den diese erst nicht annehmen mill. Doch ich versichere ihr, es seien
steinreiche Leute und sie solle nicht so dumm sein.
Auf der Straße fommt uns gerade ein Schupo entgegen mit einem jungen Kommunisten am Arm. Dahinter eine Menge aufgeregter Gestalten. 1o
,, Duh, das find Bolschewisten", sagen ängstlich die beiden, naiven Gemüter, nachdem ich ihnen erklärt habe, um was es sich wahrscheinlich handelt ,,, dann wollen wir schnell zurück zur Bahn gehen."
Kommunismus ist das Schredgespenst aller braven Jantees. Damit wollen sie nichts zu tun haben. Aber ich glaube, die beiden haben ein anderes Bild von Deutschland bekommen als die üblichen amerikanischen Reisenden, die ihre Eindrücke auf dem Kurfürsten damm sammeln.
Zeitgenössisches
Karl Moeller.
Die Gondel des Ballons, mit dem Piccard in die Stratosphäre stieg, liegt noch immer auf dem Gurgler Ferner. Ihr Aussehen indeffen hat sich insoweit verändert, als jeder der zahlreichen Be fucher seinen Namen in das Aluminium fragt. Diese wichtige und geschmackvolle Denkmalsschaffung hat sich so oft wiederholt, daß bereits der Plaz knapp wird. Aluminium, dem die Schrecken der Stratosphäre nichts anzuhaben Es handelt sich bekanntlich um ein vermochten. Die Schrecken der Atmosphäre hingegen... Eine deutsche Filmgesellschaft machte Außenaufnahmen in Monato für einen Gesellschaftsfilm. Ein Teil der vorgesehenen Bilder durfte nicht aufgenommen werden, weil er im Regen spielte. Das, fo erklärte die Regierung, schädige den Fremdenverkehr. In Monte Carlo also hat es nicht zu regnen. Wer dennoch naß wird, wird erschossen.
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Yorick.