appellierte an die Frauen, am Sonntag der Abstimmung fern- 1 zubleiben. Ein Kommunist, der in der Diskussion stammelnd den Umfall und Verrat seiner Partei zu rechtfertigen suchte, mußte unter dem Gelächter der Versammlung bald abtreten.
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Auch die Kundgebung für die nördlichen Bezirke in den At lantit Sälen am Gesundbrunnen nahm einen blendenden Verlauf. Lange vor Beginn mußte der eine Saal wegen Ueberfüllung gesperrt werden. Nach kurzer Zeit standen auch im zweiten Saal die Arbeiter des Wedding und vom Prenzlauer Berg Kopf an Kopf. In dem unteren Saal referierte Genosse Otto Meier , in dem oberen Genossin Mathilde Wurm . Ein armfeliges Schlagwort beherrschte die Agitation unserer Gegner", führte Otto Meier aus ,,, nämlich die Phrase: Es muß anders werden." Allerdings hat die Konterrevolution jetzt zu einem entscheidenden Schlag gegen die deutsche Arbeiterbewegung ausgeholt und den günstigsten Zeitpunkt gewählt. Die Noi der Zeit ist groß genug. Ganz richtig hat seinerzeit im Landtag der Kommunist Sch went den Bolksentscheid als den größten Boltsbetrug bezeichnet. Dann plagte in das politische Leben der wahnwißige Beschluß der KPD. - Zentrale, am 9. August für die Konterrevolution zu stimmen. Wenn die Kommunisten von einem roten Bolsentscheid reden, dann erklären wir: Die KPD. hat gar keinen Volksentscheid in die Wege geleitet, die PD. hat nur diese Mißgeburt des Stahlhelms für fich anneffiert.( Stürmischer Beifall.) Die deutsche Arbeiterbewegang fennt feinen ähnlichen Berrat an den Intereffen des Proletariats als diesen Beschluß der KPD. - Zentrale. bfs Es ist ein grauenvoller Irrtum, leichtfertig zu sagen: Schlimmer als jezt tann es nicht kommen, wo die Hitler- Banden nur darauf warten, die Arbeiterbewegung in einem Meer von Blut zu erfäufen. Dann
Krawalle in der Friedrichstadt.com
Kommunistische Schaufensterstürmer in den Spuren der Hakenkreuzler.
In der Friedrichstadt wurden gestern abend von kom| berittene Kommandos und zahlreiche Mannschaften, die auf Schnellmunistischen Störungstrupps die Schaufensterscheiben lastwagen herangeführt wurden. Die Ruhe konnte schon nach wenigen Minuten wieder hergestellt werden. Wie immer wurde die Arbeit der Polizei dadurch erschwert, daß das Publikum, das aus den mehrerer Geschäfte durch Steinwürfe zertrümmert. Als die Polizei eingriff, flüchteten die Täter, und den Geschäftslokalen strömte, nicht sofort weiterging, sondern an den meisten von ihnen gelang es bei dem starken Publikums Straßeneden neugierig stehen blieb und den Beamten so zunächst jede verkehr, der kurz vor Geschäftsschluß in der Friedrich- Uebersicht nahm. Mehr Selbst disziplin des Publikums würde von der Polizei zweifellos begrüßt und vor manchen Mißgriffen, die straße herrschte, zu entkommen. Zwei Personen wurden sonst unausbleiblich sind, bewahren. festgenommen und der Politischen Polizei übergeben. Kurz vor 19 Uhr versuchten meist junge Burschen aus den und zu ziehen hier Nebenstraßen in die Friedrichstraße unter Hoch und Niederrufen Demonstrationszüge zu bilden. Wie auf Kommando wurden aus den Reihen der Unruhestifter Pflastersteine gegen die Scheiben mehrerer Schuh -, Konfitüren- und Stahlwarengeschäfte geschleudert. Das Krachen der zersplitternden Scheiben brachte große Unruhe unter die Passanten. Aber auch die Geschäftsleute des von dem Krawall betroffenen Straßenabschnittes, vornehmlich einige Juweliergeschäfte, sicherten fich dadurch, daß sie sofort die Jalousien herunterließen und ihre Läden früher schlossen. Die wenigen Beamten, die den Scheibenzertrümme rern zunächst entgegentraten, erhielten sehr schnell Verstärkung durchgeben.
Schweres Eisenbahnunglück.
wird man sich noch einmal nach dem Regime Otto Brauns und Karl Schnellzug raft auf Personenzug.- Bisher fünf Tote.
Severings zurücsehnen. Der sich immer wiederholende Beifall zu den Ausführungen des Genossen Meier bewies, daß die Arbeiter und Arbeiterfrauen seiner Darstellung der politischen Situation voll und ganz zustimmten. Der kommende Sonntag muß der Reaktion eine Niederlage bringen.
Einige anwesende kommunistische Agenten verlangten anschließend zu diskutieren. Das Büro der Versammlung erklärte unter der Zustimmung aller Anwesenden,
daß man mit Leuten, die noch wenige Minuten vor Beginn der Berjammlung erneut jozialdemokratische Flugblattverteiler überfallen hatten, nicht mehr diskutieren könne.
Als darauf die Agenten der Thälmannn- Zentrale frafeelen wollten, wurden fie furzerhand an die frische Luft gesetzt. Die Versammlung schloß mit einem begeisterten Hoch auf die Sozialdemokratie.
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Kurz vor Bialystok ereignete sich am Freitagvor mittag ein schweres Eisenbahnunglück. Ein aus Warschau tommender Personenzug mußte infolge Maschinenschadens auf freier Strecke, etwa 4 Kilometer vor Bialy stok , haltmachen. Indessen fuhr ein Schnellzug gleichfalls auf demselben Gleis aus Warschau nach Bialystok ab. Da das Zugpersonal des im Felde stehen gebliebenen Personenzuges keinerlei Sicherheitsmaßnahmen getroffen hatte und der Schnellzug auch sonst ohne Warnung seine Fahrt mit voller Geschwindigkeit fortsette, war das Unglück unvermeidlich. Der Zusammenstoß war so heftig, daß der lekte Wagen des Personenzuges völlig zertrümmert wurde. Die Lokomotive des Schnellzuges entgleiste und stürzte den Eisenbahndamm hinunter. Bis jeht wurden fünf Tote und mehrere Schwerverletzte unter den Trümmern hervorgezogen. Ungefähr 30 Versonen tugen leichtere Verletzungen davon.
In den Spichernfälens of hatten die Kreise Wilmersdorf und Charlottenburg zur Sundgebung gegen den Volksentscheid aufgerufen. Wilhelm Dittmann tennzeichnete die arbeiterfeindliche Politik der Kommunistischen Partei mit ihren eigenen Worten. Noch vor wenigen Wochen haben die Zeitungen der KPD . die Einheitsfront der reaktionären Bolfs entscheidparteien als das gekennzeichnet, was sie ist: als ein Unternehmen des Großfapitals, des Juntertums und des Faschismus. Heute ist die Kommunistische Partei dazu übergegangen, diesen Voltsbetrug selbst zu fördern. Sie folgt dabei den alten anarchistischen Parolen, die sie schon in der Ruth- soll, Fischer- Zeit unseligen Angedentens herausgab: Erst muß es Scheer damit es besser wird. Je elender der Arbeiter, er fich. Dus desto eher empört er sich." Das Gegenteil davon ist wahr. Die Das Gegenteil davon ist wahr. Die fommunistischen Arbeiter auf dem Lande und in den Kleinstädten
wissen genau, was ihnen von der Junker- und Kapitalistenherrschaft blüht: vollkommene Entrechtung, verschärfter Terror und
Elendslöhne.
Die Herrschaft der Kaffen, die den Krieg und das heutige Elend verschuldet haben, foll wieder aufgerichtet werden! Dagegen gilt es, alle Kräfte der Arbeiterschaft und aller Republikaner zu sammeln, um den Boltsentscheid zur großen Niederlage für die Feinde des Voltes werden zu lassen. Preußen muß als Stüße der Demokratie und der Republik erhalten bleiben.
Genoffin Toni Sender untersuchte vor allem die Ursachen der heutigen Krije, die durch die Herrschaft des Kapitalismus und die Unfähigkeit der kapitalistischen Wirtschaftsführer verschuldet ist. Schacht, der jetzt in der reaktionären Front steht, hat den Gemeinden die langfristigen Kredite gesperrt und sie gezwungen, teuere, furzfristige Kredite aufzunehmen. Mit durch seine Politit brach die Krise in Deutschland um anderthalb Jahre früher herein
als in den anderen Ländern.
Der Ueberfall im Postami.
Wie ausgefteuerte Jugendliche zu Verbrechern wurden. Die Notverordnung, die die Not der Gemeinschaft vermindern steigert vielfach die Not des einzelnen. Not und Verbrechen find aber Zwillingsbrüder...
Der achtzehnjährige S. hatte keine frohe Jugend. Während der Vater im Kriege war, wurde er bei der Großmutter erzogen; später tam er zur Stiefmutter, der Vater hatte für ihn nicht viel übrig und entzweite sich mit dem Sohn endgültig, als dieser nicht Schuster werden wollte wie er, sondern Bäcker. Raum ausgelernt, verließ der Achtzehnjährige das Vaterhaus, als Minderjähriger wurde er auf Grund der Notverordnung vor sechs Wochen ausgesteuert, er fonnte sich ja vom Vater ernähren lassen. Das schuf in dem jungen Menschen einen Seelenzustand, in dem der Vorschlag seines 23jährigen Freundes F. bei ihm ein geneigtes Ohr fand.
F. lebte im Gegensatz zu S. in geordneten Verhältnissen. Ausgesteuert war auch er; er hatte aber zu Hause sein Essen und Trinken. Die Mutter lebte in ständiger Sorge: der Mann war frant, frant auch der ältere Sohn und die Schwiegertochter. Der junge Mensch nahm sich das sehr zu Herzen, seine Stimmung wurde ganz schlimm, als ihm das Wohlfahrtsamt eines Tages eröffnete, der Beamte habe ihm versehentlich 275 Mart Unterstügungsgelder ausgezahlt, die ihm nicht zustanden und die er nun zurückzahlen müsse. Was sollte er nun tun, woher das Geld nehmen? In diese seelische Verfassung fiel der Tip eines Bekannten, der bei einer Firma in der Ritterstraße angestellt war. Der Bote der Firma holte vom Postamt SW. 68 Tag für Tag stets zur selben Zeit Geld F., un
Einige Zeit später versuchte an der Kanonierstraße abermals ein kommunistischer Zug unter Führung eines Mannes, der eine rote Armbinde trug, zu demonstrieren. Die Straße konnte schnell frei gemacht und der Haupträdelsführer, ein siebzehnmal vorbestrafter Mann, festgenommen werden.
In der Aderstraße wurde gestern nachmittag der Bezirksführer Der 16. Abteilung bei der Flugblattverbreitung von sieben Kommunisten überfallen und seiner Flugblätter beraubt. Die Täter ent famen. In der Kaiser- Friedrich- Straße in Neukölln wurde ein Mitglied der SAJ. von Nazis angegriffen und tätlich beleidigt. Der Haupttäter wurde festgenommen und der Politischen Polizei über
aber lispelt:„ Ich fürchte nur, daß die Kommunisten wieder abfallen." Darauf der Herr Direktor:„ Ganz ausgeschloffen, die fallen nicht ab!" Und dann sagt er, leise fichernd:„ Die sind ja zu hirnper.
brannt."
,, Die Unternehmer haben ja auch allen Grund, sich über ihre fommunistischen Steigbügelhalter zu freuen", fügt unser Freund hinzu. Er hat nur zu recht!
Schande der Menschheit.
Die Greueln des elektrischen Stuhls.- Grauenhaftes Sterben eines Delinquenten.
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Zu einem grauenhaften Borfall tam es anläßlich einer Einrichtung in der Stadt Trenton im Staate New York , Es handelte sich um die Eretution an einem eingewanderten Italiener, dem Fleischer Nardella, der vor einigen Monaten seine Gattin mit einem Fleischerbeil erschlagen hat. Nardella hatte, obwohl er schon nahe an Sechzig ist, mit einem 17jährigen Mädchen Beziehungen angeknüpft. Als seine Frau ihm daraufhin drohte, einen Ehebruchs- und Scheidungsprozeß anzuftrengen, zertrümmerte er ihr mit zwei Dugend Beilhieben den Kopf.
Bor wenigen Tagen sollte seine Hinrichtung stattfinden. Nardella wurde auf dem elektrischen Stuhl festgeschnallt und man setzte ihm den Metallhelm auf den Kopf. Dann wurde ein Strom von 1800 Bolt eingeschaltet. Plötzlich vernahmen die Anwesenden ein Knistern und ein elektrischer Funke sprang von dem Stuhlbein auf den Delinquenten über. Nardellas Hose geriet in Brand. Im Nu war der Delinquent in Flammen eingehüllt; feine rafenden Schmerzensschreie waren im ganjen Gefängnis
vernehmbar.
Bis es dem Scharfrichter und dessen Assistenten gelungen war, das Feuer mit Löschapparaten zu ersticken, lag Nardella in schwerer Bewußtlosigkeit da. Als der Arzt feststellte, daß er noch nicht tot jagte noch einmal die 1800 Volt durch den Körper des Unjeligen. sei, schaltete der Scharfrichter wieder den Strom ein und
biet Erdlawinen in Südtirol . Unwetterfatastrophe.- Riesige Ueberschwemmungen. Innsbrud, 7. Auguft.
In den Grenztälern nördlich von Bruned ging ein
vera
Felder und Wiesen wurden überschwemmt. Erdlawinen führten vielfach zu Wasserstauungen. Vom ochgall und vom Windgall stürzten große Steinlawinen in den Antholzer See. Infolge der vielen hunderttausende Kubikmeter Gestein trat das Wasser über die Ufer. Eine brausende Flut, permengt mit Steinen und Bäumen, ergoß sich durch das Tal und bedrohte die Siedlungen. Die gefährdeten Häuser waren jedoch bereits geräumt. Elf Häuser wurden stark beschädigt. Die Straßen, die Telephon- und Telegraphenleitungen find zerstört. Die Bahnanlage bei Rematen- Mühlen wurde stellenweise vollständig ein
Jezt nehmen die deutschen Unternehmer Staatshilfe in Anspruch. Aber sie wollen ihren eigenen Grundsatz nicht durchführen: wer das Rififo trägt, muß auch die Leitung haben. Wir wollen diejem vorbestrafte Burschen, entschlossen sich kurzerhand, den Kassenboten geriffen. Groß sind auch die Verluste an Bieh.
Grundsay jezt zur Durchführung verhelfen, 10 ilog denn dieses System, das Millionen nicht mehr die nackte Existenz gewährleisten kann, hat seine Daseinsberechtigung verloren.
Um aber zunächst den Weg aus der Katastrophe herauszufinden, muß dafür gesorgt werden, daß in Deutschland die politische und wirtschaftliche Beruhigung eintritt, die uns die dringend notwendige Hilfe des Auslands verschafft. Wir müssen immer daran denken, daß es Sozialisten gewesen sind, die uns die erste Hilfe des Auslands verschafft haben. Macdonald und Hen dersen haben sich in Amerika für die Stundung unserer Schulden eingefeßt, und auch im Innern Deutschlands kann der Weg aus der Krise nur gefunden werden, wenn der Einfluß des Sozialismus nicht nur erhalten bleibt, sondern noch gestärkt wird. Deswegen darf keiner sich am Bolfsentscheid beteiligen, denn er bedeutet den Sieg der Reaktion und das Chaos.
Der Vorsitzende der Versammlung forderte den von der Roten Fahne" groß angekündigten fommunistischen Diskussionsredner auf, das Wort zu ergreifen. Es meldete sich aber feiner. So fonnte die Bersammlung unter großem Beifall der Anwesenden ohne Diskussion geschlossen werden.
Die Beamten in der Neuen Welt.
Der Einheitsverband der Eisenbahner und der Ortsausschuß bes Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes hatten zu einer Kundgebung gegen den Volksentscheid in der Neuen Welt" aufgerufen. Die überfüllte, namentlich auch von zahlreichen Frauen besuchte Bersammlung nahm einen glänzenden Verlauf. Der Referent des Abends, Genosse Dr. Kurt Löwenstein, kennzeichnete den Volksentscheid als den großen Vorstoß der Reaktion.
Der Volksentscheid muß zum Volksgericht werden über die Volksbetrüger vom Stahlhelm und Sowjetstern. Der große Beifall zeigte, daß alle verantwortungsbewußten Beamten mit diesem Boltsentscheid nichts zu schaffen haben wollen,
zu überfallen und zu berauben. Sie beobachteten ihn mehrere Tage hindurch, hatten anfangs nicht den richtigen Mut, zuzufassen, am 27. Juli nahmen sie aber Aufstellung in dem Hausflur des Postamts, schlugen den jungen Burschen zu Boden, F. ergriff die Attentasche mit 1700 Mart, wollte flüchten und wurde gefaßt.
Das Gericht übte mit beiden Burschen Nachsicht. Es verurteilte F. zu sieben Monaten Gefängnis, S. zu fechs Monaten. Der Haftbefehl wurde jedoch nicht aufgehoben, auch eine Bewährungsfrist nicht zugebilligt. Das Gericht wollte anscheinend abschreckend wirken.
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Dmanis
Der betrügerische Generaldirektor.
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Effen, 7. August.
Gegen den Generaldirektor der Baugenossenschaft des Deutschevangelischen Volksbundes in Mülheim- Dümpten, Wilhelm Jeppel, ist, wie vom Polizeipräsidium Oberhausen mitgeteilt wurde, ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges eingeleitet worden. Jeppel foll unter betrügerischen Versprechungen Mitglieder für den Bund geworben haben, die dann eine Gebühr von 500 m. leisten und eine Haftfumme in gleicher Höhe übernehmen mußten. Die eingegangenen Geldmittel will Jeppel angeblich für sein Gehalt und für die Gehälter feiner eingeschobenen Verwandten verwandt haben.
„ Die sind ja zu hirnverbrannt."
Ein Leser des ,, Bormärts" wohnte fürzlich folgender Szene an einem Badestrand bei.
Am Strande zwei Familien, denen Wohlhabenheit und reattionäre Gesinnung von weitem anzusehen sind. Die Herren unterhalten sich über gute Rassehunde. Plöglich kommt man auf den Volksentscheid zu sprechen. Der eine, anscheinend ein Fabrikant, er ist im eigenen Auto von Berlin gekommen, zweifelt an dem Sieg des Stahlhelms. Der andere, anscheinend Direttor eines größeren Unternehmens, ist ganz zuversichtlich: Seitdem sich die Kommunisten angeschlossen haben, ist an unserem Sieg fein 3weifel." Eine der Damen
Ferienkurse der Arbeiterbildungsschule.
Die diesjährigen Ferienkurse der Arbeiterbildungsschule finden im Ferienheim der Naturfreunde Reiherhorst in Klein- Köris statt. Diese Kurse bieten Gelegenheit, sich in bestimmte, für den Kampf der sozialistischen Arbeiter notwendige Wissensgebiete zu vertiefen. Daneben bleibt aber auch noch Zeit zur Erholung. Das Haus, eine gute Verpflegung und die schöne Umgebung tragen hierzu bei. Jeder Kursus( 6 Tage) kostet einschließlich Fahrt ab Berlin und zurück, Quartier, Verpflegung und Hörgeld 33,50 M. Erwerbslosen, die sich ausweisen können, wird die Teilnehmergebühr in Höhe von 5 M. erlassen. Da noch Plätze frei sind, werden AnLindenstr. 3, 2. Hof, 2 Treppen, Zimmer 9. meldungen erbeten an die Arbeiterbildungsschule, Berlin SW. 68,
1. Rurfus vom 16. bis 22. Auguft. Weimar :„ Das Heidelberger Programm".
Der Ferienkursus soll die Aufgabe haben, den Teilnehmern mit Hilfe des Heidelberger Programmis der Sozialdemokratischen Partei von 1925 eine Einführung in die geistige Entwicklung und die Aufgaben des Gozialismus zu geben. Es soll gezeigt werden, wie aus der Arbeit eines Jahrhunderts der Gozialismus fich vom fommunistischen Manifest 1848 über das Gothaer Brogramm 1891 zu den Anschauungen des Heidelberger Programms entwidelt hat. Aufbauend auf dem grundsäglichen Teil des Erfurter Programms soll dann die ölanomische und gesellschaftliche Vorstellungswelt des modernen Sozialis mus erarbeitet werden. Daran wird sich eine Betrachtung des Berhältnisses der sozialistischen Arbeiterbewegung vom Staat, seiner Berfassung, seiner Bermaltung und feinen Machtmitteln, Heer und Justiz fchließen. Grundsäge und Tagesforderungen der Wirtschafts, Finanz- und Sozialpolitik follen Richt Tinien für die heute alltäglichen Diskussionen in der Arbeiter. und An geftellenfchaft geben. Schließlich wird eine Untersuchung der Bildungsaufgaben und der ausmärtigen Politit die kulturelle Miffion des Cozialismus beleuchten. Der Schluß des urfus soll durch einen Bergleich des Seidelberger Brogromnts mit dem Programm der englischen Arbeiterpartei, det russischen und österreichischen Sozialdemokratie die internationale geistige Situation des Gozialismus zeigen,
Im zweiten Kurfus vom 23. bis 29. August behandelt Dr. Carl Mierendorf das Thema:„ Der deutsche Parlamentarismus, was er ist und wie er arbeitet". 3m 3. Kurfus vom 30. August bis 5. September spricht Dr. Arkadij Gurland über:„ Das Proletariat in der Krise".