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Stefan Die schwarze Rasse, die einen ehrlichen und schweren Kampf um ihre menschliche Gleichberechtigung kämpft, scheint sich neben den Gütern der Kultur ihrer Vorbilder und Unterdrücker auch deren Torheiten aneignen zu wollen. Während im Inneren Afrikas   heute noch Negerftömme von Sklavenjägern überfallen werden, und auf geheimen Märkten des Sudan   der chandrl mit Menschenware blüht, gibt es in den Vereinigten Staaten   Millionäre, Professoren, Staats- und Rechtsanwälte, Offiziere und Beamte mit schwarzer Haut, und es gibt sogar schon eine Rasscbcwegung, die mit derjenigen der weihen Kaffern alles mögliche gemein hat. Nach den Thesen der Neger- nazis sind die Schwarzen   natürlich das Salz der Erde, das erwählte und erlesene Volk, und Marcus Garvey  ,der fchwarze Moses", der sein Volk aus dem Lande der Dollarpharoonen trockenen Fußes durch den Ozean in das gelobte Land Afrika   führen will, erklärt ollen Ernstes, nur durch die Neger allein fei der Weltkrieg entschieden worden. Ohne die Neger hätte die Entente den Weltkrieg verloren, und ohne sie säße jetzt ein deutscher Kaiser im Buckinghampalast, der Residenz der englischen Könige. Jetzt, da die Neger die Technik des Moffenmordens erlernt hätten, würden sie ihre Waffen gegen ihre weißen Lehrmeister richten. Alle Weißen sollen aus Afrika   ver- trieben werden. Afrika   soll ein schwarzes Reich mit 400 Millionen Einwohnern werden, mit einer schwarzen Nationalkirche und einem schwarzen Christus. Dabei ist Garvey, der sich jetzt schon als.Kaiser von Afrika  " fühlt, nicht so sehr ein Feind der Weißen, sondern weit mehr einer der Mischlinge, deren es in den Dereinigten Staaten über 20 Millionen gibt. Er will eine reinliche Trennung der Rassen, denn er hält die Weißen für tief unter den Negern stehend, und auch in dieser Beziehung erinnert er an den nordischen Rosien- forscher Günther. Neben dieser Rasietcndenz gibt es noch eine aristokratische, und es ist bezeichnend, daß ausgerechnet die Nachkommen importierter Sklaven das Bedürfnis empfinden, ein in ihrem Lande längst heim- gegangenes Gespenst des Mittelalters neu heraufzubeschwören. Die Negeruniversität von Tuskegee   gibt alljährlich einen Almanach her- aus, das I�exro-TTear-Boolc, das Neger-Iahr-Buch, in welchem der Stolz und das Selbstbewußtsein der schwarzen Rasse eine an euro- päischcn Vorbildern geschulte Pflege erfahren. Man erfindet einen Negeradel und das I�essro-TTsar-BooIc ist wie ein schwarzer Gotha  - Kalender. Freilich können die Neger keine Stammbäume zimmern, die bis auf die Zeit Karls des Großen zurückgehen: sie wissen, daß es unter ihren wilden Vorfahren in Afrika   keine Grasen und keine Barone gegeben hat. Die schwarzen Despoten waren in dieser Be- ziehung ihren weißen Kollegen wirklich überlegen. Sie ließen Mi- nistern und sonstigen verdienstvollen Persönlichkeiten, wenn sie ihnen etwas allzu üppig geworden waren, die verdienstvollen Hälse, statt sie mit Ehrenkreuzen zu schmücken, lieber abschneiden, und sie schützten sich gegen die Blutrache der Nachkommenschaft auf die gleiche einfache und stets wirkungsvolle Weife. Aehnlich verfuhren die Untertanen mit ihren Fürsten, fo daß die schwarzen Genealogen auf keine große Zahl von Negerdynastien zurückblicken können. Also suchen sie unter der wirklichen abendländischen Aristokratie nach schwarzenEinschlägen", wie der rasseiechnische Ausdruck lautet, und siehe da, es gibt chrer in Füll«. Ganz nach dem europäischen  Raiseschutzmuster werden Tatsachen und Mutmaßungen durcheinander geworfen, auf wissenschaftlichen Wert wird kein allzu großes Gewicht gelegt, aber es bleibt da noch immer einiges nicht Uninteressante übrig. Ja, man muß sich wundern, iy wie zahlreichen Fällen das dunkle Blut sich mit dem blauen vermengt hat-und wie oftNeger" in der Geschichte, der weihen Welt eine nicht immer schlechte Rolle gespielt haben. Parfifal eine Gestalt der germanischen Sag«, die in unserer
9£enry de Sorge. Das war eine Ueberraschung heute morgen! Ich habe Fräulein Chouquette getroffen. Fräulein Chouquette, die ihre im Juni an- getretenevierwöchige Reise" stets so oft verlängert, bis ihre Rück- kehr in den Oktober fällt. Sie hatte ja immer so viel Freude an ihren Reisen... und jetzt ist's doch erst Anfang Augustl Ich wußte: auch in diesem Jahre war sie in ihrem Badeorte vom ersten Tage ihres Erscheinens an bewundert worden. Eine Woge voa Verehrern umschmeichelte sie auf Schritt und Tritt und hüllte sie in Zärtlichkeit und Verwöhnung ein. Sie gab sich redlich« Mühe, alle Männerherzen, die ihr in den Weg kamen, zu ent- flammen... Chouquette ist solange ich sie kenne so. Seitdem sie in dem auf- geweckten Alter, das heißt 20 Jahre alt ist. studiert sie in den Ferien fleißig die Männer. Vielleicht glaubt sie, daß ihr diese Kenntnis einmal Helsen   wird, nach Geschmack glücklich zu werden! Natürlich erschien mir heut« diese plötzliche Rückkehr so ganz gegen ihre Gewohnheit beängstigend: ich fürchtete etwas sehr Unangenehme». Ja", erklärte sie,der Wind ist schuld..." Ich wurde neugierig. Die; kleine zarte Wesen war doch nicht wie ein Strohhälmchen von einem losen Wind entführt worden? Es ist ein« sehr dumme Sache", vertraute sie mir an, nachdem sie mich beschworen hatte, die Geschichte keinem weiterzuerzählen. Sie kennt mich doch. Sie wissen, daß ich keine Fliege ein Leid antun kann. Wenn ich mich lieben lafle in allen Ehren natürlich, dann lasse ich es zuerst zu,«eil ich'» doch nicht hindern kann. Nachher wissen Sie! wird einem das Herz so warm. wenn es sich geliebt weiß! Dann kann ich einfach nicht Schluß machen, auch wenn ich weiß, daß es zu keinem ernsten Ziele führt. Die Männer haben übrigens nicht viel von mir. Nach der Trennung vergessen sie mich bald. Deshalb lasse ich mir während der Zeit unseres Zusammenseins schreiben. Davon hat man etwas: Ein Brief hält sich: man kann ihn wieder und wieder lesen, man legt ihn in eine Schublade, aber die Worte schmeicheln daraus hervor. Mir fliegt auf jeder Reise ein wahres Feuerwerk von Ltedesbriefen zu. Ich antworte, liebenswürdig, aber oberflächlich, ohne mir etwas zu vergeben. Aber das ist das Beste! jeder denkt, er ist der einzige, der mir schreibt. Diese Saison versprach wundervoll zu werdcn. Das schlechte Wetter bracht« mir keine Longeweile. Im Gegenteil. Die Badegäst«. die weder schwimmen noch spazieren gehen konnten, dachten um so mehr an mich und schrieben mir. In einem alten Köfferchen. das noch von meiner Großmutter stammt, bewahrte ich meine Liebes- briefe auf. Da logen sie wohlgeordnet, vom ersten Tage meiner Ankunft an. In dem kleinen Seebade kannten sich olle. Ein un- bedachte» Wort hätte die schrecklichsten Aufregungen gebracht. Jeder dachte natürlich wieder, er sei der einzig«!!... Doch es war kein« Gefahr: Keiner ahnt« etwas. Ich lebte gelassen in dem Feuer von
Wegeradel Vorstellung ganz umflossen ist von nordischer Helle hatte einen Mulatten zum Bruder. Der Vater Parsifals, Gamuret von Anjou, scheute sich nicht, die Liebe einerMohren"königin zu gewinnen. Das Ergebnis dieser Verbindung war der Held Feirefis  ,an dem war schwarz und weiß gepaart". 5?ier handelt es sich freilich nur um eine Sage und um kein historisches Ereignis, allein es ist durch- aus wahrscheinlich, daß ein wirkliches Geschehnis der Mythe den Stoff lieferte. Wechjelheiraten waren zur Zeit der Maurenkricgc in Spanien   und später in den Krcuzzügen keineswegs selten. Das geschichtliche Urbild derMohrenkönigin" dürfte demnach ein maurisches Fräulein gewesen sein. Die Mauren   sind keine Neger. Sie sind braun. Auch fehlen ihnen oft die kennzeichnenden Merk- male der Negerrasse, das Kraushaar und die wulstigen Lippen, obgleich man diese Aeußerlichkeitcn auch nicht als durchweg gültig betrachten darf. Ob der römische Kaiser Gajus Pescenius Niger ein Neger oder nur ein negerhaft aussehender Mann war, wissen wir heute nicht genau. Der Antike war der Rassebegrisf nicht so nahe wie uns. Schwarze Einschläge finden sich auch bei einer Reihe von germani  - schen Fürsten. Der deutsche   Kaiser Heinrich Hl.,der Schwarze", der norwegische König Halfdan, gleichfallsder Schwarze", der einen besonders nordisch geratenen Sohn zeugte, den König Harald Schön- haar, Heinrich I.   von England, der Sohn Wilhelms des Eroberers, der mailändifche Herzog Ludcviciil Moro", ihnen allen werdcn dunkle Haut und negerhaste Züge nachgesagt. Auch der letzte Mark- graf von Bayreuth   besaß dunkle Haut und negroiden Typ, was die Hohenzollern   nicht abstieß, mit den Bayercuthern in engste ver- wandtschaftliche Beziehungen zu treten. Der schwarze Adelsalmanach führt auch eine Reihe von Adeligen Europas   an, die teils durch ihr Acuheres, teils durch ihre Namen ouf afrikanische Abstammung schließen lassen sollen. Bei den Grafen Douglas, und zwar sowohl in der schottischen wie in der deutschen Linie, soll diese Abstammung sogar unoerkennbar sein. In den bisherigen Fällen handelt es sich jedoch nur um Mut- maßungen, die wohl manchmal begründet sein mögen, die aber kaum je bewiesen werdcn können. Dagegen ist in der Ahnengalerie von drei Dichterfamilien der Weltliteratur das dunkle Blut nach- weisbar. Die Dumas stammten von einer Haitin ab, und der ältere Dumas sah seiner Großmutter nicht unähnlich. Die Brüder Thomas und Heinrich Mann   haben eine kreolische Großmutter, und Puschkin stammte gar von einem Sklaven ab, den Peter der Große   taufen, erziehen und bis zum Kammerherrn avancieren lieh. Von väter- licher Seite zählte Puschkin   allerdings zum russischen Uradel. Trotz- dem war nach vier Generationen das Erbteil des Urgroßvaters mütterlicherseits so stark in ihm, daß ihn ein Freund folgender- maßen beschrieb:Er fällt überall auf. Sein krauses, tiefschwarzcs Haar, die dunkelgelbe Farbe des Gesichts und der Hände, die brennenden Augen und das eigenartig gefärbte Weiß seiner Augen bestätigen die afrikanische Heimat des Ahnen." Durch Puschkins  Tochter Natalie kam aber dos Blut des Nubiersklaven Ibrahim Hannibal   in deutsche, englische und russische Adelsgeschlechtcr, ihr Gatte war der Sohn des letzten regierenden Herzogs von Nassau, der Prinz Nikolaus, der lS05 als preußischer General starb. Eine ihrer Töchter heiratete einen russischen Großfürsten, ein Sohn der Natalie Puschkin eme Zarentochter. Wenn Marcus Garvey  , der Kaiser von Afrika  , einen Hofadel braucht, er wird nicht lqnge�iz. suchen Dahen...'.Aselb:icht merden jüs,. Nachkommen einstiger Nubier- und Negersklaven dann auf die dunklen Tropfen in ihrem blauen Blut ebenso stolz sein, wie sie sich heute darüber schämen.
3)er Windsm Bekenntnisien, Erklärungen, Schwüren, die mich zu erweichen hofften. Di« Frauen hatten keinen Grund, sich über mich aufzuregen. Ich benahm mich ganz korrekt. Sie beneideten mich höchstens um meine Toiletten. Mein Aufenthalt floß also zu meiner größten Zufriedenheit dahin, bis... eines Abends... Eines Abends kam das Unheil... der Windstoß. Es war kein gewöhnlicher Windstoß: so einer, der einen Topf umstößt, einen Zweig knickt, eine Blume schaukelt... oh. wenn's nur das gewesen wäre! Es war an diesem Abend sehr schwül. Ein teuflischer Gedanke hatte mich getrieben, das Fenster, das auf den Strand führte, zu öffnen. Ich hatte eine nette Stunde verbracht. Mein Köfferchen stand noch offen auf meinem Tische. Ich hatte in meinen Liebesbriefen gekramt. Huiii... ein unternehmungslustiger Wind, so ein toller, un- verschämter Bursche, fuhr herein, unter Meine Briefe, sauste wieder aus dem Fenster... und nahm meine siebenundsiebzig Liebesbriese ohne Ausnahme mit! Die Aussichten für den nächsten Tag! Stellen sie sich vor: Meine 77 Briefe im Sande, in den Burgen, in den Strandkörben. Im vollen Vertrauen geschrieben, ohne Verstellung der Handschrist, ohne Namensänderung! Kein Buchstabe fehlte in meinem Namen: Chouquette! Wie viele Chouquette gibt es schon aus der Welt! Der glühend verliebte Brief von Jean H.. würde aus den von Robert fallen. Der, den der vernarrte Henry P... schrieb, in die Hände der Madame R.. In 24 Stunden ist diese ganze Brief- schaft aufgehoben, gelesen, auswendig gelernt, von einem zum andern getragen. Wie viele heiße Herzen werden sich an diesem leidenschaftlichen Gestammel, an diesen glühenden Worten ent- flammen! Am Morgen würden sie sich wie immer eine große Familie am Strande versammeln, jeder mit seiner Ernte an Liebesbriefen. An dieGeliebte Chouquette!", an dieChouquette meine» Herzens!" Ja, dann konnte die Chouquette kommen! In der Morgendämmerung, als die 77 Liebesbriefe noch er- wartungsvoll auf den Plätzen lagen, die der Wind ihnen angewiesen hatte, als noch keiner draußen gewesen sein konnte, lies ich. den Koffer meiner Großmutter unter dem Arme, zitternd über den Sand, durch die Stadt, zum Bahnhof. Ich hatte meine Sachen ohne irgendeine Erklärung gepackt. Von keinem hatte ich Abschied genom- men... nun saß ich im Zuge nach Paris  . Gott   sei Dank, die Räder begannen zu rollen! Jetzt wisien Sie, weshalb ich meine Ferien abgekürzt habe! Eins habe ich mir geschworen: Nie mehr darf mir noch einmal einer schreiben, daß er mich liebt!" ______'____(gerechttole lleberschosg rm. tlrsel©tat Zawb».)
Gold reift inkognito In den letzten Wochen haben wir immer wieder von großen Goldtransporten gehört, die die Regierungen verschiedener Länder durchführen mußten, und besonders ist ja leider der Goldschatz unsere? Reichsbant beträchtlich verringert worden. Wie vollziehen sich nun diese Reisen des Goldes, des mächtigsten Beherrschers der Welt, von«Land zu Land über Grenzen und Meere? Unternimmt das Gold seine Fahrten, von bis an die Zähne bewaffneten Hütern be- wacht, in großem Aufzug, wie es seiner Bedeutung und seiner Kost- barkeit entspricht? Keineswegs. Das Gold reist inkognito, und gerade in dieser unbemerkten und unauffälligen Form der Ueber- führung liegt der Schutz gegen die Ueberfälle durch geldgierige Bon- diten. Em Kinderwagen, der über die Straße geschoben wird, er- regt mehr Aufsehen als solch ein Auto, das Millionen über Millionen an Werten enthält. In einer Londoner   Zeitschrift erzählt Philip Macer-Wright von seinen Beobachtungen der englischen Goldtrans- parte. In der Londoner City liegen in einer engen Straße die Büros der berühmten Bankfirma Rothschild. An einem Tag in jeder Woche kann man hier einen grün lackierten länglichen Kraft- lastwagen sehen, der die Beachtung der zufällig Vorübergehenden nur dadurch erregt, daß er in der engen Straße nur mühsam in den Hof des Bankhauses gelenkt werden kann. Dieser Wagen bringt eine Ladungneues Gold", frisch aus den Goldbcrgwerken des südafrikanischen Randgebiets. Es ist nach Southampton   verschifft worden, wird dann mit dem gewöhnlichen Güterzug nach London  gebracht und von dort in die Stahlkammern der Bank übergeführt, ohne daß man dabei größere Vorsicht verwendet als bei einer Ladung Aepfel   und viel weniger als beim Transport einer Kiste Eier. Dieses Neu-Gold" wird dann noch einem Reinigungsprozeh unterworfen, bis es alsFein-Gold" in die Gewölbe der Bank von England  gelangt. Wird Gold von der Bank abgeholt, so ist das ebenfalls ein ganz prosaischer Vorgang. Das Gold, das in Barren gelagert wird, befindet sich in kleinen Holzkisten, jede etwa einen Fuß lang. Eine solche Kiste enthält einen Goldbarren im Gewicht von 400 Unzen und hat einen Wert von 34 000 Mark. Eine Ladung, die in einem Kraftwagen befördert wird, umfaßt etwa 30 Millionen Mark. Mit dieser kostbaren Last fahren die Kraftwagen ohne jeden bewaffneten Schutz und besonderes Geleit durch die Londoner   Straßen.
WiSSionare unter Iflenfclwnfreffern Berichte von den wilden Bräuchen der Menschenfresser auf den Neuen Hebriden werden durch zwei Missionare, die Pastoren Turner und Steward, veröffentlicht, die soeben von einer längeren Tätigkeit unter den Eingeborenen auf der Insel Malekula nach Sid- ncy zurückgekehrt sind. Die beiden Missionare fanden, daß unter diesen Eingeborenen noch der Brauch herrscht, Kinder lebendig zu begraben, und daß auch die Menschenfresserei hier noch sehr im Schwange ist. Unerwünschte Neugeborene werden, während sie noch am Leben sind, in der Erde verscharrt, und die Mütter lassen ohne das geringste Zeichen von Reue oder Trauer diese grausigen Hand- lungen zu. Bei einem der Stämme, die als die Kleinen Rambus bekannt sind, fanden die Geistlichen gebratene Menschenschenkel und andere menschliche Körperteile, die als Leckerbissen für festliche Ge- legenheiten aufgehoben wurden. Auf einigen der besuchten Inseln sind Vulkane in Tätigkeit, die beständig Aschenschauer auf die Um- gegend herniederstreuen und bisweilen die Dörfer unter Strömen von Lava begraben. Die Eingeborenen tragen Kleidung ans Baum- rinde oder aus Gras, die buntfarbig gefärbt sind: manche von ihnen haben lange Stücke aus poliertem Stein zur, Zierde durch die Nasen- «anL-�ebohrt..'Dis-.Frau«»-4rdge»,.Geasäsder. die aus Grassädcn gewoben sind. Die verheirateten Frauen unterscheiden sich von den Unvermählten durch das Fehlen der beiden mittleren Vörderzähne, die ihnen mit Steinen herausgehauen werden, wenn sie heiraten. Diese schmerzhafte Operation wird von den alten Frauen vor» genommen. Die Braut wird gewöhnlich für eine Anzahl Schweine gekauft. Feste und Tänze spielen bei diesen Wilden eine große Rolle. Für eine einzige Feier werden manchmal 700 Schweine und noch mehr geschlachtet. Auf einer kleinen Insel fanden die Missio» nare Tanzplätze in Entfernungen von je einem Kilometer.Unsere Ankunft erregte gewaltiges Aufsehen", berichten sie.Die Frauen und Kinder liefen fort und verbargen sich, während die Männer, die auch zum ersten Male weihe Gesichter sahen, scheu in einiger Entfernung standen und dumpfe Seufzer des Erstaunens ausstießen." Um sich bei diesen gefährlichen Wilden in den nötigen Respekt zu setzen, war ein falsches Gebiß, das einer der Missionare trug, von großem Nutzen.
Qrensten des IVnctislums Ueber die Grenzen, die dem Wachstum der Lebewesen gesetzt sind, hat Professor R. Hesse in einem Vortrag in der Preußischen Akademie der Wissenschaften  , über den in der Frankfurter Wochen- schristDie Umschau" berichtet wird, interessante Beobachtungen mit- geteilt. Die Größe einer Tier- und Pflanzcnart hängt ab von der Intensität und Dauer des Wachstums. Wachstum ist nur möglich aus Grund der aufgenommenen Nahrung, die teilweise zur Deckung der Betriebsausgaben des Organismus dient. Was übrig bleibt, wird für das Wachstum benutzt, und wenn der Betriebsstoffwechsel verhältnismäßig gering ist, kann das Wachstum größer sein. Daher erreichen Pflanzen viel bedeutendere Höchstmaße als Tiere, so die Mammutbäume eine Höhe bis zu 120 Meter, die Wale dagegen nur eine Länge bis 30 Meter. Wasscrtiere, die sür das Tragen der Körperlast, das vom Wasser besorgt wird, keine Energie auszugeben brauchen, werdcn infolgedessen größer als Luftticre. Der Grönland- wal kann über 100 000 Kilogramm wiegen, der Elefant nur gegen 6000. Auch der Flug stellt hohe Betriebsansprllchc und daher werden fluglosc Vögel größer als andere; der Strauß wiegt 00 Kilogramm, dagegen der größte der Flieger, der Kondor, nur 11 Kilogramm. Mangel an Nahrungsmitteln erzeugt kleinere Formen: freilebende Fadenwürmer erreichen meist mir 1 Millimeter Länge, parasitische dagegen, die bei ihrem Wirt mehr zu essen finden, werden viel länger, die Spulwurm bis 40 Zentimeter. Der Bauplan eines Tieres bestimmt seine Größe mit, und Tiere von riesigen Aus- maßen müssen auch sehr dicke Stützen haben." Daher hat das Skelett bei großen Tieren einen viel höheren Anteil am Körpergewicht als bei kleinen: bei der Spitzmaus �,0 Proz., bei der Katze 11, S Proz., beim jungen Hund aber schon 14 Proz. und beim Menschen 17.bis 18 Proz. Wichtig sür das Wachstum ist auch die Größe der Darin- oberfläche, denn von ihr hängt die Menge und Verwendung der Nahrung ab. Beim Eintritt der Geschlechtsreife wird der Er- nährungsüberschuß, der bis dahin dem Wachstum diente, für andere Zwecke benutzt. Da höhere Temperaturen die geschlechtliche Reife beschleunigen, so erreicht dieselbe Art in wärmerer Umgebung ein? geringere Größe als in kälterer. Mceresticre werdcn in kalten Meeren größer als in warmen. Im curafiatifchen Gebiet nimmt jede Tierart von Südwesten nach Norden und Nordosten an Größe zu, und so kommt es, daß in kalten Gegenden die größten Formen der Tierarten, in den wärmsten Gegenden die verhältnismäßig kleinsten vereinigt werden.